Hallo,
bin auch neu hier. Finde das Forum hier sehr interessant...
kurz ueber mich:
Bin Tanja, 32 Jahre und vor 1,5 Jahren aus dem oberschwaebischen nach Rom gezogen ( der Liebe wegen..)
Gibts hier noch andere deutsche Auswanderer in Rom??
Wuerde mich sehr ueber Kontakte freuen

h

Ich lebe in Österreich, hab aber meinen Freund in Italien.

Schön, dass das mit Arbeit schnell geklappt hat für Dich. Darf ich fragen, in welcher Branche Du ungefähr arbeitest?

Das mit den Kontakten kann ich mir gut vorstellen. Mir kanns nach ein paar Wochen in Neapel schon mal passieren, dass ich vor Freude ganz aus dem Häuschen bin, weil endlich mal wieder jemand mit mir Deutsch gesprochen hat: der Bankomat (Geldautomat)

Ich weiß, was Du mit oberflächlich meinst, allerdings brauchen ernsthafte Freundschaften ja auch ein bisschen Zeit und sooo lange bist Du ja noch nicht dort. Wird schon werden  

Ni Sagen wir mal so: nur unter ganz bestimmten Bedingungen. So könnte ich z. B. niemals in Neapel leben. Ich liiiebe Neapel, würde da aber im Alltag ganz schnell unter die Räder geraten. Außerdem steh' ich noch am Anfang meines Berufslebens und möchte auch ein paar Möglichkeiten haben. Und: ich möchte nicht bei seiner Mutter ums Eck wohnen (nicht weil ich was gegen sie hätte, sondern weil mir die Art wie italienische Mütter ins Leben ihrer Kinder eingreifen dürfen im Allgemeinen suspekt ist)

Schau ma mal...

Wo seht ihr euch langfristig?

Saluti,
Lavinia

@Lavinia,Milano, Yasmin
Bin gelernte Reiseverkehrskauffrau und daher auch hier im Tourismus taetig..
Generell und inzwischen koennte sich mein Freund auch vorstellen in D zu leben. Am Anfang war dies eben nicht das Thema, da ich eben schon italienisch sprach ( habe ereits in Suedtirol gearbeitet und ueber 10 Jahre ital. Kurse gemacht, auch 2 Monate Sprachschule in Rom ). Mein Freund spricht eben kein deutsch ( sind inzwischen dran..)
Auch als ich dann Arbeit gefunden hatte war der Fall schnell klar, dass ich alles stehen und liegen lasse...
Da ich eigentlich schon Italien Fan bin ( oder war, oder gerade hin und her gerissen ) doch im Urlaib ist eben so manches anders als dort zu leben. Ueberlegen aber auch in naher Zukunft bezueglich aspettativa fuer meinen Freund, so kann er in D dann deutsch lernen.
Ich will ja auch nicht meckern...Aber es fehlt eben das zwischenmenschliche. Klar, das braucht Zeit. Habt Ihr da auch so eure Erfahrungen??

Jetzt ehrlich?!?
Du machst mir ja Hoffnungen...!

milano schrieb am 24.03.2009 um 08:13:41:


Ich habe 20 Jahre Intensivierung hinter mir  , aber jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, dass ich es leid bin, den Leuten nachzurennen. Es geht eben auf Dauer nicht, dass man sich selber bemueht, sich im wahrsten Sinne des Wortes den A.... aufreisst und nichts zurueckkommt. Ob es nun ehrenamtliche Taetigkeiten, Gratisunterricht, Fitnesscenter, Hausfrauengymnasstik, diverse Veranstaltungen, etc. sind, ich habe alles durch. Und ich bin weiss Gott kein Mensch, der nicht auf die Leute zugeht. Einen Sohn habe ich auch, wass ja unausweichlich dazu fuehrt, dass man andere Muetter kennenlernt. Dabei bleibt es dann aber auch.   

gulta schrieb am 24.03.2009 um 21:17:14:


Ich habe etliche deutsche Bekannte in Italien von denen einige ähnliche Gefühle schildern wie du. Parallele dazu ist, daß auch sie sich fast ausschließlich auf deutsche Freunde und Bekannte stützen. Klar soll man bestehende Freundschaften pflegen, aber diese Ausschließlichkeit hilft dir sicher ebenso wenig wie Gespräche mit dem Spiegel
Ich weiss, daß es nicht immer einfach ist, aber auf jeden Fall hilft es, Interesse für Land und Leute zu zeigen. Hast du schon mal versucht, deinen italienischen Bekannten zu zeigen, daß du mehr über deine neue Heimat erfahren möchtest? Vielleicht hilft es auch, mal zuzugeben, daß du dich nicht gut afgehoben fühlst. Es stimmt nämlich nicht, daß  a l l e   Italiener oberflächlich sind, ich habe Wellen von Hilfsbereitschaft erlebt.

Versuchs doch einfach nochmal, schlimmer kann es ja anscheinend nicht werden

Ich habe auch erlebt, dass diejenigen, die sich sehr an ihre deutschen Wurzeln "klammern", mehr Schwierigkeiten mit dem Einleben und Dazugehören haben, als die, die in den italienischen Alltag eintauchen.

Ich bin sehr froh, dass ich 17 Jahre lang in Italien kein deutsches Fernsehen hatte. Ich habe italienische Sendungen gesehen und mir die rausgepickt, die mich interessiert haben (ja, die gibt`s auch im italienischen TV). Durch meinen Exmann und seine Familie habe ich ausserdem "zwangsläufig" auch die Sachen gesehen, die halt die meisten Italiener anschauen und das war mir auch wieder nützlich, weil ich dann auch beim "Smalltalk" über diese Sendungen mitmachen konnte. Das bedeutet nicht, dass ich so tun musste, als würden mir diese Sendungen gefallen, aber ich konnte sie gemeinsam mit den Anderen kommentieren, anstatt einfach nur zu sagen "ich finde das italienische TV generell blöd und gucke nur deutsches TV". Wäre ich ein Italiener, dann würde ich in diesem Fall sagen: "sind die Deutschen aber oberflächlich!".

Ausserdem habe ich gelernt zu akzeptieren, dass italienische Freundschaften zum Teil halt anders "praktiziert" werden, als ich das aus D gewöhnt war. Nicht alle Leute, die einem anfangs oberflächlich vorkommen, sind es auch. Oft bedarf es nur eines anderen "approccio" (uffff... wie heisst das auf Deutsch??), um an die Menschen ranzukommen oder die anderen an sich rankommen zu lassen.
Und klar... ich würde jetzt nicht umbedingt bei der Hausfrauengymnastik nach tiefgründigen Freundschaften suchen. Das bedeutet nicht, dass man sie nicht auch dort finden kann, aber die Wahrscheinlichkeit ist bei anderen Aktivitäten doch um Einiges grösser! 

topolina schrieb am 25.03.2009 um 12:26:48:


Stimmt. Aber ich würde mich nicht wirklich wundern, wenn ich bei der Hausfrauengymnastik keine "Seelenverwandten" finden würde. Nichts gegen Hausfrauen und nichts gegen Gymnastik... aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass viele der Teilnehmeinnen mich und meinen Modus Vivendi als etwas absonderlich ansehen könnten und wahrscheinlich nicht meine besten Freundinnen würden. Da wäre es wohl doch wahrscheinlicher, Seelenverwandte oder zumindest Leute mit gemeinsamen Interessen irgendwo dort zu finden, wo sich Leute treffen, die eben diese Interessen pflegen. Dort ist einfach die Wahrscheinlichkeit grösser, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. 

Yasmin, wenn es Dir nur um "nette Bekanntschaften" geht: die sind doch nun wahrlich kein Problem in Italien,  , und aus denen "pickst" Du Dir dann diejenigen, mit denen evtl. eine richtige Freundschaft sich entwickeln kann.

Tanti saluti,
milano