..... wie's der Zufall will, habe ich vor genau zwei Tagen den reich bebilderten vielseitigen querformatigen "Katalog" hier im tiefen Münsterland!! auf dem Tisch bei meinem Bruder liegend vorgefunden, hab vergessen zu fragen, woher er den Hinweis hatte, mit Italien hat er auf jeden Fall sonst überhaupt nix am Hut, wohl aber mit enorm großem Engagement für eine biologische Landwirtschaft, gegen Massentierhaltung, sehr aktive Unterstützer eines "CSA" Hofes hier bei uns in der Nähe (etwas sperrige Abkürzung, aber man glaubt es kaum die "Community Sustained Agriculture" Bewegung kommt aus den USA - schöner ist natürlich der Name "Gärtnerhof Entrup" könnt Ihr ruhig mal googlen
, vermutlich hat sich in der (deutschen Bio-) Szene La Vialla als ein Beispiel schon rumgesprochen.
Ich, der "Italiener" in der Familie hatte natürlich wieder keine Ahnung
hätt ich doch nur vorher diesen thread gelesen, dann hätte ich ja Informationen sozusagen aus erster Hand weiterreichen können
Wir haben uns darüber unterhalten, wie aufwendig dieses Katalog/Prospekt/Broschüre gemacht ist, jeder kann ihn kostenfrei im internet anfordern.
Ich hatte daraufhin eigentlich erwartet, gepfefferte Preise vor zu finden, wurde zumindest beim Durchblättern der Weinangebote positiv überrascht, ein Chianti superiore DOCG knapp unter 6 Euro aus biologischem Anbau erscheint mir ein sehr angemessener Preis zu sein, wobei ich natürlich nichts zu geschmacklichen Eindruck sagen kann, denn der Katalog war zu spät erst kurz vor Weihnachten gekommen, und daher war keine eigentlich geplante Bestellung mehr rausgegangen, sonst hätte ich hier einen Beitrag zum Verkostungseindruck leisten können....
Was Bio generell in Italien angeht, empfinden wir es als positiv, dass sich doch endlich seit kurzem merkbar einiges in den Supermärkten - bei uns im Piemonte vor allem in den Läden der COOPERATIVA DEI LAVORATORI - (eigene Biomarke) tut, reine Bioläden sind hier ja quasi nicht vorhanden, obwohl es in Aqui Therme einen geben soll, sind wir aber bislang nicht dazu gekommne, den zu finden...
Die Leute machen hier eben ganz viel selber, und fast jeder, der kann, macht nicht nur das Holz selber, sondern hält nach Möglichkeit auch Hühner, ggf. auch Kaninchen, Obst macht man natürlich auch noch auf alle erdenkliche Weise selber ein, den Wein sowieso bzw. macht das alles zumindest jemand in der nahen Verwandschaft und gute Wurst am besten vom Wildschwein wird auch privat gehandelt und man kennt natürlich jemans, der den leckeren Tuma oder Rocchetta macht und den guten Honig in der Nähe produziert.
Hier läuft ernährungsmäßig also noch ganz viel kleinteilig, nachhaltig und lokal....
Wobei der Eindruck ist, dass die Jungen die Eigenproduktion wegen der vielen Arbeit damit bei zunehmend mangelnden eigenen Zeitressourcen drangeben und so entsteht eben doch auch hier eine Bionachfrage, was uns entgegenkommt, die wir weniger eigenversorgend unterwegs sein können
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Giacon