anse schrieb am 12.01.2007 um 18:47:25:
Wenn Du im
Dschungel-Labyrinth-Straflager
italienischer Verwaltung und des Gesundheitswesens nicht die helfenden Freunde und Verwandten hast, dann läufst Du einfach gegen eine Mauer.
Jetzt haste mich trotz allem zum Lachen gebracht!
Italienische Verwaltung ist die reinste Karikatur. Um satirische Berichte darüber zu schreiben, braucht man überhaupt nichts zu erfinden oder übertreiben, sondern nur wahrheitsgemäss berichten.
Helfende Freunde und Verwandte sind gerade auch im Gesungheitswesen sehr praktisch... da kommt man wie durch ein Wunder in wenigen Tagen zu einer Untersuchung, für die man ohne Vitamin B erst nach Monaten einen Termin bekommen würde. Man muss halt dann nur hoffen, dass an diesem Tag die Ärzte nicht gerade streiken. Oder dass die Ratten eventuell ein paar Kabel am Röntgengerät abgenagt haben...
Zitat:Weil der Patient kein Italienisch sprach (und Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern fast nie eine Fremdsprache sprechen), bat ich die Notfallärztin, darum wegen einfacherer Kommunikation doch mitgenommen zu werden. "Nein, das geht nicht. Nach den Vorschriften dürfen keine Fremden mitgenommen werden."
Genau! Dummerweise gelten häufig auch Lebensgefärten als "Fremde" und da eheähnliche Gemeinschaften nicht anerkannt werden, kann man da auch nichts machen. Im Moment macht sich der Papst ja grosse Sorgen, dass nun auch in Italien die bösen, unverheirateten Heiden Rechte erhalten könnten. Aber da sehe ich schwarz. Wahrscheinlich dankt die momentane Regierung ab, bevor diesbezüglich etwas in die Wege geleitet wird.
Ja ok, ich bin im Moment ganz besonders schlecht auf Italien zu sprechen. Klar hat es nicht nur Nachteile, hier zu leben... aber um die Vorteile dieses Landes nutzen zu können, muss man seine eigene Einstellung ändern. Man kommt nicht drum herum, Hintertürchen zu suchen, Beziehungen zu nutzen und den "menefreghismo" zu seinem Leitmotiv zu machen.
Zum Glück ist dieses Land trotz allem so unvergleichlich schön, dass man doch immer wieder den italienischen Boden küssen könnte. Aber wohlgemerkt nur den Boden - nicht diejenigen, die ihn "verwalten".