anse
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Bei Waldbrand Tel. 1515
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Niedlich, aber nicht artgerecht. Das Lämmlein hätte sich an der Zitze der Mutter wohler gefühlt. Man muss zu Ostern nicht unbedingt Lämmlein und Zicklein essen. Für Löwenzahn und Brennnessel und andere Wildgemüse ist jetzt die beste Zeit. Und wem der gebückte Gang mit Korb und Messer durch die Landschaft nicht zusagt, halte sich an broccoli und carciofi, - die haben jetzt Hochsaison. Über die Vorlieben des Cavaliere ist mir wenig bekannt, außer dass er Fisch und andere Meerestiere absolut nicht auf dem Teller mag, und dass er Frischfleisch - dieses an anderem Ort – immer sehr geschätzt hat.
Warum Osterlämmer oder Lammfleisch auch in anderen Jahreszeiten Sinn machen, sofern man Fleisch isst: In den Mittelmeerländern sind weite Landstriche nicht für den Ackerbau geeignet, weil sie zu trocken, zu steinig, zu hoch in den Bergen oder einfach zu abgelegen sind. Dort wird seit Jahrtausenden Viehzucht mit Schafen und Ziegen betrieben. Hauptprodukt ist Milch, also Käse, im Centro-Sud d'Italia auch noch Ricotta. Inzwischen angemessen gut bezahlt, weil die Italiener den guten Geschmack wiederentdeckt haben. Die Hälfte der Lämmer werden „pecore“ -Schafe, die Junge bekommen und Milch geben. Die männlichen Lämmer rechnen sich als Fleisch. Ohne den Ertrag aus dem Lammfleisch wären die Schäfer in Italien wirtschaftlich längst am Ende.
Und es stammt nicht aus Massentierhaltung, Schafe und Ziegen werden geweidet, erhalten vielerorts wertvolle Naturlandschaften. Das Fleisch ist trainiert -sportivo – und durch die vielen Kräuter auf den Naturweiden bestens aromatisiert.
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