Unseren ersten Kulturschock hatten wir 2001, als wir in den typischen kleinen Super (MINI)Märkten feststellen mussten, dass von 4 Regalen (neben Pasta, Diversi und sonstigen Lebensmitteln) eines nur für Plastikteller bestimmt ist. Wir wunderten uns für was - sahen es aber bald in den sardischen Einkaufswägen.
Seit damals hatten wir nicht selten das "Vergnügen" original sardisch bewirtet zu werden = Antipasti, Primo, Secondo, Cotorni, Dessert, Bier, Wein, Mirto, Espresso, u.s.w. von allerbester Qualität aus Wegwerf-Behältern (immer wieder neu) vorgesetzt zu bekommen. Mittlerweile wissen wenigstens die Nachbarn, dass ich mich an meinen ersten Teller klammere und das Bier aus dem Nutella-Glas trinke. Doch ansonsten müssen wir zusehen, wie an so einem Abend mit 5 Personen mal locker 50 Behälter ruckzuck im Müllsack verschwinden, der neuerdings dann in der Plastik-Mülltonne (oder unserem Bach) verschwindet.
Da wir gerade hier wieder ein paar super extreme Erlebnisse hatten und gleichzeitig vom Festland nur ein paar Ristorante-Erfahrungen hatten, würde mich interessieren, ob es ansonsten auf dem Continente auch so zu geht, bzw. wie Ihr es persönlich haltet.
Ich bin kein Gourmet, doch ein gutes Essen oder Getränk aus einem dünnen, weißen Plastikteil zusich zunehmen, halte ich für einen Frevel, den ich bei dem hohen Wert, den das gemeinsame Essen auf Sardinien einnimmt, überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Aber manchmal wird man schon neidisch, wenn der vollbepackte Tisch innerhalb von 60 Sekunden abgeräumt und die Wohnküche wieder sauber ist...
Schlimm wird es dann, wenn sogar mit Ökologie argumentiert wird - dies würde viel Wasser sparen!
So - wir haben hier jetzt ungefähr Halbzeit (5 Wochen), in denen wir fast tagtäglich voller Neid in die deutsche Heimat blickten - weil dort Sommer ist und hier nicht mal (von den Temperaturen) Frühling.