Todd
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Ich würd' auch in der Tat nur im Norden Deutschlands Deutsch lernen wollen, auch wenn das "Hoch" in "Hochdeutsch" für das Deutsch der hoch gelegen d.h. das Deutsch der südlichen Teile steht.... Schwyzertütsch, Bairisch, Österreichisch, SChwäbisch, denn nur sie haben, wie das Hochdeutsche, alle Lautverschiebungen komplett mitgemacht.
Da waren die Dialekte im Norden dem Englischen näher als dem Hochdeutschen, nur sind sie jetzt eben TOT, weil es seit mind. 200 Jahren im Norden als total unfein angesehen wird, Dialekt zu sprechen.
Obwohl ich gar nicht aus dem Norden komme, ertapp' ich mich öfter bei dem Gedanken "cafone", wenn ich nur einen Akzent irgendwo höre (Stoiber, Oettinger, Spät usw.).
Geht mir im Ital. sonderbarerweise nur bei den nördlichen Dialekten so. Hab' meine Leute mal gefragt, ob sie das auch so empfinden; die Antwort war: JA.
Deswegen sprechen hier die jüngeren Leute keinen Dialekt mehr, Gott sei Dank.
In Italien ist die Situation aber eigentlich schwieriger als im dt. Sprachraum: Es ist eben nicht unfein, höchstens in neuerer Zeit total uncool, Dialekt zu sprechen, es hat 'ne gewaltige Nord-Südausdehnung mit vielen kleinen und grossen nichtitalienischen Sprachinseln, Bücher und Zeitungen waren lange Zeit nicht verbreitet wie in anderen Ländern...
... erst die Einwanderung aus dem Süden in den Norden hat da Früchte getragen... den Immigranten sei Dank...
LG
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