Die 'Ndrangheta ist in Deutschland, mit Mitgliedern und Mitarbeitern, gewaschenen Kapitalien, breit gestreutem völlig legalem Besitz, meist Häusern, Hotels und Restaurants.
Und sie ist hier mit ihren Liedern. Ach so, „böse Menschen singen keine Lieder“. Und Lieder sind Kulturgut, die Texte über die braven (im Sinne von mutig), von den Sbirren verfolgten „mafiusi“ sind die allerreinste Poesie des Volkes in einer ziemlich abgelegenen Gegend. Und es hagelte, nein keine Proteste, sondern begeisterte Rezensionen im deutschen Blätterwald mit Phrasen wie unverfälscht, kraftvoll, ursprünglich.
Francesco Viscone, Journalistin und Schriftstellerin aus Reggio di Calabria, die in Deutschland studiert hat, stellt die Mafiamusik in Zusammenhang mit Mafia-Realität, mit Mord, Erpressung, Terror, Kokain, Journalisten als PR-Schreiber für die 'Ndrangheta.
www.zeit.de/2009/16/Mafiamusik
Was zum Nachlesen, vielleicht als Begleitlektüre zu Jürgen Roth, Mafialand Deutschland und Petra Reski, Mafia. Beide Bücher sind Dank einstweiliger Verfügungen deutscher Gerichte nur noch verstümmelt zu lesen, weil die Persönlichkeitsrechte einiger Personen, die vom Bundeskriminalamt und den italienischen Antimafia-Ermittlern und  -behörden als Täter und Helfer anzusehen sind, weil deren Rechte mehr zählen als die offene Information über die mafiose Unterwanderung unseres Landes.

Nebenan in Sizilien wird der „Bandit Salvatore Giuliano“ ähnlich zum zuckersüßen Andenkenpüppchen gemacht, natürlich mit dem kleinen, aber kalkulierbaren Schauer den Rücken hinunter. Der Rächer der Entehrten, der mutig zu Pferde von Montelepre nach Corleone und quer durch Westsiziliens einsames Land nach Castellammare und Castelvetrano ritt, war ein Killer im Dienste der Mafia und der Politik, der dann von seinen einstigen Auftraggebern selbst ermordet wurde, als man ihn und seine Methoden nicht mehr brauchte und Angst hatte, dass ein lebender Giuliano auspacken könnte