Drei italienische Geiseln im Irak, die fast zwei Monate festgehalten wurden, sind von polnischen und amerikanischen Soldaten befreit worden. Das bestätigt das römische Außenministerium. Für die Freilassung der Geiseln hatte sich auch der Papst mehrfach eingesetzt. Der Nuntius im Irak, Erzbischof Fernando Filoni, spricht vom "Ende eines Alptraums". Befreit wurde auch ein erst seit kurzem entführter polnischer Ingenieur. (ansa)

Ende des Geiseldramas: „Die Kirche ist eine Hilfe gewesen"
Mit großer Erleichterung und Freude hat Papst Johannes Paul II. die Nachricht von der Befreiung der vier Geiseln in Bagdad aufgenommen. Das teilte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls mit. Um 11 Uhr trafen die drei italienischen Sicherheitsleute in Ciampino ein, nach 56 Tagen Gefangenschaft. Ein Spezialkommando der Koalitionstruppen hatten sie und einen polnischen Geschäftsmann am Dienstag in der Nähe von Bagdad befreit. Die Kirche sei gerade in den letzten Wochen eine Hilfe gewesen, sagte Italiens Außenminister Franco Frattini gestern in einer Fernsehsendung. Bagdads Patriarch Emmanuel Delly zeigte sich über die Nachricht hocherfreut, lehnt aber eine Stellungnahme zur Rolle der Kirche ab. In den letzten Tagen hatte Bagdads Weihbischof Shlemon Warduni eine Reihe von Gesprächen mit schiitischen und sunnitischen Vertretern geführt. Darauf wies auch der sunnitische Imam Ahmad El-Shammari aus der Umgebung des neuen Präsidenten Al-Yawar in einem Interview hin. Schon am vergangenen Sonntag habe er Hinweise auf eine Verbesserung der Lage bekommen, Warduni habe ihn aber aufgefordert, abzuwarten. Vatikankardinal Pio Laghi betonte in einem Interview die Rolle von Papst Johannes Paul II. und das Handeln des irakischen Nuntius, Fernando Filoni, bei der Befreiung der Geiseln: "Die unermüdliche Stimme des Papstes hat verhindert, dass die Situation unserer Geiseln verschlechterte." Die Zufriedenheit über den Ausgang des Geiseldramas dürfe aber nicht ablenken von der Forderung des Vatikans und die diplomatischen Bemühungen um eine UN-Resolution, die allein eine Wendung im Irak bewirken könne.