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Italien hat «die arroganten Deutschen» satt (Gelesen: 10598 mal)
cagiacon
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Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt
Antwort #30 - 08.05.2020 um 16:41:10
 
sonni schrieb am 08.05.2020 um 11:07:37:
Und in der jetzigen Krise machen sich die Unterschiede noch mehr bemerkbar, der Deutsche hortet Klopapier, der Franzose Wein Zwinkernd
und Präservative wie es heißt Smiley

sonni schrieb am 08.05.2020 um 11:07:37:
Meiner Meinung hat Indurain recht, der Mezzogiorno wird nach lange ein Problem sein, leider.


ist zu befürchten, Patentrezepte hat da wohl keiner. Aber sicher ist, dass die bisherigen vornehmlich wirtschaftlich geprägten Rezepturen allesamt nicht aufgegangen sind, es kann ja auch keine Lösung sein, ganze Regionen mit Staatsbediensteten zu unterhalten. Da wurden von oben herab die kulturelle Unterschiedlichkeit nicht nur ausgeblendet sondern unterdrückt. Will damit nicht sagen, das der Mafia dass Feld wieder ganz überlassen werden sollte....
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cagiacon
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Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt
Antwort #31 - 27.05.2020 um 02:01:37
 
ich knüpfe mal an die vorherige Diskussion an:

hier ein Artikel der offenbar auch frei aus der FAZ einsehbar ist:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/lob-an-merkel-als-kritik-an-kanzler-kurz-...

da widerspricht ein Banker einer der größten Banken nicht nur Österreichs dem Kurz-denkenden Kanzler, weil er weiß dass trotz durchaus berechtigter Hinweise zur Verwendung der "Zuschüsse" es ohnehin klar ist, dass sich alle eigentlich jetzt schon erkennbar über alle Maßen zusätzlich verschulden werden - eben auch Deutschland und das geradezu protzig aufgrund seiner bisherigen Wirtschaftsstärke erheblich stärker als alle drumherum, das aber im übrigen auch keine kleine Schuldenlast vor sich herträgt- , insofern eine europäische Schuldenunion eigentlich nur eine konsequente Einrichtung wäre, aber eben der bisherigen Schulden, sowas wie eine Gemeinschaftsbadbank, hat man ja Erfahrungen mit gemacht in der Finanzkrise warum also nicht auch mit den bisherigen Staatsschulden ähnlich verfahren? Das wäre dann quasi die Stunde Null für einen europäischen "new deal".

Es kommen von sovielen Seiten und Schichten (und dazu zählen letztlich auch die  Corona Querdenker und Demonstranten) und aus allen Bereichen auch und gerade aus der Wirtschaft Aufrufe zur Nutzung dieser Krise als Chance für echte Veränderungen, warum sollte man nicht glauben, dass diese möglich werden könnten.


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Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt
Antwort #32 - 28.05.2020 um 13:05:12
 
@cagiagon

Genauso wie die Bayern nicht fuer Berlin, wie die Tiroler nicht fuer Wien, die Norditaliener nicht fuer den Sueden Italiens zahlen wollen, genauso wollen die Nordeuropaeer nicht fuer Suedeuropa zahlen. Zu Recht. Es gibt Studien, die besagen, dass diejenigen Regionen Sueditaliens, die keine Subventionen vom italienischen Staat bekommen haben am Ende wirtschaftlich immer besser dagestanden sind als diejenigen, die von Rom vollgestopft worden sind.
Warum also soll Nordeuropa zahlen??? Die Italiener haben ein viel hoeheres Privatvermoegen pro Kopf als die Deutschen. Sie haben fast den doppelten Staatshaushalt von Deutschland. Sie haben viel mehr Privatvermoegen im Ausland als die Deutschen.

Allein auf die Erpressung eines Zerfalls Europas mit Geschenken zu reagieren, waere wie die Reaktion eines Mafiaopfers. Ein Willkommen der Mafiamentalitaet in Europa. Ich bin ueberzeugt, Merkel durchschaut den Plan der Italiener und macht endlich das richtige. Italien raus aus dem Euro:
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Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt
Antwort #33 - 28.05.2020 um 21:59:40
 
j.l. schrieb am 28.05.2020 um 13:05:12:
Allein auf die Erpressung eines Zerfalls Europas mit Geschenken zu reagieren, waere wie die Reaktion eines Mafiaopfers. Ein Willkommen der Mafiamentalitaet in Europa. Ich bin ueberzeugt, Merkel durchschaut den Plan der Italiener und macht endlich das richtige. Italien raus aus dem Euro:


Ich höre immer nur dass immer nur die „einen“ für die „anderen“ zahlen sollen, also so als wenn man in fröhlicher Runde zusammengesessen hätte und am Schluss soll dann einer oder wenige die Sause bezahlen, na klar für die festfreudigen Italiener auch natürlich.

Und in der Tat finden sich genau die Länder in der Ablehnung der wie auch immer gearteten höheren Hilfszahlungen zusammen, die die größten pro Kopf gerechneten Nettozahler der EU sind, bis Deutschland zur Überraschung der 4 anderen ausgeschert sind, denn Merkel und selbst zu meiner Überraschung jetzt sogar Schäuble haben erkannt, dass sie sich besser nicht mehr mit dieser Kleinkrämerideologie gemein machen, und schon garnicht Italien jetzt aus dem Euro rauszuschmeissen denn das wäre ein verhängnisvoller Fehler, da es zu viele finanzielle Verflechtungen gibt, die das Konstrukt insgesamt gefährden, das verbessert werden muss, ohne Zweifel, aber nicht so.

Griechenland dagegen zumindest zeitweise vom Euro zu befreien, wär ein richtiger Schritt gewesen, der  von der EU fälschlicherweise verhindert wurde.

Wenn man auch nur ein bisschen tiefer in die Zahlenarithmetik sprich Statistiken der EU einsteigt erkennt man  auch das finanzielle Solidaritätsgerüst der EU , dass also nach Wegfall GB’S Italien nur mit geringem Abstand zu  Frankreich in absoluten Zahlen drittgrößter Nettozahler der EU immer schon war und ist, von wegen immer nur die Zeche von anderen bezahlen lassen, profitieren tun davon vor allem ganz andere in der EU, denen gegenüber nicht nur die Ton-sondern die Gangart längst deutlich hätte verändert werden müssen, um sich nicht mit der albernen Russlandkeule erpressen zu lassen.

Gleiches gilt für den ESM den europäischen Rettungsschirm, der in der Finanzkrise, an dessen Verursachung  Italien ganz sicher keinen besonderen Beitrag hatte aufgespannt wurde:
Italien ist auch dort der drittgrößte Bürge und auch Bareinzahler, mich wundert nicht, dass dieses Instrument von Contes Regierung abgelehnt wurde, es wäre ja geradezu absurd, einen der wesentlichen Finanziers dieser Hilfe für die eigene besondere weitgehend unverschuldete Notlage zur Unterstützung heranzuziehen.

Die immer wieder beschworene  Erpressung von Geschenken durch Italien ist schlicht ein Mythos, und die reale Gefahr, dass Europa zerfällt, wenn es an finanzieller Solidarität fehlen lässt, sollte besser nicht eintreten.

Die Studien zur verfehlten Förderpolitik in Italien und anderswo nehm ich Dir sofort ab, aber das heißt nicht dass dringend benötigtes Geld und da geht es in der Tat um immense Summen bedingungslos ausgeschüttet werden soll.

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Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt
Antwort #34 - 28.05.2020 um 23:24:41
 
j.l. schrieb am 28.05.2020 um 13:05:12:
Warum also soll Nordeuropa zahlen??? Die Italiener haben ein viel hoeheres Privatvermoegen pro Kopf als die Deutschen. Sie haben fast den doppelten Staatshaushalt von Deutschland. Sie haben viel mehr Privatvermoegen im Ausland als die Deutschen.


nochmal: es geht nicht darum stumpf zu zahlen sondern es geht letztlich um den Erhaltungsaufwand für die EU. Deren Konstrukt bzw. Entscheidungs- und Finanzierungsstrukturen kann man zwar ablehnen s. Großbritannien, aber deren Zokkerei auf das Wettpferd USA droht ein  lahmgerittener Gaul zu werden, der reif für die Abdeckerei ist, wenn zumindest die Republikaner um mal die wahren Schuldigen zu benennen  Trump weiter und weiter gewähren lassen.

Um auf Italien zurückzukommen: die von Dir behauptete doppelte Haushaltshöhe Italiens als die von Deutschland sieht  folgendermassen aus:
889 Milliarden 2016 Italien
1.500 Miiliarden Deutscland 2018
sorry hatte gerade nicht die genauen Jahresvergleichszahlen parat aber es ist also eher genau andersherum.
Und zum viel höheren Vermögen der Italiener versus deutsches Vermögen nur folgendes:

Was da Gesamtvermögen der Italiener (immer nur statistisch pro Kopf gerechnet – ein Schelm wer sich Böses dabei denkt)  so hast Du recht, ist das Italiener ein deutlich höheres Vermögen als andere auch eben Deustche haben, aber das heißt noch lange nicht, dass sie mehr Geld auf der „Kante“ haben, also  verfügbares Vermögen, da haben sie ein ähnlich hohes „durchschnittliches“ Barkopfvermögen.

Italiener haben wohl erheblich mehr Immobilienbesitz als Deutsche, das ist vermutlich auch Ergebnis  der Kriegshistorie, da sollte sich Deutschland besser nicht zu sehr beklagen.

Und so nebenbei: Dieses Immobilienvermögen dient als Sicherheit für die Staatsschulden Italiens, die Deutschland für seine Staatschulden nicht unbedingt aufbieten kann, und dieses Vermögen kann auch nicht “weglaufen“ es ist eben solide – immobil, nicht in Aktien oder Derivaten volatil angelegt.   
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Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt
Antwort #35 - 30.05.2020 um 01:21:59
 
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Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt
Antwort #36 - 30.05.2020 um 11:48:48
 
j.l. schrieb am 30.05.2020 um 01:21:59:


Ach ja, Gabor Steingart eben. Wobei ich bekennen muß ,dass ich seine vor allem unternehmerischen Aktivitäten mit dem Pioneer Media Projekt durchaus spannend finde und sein Podcasts auch regelmäßig höre, aber man darf nicht vergessen, dass das Projekt doch erheblich vom Springerverlag mitfinanziert wird.

Gabor kommt mir sowohl was seine Unternehmerseite als auch seine journalistische Seite angeht vor wie Jakob Augstein und Jan Fleischhauer in einer Person, wobei inhaltlich der Fleischhauer immer die Oberhand bekommt. Insofern ist es auch kein Wunder, dass Gabor  regelmäßig  Gastbeiträge  für Focus schreibt, bei dem Fleischhauer jetzt ja ebenfalls gelandet ist, weswegen ich seine Kolumnen auch nicht mehr lese.

Inhaltlich  bereitet Gabor Steingart in seinem Beitrag auch nur das auf, was er in seinen podcasts und andere schon kritisch zu Italiens angemerkt und zigfach aufgezählt haben, es wirkt ein bisschen leierig entgegen seiner ansonsten häufig so süffigen und polemischen Art der Schreibe.

Dabei ist die Analyse ja nicht verkehrt, das ist auch eine echte Stärke von Gabor, dass er immer mit Zahlenmaterial um sich wirft, dass es kracht.

Ich geh was die Analyse des Dilemmas  Italiens geht da ja weitgehend mit, nur wenn es an die Lösung geht, dann kommt da ausser den alten Rezepturen nichts und selbst davon von ihm eher selbst nur sehr wenig.


Er überlässt es lieber anderen  dezidiertere Position zu beziehen, indem er in seinem 8.Tag Podcast also z.B. auch den im DIW nicht unumstrittenen Marcel Fratscher zu Wort kommen läßt, um dann aber bald darauf Hans-Werner Sinn oder den heftigen Roger Köppel einzuladen Beiträge zu veröffentlichen, dann weiß man schon wieder woher der Wind eigentlich weht.
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