Mein erster "Geheimtipp" liegt etwas nördlicher, als man vielleicht erwarten könnte
... nämlich an der Grenze zwischen der Romagna und den Marken.
Auf einem Hügel mit herrlichem Blick auf das Meer und das Hügelland liegt die Burg von Gradara, ein mächtiger Bau mit robusten Mauern und Bastionen.
Ich verzichte jetzt mal darauf, die Geschichte der Burg zu zitieren, denn sie findet man problemlos im Internet... ich möchte Euch vielmehr von der Atmosphäre dieses Ortes erzählen.
Den antiken Weiler haben bestimmt schon viele von Euch von der Autobahn aus gesehen... wenn man auf der A14 fährt, kommt man kurz nach Cattolica direkt daran vorbei. Das Burg blickt sowohl auf das Meer, als auch auf das umliegende Hügelland... eine wundervolle Aussicht, zu jeder Jahreszeit.
Wir haben schon mehrmals direkt in dem antiken Weiler übernachtet. Man kann dort Zimmer mieten und so richtig eintauchen in die Atmosphäre vergangener Zeiten. Das ist natürlich besonders eindrucksvoll, wenn man ausserhalb der Feriensaison hinfährt, denn dann sind eigentlich nur die Einheimischen und ein paar Ausflügler unterwegs.
Tagsüber sollte man die Burg besichtigen, die vor allem für die traurige Geschichte von "Paolo und Francesca" bekannt ist, die durch die Verse Dante Alighieris unsterblich wurde. Die Legende erzählt, dass in der Burg von Gradara der grausame Mord an Paolo Malatesta und Francesca da Polenta stattfand, durchgeführt vom betrogenen Gatten Francescas, Giovanni (Gianciotto) Malatesta, auch "der Lahme" genannt. Es heisst, dass Francescas Geist in klaren Mondnächten noch heute um die Burg geistert.
Wenn man in solche einer Nacht durch die einsamen Gassen schlendert, dann möchte man's fast glauben.
Die alten Mauern sind in ein warmes, goldenes Licht getaucht, so dass sich die Umrisse der Burg im Dunkeln abheben... es scheint fast, als würde sie durch die Nacht schweben.
Unter ihr liegt die Küste mit ihren Lichtern... das Meer mit den vereinzelnen, kleinen Positionsleuchten der Fischrboote... und sonst nichts als Stille und hin und wieder der Schlag der Kirchturmglocken.
Die Abende kann man in einer der kleinen Tavernen verbingen, die sich im Inneren des Weilers befinden. Ich empfehle aber auch einen kleinen Abstecher nach Cattolica, um einen Aperitif in einer Bar zu geniessen und ein bisschen spazierenzugehen... und anschliessend darf man es nicht versäumen, in eines meiner Lieblings-Restaurants zu gehen: "La Casaccia", im rustikalen Landhausstil und mit einem herrlichen Blick auf die Burg und "La Gradarina", ebenfalls im Hügelland, mitten im Grünen. Beide Restaurants bieten eine umwerfende Küche und eine tolle, eigentümliche Atmosphäre!
Ich kann mich erinnern, dass ich in meiner nicht-vegetarischen Zeit ganz begeistert war von den Seezungen-Ravioli und dem Filet mit Balsamico. Aber auch jetzt hätte ich keine Probleme, dort zu geniessen... sowohl die legendären "Piadine", als auch die vielen Nudelgerichte!
So und jetzt sollte ich den Text mal abschicken, weil ich nicht sicher bin, ob er überhaupt in ein Posting passt!