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Wer war schon mal in Grado? (Gelesen: 17915 mal)
Emby Winner
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Wer war schon mal in Grado?
24.07.2017 um 15:48:34
 
Hallo liebe Italienfreunde,

bereits seit zwei Jahren denke ich über einen Kurztrip nach Grado nach.
Die wunderschönen Bilder von Tomas (vielen Dank nochmal dafür  Cool) haben mich überzeugt, es dieses Jahr noch als Teil einer kleinen Italienrundfahrt mitzunehmen.

Jetzt kommt natürlich die obligatorische Frage nach der passenden Unterkunft.
Das Budget ist dieses Jahr leider nicht so hoch, ein Übernachtungspreis von 45,00 Euro pro Person sollte also nicht überschritten werden.

Da ich wenig auf schöne Fotos oder markige Werbesprüche gebe, deshalb die Frage, ob ein Mitglied dieser Community vielleicht ganz persönlich eine Empfehlung aussprechen kann.

Zudem plagt mich noch eine zweite Frage:
Grado ist ja eher U-förmig und ein wenig schlauchartig, mit dem Inselchen Le Cove im Norden und dem offenen Meer im Süden. Der linke Zipfel steht ins offene Meer hinaus, östlich hingegen ist es mit dem Festland verbunden und beherbergt den Ortsteil Pineta.
Wo in etwa wäre denn der ideale Punkt um sich nieder zu lassen?

Pineta ist wahrscheinlich eher der "Touristenstrand", oder?

Da wir sicherlich auch das berühmte saubere Meerwasser genießen wollen, empfiehlt sich natürlich Strandnähe. Aber wo ist eigentlich der schöne Strand? Bzw. wo ist er denn am "Schönsten" anzuschauen? Also wenn ich die Wahl habe zwischen schöner Promenade und Schirmemeer ala Bibione, dann tendiere ich natürlich zu Ersterem...

Und wo ist die "Altstadt" angesiedelt?
Ich möchte ungern in einer Wüste aus Hotelbunkern landen, sondern doch eher italienisches Flair genießen.

Also wenn hier irgendjemand (Tomas...?  Zwinkernd) ein bisschen von seinem Erfahrungsschatz teilen würde, dann wäre ich hierfür sehr dankbar!  Smiley

Vielen Dank vorab, und allen, die bereits gestartet sind, einen wunderschönen Aufenthalt in Bella Italia!  Durchgedreht
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tomas
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #1 - 25.07.2017 um 08:31:47
 
Hallo,

in Grado gibt es drei Strände, den Hauptstand – Spiaggia Principale, den blauen Strand – Costa Azzurra – und den Strand in Grado Pineta. Alle drei sind durch eine langgestreckte Promenade miteinander verbunden.

Mein Tipp:Der Hauptstrand. Er ist ca. drei Kilometer lang und von Mai bis September gebührenpflichtig. Dafür ist er schön gepflegt und bietet eine sehr abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Zudem gibt es mehrere Bars und Restaurants entlang der Promenade.

Die Costa Azzurra hingegen hat einen ganz anderen Flair. Der Strand wirkt wilder, weiter weg von der Stadt und mehr im Meer gelegen. Er befindet sich an der Westspitze, wo die Stadt aufhört. Er ist zudem wesentlich breiter als der Hauptstrand was es ermöglicht, auch etwas entfernt vom Meer zu liegen.

Pineta ist im ruhigen Teil von Grado etwas außerhalb. (Camper und Appartementhäuser)

Zur Unterkunft ein Tipp:

http://www.ambriabella.it/Welcome.aspx?lang=de

Bei Jenny seit ihr gut aufgehoben. Ein kleines, feines, familiär geführtes B&B in zentraler Lage mit Blick auf die Lagune. Cool Abend kocht Jenny "Hausmannskost"  Smiley
Ansonsten Abendessen in der lebhaften Altstadt.

Siehe Plan:

https://picload.org/view/rwgolgwl/grado1.png.html

Ich schaff es leider nicht, ein Bild ohne "Link" einzufügen. Hoffe es klappt so  unentschlossen

Liebe Grüße aus Wien

Thomas


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Emby Winner
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #2 - 25.07.2017 um 11:10:18
 
Vielen Dank Tomas für Deine schnelle und ausführliche Antwort.  Smiley

Tatsächlich ist es laut Deinem Plan so, wie ich mir dachte, von der gesamten Lage her.

Ich habe gestern Abend mal zum Spaß eine handvoll Hotels angeschrieben, die ich mir ergoogelt habe. Hab mir da in etwa 25 Stück angeschaut und danach die sechs Kandidaten heraus gepickt, bei denen die Bilder/Beschreibungen und die Preise gepasst haben.
Die haben eine E-Mail mit Wunschzeitraum erhalten, jedoch wichen die Preise, die in der Antwortmail genannt wurden, massiv von denen auf der Internetseite ab! Im krassesten Fall wollten die statt 42 Euro lt. Seite 72 Euro haben!
Hinzu kommen Extrakosten, die in so ziemlich jedem anderen Ort am Meer drin sein sollten, z.B. Strandbenutzung oder Parkplatz. Das kostet in Grado wohl immer extra.
Ich muss also auf jedes Angebot minimum 30 Euro drauf schlagen. Umgelegt auf die Übernachtungskosten hieße das, dass zu jeder Übernachtung pro Person locker 15 - 25 Euro mehr zu zahlen sind als die Preisliste vorgibt (wobei diese eben auch nicht eingehalten werden).

Also mir gefällt das ehrlich gesagt nicht besonders. Das habe ich in dieser Form bisher auch nirgendwo anders erlebt, und ich komme doch ziemlich viel herum.

Ist das für Grado normal oder habe ich einfach nur daneben gegriffen?

Also ich erwarte von einem Hotel am Meer schon, dass zumindest ein Liegeplatz im Preis mit drin ist, und Parkplätze sind meines Erachtens ebenfalls Standard.

@ Tomas: das B&B, das Du empfohlen hast, habe ich schon seit Deinem Fotothread im Auge, da werde ich auch demnächst zuschlagen wenn ich nichts anderes finde. Für mich wäre es ideal, leider ist meine Begleitung ein wenig schwierig, und ich versuche erst mal, es ihr Recht zu machen  Zwinkernd
Sobald absehbar ist, dass das nicht klappt, mache ich Nägel mit Köpfen und entscheide selbst.
Aber bis dahin muss ich noch Alternativen suchen...

Ich hab mich mal im Umland etwas umgesehen und ein paar interessante Ausflugsziele heraus gesucht. Das Castello di Miramare, Aquileia steht auf dem Programm, zudem Cividale del friuli, Gorizia, Palmanova oder Triest.

Ist eines davon eher weniger empfehlenswert? Bzw. hab ich was Interessantes im Umkreis um Grado übersehen?  Zwinkernd

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tomas
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #3 - 25.07.2017 um 13:11:11
 
Emby Winner schrieb am 25.07.2017 um 11:10:18:
Also ich erwarte von einem Hotel am Meer schon, dass zumindest ein Liegeplatz im Preis mit drin ist, und Parkplätze sind meines Erachtens ebenfalls Standard.


Naja, die meisten Strandbäder an der Adria sind "privat". Vom Hotel gibts da meist keine Liegeplätze. Manchmal verfügen Hotel aber über eine Kooperation mit einem der Strandbäder, da kann es schon mal eine Ermäßigung geben.
Über das Parkplatzangebot in Grado kann ich nicht sagen, da auf der Isola della Schiusa im Bereich bei Jenny keine Kurzparkzone (blau) gekennzeichnet war. Die meisten Ortskerne und Stadtkerne in Italien sind aber ohnehin "Blaue Zone"!

Emby Winner schrieb am 25.07.2017 um 11:10:18:
Also mir gefällt das ehrlich gesagt nicht besonders. Das habe ich in dieser Form bisher auch nirgendwo anders erlebt, und ich komme doch ziemlich viel herum.


Über Hotelpreise kann ich euch leider nichts sagen, da wir seit langem ausschließlich B & B buchen. Kleine, privat geführte Unternehmen, da wir uns da viel wohler fühlen. Die meisten in einem Hotel gebotenen Einrichtungen benötigen wir nicht. Ein sauberes Zimmer mit Dusche, ein kleines landestypisches Colazione und Abendessen in der Stadt.

Emby Winner schrieb am 25.07.2017 um 11:10:18:
Ich hab mich mal im Umland etwas umgesehen und ein paar interessante Ausflugsziele heraus gesucht. Das Castello di Miramare, Aquileia steht auf dem Programm, zudem Cividale del friuli, Gorizia, Palmanova oder Triest.


Dazu kann ich euch auch nicht viel helfen, da ja unser Osterwochenende in Grado zu kurz für etwaige Ausflüge war. Gerade Miramare und einen halben Tag in Udine shoppen. ( Citta Fiera )
Ich denke für Triest sollte man(n) etwas mehr Zeit einplanen.

Ciao

Thomas Cool


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Emby Winner
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #4 - 25.07.2017 um 14:05:51
 
Naja, ich denke da an die zahlreichen Badeorte von Jesolo, Bibione, Cesenatico, Rimini, Lignano, Pesaro, Ancone etc pp und wie sie alle heißen.
Immer, wenn ich eine größere Tour fahre, versuche ich, zwei - drei Tage Zwischenstopp am Meer zu machen um ein wenig zu entspannen bevor es weiter geht. Insofern habe ich schon sehr viele Hotels an der Adria besucht, und bisher war in jedem einzelnen immer incl. Parkplatz und 1 Liegeplatz am Strand.
Deshalb bin ich nun sehr verwundert, dass das in Grado extra geht.

Aber anscheinend habe ich bisher einfach nur unverschämtes Glück gehabt  Zwinkernd
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sonni
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #5 - 25.07.2017 um 20:19:44
 
Hallo,

ich war schon oft in Grado, allerdings noch nie am Strand. Ich weiß aber, dass der große Hauptstrand schon immer gebührenpflichtig war, man bezahlt Eintritt wie in einem Strand-Freibad. Wahrscheinlich haben deshalb die Hotels keine reservierten Strandabschnitte. Eintritt in sogenannte Strandbäder sind in Italien selten, aber es gibt sie auch noch an der Riviera.

Die Altstadt von Grado ist sehr schön restauriert, im Sommer wird es da vor Touristen nur so wimmeln.

Und Parkgebühren muss man in Lignano z.Bp. bei den meisten kleineren Hotels zahlen, da oft keine eigenen Parkplätze vorhanden sind, die Hotels mieten Parkplätze an. Mit geschickter Verhandlung kann man sie manchmal umgehen, in der Hauptsaison schwierig. Und das wird in Grado genauso sein.

Ich denke mal, ein Schirmemeer wirst Du immer antreffen. Ist der Strand groß wie eben meistens an der Adria, sind es halt auch viele Schirme.

Um welche Jahreszeit willst Du denn fahren?

ciao ciao sonni
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sonni
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #6 - 25.07.2017 um 20:33:42
 
Palmanova ist meiner Meinung nicht so interessant, auch Gorizia hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Geh nach San Daniele den tollen Schinken essen, die anderen Orte hast Du ja schon aufgezählt. Es kommt halt immer darauf an, welche Jahreszeit und wieviel Zeit zur Verfügung steht.


Auf jeden Fall viel Vergnügen!

sonni
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Emby Winner
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #7 - 27.07.2017 um 09:21:20
 
Hallo Sonni,

danke für die nette Antwort.  Smiley

Also Gorizia wurde mir empfohlen, jedoch empfand ich schon die Bilder auf Google nicht sonderlich spannend. Also wenn Du sagst das ist nicht so interessant, dann vertraue ich da voll auf Dich und besuche lieber San Daniele (das ich übrigens schon auf dem Schirm, dann aber zwischenzeitlich wieder vergessen habe...  Traurig)

Mein Plan sieht Folgendes vor:

31.08. Anreise über Villach, ab 10 Uhr morgens in Udine, Tagestour, danach Weiterfahrt nach Grado.
In Grado bleibe ich bis 04.09.2017, die Tage dazwischen sind gedacht für: 1 Tag Grado Altstadt, 1 Tag "Badetag" am Strand + Erkundung Umland per Fahrrad, die anderen beiden Tage für Besuche von Aquileia, Miramare, Friuli, Triest.
Am Abend des 04.09. weiterfahrt über Pordenone nach Castelfranco Veneto, dort Tagesausflüge nach (logisch) Venedig, Chioggia, Treviso, Padua. Zwischendrin 2,3 Badetage am Meer.
Rückfahrt - je nach Lust, Laune und Wetter - zwischen 09.09. und 12.09.2017 über Sauris die Sotto, Plöckenpass und dann heim  Smiley

Ich glaube, auf die Art kriege ich einen "Rundumschlag Italien" zustande: Kultur, Meer, Berge, große Städte, kleine Orte, viel "Hinterland".
Wird sicherlich spaßig  Cool

Wobei ich jederzeit bereit bin für gute Ideen oder Kritik an der Tour.
Bei mir ist nie etwas fix, ich bleibe gern spontan und richte mich nach meiner Tageslaune.

Fix sind nur zwei bis drei Übernachtungspunkte, von denen aus ich herum gondele.
Und nächstes Jahr werde ich das Westufer des Gardasees besuchen, anschließend Cinque Terre und dann runter Richtung Pisa.
Aber dazu werde ich sicherlich wieder einen alten Thread ausgraben  Zwinkernd


Euch allen einen schönen Tag  Smiley
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sonni
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #8 - 27.07.2017 um 19:00:16
 
Deine Reiseplanung ist gut, aber mir persönlich wäre das viel zu stressig. So viele Orte in der relativ kurzen Zeit anzusehen ist nicht mein Ding.

Triest ist ein schöne Stadt, das lohnt sich auf jeden Fall, in der Nähe ist auch die "Grotta gigante " eine riesige Höhle, sehr interessant. Das Schloß Duino , wo Rilke längere Zeit gelebt hat, lohnt sich, dabei kann man dann schon den Rilke-Weg zwischen Duino und Sistiano hoch über dem Meer, entlangspazieren.

Zum Fisch essen sollte man dann nach Marano Lagunare gehen, vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, von Grado mit dem Schiff nach Marano zu fahren.

Und wenn man schon in diesem Teil von Italien ist, nämlich das Friaul,
sollte man in einer rustikalen Taverne auch die italienische Variante von Sparerribs probieren, costa alla griglia con polenta!

Übrigens gibt es in Palmanova ein großes modernes Einkaufszentrum, Palmanova Outlet Village. Das hatte ich vergessen.

Schönen Urlaub, lass uns wissen, wie es war.

sonni


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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #9 - 07.08.2017 um 13:19:23
 
Vielen Dank für die tollen Tipps Smiley

Leider ist die "Grotta Gigante" - die ich auch schon mal ins Auge gefasst habe - zumindest für meine Begleiterin unmöglich zu besuchen, da sie unter Klaustrophobie leidet und insbesondere nicht "unter einem Berg" sein kann (was teilweise auch schwierig bei der Hinfahrt ist, weil man ja doch einige Tunnel passiert...).
Aber vielleicht besuche ich die auch ganz alleine Zwinkernd

Schloss Duino klingt verlockend, insbesondere der von Dir beschriebene Weg - den besuche ich ganz sicher!

Und was das Lukullische angeht, da bin ich äußerst probierfreudig und freu mich über jeden Tipp Smiley

Nur Shopping interessiert mich weniger, ich bin der Kultur-Landschaft-und-genussvoll-Essen-Typ  Laut lachend

Da ich jedoch in weiblicher Begleitung bin, die hier wohl eher Interesse zeigt, sollte ich Palmanova großräumig umfahren... sonst ist die Urlaubskasse schon am zweiten Tag leer...  Zwinkernd
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #10 - 27.09.2017 um 12:38:04
 
Hallo Community,

mit etwas Verspätung melde ich mich von meinem spontanen "Roadtrip" zurück und wollte kurz bescheid geben wie es gelaufen ist.

Wir sind tatsächlich über den Plöckenpass nach Tolmezzo gefahren und haben dort Rast gemacht. Nettes Frühstück, kleiner Spaziergang, war sehr schön. Dann ab nach Sauris di Sotto, das ich ja bereits Pfingsten schon mal besucht habe und meiner Freundin ebenfalls zeigen wollte.
Leider war es recht bewölkt, und die schönen Wiesen waren bereits abgeblüht, nichts desto trotz ein sehr schöner Besuch mit großem Spaziergang, wunderbarer Brotzeitplatte und tollem Bergblick.

Am frühen Nachmittag Weiterfahrt nach San Daniele, dort zwei Stunden Aufenthalt incl. Schinkenverkostung und Eis, jedoch war es dort windstill und extrem schwül, wir kamen aus dem Schwitzen gar nicht mehr heraus! Sogar die Scheiben im Auto sind angelaufen von der Luftfeuchtigkeit, weshalb wir den Ausflug nicht wirklich genießen konnten. Ich bekam sogar minutenweise Kreislaufprobleme, deshalb brach ich den Aufenthalt dort ab.
Aber sooo wahnsinnig sehenswert war der Ort nicht, ich glaube in den zwei Stunden hat man alles Wichtige gesehen.

Auf der Weiterfahrt kurzer Abstecher nach Spilimbergo, das mir heiß empfohlen wurde. Dort zehn Minuten mit dem Auto herum gefahren und entschieden, dass es sich nicht mal lohnt anzuhalten. Was für ein hässlicher Ort. Da fahren wir nächstes Mal einen großen Bogen drum herum.

Abends Ankunft in Grado. Alleine die Straße über das Meer war die Reise wert! Sonnenuntergang über glitzerndem Meer, das Auto auf "offener See", die Möwen neben uns im Abendrot - umwerfend.  Cool

Grado hat im Laufe der nächsten Tage sehr schöne und echt schreckliche Seiten offenbart.

Zu den schönen Seiten gehören die wunderbaren Sonnenuntergänge auf der Promenade, die verwinkelte Altstadt, die netten kleinen Gaststätten dort und die schöne Umgebung.

Zu den weniger schönen Dingen gehören das fast pervers anmutende Parkplatzproblem (samt angeschlossenem Verkehrschaos), schreckliche Touristenbunker, die den tollen Altstadtkern einkesseln und verunstalten und wirklich miese Abzocke wenn es ums Essen ging. Nicht nur dass die Qualität der Speisen unter jedem Niveau war, auch die Preise waren dafür massiv zu hoch und der Service unter aller Sau!
Romantisch Abendessen kann man vollends knicken, wer nach Grado fährt sollte geringe Ansprüche mitbringen (oder einen extrem fetten Geldbeutel, denn nur die Altstadtlokale taugen was, verlangen aber bizarre Preise – Fischsuppe 19 €, Flasche Wasser 5 € etc).

Zum Glück fiel mir Tomas‘ Tipp ein, seine kleine Pension auf der Insel. Da mussten wir zwar über eine Stunde warten bis wir einen Platz bekamen, aber Jenny war eine nette Gastgeberin und das Essen ausgezeichnet! Die gute Frau war Grados lukullische Ehrenrettung, und für mich ein Beleg dafür, wie wichtig dieses Forum für gelungene Reisen ist. Ohne Eure Tipps wäre mir viel Schönes entgangen.  Smiley

(Fortsetzung dank Zeichenbegrenzung)
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Emby Winner
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #11 - 27.09.2017 um 12:43:33
 
Wir machten dann noch einige Ausflüge u. A. nach Palmanova ins Outlet-Village, das überraschend nett war. Auch wenn es nur Shopping war, so gefiel die Anlage insgesamt gut und hatte echt Unterhaltungswert (obwohl wir außer Eis und einem Kaffee nichts gekauft haben).

Aquileia war wundervoll, wir sind gute neun Stunden nur spazieren gegangen und haben alles mitgenommen was her ging. Der Ausflug ins Museum war hochinteressant, wenn auch unvollständig dank Umbau (und obwohl die Hälfte der Sehenswürdigkeiten gesperrt war musste man vollen Eintritt berappen, aber was solls…). Die Mosaike sind atemberaubend, die Ausgrabungsstätten sehr interessant, das Dörflein sehr lauschig und eng. Gefiel mir sehr gut.

Die größten Highlights unserer Tour waren jedoch Miramare und Duino (bzw. der Weg dazwischen).

Alleine die Küstenstraße zu befahren war unvergleichlich schön. Schade dass es viel zu wenig Haltemöglichkeiten gibt um den atemberaubenden Meerblick genießen zu können (ein Problem das typisch italienisch ist – man kann teils dreißig Kilometer am Stück nirgendwo stehen bleiben, egal woran man gerade vorbei fährt…).
Schloss Miramare genossen wir bei strahlendem Sonnenschein, welch ein schönes Fleckchen. Wir verbrachten beinahe den ganzen Tag dort.
Schloss Duino war nicht annähernd so schön, bestach jedoch durch eine Aussicht die man nicht vergisst und einer der schönsten Badebuchten, die ich zu Gesicht bekam.

Dann noch der Rilkeweg zwischen Sistiana und Duino, ein Abenteuer das sich für immer einbrennt (ich habe massiv Höhenangst  Zwinkernd).
Die teils ungesicherten, senkrecht abfallenden Steilwände sind Respekt gebietend, und an mancher Stelle wurde mir schwummrig beim Laufen. Aber der Ausblick war so grandios, einen Schöneren gab es sonst nirgendwo! Lediglich der stark bewölkte Himmel hat die Stimmung etwas getrübt, aber fürs Wetter kann ja keiner was.

Der Abstecher nach Trieste war jetzt gar nicht mal sooo toll wie gedacht, obwohl wir die halbe Stadt abgelaufen sind haben wir nur wenige positive Eindrücke gesammelt. Warum hier alle so sehr von schwärmen wird uns ein Rätsel bleiben, für uns eine Großstadt wie jede andere auch mit wenigen Highlights, dafür im Verkehr erstickend und ziemlich schmuddelig. Gesehen, abgehakt.

Villagio del Pescatore hingegen ist der Hammer gewesen, ein verstecktes Kleinod mit der grandiosesten Fischplatte meines Lebens (Bruno ist ein Zauberer  Laut lachend)!
Definitiv eine Empfehlung.

Und auch Marano Luganare schlug in diese Kerbe, was für ein netter, behäbiger Fischerort. Gefiel mir extrem gut, das Essen war hervorragend, und es machte Spaß dort die Gegend zu erkunden. Auch hier kann man guten Gewissens stehen bleiben.

Cividale del Friuli wurde mir empfohlen, war jetzt aber nicht unbedingt ein Must-See, doch auch hier ganz nett für ein bisschen spazierengehen und eine Tasse Kaffee.

(und noch eine Fortsetzung folgt)
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #12 - 27.09.2017 um 12:51:47
 
Auf dem Rückweg haben wir noch einen Stop in Bibione gemacht, weil wir dann doch noch den Wunsch nach Baden im Meer hatten, allerdings war das der größte Totalausfall der gesamten Reise!

Das beste Lokal im Ort (das Il Giardino) wurde abgerissen und durch den hässlichsten Betonklotz mit Ferienwohnungen ersetzt, den ich seit Jahren gesehen habe! Der wunderbare Metzger ist nun ein Bio-Vegan-Designerladen, mein Bäcker existiert nicht mehr, mein kleiner Eismann existiert nicht mehr, mehrere kleine Läden wurden erneut durch asiatische Plastikramschläden ersetzt.

Meine geliebte „Oma“ mit ihrem süßen Souvenirladen macht Ende der Saison zu, der alte Eiswagen am Meer ist ebenfalls verschwunden.

Dafür nur noch ein widerlicher Betonbunker am anderen, und die dort urlaubende Klientel besteht überwiegend aus Asozialen!
Wäre das tolle Feuerwerk zum Septemberfest nicht gewesen, ich wäre aus dem Tal der Tränen nicht mehr heraus gekommen. Leider hat dieser abschließende Badeurlaub den Gesamteindruck massiv gestört und mich sehr traurig den Heimweg antreten lassen. Ich hatte gar das Gefühl, man hätte mir ein Stück Seele aus der Brust gerissen.

Vielleicht muss ich dazu anmerken, dass meine Familie bereits seit 1950 eng mit Bibione und den dort lebenden Italienern verbunden ist und wir dort über Generationen enge Freundschaften aufgebaut haben. Und ich bin nun derjenige, der das Aussterben erleben muss, obwohl ich mich dort heimisch fühlte. Ein bitterer Ausklang eines sonst wunderbaren Urlaubs.

Schade wie dank Globalisierung die Kultur und Seele aller europäischen Länder stirbt.  weinend
Aber solange die Touristen lieber am Dönerstand Junkfood fressen anstatt sich zivilisiert beim Italiener zum Abendessen zusammen zu setzen wird sich daran auch nichts mehr ändern. Anscheinend sind Menschen mit Anstand und Kultur eine aussterbende Art, und ich bin der einzige Dinosaurier den es stört.

Aber egal, abstreifen und neue Ziele fassen! Es gibt noch so viel Wundervolles zu entdecken, und Italien bleibt trotz negativer Entwicklungen das Land meines Herzens und der Platz, an dem ich mich zuhause fühle.  Smiley

Ich freue mich dafür jetzt schon auf nächstes Jahr, wo mich das Westufer des Gardasees und die Cinque Terre erwarten. Und mit viel Glück noch die Toskana.

Italien ist halt immer eine Reise wert. Selbst dort, wo es nicht mehr so schön ist empfinde ich es lebenswerter als zuhause, insofern war es erneut ein toller Urlaub mit vielen schönen Momenten und herrlichen Erinnerungen.
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sonni
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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #13 - 04.10.2017 um 19:40:12
 
Hallo Emby Winner,

Du hast Dir die Mühe gemacht, und eine Rückmeldung Deiner Reise gesendet, das finde ich sehr schön.Da ich diesen Teil von Italien recht gut kenne, hat Dein Bericht viele Erinnerungen bei mir geweckt. Es wird Zeit, dass wir auch einige der Orte wieder besichtigen. Triest hat mir allerdings immer gut gefallen, schade, dass Du entäuscht warst.Bemerkenswert ist auch Dein Eindruck von Bibione, das mir nie gefallen hat. Lignano ist ja schon sehr trubelig, Bibione fand ich immer etwas " Ballermannmässig".
Und auch in Italien zieht der Fortschritt mit allen Vor-und Nachteilen ein,  du wirst dich wundern , wie die Preise am Gardasee oder den Cinque Terre sind, wenn Du richtig essen gehen willst. Da ist man vielleicht manchmal froh, wenn man einen Döner-Stand findet. Schließlich sollen auch die Italiener mal was anderes probieren können. Zwinkernd

Aber wie Du sagst, Italien ist immer eine Reise wert, das finde ich auch.

sonni

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Re: Wer war schon mal in Grado?
Antwort #14 - 05.10.2017 um 10:55:03
 
Zitat Sonni:
"Bemerkenswert ist auch Dein Eindruck von Bibione, das mir nie gefallen hat. Lignano ist ja schon sehr trubelig, Bibione fand ich immer etwas " Ballermannmässig"."

Hallo Sonni, ja da gabe ich Dir vollumfänglich recht. Es ist halt einfach so, dass Bibione schon immer etwas "Besonderes" war, da es in den 50ern bzw 60ern die schnellste Möglichkeit war, das Meer zu besuchen. Damals war Pauschaltourismus noch nicht so ausgeprägt wie heute, und meine Großeltern gehörten zu den Ersten, die dort aufschlugen. Das heißt, sie haben ihren Kindern das Meer näher gebracht, und meine Eltern eben mir. Für mich als Kind war es immer der schönste Moment des Jahres, wenn meine Eltern die Koffer ins Auto packten und uns Kindern mitteilten, dass wir wieder ans Meer fahren.
Also steckt auch viel kindliche Verklärung in dieser Zuneigung.

Fakt ist allerdings, dass meine Familie sehr viele persönliche Kontakte zu den Italienern in Bibione hielt, wir waren mit ihnen befreundet, kannten uns beim Namen, wurden immer als Freunde empfangen. Dieses Persönliche hat dafür gesorgt, dass der "Ballermanncharakter", der immer wildere Auswüchse annahm, in den Hintergrund trat.
Ich habe dies zwar mit leichter Besorgnis zur Kenntnis genommen, aber sonst ignorieren können, denn ich war schließlich bei Freunden.
Einen sicheren Separee-Platz im Lokal bei der Betreiber-Familie, mit dem Eismann spazieren gegangen, ein Bäcker, der uns morgens im Hotel aufsuchte und uns als Willkommensgeschenk frische Krapfen brachte - das sind so besondere Momente, die einem zeigen, dass man mehr als nur Tourist ist. Es war immer Freundschaft, Verbundenheit, Herzlichkeit.
Daran konnte auch der rasende Verfall des Niveaus nichts ändern.
Die Italiener dort kannten mich beim Namen und behandelten uns wie eigene Familie.
Und das ist nun so gut wie vorbei.
Sie sind einfach weg, von einem Jahr aufs andere, und wir wissen nicht wohin es sie verschlagen hat.
Und plötzlich sehen wir erst diesen widerlichen Moloch von einer Touristenstadt, der nichts, aber auch gar nichts zu bieten hat, wenn man ein wenig Niveau besitzt.
Die Menschen waren es, die den Ort so besonders machten, und diese sind - bis auf zwei Ausnahmen - nun verschwunden.
Und das stimmt mich sehr traurig.
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