anse schrieb am 11.08.2004 um 10:49:43:
Wenn die Preise für touristische Dienstleistungen nicht auf ein bezahlbares Niveau zurückgenommen werden, droht der Branche in Italien wirklich bald der Kollaps. Hier hat man vielfach die Euro-Umstellung zur Verdoppelung der Preise genutzt.
Auch ich habe in den letzten 2 Jahren während meiner Italienurlaube häufigt geschluckt
Das fing schon beim Gelato an: Hat es vor der Euro-Umstellung noch 1000,- Lire pro Sorte/Kugel gekostet, so ist nun schon 1,- Euro fällig, enbenso die von mir geliebte "kleine Erfrischung" Kokosspalte am Strand, ebenfalls 1 Euro ! Eine glatte Verdopppelung des Preises. Ich will wirklich nich kleinlich sein, aber bei den kleinen Dingen fängt es doch an...
Wir waren früher 4 Wochen Camping in Italien, nun sind nur noch 3 Wochen erschwinglich. Der teuerste Campingplatz kostete für uns (2 Personen, 1 Zelt, 1 Auto) 36.000 Lire/täglich - dieses Jahr haben wir auf unserer Rundreise (Toscana-Apulien) zwischen 23,- Euro und 31,- Euro pro Tag in der Nebensaison zahlen müssen. Obwohl wir diesmal in 3 Wochen nur 2 Mal in einem Restaurant schön Essen gegangen sind, abgesehen von Pizza zwischendurch, und viel gekocht haben, mit regionalem Obst, Gemüse, etc. (welches eigentlich wirklich gut und günstig ist), weiß ich nicht wo das Geld geblieben ist
Ach ja, die Spritpreise tun natürlich ein übriges. Die 3 Wochen waren jedenfalls teurer, als unsere sonstigen 4-Wochen-Urlaube.
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt häufig nicht mehr. Und die Händler, Campingplatzbetreiber, Restaurant-Besitzer denken häufig, wir könnten uns an die Preise von vor 2-3 Jahren nicht mehr erinnern. Ein normaler Preisanstieg ist das jedenfalls nicht !
Ich hoffe natürlich auch, dass sich die Preise bald wieder auf ein erschwingliches Niveau begeben werden, aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.
Auch in Deutschland haben sich einige Preise nahezu verdoppelt und es tut sich auch nichts. Alle sitzen hartnäckig auf ihren Preisschildern und wundern sich, dass niemand zugreift oder sie nehmen es einfach in hin, obwohl der Konsument boykottiert. Bloß kein Entgegenkommen - lieber auf der Ware sitzen bleiben - wo sind denn da die Kräfte des Markts, die die Preise regulieren sollten ?
Saluti, Luna