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Viel Zeit im Caffé Centrale (Gelesen: 1782 mal)
Claudio
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Viel Zeit im Caffé Centrale
26.11.2004 um 11:35:32
 
Smaragden in Sardinien ist nicht nur die eine Küste. Wunderbare Buchten findet man auch anderswo. Die Suche lohnt...

Artikel (der Standard):
http://derstandard.at/?id=1787747
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Man mag so alt, so gelehrt, so weise und so geschmackvoll sein als man will - eine Reise nach Italien gibt immer noch dem Geist ein neues Gepräge. (Lichtenberg, 1785)
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anse
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Bei Waldbrand Tel. 1515

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2.9Re: Viel Zeit im Caffé Centrale
Antwort #1 - 26.11.2004 um 21:01:46
 
Die Küsten Sardiniens werden wohl trotz der Bauverbote in einem 2 km tiefen Streifen von der Küstenlinie ins Land hinein im Visier der Spekulanten und Bauindustrie bleiben, denn durch die wohlfeilen Möglichkeiten, durch ein Bußgeld die Sache nachträglich zu legalisieren, sind alle Gesetze auf regionaler Basis ausgehebelt. Der Premier hat die Insel ganz besonders im Auge, der schließlich seine Villa-Bunker in Sardinien hat, und dort in Gestalt von Renato Soru als Präsident der Regionalregierung Sardiniens (Mitte Links, erfolgreicher Unternehmer - Tiscali) einen Intimgegner hat. Und er wird den Gegnern freier Bautätigkeit die Zahl vorhalten, die von den Bürgermeistern (nicht aller) sardischer Küstengemeinden errechnet wurde: 29000 Arbeitsplätze in der Bauindustrie gehen verloren und Gemeinden und Private hätten einen wirtschaftlichen Schaden von fast 3 Mrd. Euro.
Da sollten doch die Flamingos und Teichhühner Rücksicht nehmen, die unbelehrbaren Umweltfreaks die Wege zum allgemeinen Wohlstand nicht versperren. Italien ist wohlhabend dort, wo es wohlbetoniert aussieht wie in der Periferie von Mailand oder am Strand von Rimini, während irgendwelche unberührten Strände und Gipfel eben unproduktiv sind.
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Re: Viel Zeit im Caffé Centrale
Antwort #2 - 26.11.2004 um 21:14:53
 
Das Ganze gipfelt ja im Verhalten, wie es in  Agrigento zu sehen ist - Da baut man immer weiter (schwarz) an die Tempel ran und in die archäologische Zone rein.
Die Bauherren und Einwohner argumentieren damit, dass sie durch ihre Bautätigkeit dem Park ja erst einen Wert geben, die paar Steine und antike Überreste (und die tolle Landschaft, die mal da war...) hätten ja keinen Wert...

Was soll man dazu noch sagen?!

Torsten
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Bei Waldbrand Tel. 1515

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Re: Viel Zeit im Caffé Centrale
Antwort #3 - 26.11.2004 um 21:29:46
 
Agrigent ist sicher besonders krass, aber eben ein Stück ganz normaler italienischer Alltag.
In Sangineto Lido (CS/ Calabrien), wo vor Jahren schwarz auf Strand gebaut wurde, der immerhin öffentliches Eigentum ist, also der Repubblica Italiana gehört, haben die Hausbesitzer Schadenersatz für ihre Häuser verlangt, die vom Meer verschlungen wurden, - es hätten ja wie andereswo Wellenbrecher vor der Küste aufgeschüttet werden können.
Die Verwüstung der Küsten durch Beton in allen Fertigstellungsstadien ist sicher eine der Haupthypotheken für das Ausbleiben der erhofften Feriengäste genau in ebendiese Bausünden, die in Italien "Ecomostri" - Ökomonster heißen
Infos darüber: www.lanuovaecologia.it
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Re: Viel Zeit im Caffé Centrale
Antwort #4 - 26.11.2004 um 21:34:53
 
In der Provinz Latina (Nähe Foce Verde) haben mehrere Bauherren sogar auf Grund und Boden des Militärs gebaut! Dieses hat sich aber zur Wehr gesetzt, die Häuser sind heute verlassen und verfallen....

In Colleferro (Provinz Rom) hat jemand ein komplettes Viertel hingestellt, wo er nicht durfte. Ist heute ne Art Geisterstadt.

Du hast auf jeden Fall recht: Erst die Landschaft verschandeln und dann sich beschweren!

Torsten
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Bei Waldbrand Tel. 1515

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Re: Viel Zeit im Caffé Centrale
Antwort #5 - 26.11.2004 um 22:35:04
 
Ein Ecomostro hat Geschichte geschrieben und vielleicht auch gewisse Maßstäbe gesetzt, hoffentlich auch Grenzen: das Betongerippe eines Plattenbau-Hotels in Fuenti an einer der schönsten Stellen der Amalfi-Küste, die zum Unesco-Weltkultur- und naturerbe zählt, auf deren rote Liste gefährdeter Denkmäler gesetzt hat. Um der Ohrfeige der Aberkennung dieser Auszeichnung zu entgehen, was für den Tourismus eine Katastrophe gewesen wäre, besorgte dann die öffentliche Hand den Abbruch und Abtransport der Trümmer.
Ärgerlich und typisch daran: der Verursacher hat nichts davon gezahlt.
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Re: Viel Zeit im Caffé Centrale
Antwort #6 - 28.11.2004 um 19:10:51
 
. und zum schwarzbauen kommt auch noch schwarz Stromanzapfen, Wasserabzweigen  event.  Abwassereinleiten, noch eine Keks fuer kostenloses Skysat besorgen, keine Muellgebuehren zahlen etc.
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DiscoverRome
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Re: Viel Zeit im Caffé Centrale
Antwort #7 - 28.11.2004 um 23:40:37
 
Schwarz Abwassereinleiten find ich cool - die meisten "Illegalen" sind ja gar nicht ans Netz angebunden und haben maximal ne Sickergrube. Ein Prost aufs Grundwasser!

Torsten

PS: Habt ihr das von der "Nomadenfamilie" in Rom gelesen, die ihren Wohnwagen drei Jahre lang an einen öffentlichen Brunnen angeschlossen hatten und jedem mit Gewalt gedroht haben, der den Schlauch abmachen wollte, um selber das Wasser (hier öffentliches Gut) zu nutzen?
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