Wer den Treibhauseffekt bisher brüsk vom Tisch gewischt hat, wird nun vielleicht doch umdenken ... denn die klimatischen Änderungen bedrohen nun auch den "König" der italienischen Weine, den Chianti...

Artikel (Forum Handel):
http://www.gast.at/ireds-856-file-0004470926.html.xml

Das mit dem König der Weine beim Chianti möchte ich sowieso bestreiten.
Es wird auch Zeit, dass man in der Toscana erkennt, dass der schwarze Hahn nicht alles ist und dass es zwischenzeitlich in Sizilien und Apulien bereits bessere und preiswertere Weine gibt als im Chianti.

Es wird Zeit umzudenken.
Ciao
Federico

Wenn dies alles in 50 Jahren passiert, haben wir ja noch ein wenig Zeit unsere Weinkeller zu füllen. Welchen Wein könnt ihr denn aus dem Nicht-Toskana-Italien empfehlen?
ciao Doreén

Negroamaro hatte ich schon einmal getrunken. Er war sehr stark und hatte den Geschmack von Holz, wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe.

Apulien ist schon richtig und die Weine aus dem Salento auch. Wenns weniger dunkelrot als der Primitivo sein soll, kommen sehr schöne Weiße und Roses und auch leichtere Rote aus der Gegend zwischen Trani und Ruvo.
Großartige Rote kommen von den Vulkanböden des Monte Vulture aus Rionero, Barile und von Mergelböden aus Acerenza (beides nördlich von Potenza/ Lukanien).
Sizilien: im Osten rot, im Westen weiß - ganz große Klasse, z.B. Alcamo, Regaleali und Rapitalà aus der Gegend südlich von Corleone und Monreale. Auch um Sciacca und Ribera, wo der Commissario Monalbano sich gelegentlich auf seinen Dienstreisen in neu gefundenen Trattorien labt, gibt es nicht nur Landwein (meist rot), sondern gute Flaschen, z. B. Settesoli aus Menfi.
Gang wenig bekannt, aber sehr große Klasse sind die sardischen Weine. Hier kennt man meist nur den weißen Vermentino, aber es gibt noch mehr in beiden Farben. Meist sind es einheimische Rebenarten wie der Cannonau, den schon die Nuraghier genossen (Spitze hier Oliena und Dorgali) oder Reben, die von den Spaniern in ihrer fast 500 Jahre andauernden Herrschaft
heimisch gemacht haben.
Ich kann auch ohne Chianti leben, zumal dort die Nachfrage nicht nur die Preise nach oben getrieben hat, sondern auch stellenweise Folgen für die Qualität zeigt. Oder wirkt schon die Erhitzung des Planeten?
Anse

Hallo Federico,
der lohnt eine Reise auf diese so ganz andere Insel, die sehr mediterran und recht wenig italienisch ist. Beste Zeit für den Besuch sind April/ Mai und September/ November.
Als virtuellen Einstieg hier ein paar Tipps:
www.isolasarda.com
www.ivanweb.net
www.klaus-schwenk.de/sardinien.html
www.parcogennargentu.it
www.treninoverde.com (die sard. Schmalspurbahn)
web.tiscali.it/sardegnarcheologica
www.lestradedelvino.com

Wir sehen uns ja balb bei einem guten Glas aus Grisolia oder Verbicaro
Ciao Anse