1.) Keine Käserei ist gezwungen, Milchpulver und andere Industrieprodukte in Käse und Mozzarella zu mischen. Gerade die Kleinbetriebe sorgen in Italien für die überragende Qualität ud Sortenvielfalt.
Käse aus Schafs-, Ziegen- und Büffelmilch dürfte ohnehin nicht betroffen sein, wobei das Strecken der Büffelmilch mit Kuhmilch immer wieder vorkommt.
Kuhmilchmozzarella (fior di latte) aus lokalen Käsereien kann vielfach geschmacklich mit dem Büffelmozzarella mithalten, wenn das Ausgangsprodukt stimmt, z. B. Milch von den Hochebenen der calabrischen Sila, wo die Kühe nur im Winter im Stall stehen.
Es kommt auch vor und gar nicht so selten, dass Mozzarellahersteller ihre Käserohmasse aus Bayern oder Niedersachsen importieren und dann im Vallo Diano oder der Sila nach traditionellen Methoden weiterverarbeiten.
Das Endprodukt ist auch in diesem Fall Welten besser als Plastiktütenmozzarella.
N.B. Mozzarella si mangia in giornata.

Formaggio artigianale kostet deutlich mehr als der Käse aus den Kühlregalen der Super-, Ipermercati und Diskaunter.

Und aufgepasst: Selbst beim Hirten ist man nicht sicher! Ist schon länger her, da habe ich bei einer Signora, deren Sohn oberhalb von Cerchiara di Calabria eine große Schaf- und Ziegenherde hatte, einen Laib Pecorino gekauft, vorher auch gekostet - war superlecker, und dann beim Anschneiden festgestellt, dass der Käse eigentlich nach nichts schmeckt.
Einem befreundeten Hirten aus Verbicaro (in Claudios Fotos sieht man ihn und seine Ziegen immer wieder) habe ich den Käse gezeigt:
"Caro Anse, ti hanno fregato - Hans, die haben dich reingelegt". Der Käse war mit H-Milch hergestellt worden.

2.) Kleine Vongole: wenn sie zu klein geerntet werden, können sie sich nicht reproduzieren und sterben aus. Als Schluss mit einer der größten Tafelfreuden in Italien.
Dass die Italo-Vongole etwas kleiner sein, hätten eigentlich die italienischen EU-Beamten in Brüssel bemerken und dann aktiv werden müssen. Vermutlich höchst bezahlte Sesselfurzer, die ihr Amt Empfehlungen, Aktentaschenträgerei und Parteiverdiensten verdanken.