MichiV
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Bremen
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Also ich hatte ja heute ein Gespräch mit den EURES Beratern. Wie ich schon gelesen habe, ist es tatsächlich so, dass man in Italien in der vergleichbaren Situation wie hier ein ALG 2 Empfänger nur ca. 150€ im Monat bekommt, darum gibt es in Italien kaum ECHTE Arbeitslose, weil da jeder gezwungen ist schwarz zu arbeiten.
Aber es ist auch so, dass wenn man aus der Arbeitslosigkeit heraus nach Italien geht, die ersten drei Monaten das deutsche ALG bekommt. Somit ist man zumindest für die ersten drei Monaten deutlich besser gestellt, als ein Italiener, da man ja die Warmmiete plus 350€ im Monat bekommt. Ein Italiener kann von so einem hohem Arbeitslosengeld nur träumen. Wenn man aber es nicht schafft, in den ersten drei Monaten eine Arbeit (egal ob schwarz oder nicht) zu finden, steht man dumm da.
Wenn man so wie ich gelernter Bürokaufmann und studierter Sozialarbeiter ist, muss man bereit sein, ALLES zu arbeiten, auch Spargelstechen! Wenn man nicht perfekt italienisch kann, kann man auch nicht in Italien als Bürokaufmann arbeiten und Sozialarbeiter werden in Italien eh nicht mehr eingestellt. Die Weltwirtschaftskriese ist in Italien deutlich eher und deutlich häfiger eingeschlagen als in Deutschland. In allen staatlichen Berufen herrscht einstellungsstop. Also werden dort kein Krankenschwestern, keine Polizisten und keine Lehrer... mehr eingestellt, weil man die nicht mehr bezahlen kann. Zusätzlich werden aller Verträge aus staatlichen finanzierten Berufen in Italien nicht verlängert.
Man braucht also genug Ersparnisse um erstmal in einer Jugendherberge oder Campinglpatz unter zu kommen, um sich von dort aus auf Arbeits- und Wohnungssuche zu begeben.
Wichtig ist der sogenannte E303 Schein, denn damit bekommt man ja für die ersten drei Monate ALG auf deutschem Niveau von den italienischen Behörden. Nur kann das zwei Monat oder noch länger dauern (laut Rückmeldungen von deutschen Auswanderern), bis man in Italien das Geld bekommt, darum braucht man ja Ersparnisse, um die ersten Monate dort Leben zu können.
Wenn man erstmal von den italienischen Behörden das Geld bekommt, muss man theoretisch jede Arbeit annehmen, nur ist von den italienischen Behörden keinerlei Hilfe zu erwarten. Man braucht sich nicht regelmäßig beim Arbeitsamt zu melden und man muss nicht beweisen, dass man sich um Arbeit bemüht. Das gibt es dort laut Rückmeldungen nur in der Theorie. Hundertprozentige Eigeninitiative und hundertprozentige Flexibilität ist also gefragt, wenn man in Italien leben will.
Ich hoffe ja so sehr, dass ich irgendeine oder mehrere Jobs in der Toskana, Umbrien, oder Emilia Romagna finde, dass ich dort Leben kann, ohne Schulden zu machen. Ich werde mich demnächst in diese drei Regionen auf Campingplätzen und Jugendherbergen einnisten, um mich von dort aus auf Wohnungs- und Arbeitssuche zu begeben. Wohnt jemand in dieser Gegend und hat Tips?
@ich90: vielleicht kann man ja sich zusammentun, um Erfahrungen auszutasuchen.
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