pittiplatsch schrieb am 15.02.2014 um 13:08:39:


Das wird vermutlich folgende Steuer sein, ich habe dies in einer Meldung für italienische Immobilienbesitzer gefunden:

"Neue Quellensteuer für Finanzanlagen im Ausland
Alle Finanzanlagen im Ausland unterliegen ab 2014 einer Quellensteuer von 20,00 %. Die Quellensteuer wird von italienischen Banken,
Kreditinstituten, Versicherungsgesellschaften,
usw. eingehoben. Diese Steuerpflicht gilt nur für in Italien ansässige Personen, dh. Residenten mit dem Erstwohnsitz in Italien, nicht für Immobilienbesitzer, die in Italien nur den Zweitwohnsitz haben.  "

Das reiht sich ja ein in diese Wahnsinnregelungen, die Ausländer mit italienischen Erstwohnsitz treffen, die noch Immobilie/n und Geld/er im Herkunftsland besitzen, und anders als die Italiener, für die solche Regelungen ja wohl getroffen wurde, nicht Geld ins Ausland geschafft haben, sondern im Gegenteil nach Italien gebracht haben und weiterhin bringen, und nun überwiegend in Italien leben und hier eine Steuererklärung zu machen haben.

Und die Daumenschrauben werden für residente immer fester angedreht:
jetzt scheint  die Grenze von 10.000 Euro für Geldbesitz im Herkunftsland, ab der bislang erst Angaben zu machen waren
gefallen zu sein, also auch Kleinbeträge sind jetzt erklärungspflichtig.

Und wer bei all den steigenden Abgaben doch noch etwas Geld durch Vermietung z.B. einer Ferienwohnung in Italien verdienen will, soll seit neuestem kein Bargeld mehr annehmen dürfen, sondern hat das über ein Konto laufen zu lassen. Ein deutsches Konto hilft da grundsätzlich auch nicht mehr, denn da kann der italienische Staat Einsichtsrecht verlangen...

Die Liste ließe sich noch fortsetzen....

Dagegen ist der deutsche Amtsschimmel ja ein geradezu liebenswertes Tierchen

pittiplatsch schrieb am 17.02.2014 um 20:00:14:

und hier auch eine wie mir scheint  recht seriöse  italienischsprachige Quelle eines Anwaltes aus Cosenza "La legge per tutti", da kann man auch viele andere "Neuerungen" nachlesen, bei denen man sonst selbst als aufmerksamer Zeitungs- oder internetneuigkeitenleser  kaum mehr nachkommt :

http://www.laleggepertutti.it/47051_dal-1-febbraio-le-banche-faranno-la-ritenuta...

dort wird aus regierungsamtlichen Quellentexten zitiert, wichtig für wen die  Bestimmung der  20%igen "Verdachtssteuer" gilt ist der Begriff  "cittadini".. 

also für die Deutschen und anderen EU Bürger oder Schweizern entspricht das dem Status  "residente" , bingo wer auch mit dabei ist, aber m.E. eben nicht die "nur" Zweitwohnungsbesitzer in I   

Aber mal als Tipp:
wenn es dann auch noch um eine Kontoauffüllung in I von Kontoinhaber in D/Eu/CH zum namensgleichen  residente Kontoinhaber in I geht, sprecht mit der Bank in I darüber vor der Überweisung, wenn die dann trotzdem die 20% einbehalten, solltet ihr besser die Bank wechseln

Ciao

Giacon

das stand in einem Artikel bei stol.it

"Nicht vom 20-prozentigen Abzug betroffen sind Personen, die Überweisungen im Zuge ihrer Arbeit - als Unternehmer oder Freiberufler - erhalten und wenn die Überweisung nicht über eine Bank erfolgt"

also so gesehen wäre ich Freiberufler, oder was? Und wo kommen Überweisungen her, wenn nicht von einer Bank? (bei mir ist leider noch nie eine vom Himmel gefallen). Besonders pikant, dass die Steuer nicht für Unternehmen gilt. Dann gründ ich doch mal rasch eines, wenn ich Geld waschen will. Aber ich werd mal den Direttore meiner Bank fragen.
Sabine

Wie gut, daß es das Italien-Forum gibt !!!!

Hier lese ich ja was es an Neuem in Italien gibt. Ich werde gleich meine
monatl. Banküberweisung nach Italien stoppen - egal, was giacon dazu
sagt, ist ja möglich, daß die Bank kulant ist und mit sich reden läßt - aber
wie lange ? Dann bringe ich das benötigte Geld eben 'cash' mit und wenn
es eng wird kann ich mit der Kreditkarte überall in Italien Geld bekommen.

gorgio

gorgio schrieb am 18.02.2014 um 11:44:37:


Hallo Gorgio:-)

aber nimm nicht zuviel Bares mit  , sonst könnten sie an der Schweizer Grenze noch auf dumme Gedanken kommen   :

"Bei Verdacht auf Geldwäscherei oder Terrorismusfinanzierung kann die Zollstelle auch Auskünfte verlangen, wenn der Betrag der Barmittel den Schwellenwert von 10’000 CHF oder den entsprechenden Gegenwert bei ausländischen Währungen nicht erreicht.

Vgl. hierzu auch die Verordnung des Bundesrates:
Verordnung über die Kontrolle des grenzüberschreitenden Barmittelverkehrs"

ansonsten stehe ich auch total auf  "nur Bares ist Wahres"
aber wir nähern uns immer mehr dem Zustand, in dem man mit Barem verdächtig ist, Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein....

Bis bald

Giacon

@anse
" Demnach ist Gewerbe jede erlaubte, selbständige, nach außen erkennbare Tätigkeit, die planmäßig, für eine gewisse Dauer und zum Zwecke der Gewinnerzielung ausgeübt wird" aus Wikipedia.
Genau solche kleinen Leute, die von "Schwarzarbeit" leben, sind es, wenn Monti, Letta, Befera und Mastrapasqua von den vielen Miliarden € an Steuerhinterziehung sprechen, die man nur ausmerzen muss um den Staatshaushalt zu sanieren. (Ich jedenfalls hab z.B. noch keinen Handwerker kennengelernt, der sich durch Steuerhinterziehung ein Vermoegen erarbeitet haette.)
Die Konsequenzen fuer viele dieser kleinen Leute sind aber: Einkommensverlust und nicht einmal Hartz 4 sondern nichts! Der Volkszorn wird fuerchterlich, wenn auch Renzi versagen sollte.

pepone schrieb am 18.02.2014 um 22:01:37:


und weiß jemand, wie das mit Western Union jetzt in Italien läuft (man zahlt in D am häufigsten auf einer Poststelle Geld in bar ein und holt es bei einer vorherbestimmten WU Stelle überall auf der Welt auch in Italien in bar ab..
Ist nicht ganz billig, geht aber sehr schnell binnen 24 Stunden.

in Italien ist ja das Postepay-verfahren recht beliebt, aber das funzt meines Wissens nach nur innerhalb Italiens?

<lol>
http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2014/02/20/italien-rudert-zurueck.html