Wenn man nach dem regionalen Bruttoinlandsprodukt geht, ist die Region Lazio, in der auch die Hauptstadt Rom liegt, wirtschaftlich eher stark. Wenn man in Rom und Umgebung unterwegs ist, so hat man den Eindruck, als ob hier alles noch sehr viel heruntergekommener sei, als in Süditalien und auch die Misstände größer seien: Sehr viele heruntergekommene und ungepflegte Häuser; allgegenwärtig Bauruinen von Häusern, die niemals fertiggestellt wurden; eine vermüllte Landschaft; kaputte Straßen, die den Eindruck erwecken, als Dauerprovisorium errichtet zu sein und aus Müll gebaute Hütten neben den Bahnstrecken am Stadtrand von Rom, wobei man sich wundert, dass es in Europa so etwas überhaupt gibt.

Ich spreche hier bei nicht von der römischen Altstadt, sondern von Stadtteilen, die touristisch uninteressant sind und östlich gelegenen Vororten (z.B. Tivoli, Guidonia).

Fährt man in die benachbarte Region Abruzzen, die eine deutlich schlechtere Wirtschaftskraft hat, scheint die Welt wieder völlig in Ordnung, wenn man einmal von L'Aquila absieht.

In sofern frage ich mich, was in der Metropolitanstadt Rom eigentlich faul ist. Die bekannte Mißwirtschaft im römischen Rathaus und die Affäre mit der Mafia Capitale können nicht der einzige Grund hier für sein, zumal das, was ich beschreibe auch nicht nur das Stadtgebiet von Rom betrifft.