Todd schrieb am 28.03.2008 um 20:52:33:
Mannomann,
ich bewundere Euch, dass Ihr es so lange da unten ausgehalten habt...
Ehrlich gesagt, ich hab's nicht lange ausgehalten.
Ok, ich war jahrelang mehre Monate im Jahr am Gargano, aber da hab' ich das noch nicht so intensiv mitbekommen. Und vor allem (ja ich weiss, das ist extrem oberflächlich), man war nicht immer dort... man hatte immer wieder Abstand zu der Situation.
Als wir dann wirklich dort wohnten war es, als hätten sich die armen Hunde gegen mich vorschworen.
Tagtäglich stolperte ich über Norfälle und Hundeleichen und Nachbarn, die nachts mit der Flinte loszogen. Eine Zeitlang hab ich mich mit Leib und Seele den Hunden gewidmet und es war toll, wenn man wieder einen Wurf wegbringen und vermitteln konnte. Aber es nahm kein Ende. Ich musste jeden Tag mehrmals an einer Ruine vorbei, in der ein kleines Hunderudel lebte. Immer wieder wurden dort Hunde vergiftet oder erschossen und lagen dann einfach am Strassenrand und verwesten.
Ich wollte wenigstens die Welpen fangen und wegbringen, aber die liessen niemanden an sich ran. Und dann kamen wieder neue Welpen... und wieder neue... und es war ja überall so, nicht nur in unserer Strasse.
Zitat:Wie kommen die Leute überhaupt alle an Waffen heran?
Kann man die nicht entwaffnen?
Ich schätze, die Jagdflinten sind legal. Man könnte die Leute natürlich anzeigen, wenn sie damit Hunde erschiessen... aber die Carabinieri lachen bestenfalls darüber. Und dann kommen die ersten Kratzer im Autolack. Und dann der erste zerstochene Reifen. Und die ersten Verleumdungen.
Die meisten unserer Kunden sind/waren Jäger (und Tierquäler). Tierschutz tut dem Job nicht gut.
Zitat:Ich bewundere auch die Geduld des Staats, der dort nicht mit allen möglichen Methoden eingreift ....
Bewundern tu' ich am Verhalten des Staates garnichts.
Wir haben uns erkundigt, ob man ein privates Tierheim eröffnen könnte. Eine Bekannte von mir würde den Grund zur Verfügung stellen.
Aber nein, das geht nicht. Auflagen über Auflagen... bürokratisches blablabla ohne Ende. Diese Bürokraten sollten sich mal die bereits existierenden Tierheime ansehen, in denen sich die Welpen gegenseitig anfressen... (lassen wir die Deteils lieber)... ob dort wohl die Auflagen erfüllt sind?
Der Staat sollte sich endlich dafür einsetzen, dass die streunenden Hunde sterilisiert werden und die Besitzer von Hunden sollten gewungen werden, ihre Tiere sterilisieren zu lassen. Ausserdem wäre es ja gesetzlich vorgeschrieben, dass Hunde gechippt und geimpft werden. Aber solange niemand kontrolliert, macht das auch keiner.
Ok, jetzt hör ich auf, denn wenn ich mich erstmal in Rage schreibe, dann finde ich kein Ende mehr!