Die Fahrt ans Meer war dann auch sehr abenteuerlich, da die „Autobahn“ dorthin eher einer mittelprächtigen deutschen Schnellstraße gleicht. Eng, kurvig, mit Anstiegen und Gefällen und alle paar Meter ein Tunnel – muss man auch mal gesehen haben…
Der Zielort Camogli hat uns dann tatsächlich in die Sitze genagelt – was für ein Glücksgriff!
Der Verkehr und die Parkerei sind zwar absolut katastrophal, aber wenn erst mal ein Platz für das Auto gefunden wurde wird es eh nicht mehr benutzt bis zum Abreisetag!
Camogli ist absolut wunderbar, ein liebenswertes Kleinod, und so schön auch die Orte der Cinque Terre waren, Camogli gefiel uns besser!
Es war zudem weniger überlaufen, sehr ehrlich und nicht ganz so touristisch, hatte dabei aber auch einiges zu bieten. Kulinarisch gab es kaum etwas auszusetzen, wir haben mehrere Lokale versucht und waren überall zufrieden. Nur wurden wir ausgerechnet mit dem hochgelobten Käsefocaccia nicht warm, das darf man sich gerne sparen.
San Fruttuoso war sehr schön, die Bootstour dorthin gewährt wundervolle Aussichten. Jedoch erst mal angekommen hat man innerhalb von dreißig Minuten alles gesehen. Wenn man dann entscheidet, Richtung Portofino zu wandern, macht man einen brutalen Fehler!!! Wir sind zwei Stunden lang nur Treppen hoch gestiegen, die folgenden „Wanderwege“ waren zugewucherte, ungesicherte, enge Trampelpfade durchs Unterholz. Der Angabe auf einem Wegweiser folgend sollten wir nach einer Stunde Laufweg an einer „Station“ vorbei kommen, nach über dreieinhalb Stunden war noch immer nichts in Sichtweite! Da die Schiffsverbindungen eher schlecht sind (um halb fünf legte das Letzte ab!) mussten wir also zähneknirschend klein beigeben und den grauenvollen Weg komplett zurück latschen!!! Das letzte Schiff musste schließlich erreicht werden.
Wir haben also den ganzen Tag im tiefsten italienischen Gestrüpp verbracht, was für ein Flop!
Auch Portofino, das hochgelobte Land der Schönen und Reichen entpuppte sich als potthässliches Touridorf ohne Charme und Stil! Warum dieses Kaff so hoch gelobt wird ist uns nicht ersichtlich geworden. Ja, die eine oder andere beeindruckende Milliardärsyacht war mal nett zu beäugen, der Rest hingegen bestand aus zweitklassigen, aber schrecklich überteuerten Bars und Eisdielen sowie Nobelboutiquen, vor denen unsympathische Großkotze ihr Geld zur Schau tragen.
An keinem anderen Ort habe ich so wenig Fotos gemacht, das sagt schon alles…
S. Margherita ein paar Kilometer weiter gefiel da viel besser, eine wuselige, lebhafte Stadt mit verwinkelten Gässchen und einer sehr schönen Uferpromenade. Dort kann man es aushalten, war sehr schön und spannend zu erkunden.
(noch eine Fortsetzung - ich labere wohl zu viel
)