Deutschland und Italien driften auseinander, weil sich die Volkswirtschaften auseinanderentwickeln, nicht weil uns Buergern etwas nicht erklaert wird. Italien hat seit circa 20 Jahren kein nennenswertes Wirtschaftswachstum, Deutschland dagegen schon. Den Italienern wird es kaum reichen, dass ihnen erklaert wird wie gut und notwendig Europa ist, wenn sie nichts mehr zum Essen haben und gleichzeitig ihre Politiker in altroemischer Dekadenz schwelgen. Die Tendenz linker Intellektueller, alle Schuld dem Berlusca zuzuschieben und dabei zu vergessen, dass die Linke verantwortlich ist fuer die 120% Staatsschulden des Jahres 1992 und 10 Jahre Regierungsarbeit waehrend der letzten zwei Jahrzehnte, ist eine demagogische Vereinfachung, die zu nichts fuehrt, als dem rechten und linken Extremismus zu foerdern.
Als Ex-ueberzeugter Europaeer glaube ich, dass die Mentalitaeten der europaeischen Voelker einfach zu unterschiedlich sind, als dass auf Dauer ein geeintes Europa existieren kann. Diese Tatsache und die Europabuerokraten mit ihrer unsinnigen Regulierungswut sind dabei Europa zu zerstoeren, die Schuld den ungebildeten Buergern zuzuweisen beweist, dass der Autor selbst keine Ahnung hat von den wirklichen Problemen.

Die Linke an der Macht in Italien? Wann eigentlich bis auf kurze Zeiten!
Italiens Geschichte seit 1945 ist geprägt durch die fast lückenlose Herrschaft der Democrazia Cristiana und deren Steigbügelhalter aus kleinen Parteien wie den PSI-Sozialisten mit Craxi an der Spitze. Gewiss keine Linkspartei, auch wenn sie über Jahrzehnte Hammer und Sichel als Parteiemblem hatten.
Wo in Italien in den Regionen die Roten kontinuierlich Politik und efwaltung bestimmten (Emilia Romagna, Toskana und Umbrien, weniger lang auch in Ligurien und in den Marken),  ist der Alltag der Bpürger weitaus weniger durch Korruption, organisierte Kriminalität, Verschwendung und allgemeinen Stillstand gekennzeichnet, durch den Verfall von ererbten Werten an Urbanität, Kultur und Bewahrung von Natur und Landschaft.
Ich empfehle j.l., den ich als kritischen Foristen schätze, mal eine italienische Reise in die blühenden Landschaften, wo DC, danach Berlusconi und Partner mehr oder weniger ununterbrochen an der Macht waren und sind.
Auch wenn es in den roten Städten, Provinzen und Regionen Fälle von Korruption und Misswirtschaft gegeben hat.
Und vergessen wir nicht: in den fast 20 Jahren der Dominanz von Berlusconi und seiner Marionetten/ Kriecher/ Figuren hat die organsierte Kriminalität einen groen Teil des Alltagslebens in Italien überommen, unabhängig davon dass in den Jahren die meisten hizstorischen Bosse verhaftet und huinter Gitter gebracht wurden. Dank der Justiz, die von B. und seinen Unterstützern so irgenwie in den Ruf einer kriminellen Vereinigung gestellt wurde.
Aber vermutlich ist der Alltag von Bürgern, Unternehmern, Selbstständigen und Arbeitnehmern in Prato, Florenz und Bologna weniger unsicher als beispielsweise in Sizilien.
Auch wenn in PO, FI und BO viele Regeln dort ebenso wie in Sizilien in Rom gemacht oder nicht gemacht werden.
Wache Bürger braucht das Land.
Uns da gibt es zwischen den einzenen Gegenden Italiens erhebliche Unterschiede, die nicht immer mit Nord und Süd zu tun haben..

@pittiplatsch
Zitat:

Da kannst du recht haben, insofern es diese Linke in dieser Zusammensetzung noch nicht gegeben hat.
Stellvertretend fuer andere sei der Fall Rosy Bindi genannt. Als gelernte DC-lerin endete sie gemeinsam mit dem Prodi und den russlandtreuen Ex-kommunisten des PCI im Ulivo. "Die Linke" gibt es nicht in Italien. Wer an die Macht will, schmeisst grundsaetzlich alle Ideologie ueber Bord und stellt sich an die Seite des vermutlichen Gewinners.

Es liegt mir auch fern, Berlusconi in irgend einer Art und Weise zu verteidigen. Jedesmal allerdings, als er versuchte, irgend eine Reform im Parlament durchzubekommen, wurde generalgestreikt, und zwar von den Linksparteien und den Gewerkschaften. Als der Experte Monti mit seiner Expertin Fornero dann das Chaos mit den esodati (Schaetzungen gehen von 60.000 bis 650.000 Personen, die ihren Job schon aufgegeben hatten und nach alten Regeln in die Pension gehen konnten, nach der Reform aber bis zu 7 Jahren darauf warten muessen) anrichtete, war es auch von linker Seite verdaechtig ruhig.
Tatsache ist, dass Berlusconi eine Hoffnung war fuer viele kleine Unternehmer und fuer den produktiven Teil der italienischen Gesellschaft. Dass er dann seine Waehler enttaeuscht hat, liegt natuerlich auch an ihm selbst, aber auch daran, dass alle Veraenderungen boykottiert worden waren.

Hallo Miura,
es treten aufgrund der EU-Krise alte Ressentiments auf, nicht nur zwischen D. u. I.!
Die sog. Geber- u. Nehmerländer haben insges. das Problem, ausgelöst durch den Euro.
Länder, die nicht i.d. Eurozone sind, haben dies nicht u. existieren immer noch, na so etwas! Die meisten Menschen haben erkannt, dass die Eurokrise a. ihren Rücken ausgetragen wird, besonders d. Menschen i. d. PIIGS-Staaten spüren es deutlichst.

Deutschl. noch nicht, wird aber zeitverzögert kommen u. dann klar endgültig werden, dass das alles hin zu e. Transferunion geht, die d. europ. Steuerzahler zahlt.
Die Niedriglohnverhältn. werden zunehmen, europ. Wanderarb. von Süd nach Nord, wahrlich keine schöne Aussichten. Soll das das vereinte Europa sein ?  Man sieht d. unstete Politik Merkels u. d. Lavrieren v. Junker, Barroso ecc., die Vertragsverletzungen d. EU.

Kaum einer in Europa ist gegen Europa, aber gegen ein vereintes Europa auf d. Rücken d. Menschen, eine EU der EU-Kommisare, mit immer weniger Demokratie u. überbordenden Auflagen.
Wer auf d. Erfolge des Exportmeisters Deutschl. verweist, sollte nicht vergessen, dass D. mit den Target2-Salden seinen Export selbst bezahlt, nebst Billiglöhner u. 10-jähriger Nichterhöhung d. Gehälter.

Ich lebe nun schon lange in d. Toscana. Geändert hat sich mein Verhältnis z.d. Toscaner nicht. Die sind genauso freundlich oder unfreundlich wie immer  Bei mir wissen natürlich die Leute, dass ich genauso die erhöhten Steuern u. Abgaben wie sie zu tragen habe 
Der eine oder andere spricht mich auf Merkel an, aber nie feindselig, eher verunsichert. Ausser einmal e. Ausnahme, da wurde ich als "Freundin v. Merkel" böse angemacht. Ich habs mir verbeten, da es aus e. Diskussion heraus kam, d.m. Politik nichts zu tun hatte. Es wurde klar a. m. Nationalität abgezielt, um mich irgendwie zu treffen. Aber trifft mich nicht, da ich weder Fr. Merkel bin, noch mit ihr übereinstimme, noch mit der dt. Vergangenheit zu tun habe. Doch viele, viele sehen hier, dass ihre Casta mit e. gr. Problem ist, d. nicht global aufgestellte Wirtschaft, nicht nur die Währung !

Der Primus i.e. Klasse wird meistens beschimpft, aus Neid, Unsicherheit, so ist das jetzt auch.
Doch der Primus Deutschl. ist nicht der Virituose, ich sehe beide Seiten u. merke wie unfriedlicher Europa wird. Ich lese in ital. Zeitungen jetzt viel Germania - nazisti - crucchi, klar das macht wütend .
Und doch finde ich es hinrissig, sich auf nationaler Ebene aufhetzen zu lassen, nichts gelernt zu haben aus d. Geschichte Europas.

Wir müssen alle in der EU wachsam sein u. solidarisieren, dass uns nicht eine EU aufgedrückt wird, die wir nicht wollen, die nur wenigen dient!!

Ich habe weder Vertrauen i.d. dt. Politik, noch i.d. ital. Politik, egal ob rechts oder links. Ich sehe diese als Handlanger e. Systemänderung, davon spricht d. Autor nicht.

Nein, d. Menschen sind nicht dumm, die Meisten haben kapiert - was abläuft im Namen d. EU-Illusion. Keine EUDSSR !!!

Das kann ich gut verstehen, nur trifft das meist die Falschen.
Jemand, der seinen Freunden gar keine Ratschläge gegeben hat, wird vielleicht in Sippenhaft genommen, weil er der einzige Vertreter seiner Nation vor Ort ist. Wen soll man auch sonst fragen?
Es ist schwer, aber das beste ist viel Gelassenheit, um das richtig zu verstehen und nicht persönlich zu nehmen, denn persönlich ist es sicher nicht gemeint.

Miura schrieb am 20.11.2012 um 09:07:39:

@ Miura. Ich habe vor drei Wochen, während eines Kurztrips nach Ravenna, wo ich 23 Jahre lang gelebt habe, genau das gleiche erlebt.

Bei verschiedenen Gelegenheiten, einmal in einer Bar, in einem Geschäft und auf dem Markt mußte ich mich "schützend vor la Merkel stellen" (wie komme ich eigentlich dazu )
Als ich mich als Deutsche outete, ging's rund: die Deutschen sind ja nicht unsympathisch, meinten sie einhellig, aber la Merkel.....

Manche gingen sogar mit ihren Sprüchen unter die Gürtellinie..von wegen "Berlusca hätte ja wohl doch recht...sie ist ne culona".

Ich muß gestehen ich war geschockt. Allerdings muß ich auch dazu sagen, es waren durchweg ältere Italiener (über 65J.) , die so reagiert haben.
Und die typische Nazikeule wurde dabei auch wieder kräftig geschwungen.

Tja, das war wohl nix mit der europäischen Union.

Die Mentalitäten sind einfach zu unterschiedlich.