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Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenommen (Gelesen: 9132 mal)
Claudio
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Italien.Info!

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Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenommen
15.11.2003 um 18:14:36
 
Einer der meistgesuchten italienischen Mafiabosse ist am Freitag in Rom festgenommen worden. Der 68-jährige Giovanni Bonomo wurde am Flughafen Ciampino von der Polizei in Gewahrsam genommen...

Artikel (Südtirol Online):
http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=d&ArtID=37413
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Man mag so alt, so gelehrt, so weise und so geschmackvoll sein als man will - eine Reise nach Italien gibt immer noch dem Geist ein neues Gepräge. (Lichtenberg, 1785)
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Federico
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Casa Stromboli

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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #1 - 15.11.2003 um 19:07:24
 
Wieder einer weniger! Es geht aufwärts  Laut lachend Laut lachend
Ciao
Federico
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Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist erst der Schlüssel zu allem (Goethe - Ital. Reise - 1786)
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klaus20052
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #2 - 15.11.2003 um 19:09:32
 
Naja - wollen wir mal so sagen: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer..." - aber ein kleiner Schritt nach wo-auch-immer-hin...

Klaus
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Federico
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Casa Stromboli

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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #3 - 15.11.2003 um 19:22:07
 
Na ja, Klaus, besser kleine Schritte, als keine Schritte  Laut lachend
Ciao
Federico
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Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist erst der Schlüssel zu allem (Goethe - Ital. Reise - 1786)
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Maria
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #4 - 16.11.2003 um 13:11:20
 
Abwarten.

Zwinkernd

Maria
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klaus20052
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #5 - 17.11.2003 um 00:41:48
 
Hallo Frederico,

solltest Du je einmal in Süditalien Langeweile habenu nd dich auf die Suche nach "der Mafia" begeben wollen, so empfehle ich Dir einen Besuch in dem malerischen Örtchen PLATI...

Das Gebirge des Aspromonte ist das Stammgebiet der ‚Ndrangheta. Weitläufig, unzugänglich und kaum besiedelt. In den meisten Städten führen staatlich eingesetzte Kommissare die Amtsgeschäfte. Doch ihr Einfluß ist kaum spürbar. Die Luft ist bleihaltig. Orte wie Plati gelten als komplett von der Mafia beherrscht. Kein Bürgermeister. Nur eine Handvoll Carabinieri. Sie sind isoliert. Denn es gilt, was der Clan-chef sagt. Es gibt keine Hotels und keine Zeitschriftenläden. Nur Gerüchte dringen nach außen. Monatelang stand das Dorf unter Beobachtung, da hier die Spuren gesuchter Killer endeten. Dann schlugen die Fahnder zu: Vergangenen Juli riegelten Armee, Polizei, Carabinieri und Spezialkräfte den Ort ab und rückten mit schwerem Gerät und Dynamit ein.
Der kalabrische Kopf des staatlichen Antimafia-Pools, Nicola Gratteri, leitete den Einsatz selbst vor Ort. Verdeckte Ermittler hatten genauere Hinweise auf geheime Verstecke erhalten.
Eine Woche lang blieb die Einsatzleitung. Fast 200 Beamte stellten den Zweieinhalbtausend-Seelen-Ort auf den Kopf. Verblüffend das Ergebnis: Häuser und Keller, gebaut wie Schweizer Käse. Überall Hohlräume, ausgestattet mit moderner Technik und sorgfältig getarnt. Selbst die Kanalisation diente als Fluchtweg. Hinter Geheimtüren wurden Röhren entdeckt, die zu Wohnungen führten. Drei Flüchtige wurden verhaftet, sechs Häuser zerstört. Eine erfolgreiche Aktion in einer Herzkammer der ‚Ndrangheta. Doch ihr Puls schlägt weiter.
Im industrie- und finanzstarken Norden Italiens hat sich die ‚Ndrangheta fest etabliert. Ein Großteil der Richter dort beschäftigt sich fast ausschließlich mit den Straftaten der kalabrischen Mafia. Weitere Stützpunkte unterhält sie in Australien, Kanada, Südamerika - und in Deutschland.
http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2003/00015/
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Federico
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Casa Stromboli

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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #6 - 17.11.2003 um 08:05:56
 
Hallo Klaus,
das klingt ja mehr als unheimlich, was Du da über die kalabrische Mafia schreibst. Ich war bisher nur in Corleone auf Sizilien, auch ein bekanntes Mafiadorf, aber für Touristen eher unscheinbar und unkritisch.
Ciao
Federico
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Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist erst der Schlüssel zu allem (Goethe - Ital. Reise - 1786)
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anse
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #7 - 17.11.2003 um 17:08:42
 
Platì sieht keineswegs aus wie das steingewordene Böse. Es ist ein großes, nicht besonders malerisches Dorf, dessen Bevölkerung großenteils in der Land- und Viehwirtschaft arbeitet. In Platì bekommt man ebenso wie in den nicht besser angesehenen Nachbarorten Natile, San Luca und Africo Zeitungen, eine freundliche Antwort, wenn man etwas fragt und den Menschen dort nicht gleich mit dem Gefrage nach Mafia, ndrangheta etc. auf den Geist geht.
Am besten macht man das, was viele Italiener und auch etliche Deutsche ohne Vorurteile in der Gegend gemacht haben und machen: man geht wandern, lernt eine großartige Natur kennen, versteht schwierige Lebensbedingungen hinterher besser.
Die Mafia ist erfolgreich, weil der Staat sich aus seiner Aufgabe als Mittler und Ordnungsstifter zurückgezogen hat, er allenfalls von Fall zu Fall mit Repression auftritt.
Mir hat es vor Jahren zu denken gegeben, als sich Waldarbeiter aus dem benachbarten San Luca, die alle ihren Job auf Empfehlung haben und auch Dankbarkeit dafür zeigen, sonst sind sie ihn los, als die mir gesagt haben: "wir sind die Palästinenser Italiens". Die Staatsmacht tritt auf wie im Feindesland, aus Angst, Unsicherheit und weil auch immer wieder Dinge passieren, die absolut nicht tragbar sind wie Drogenhandel, Menschenhandel, Morden untereinander, wenn es um die fettesten Fleischtöpfe geht.
Solidarität, Alternativen gibt es, den Aufbruch aus den grauenvollen Verhältnissen, die mit der Hässlichkeit der Dörfer beginnt, dem Schmutz, dem Stigma, von dort zu sein. Gleichzeitig gibt es dort Gastfreundschaft, den Mut zum Aufbruch (die Kirche, besonders der Bischof von Locri) haben dabei Starthilfe gegeben.

Infos zur Gegend (auf italienisch):
www.naturaliterweb.it
www.galareagrecanica.it
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Federico
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Casa Stromboli

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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #8 - 17.11.2003 um 19:43:26
 
Ciao anse, Dein Bericht klingt aber auch nich viel positiver, als der von Klaus.
Ich habe grad mal versucht, auf der Karte von Kalabrien diesen Ort Plati auszumachen, hab ihn aber nicht gefunden. Liegt der zwischen Reggio d.C. und Catanzaro oder weiter nördlich?
Grüße
Federico
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anse
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #9 - 17.11.2003 um 21:49:18
 
Lieber Federico,
kommt drauf an, wie genau Deine Calabrienkarte ist. Genau (Alle Orte drauf): Ostküste ganz im Süden nordwärts mit dem Finger gehen von der Südspitze bei Melito di Porto Salvo bis Bovalino, dann nach Westen.
Weniger genau: Locri suchen, ist dann landeinwärts und etwas südlich.
In der Nähe ist Polsi - genauer Madonna di Polsi, der wichtigste Madonnenwallfahrtsort im südlichen Calabrien, wo sich Anfang September die Bosse der Landmafia aus dem Aspromonte und der Ebene von Gioia Tauro getroffen haben (und sämtliche Carabinieri aus deren Einzugsbereich).
Inzwischen findet fast zeitgleich im südlichen Aspromonte in der Umgebung von Bova, dem Hauptort der griechischen Minderheit Calabriens, Paleariza statt, ein internationales Tanz- und Musikfestival, wo ebenfalls viel Tarantella ausgelebt wird.
Störe Dich nicht unbedingt an der rauen Schale der Aspromonte-Orte, auch nicht an ihrem notorisch schlechten Ruf.
Anse
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lanonna
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #10 - 18.11.2003 um 01:23:21
 
Die Aspromonte-Orte sind ausgesprochen malerisch, die Menschen sind zurückhaltend. Was dahinter steckt, erfährt man in den seltensten Fällen. Die Natur ist mindestens so reizvoll wie Anse sie beschreibt.

Lanonna
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Federico
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Casa Stromboli

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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #11 - 18.11.2003 um 20:14:30
 
Danke für die geografischen Hinweise. Vielleicht führt mich mein Weg demnächst dort vorbei.
An der Küste bei Locri hat man doch auch die berühmten beiden Broncen von Riace, die jetzt im Museum von Reccio d. C. stehen, gefunden.
Das sind zwei wunderschöne männliche Statuen, die ich vor wenigen Jahren bewundert hatte.
Ciao
Federico
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anse
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #12 - 18.11.2003 um 20:37:37
 
Cara La Nonna,
ob das Prädikat malerisch für viele Orte im Aspromonte passt, bezweifle ich. Auf viele passt eher verkommen, häßlich und eine zerstörte Welt. Man sieht vielen dieser Riesendörfer am Rand der Berge und noch mehr den der wuchernden Bebauung längs der Küsten an, dass dort die Welt für die Mehrzahl ihrer Bewohner absolut nicht in Ordnung ist.
Es gibt Orte, die trotz aller Verelendung Würde und Wohnlichkeit ausstrahlen, auch wenn man über vieles hinwegsehen muss (Müll, Verfall, Abwanderung, Perspektivlosigkeit, Ausgrenzung seiner Bewohner).
Aber es gibt auch Positives wie die Wiederentdeckung der eigenen kulturellen Kreativität bei den Festivals der griechischen Kultur, die Liebe zum Leben auf dem Lande und zur Natur, wobei da jeder der wenigen Touristen, die sich in die Bergdörfer begeben, hilft: nicht nur mit dem Geld was dort bleibt, sondern ein Zeichen setzt, dass man dieses Riesengebiet noch nicht ganz abgeschrieben hat.
Zum Surfen:
www.naturaliterweb.it
www.galareagrecanica.it
www.galaltalocride.it

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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #13 - 18.11.2003 um 22:33:39
 
Also kann ich mir vielleicht doch den Umweg sparen, anse? ???
Ciao
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Re: Einer der meistgesuchten Mafiabosse festgenomm
Antwort #14 - 18.11.2003 um 23:05:36
 
Nein!
Nimm nicht den Augenschein längs der Küstenstraße als die verbindliche Realität!
Von der S.S. 106 gibt es viele "Sackgassen" in die Berge,- und die sind aufregend: Stilo, Pazzano und Bivongi, Gerace, Staiti, Palazzi, Bova, Condofuri ...
heile Welt ist nirgendwo dabei, aber schöne Orte und deren Bewohner, die Erlebnis sind.

Anse
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