Tja nun ist es soweit. Nach 2,5 Jahren habe ich doch wirklich zum ersten Mal
starke Zweifel an dem was ich tue. Es kommt die Frage nach dem Sinn
auf und nach dem was ich gebe und was ich dafuer bekomme. Wirklich ausgeloest
wurde das Ganze durch meine Woche Urlaub die ich in Hamburg verbracht habe.
Abgesehen von 10 Tagen mit ausschließlich gutem Wetter (welch Wunder), haben die vielen
schoenen Abende mit meinen Freunden und das Gefuehl endlich wieder "dazu zugehoeren",
merklich dazu beigetragen, das ich jetzt nicht mehr weiß was richtig und gut fuer mich ist.

Natuerlich spielen da noch eine Handvoll andere Faktoren eine Rolle, wie z.B. die Arbeit (Gehalt),
Stadt (Verona wo ich mich nicht wohlfuehle) eine Rolle.
Vor allem die Arbeit bereitet mir große Sorgen. Weder verdiene ich momentan viel, noch finde ich aktuell
eine Stelle mit einem einigermaßen gutem Gehalt, noch sehe ich eine gute Entwicklung/Perspektive fuer die
Zukunft.
Da ich leider weder reich bin noch reiche Eltern habe, macht mir dieser Punkt doch schon reichlich Sorgen.

Naja, malsehen wie sich das Ganze entwickelt. Ich musste das jedenfalls mal kurz loswerden.
Heute Abend geht es erstmal in eine Bar Holland - Italien gucken.

Ciao e buona serata

Uns geht es genauso. Sollen wir nach Italien zurückgehen oder sollen wir nicht, nach Sizilien oder lieber Ligurien ?? In 4 Jahren läuft der Kredit für unser Haus ab. Bis dahin ist auch der " kleine " mit der Schule fertig. Die " grossen " sind eh schon groß und versorgt. Dann stellt sich die Frage........zurück nach Sizilien wo eh eine Villa am Ätna steht aus der wir eigentlich ein B § B machen wollen/würden. Wo wir Verwandte und Freunde haben. Oder lieber doch nach Ligurien das viel näher an Deutschland ist und da könnte man ja auch was kaufen und aufmachen. Oder bleiben wir lieber hier ? 7 Jahre hab ich da unten gelebt und es war eigentlich ok und jetzt bin ich seit 19 wieder hier.
Ich bin total unentschlossen. Ich kann Dir nachempfinden wie Du Dich fühlst!!

Hallo Marcomanuel,
ich habe schon gedacht, Du bist nach Bologna gezogen.

Ja, manchmal muss man wirklich Vor- und Nachteile genau abwägen und dann überlegen was für sich persönlich am besten ist. Ich wünsch Dir viel Glück bei Deiner Entscheidung und lass uns wissen, wie's weiter geht

LG
Sangim

Ja, diverse Zweifel zu haben, ist auch ein Thema bei mir. Ich habe mehr als 2 Jahre in Mailand gelebt und bin beruflich sehr oft dort. Bei mir ist es eine "Hass-Liebe": in Kurzform: wenn ich wieder in Düsseldorf bin, vermisse ich Mailand; bin ich in Mailand, muss ich mich erst einmal akklimatisieren. Den grossen Nachteil, den ich sehe, ist, dass Du es als Frau (ich bin Projektleiterin im Marketingbereich für Motorrad-, Auto- und Bootsindustrie und 31 Jahre) in Italien sehr schwer hast. In einer Männerdomäne musst Du das x-fache leisten, und leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Frauen (zumindest in Mailand in bestimmten Sparten) statt im Team zu arbeiten aus Neid nicht zusammenhalten (obwohl sie von der beruflichen Hierarchie unter mir standen).
Mein italienischer Freund und ich überlegen auch, ob es besser ist, dass er nach D'land zieht oder ich nach Italien, wobei ich zugeben muss, dass es mir bzgl. Disziplin/ Ehrlichkeit/ Zuverlässigkeit in Düsseldorf besser geht, aber wer erwartet auch schon Zuverlässigkeit/ Ordnung, wenn Du Dich entscheidest nach Italien zu gehen..., da setzt Du andere Schwerpunkte.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute e stai su,
milano

Ciao Julia,

habe Dir eben auf Deine Nachricht geantwortet.

Liebe Grüsse,
milano

@Marcomanuel

und wenn Du das " Schicksal" entscheiden laesst?
Du bewirbst dich in Deutschland und in Bologna und was kommt kommt! Ich kann dich verstehen, ich hatte auch schon X Mal Zweifel....bin nun seit 4 Jahren in Milano, vorher hab ich 5 Jahren in F gelebt ( ich bin auch schon mal zurueck gegangen nach Deutschland oder sogar schon zweimal...das letzte Mal war ich nach nicht mal 10 Tagen  wieder in Italia...und ich hatte einen super Job in D, aber die Leute....uiiiii ging gar nicht! Mir hat dann Italia gefehlt, aber so ist es heute noch). Versuche regelmaessig nach D zu fahren, wenn ich als Tourist unterwegs bin, freu ich mich ueber die Deutschen - rede manchmal mit meinem Mann nur auf deutsch ( er ist am Lernen:-)) usw.
Wuensch Dir viel Glueck fuer die Entscheidung und auch fuer deine Haustuer....hoffe es klappt mit der Karte.....
Viele Gruesse

Das es nicht immer leicht sein wuerde war mir ja von Anfang an klar.
Doch in letzter Zeit ist doch vieles sehr aus dem Gleichgewicht gekommen.
Ich habe sogar eine Loesung parat (Stadt- und Arbeitsplatzwechsel), die ich auch gerade versuche zu verwirklichen,
doch auch das ist kein einfaches Unterfangen.
Ab und an in seine Heimatstadt zu gehen ist bis jetzt immer eine gute Moeglichkeit gewesen,
um seinen Akku aufzuladen. Doch diesesmal hat es genau den umgekehrten Effekt gehabt.
Es war einfach schoen, sich im gewohnten Umfeld zu bewegen mit Freunden die man seit langer
Zeit hat. Das Telefon klingelt, man versteht alles und an sich ist alles einfach einfacher.
DOCH.....  auch in dieser Situation, in der ich mich aufgehoben fuehlte wie lange nicht mehr,
reichten ein paar gesprochene und von mir gehoerte Worte auf italienisch oder auch spanisch vom
Nachbarstisch in einer Bar, um mir ein dermassen heftiges stechen im Magen zubereiten, wegen dem
ich nach Jahren der Ueberlegung weggegangen bin.
Und dann sitzt man dort in dieser Bar zwischen seinen Freunden und weiss einfach nicht mehr, wo man denn
jetzt am richtigen Ort ist, wonach man wie etwas entscheiden soll.
Naja, so ist es halt und entschieden werden muss das ganze so oder so.


P.S.: Ich habe es nicht geschafft, die Tuer zu oeffnnen. Ich werde also heute Abend Bekanntschaft
         mit dem Schluesseldienst machen

Auf der Strasse musste ich zwar nicht uebernachten, doch
ist das ganze dann doch teurer geworden als gedacht. Zuerst hat er es
mit mehreren Kreditkarten versucht und als das nicht geklappt hat, hat er das Schloss aufgebrochen und mir ein Sicherheitsschloss eingebaut.
Naja, ich lasse jedenfalls meine Schluessel nich mehr von innen stecken

Wie bekommt man ein Schloss mit der Kreditkarte auf?
anse

Ich kann das auch nicht  ! Aber so wie du es beschrieben hast müsste es funktionieren. Man versucht halt dieses bewegliche Ding im Schloss einzudrücken...
Aber ich glaube ich lass das besser jemanden erklären, der sich auskennt 

Hmmmmm ich denke eher das die Türen in den USA ( wo die Filme auch gedereht werden ) einfach einfacher zu öffnen sind. Die haben ja auch keine Klinken sondern so einen Türknauf. Von daher ist das bei denen vielleicht einfacher als bei uns. Aber ich lasse mich gerne belehren

Ich kann deine Zweifel gut verstehen.
Ich hatte sie am Anfang meiner Zeit in Italien... dann lange Zeit nicht mehr und jetzt kommen sie gelegentlich wieder auf, wenn auch in anderer Form.

Ich würde Dir raten, diesen Zweifeln jetzt nicht gleich nachzugeben. Warte ab, ob es eventuell eine Phase ist, die sich durch einen Umzug und einen neuen Job erledigt.
Denke daran, dass Du jederzeit nach Deutschland zurückgehen kannst, wenn Du es letztendlich wirklich möchtest. Du hast nicht das Problem, auf Familie oder einen Partner Rücksicht nehmen zu müssen... nimm' Dir noch etwas Zeit, dann brauchst Du Dich später nicht zu fragen, ob Du vielleicht falsch entschieden hast.

Das "Heimatgefühl", das Du beschreibst, habe ich auch jedesmal, wenn ich nach D komme. Ich habe es allerdings ebenso, wenn ich zurück nach Italien komme. Es sind zwei verschiedene Gefühle... man muss ihnen Zeit lassen, sich zu entwickeln und man muss das Glück haben, den richtigen Ort zu finden.

Ich muss gestehen, das ich die Veronser nicht unbedingt alle ins
Herz geschlossen habe und mit Sicherheit sind sie nicht das wonach ich gesucht habe
und auch immer noch Suche. Doch um eines beneide ich sie schon.
Es kann auch ein Mix aus Neid/Bewunderung/Respekt etc. sein. Sie wissen
wo sie hin gehoeren. Wobei die auch nicht unbedingt typisch veronesisch sein
muß, sondern auch auf ganz Italien oder den Sueden allgemein zu treffen kann.

Nochmal ein paar Gedanken.....
Ich denke es gibt 3 gute Moeglichkeiten, um sich wirklich
im Ausland niederzulassen und auch zu integrieren.
Die eine waere, das man schon in jungen Jahren z.B.  um zu
studieren ins Ausland bzw. nach Italien geht. So lernt man die Sprache gut,
lernt Land und Leute kennen und hat nach dem Studium sicherlich einigemaßen gute Chancen auf einen guten Arbeitsplatz. Die andere Moeglichkeit ist, mit einer guten Ausbildung und vielleicht schon einem festen Arbeitsplatz auszuwandern. Die dritte Variante ist, das man
sich finanziell keine Sorgen machen brauch und sich mehr oder weniger ausuchen kann was man machen will oder halt auch nicht.
Schwer hingegen ist es, wenn man mit einer "normalen" Ausbildung, und wenig Geld ins Ausland geht.
Wenn man halt so der normale Angestellte ist, der vielleicht durch Fleiß und laengerer Dazugehorigkeit zu einer Firma in
Deutschland gut verdienen kann. So wie es halt die Meisten sind. So wie auch ich.... Denen geht es in Deutschland
zumindestens finanziell relativ gut. Meiner Meinung nach ist das aber eine schlechte Basis, um sich -besonders in
Italien- ein Leben aufzubauen. Viele Italiener, sind beruflich in keiner besseren, sogar schlechteren Lage als ich, nur
gibt es hier immer noch die Familie die hinter Allen steht, samt Eigentumswohnungen und sonstigen finanziellen
Zuschuessen.
Ich denke, das es unheimlich schwer ist unter diesen Bedingungen, sich eine feste Basis aufzubauen......

So, das war es fuers erste, aber mir faellt bestimmt bald wieder etwas neues ein....

So, nach langem hin und her ueberlegen, bin ich zu dem
Entschluss gekommen, das es fuer meine berufliche
Zukunft und damit eng verbunden das finanzielle besser
ist wieder nach Deutschland zurueck zu kehren. Seit Februar
2006 bin ich hier in Verona, es war eine harte aber oftmals auch eine
schoene Zeit. Ich habe eine neue Kultur kennen und schaetzen gelernt.
Ich bin mehr als froh diese Erfahrung gemacht zu haben und eigentlich
moechte ich auch nicht wirklich zurueck, doch mein Verstand und verschiedene
andere Faktoren haben mich nun doch dazu bewogen so zu entscheiden.

Wann es genau so weit sein wird, haengt nicht nur vonmir ab, sondern
auch von meiner neuen alten Firma in HH und der momentanen hier in Italien.
Es kann alles sehr schnell gehen, aber auch noch ein paar Monate dauern.
Wie auch immer es kommen mag, vermissen tue ich Italien jetzt schon.

Marco

Ja genau das war auch mein Zeitplan bis Weihnachten
zu warten und dann zu entscheiden und fruehestens im Fruehjahr
wieder zurueckzugehen.
Aber wenn ich mich recht erinnere pittiplatsch, hattest du doch erst vor
kurzem einen neuen Job gefunden, oder?