Also, ich seh' schon,
ich hab' mich nicht besonders klar ausgedrückt.
Dass es prinzipiell MÖGLICH ist, mit Geduld, ganz wenig Phantasie und einigen guten Zutaten auch aus der deutschen Küche etwas Anständiges zum Futtern herauszuzaubern, das glaub' ich sehr wohl (und wahrscheinlich ist das das Geheimrezept der neuen deutschen Michelinköche). Anse hat da ja ein paar Leckereien aufgeführt.
Nur: Wie lange dauert das, und wer macht das schon, wenn's so lange dauert?
Was passiert also im Normalfall? Dosenfutter, oder es wird wahlweise einfach alles aus dem Kühlschrank (z.T. auch noch lieblos) auf den Tisch geworfen, was draufpasst. So kenn ich das jedenfalls (und ich war da schon immer privilegiert, weil in meiner Familie der Kühlschrank wenigstens immer voll war, was bei Freunden und Verwandten usw. SELTEN der Fall war... machse'n Kühlschrank bei denen auf, und da is Palästina drin... irgendwo steht dann noch ein Topf mit den Essensresten des letzten unappetitlichen Banketts à la Ostpreussen mit irgendwelchen Knederlach oder so...)... Und das Würstegefuttere fängt schon zum Frühstück an... abgesehen vom Gestank in vielen deutschen Wohnungen, wo dann um 11 schon der Braten in die Röhre geschoben werden muss, damit er auch rechtzeitig fertig ist.... ich garantier', dass man dabei schlank bleibt...bei dem Fettgeruch der Nachbarn...
Hier liegen die "Einheimischen" (wer immer das auch sein mag) oft mit den Neubürgern aus Ex-Jugoslawien im Clinch, weil es manchmal nach Knoblauch und Zwiebeln stinkt in den Essenszeiten. Ich sag' immer: Gute Leut, seid froh, Ihr könntet Deutsche als Nachbarn haben
Wenn das bei Euch anders ist, Castelvecchio, da kann ich nur sagen: Da haste ein Glück, das nicht jedem beschert ist... und je tiefer in Deutschland, umso weniger...
Es stimmt, dass in Süditalien viel fettig gegessen wird, NUR: einst wurde Gemüse (und Fisch, wenn es welchen gab) in Pflanzen- oder Olivenöl gebacken, selten Fleisch; und man fängt mit Würsten wohl kaum schon zum Frühstück an.
Wenn das mal nötig war (und man die Würste als Kalorienbombe gerade zur Hand hatte), hat man das in Italien auf dem Land möglicherweise auch getan, nur dann ist man heute davon runter, Gott sei Dank. Man geht mit der Zeit. Mir ein Rätsel, warum das im Norden bisher offensichtlich nur schwerlich klappt.
Womit wir den Bogen geschlagen haben zum Ausgangspost...
Was willste denn eigentlich in Deinem gastronomischen Betrieb anbieten, Petra?
LG