Zur Wohnung: ich würde auf "riscaldamento autonomo" achten. Manche Zentralheizungen können im Winter nicht mithalten. Und auch wenn es in Genua fast nie Frost gibt, können Temperaturen von 5-10° bei Wind und Regen unangenehm werden. Und wenn man dann nur 17-18° in der Wohnung hat, ist das nicht so toll.

Ansonsten ist Genua keine schlechte Wahl, ich hab mich dort wohlgefühlt.

Wir schauen auf Websites wie immobiliare.it schon immer mal ein bisschen nach möglichen Wohnungen - nur so auf Scheibe erstmal. Beim Recherchieren habe ich gelesen, dass in Italien zu den Mietpreisen auch noch diverse Steuern auf den Mieter zukommen (abgesehen von normalen Nebenkosten). Gibt es eine ungefähre Faustregel dahingehend, wieviel Prozent der Kaltmiete man draufschlagen muss, um einen realistischen endgültigen Mietzins (Warmmiete) zu erhalten?
Beispiel: Wenn eine Wohnung für 800 Euro inseriert ist, mit welchem Endpreis müsste man rechnen?

...wahrscheinlich ist das aber auch nur wieder so eine total verkopfte Frage, die nur wir Deutschen stellen können...

Ich würde als Ort zum Wohnen die Gegend um Nervi,Recco,Boccadasse empfehlen, wenn man nicht direkt in der Stadt sein muss.
Die Bus und Bahnverbindungen sind sehr gut. Die westlichen Ortsteile sind mehr industriell
Bin früher immer von Nervi nach Sampierdarena gependelt
Und am Wochenende natürlich zu Fuss über den Berg von Camogli über San Fruttuoso nach Portofino oder auch mit Schiff.
Viel Glück bei der Suche
Dietrich

Was den Kindergarten betrifft, so ist wohl die entscheidende Frage: deutscher oder italienischer? Wie ihr sicher wisst, gibt es in Genua auch eine deutsche Auslandsschule mit Kindergarten. Der Beitrag ist allerdings teuer, sofern ihn nicht der Arbeitgeber übernimmt.
http://www.scuolagermanica.it/de/kindergarten.php

Wir haben mit 4 Schulkindern 6 Jahre in Rom gelebt und aus Kostengründen nur die beiden älteren an die deutsche Schule geschickt, die beiden anderen waren an der italienischen Grund- und später Mittelschule. Ich weiß nicht wie es weiter nördlich aussieht, aber in Rom war der "Qualitätsunterschied" doch enorm. Falls ihr nicht bis zum Ende der Schullaufbahn eurer Kinder in Italien zu bleiben plant, würde ich darüber nachdenken, euren Kindern irgendwie den deutschen Kindergarten bzw. später Schule zu ermöglichen. Auch für uns war es finanziell schwierig, allerdings haben wir jedes Jahr eine Ermäßigung des Schulgelds erhalten nach Vorlage des Steuerbescheids.
Für unsere jüngeren Kinder war die italienische Grundschule noch halbwegs ok trotz antiquierter Lernmethoden (Auswendiglernen und "Abfragen). Heftig wurde es dann an der Mittelschule (zwei verschiedene)... genervte, ewig brüllende Lehrerinnen, der Unterricht bestand nur aus Vorträgen, während die Kinder still zu sein hatten. Fremdsprachen (auch Englisch) fristeten ein klägliches Dasein... Auch deshalb sollte man gut überlegen, welche Weichen man stellen will, am besten noch vor der Einschulung.

Zwar haben sich unsere Jüngeren nach der Rückkehr erstaunlich gut ins doch sehr andere deutsche Schulsystem eingefunden. Sie haben jedoch jeder ein Schuljahr verloren, vor allem wegen Rückständen bei den Fremdsprachen. Und natürlich mussten sie erst richtig Deutsch schreiben lernen... all diese Probleme hat man an der deutschen Auslandsschule nicht, und Italienisch lernen sie dort ebenfalls, auch im Kindergarten schon, da ein Großteil der Kinder Italiener oder binational sind.

Hätte ich damals geahnt, dass wir doch nicht für immer in Italien bleiben werden, so hätte ich wohl alles daran gesetzt, all unseren Kindern die deutsche Schule zu ermöglichen! Davon abgesehen herrschte dort eine sehr schöne Atmosphäre, und wir haben nette Eltern kennengelernt und interessante Kontakte geknüpft. Vermutlich ist es in Genua ähnlich...

Viel Glück!

lubcina schrieb am 07.11.2014 um 18:32:15:


Das stimmt schon, ja. Die Kosten werden von unserem Arbeitgeber zwar nicht übernommen, aber gedeckelt, sodass nur ein eher geringer Betrag auf uns zukommt. Das Problem mit dem Kindergarten, der der Deutschen Schule angegliedert ist, ist eher, dass er nur Vorschulkinder, also im letzten Jahr vor der Einschulung aufnimmt. Einen anderen KiGa habe ich zwar angeschrieben, aber nur auf Englisch und Deutsch - bisher keine Reaktion. 
Da unsere Zeit im Ausland begrenzt ist (maximal 5 bis 6 Jahre), machen wir uns wegen der Schule da noch gar keine großen Gedanken und lassen das auf uns zukommen. Dennoch an dich, Lubcina, herzlichen Dank für deinen detaillierten Erfahrungsbericht!

pittiplatsch schrieb am 08.11.2014 um 18:55:20:


Pittiplatsch, da sagste was... Nervi ist zwar offenbar schön, aber nervig weit draußen. Im Internet haben wir schon ein paar schöne Wohnungen in Castelletto gesehen, v.a. der Blick auf's Meer reizt da schon. Aber ich habe auch gehört, dass es mit Kindern da nicht unbedingt ideal ist, weil es kaum / keine Spielplätze oder nur wenig Grün geben soll... Andererseits trifft das wahrscheinlich auf den größten Teil der inneren Bezirke zu, da sollten wir wohl eher keine deutschen Verhältnisse erwarten...