Umfrage: Italiener mögen Israel nicht
Die Mehrheit der Italiener hegt keine Sympathie für Israel. Laut einer von der Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Montag-Ausgabe) veröffentlichten Umfrage behaupteten 52 Prozent der Befragten, keine oder kaum Sympathie für Israel zu haben.

Über 70 Prozent der Befragten behaupten, dass Israel zwar Recht auf Existenz hat, seine Regierung jedoch falsch agiert. 17 Prozent der Italiener behaupten, es wäre für den Weltfrieden besser, wenn Israel nicht existieren würde.

Überraschend sind auch die Antworten auf Fragen zum Thema Antisemitismus in Italien selbst. Laut 51 Prozent der Befragten haben Juden eine „andere Mentalität und Lebensweise“ als andere Bürger Italiens. 39 Prozent behaupten, die Juden hätten ein besonderes Verhältnis zum Geld. 38 Prozent meinen, die jüdische Gemeinschaft sollte aufhören, sich über den Holocaust und Verfolgungen vor einem halben Jahrhundert zu beklagen. 22 Prozent behaupten, Juden seien „keine echten Italiener“.

Die Umfrage sorgt in Italien für Polemik. Erst vergangene Woche hatte die EU 7.500 europäische Bürger folgende Frage gestellt worden: „Sagen Sie bitte für jedes der folgenden Länder, ob es ihrer Ansicht nach eine Bedrohung für den Frieden in der Welt darstellt oder nicht“. Die Befragten hatten die Wahl zwischen 15 Möglichkeiten, darunter Israel, der Iran, Nordkorea, USA, der Irak und Afghanistan. 59 Prozent der EU-Bürger - und 69 Prozent der in Österreich Befragten - erklärten, Israel bedrohe von allen Staaten am stärksten den Frieden auf der Welt. An zweiter Stelle folgen der Iran, Nordkorea und die USA, die jeweils von 53 Prozent genannt wurden.