Wenn sich die Paten treffen wird zuerst getafelt und dann gesprochen und manchmal auch gemordet.
Aber die Völlerei kommt immer zuerst, meist in Nebenräumlichkeiten luxuriöser Hotels und Restaurants, wobei die Herren den Traditionsgerichten der Palermitaner Volksküche wie „panelle“ (kleine frittierte Plätzchen aus Kichererbsenmehl) und „sfinciuni“ (eine Art Pizza) oder deftiger Schafssuppe wie bei den Hirten nicht abgeneigt sind. Oder wie Bernardo Provenzano am liebsten wilde Zichorien essen.
Aber meist ging es luxuriöser zu. Als die im Uciardone, dem Gefängnis von Palermo, einsitzenden Bosse sich noch selbst verpflegen durften lieferten die teuersten Lokale der Stadt Langusten, Edelfisch, Austern und Cannoli (süße knusprige Teigröllchen mit Ricottafüllung, am besten von Ziegenmilch). Dazu wurde flaschenweise der Monsciandò (Moët & Chandon)getrunken.
Bei nicht wenigen dieser Bankette filmten Polizei, Carabinieri und Guardia di Finanza mit versteckten Kameras mit: Bosse, verdiente Ehrenmänner, die nach jahrelanger Einsamkeit wieder in vertrauter Runde mitfeierten, Nachwuchs, der noch in seine Aufgaben hineinwachsen sollte.
Aus einem abgehörten Telefongespräch erfuhren die Ermittler von einer „Cassata“ (eine Art Ricottatorte), die 1985 von den dankbaren Paten über Marcello dell’Utri (Mitbegründer von Forza Italia) an Berlusconi gesandt wurde, 11 kg 800 Gramm wog und mit dem Logo von Canale 5 dekoriert war.
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