Gestern habe ich auf der Webseite eines sardischen Restaurants ein so interessantes Rezept gefunden, dass ich sofort ans Nachkochen ging. Das Ergebnis hat mir gefallen. An Ort uns Stelle mit den dortigen Zutaten wäre es sicher noch um Lichtjahre leckerer ausgefallen.
Das und noch einige weitere sehr schöne, überraschende Rezepte gibt es auf:
www.danicolo.netDas Rezept besticht durch seine Einfachheit und Schnelligkeit:
Man braucht 400 gr. Linguine, je 60 gr. grüne und schwarze Oliven (bei beiden kommt es auf gute Qualität an), die man entkernt, 30 gr. Kapern (in Salz konserviert! auf keinen Fall dürfen sie in Essig eingelegt sein), die man wässert, 250 gr. Thunfisch (2 Dosen, in Wasser eingelegt – das ist mangels frisch gekochtem Tonno ein Behelf), 40 gr. Olivenöl, 50 gr. frisch geriebenen Pecorino, eine Naturzitrone und Petersilie.
Kapern, Oliven und Thunfisch werden grob gehackt und werden mit dem Olivenöl angemischt. Wenn die Linguine gekocht sind, kommen sie in eine Schüssel, die Oliven-Thunfisch-Kapernmasse, der Pecorino, frisch abgeriebene Zitronenschale und gehackte Petersilie kommen darüber. Man kann es auch auf Tellern anrichten.
Das Lokal ist seit 3 Generationen im Besitz der selben Familie. Es steht in Carloforte am palmenbestandenen Lungomare, dem Hauptort der Insel Isola di San Pietro vor der südwestsardischen Küste. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, besteht aus rotem Basalt, ist karg und steinig bis auf ein wenig Gartenland südlich von Carloforte.
Nach zahlreichen Überfällen von türkischen Kriegsschiffen und nordafrikanischen Piraten wurde sie im 16. Jahrhundert ähnlich wie die gegenüberliegende Festlandsküste des Sulcis verlassen. Ligurischen Fischern diente sie als Stützpunkt bei der Fischerei, besonders beim Fang von Thunfischen, Sardellen und Schwertfischen, die als eingesalzener Fisch eine begehrte Handelsware waren. 1560 wanderten die Genuesen dann auf die wesentlich größere Insel Tabarka vor der tunesischen Küste aus, die sie erst nach immer stärkerem Druck der Sarazenen 1738 aufgaben. San Pietro wurde ihnen als neue Heimatstatt von Carlo Emanuele III. von Sardinien-Piemont angeboten.
Auf er Insel wird bis zum heutigen Tag ligurisch gesprochen. In der Küche vereinigen sich die Traditionen von Ligurien und Nordafrika.
Beste Reisezeit ist bis Ende Mai und ab Mitte September.
Touristinfo:
www.carloforte.net