Andrea Parodi ist sicherlich den Wenigsten ein Begriff. Auch in Italien beschränkt sich sein Ruhm hauptsächlich auf Sardinien. Das ist sehr schade, denn es handelt sich um einen Musiker und eine Stimme, die die Menschen sicherlich grenzenlos berührt.
Gewiss handelt es sich um Musik, die für den Einen oder Anderen gewöhnungbedürftig sein mag. Es ist keine Musik, wie man sie normalerweise im Radio hört. Aber gerade deshalb ist es so spannend, auf solche Musik zu stossen und sich auf sie einzulassen. Sie führt einen geradewegs zu den Wurzeln einer Kultur… und in diesem Fall lernt man ausserdem einen herausragenden Künstler und faszinierenden Menschen kennen.
Andrea Parodi wurde 1955 in Porto Torres geboren . Er war eigentlich Kapitän und anschliessend Dozent am “Istituto Nautico” von Porto Torres. Das Meer hat seine ganze Lebensart und seinen künstlerischen Pioniergeist deutlich und anhaltend geprägt.
Bekannt wurde er durch die Auftritte bei San Remo und Festivalbar mit seiner Band “Tazenda”, deren Stilrichtung man als “Folk-Rock” oder “Ethno-Rock” mit hauptsächlich sardischen Texten bezeichnen könnte.
1997 trennte er sich von der Band, um neue musikalische Wege einzuschlagen, die sicherlich kein grosses Publikum erreichen konnten aber wahre Geheimtipps sind für diejenigen, welche die italienische Musik an einer ihrer Wurzeln erfahren möchten. U.a. lernt man religiöse und volkstümliche Lieder aus der sardischen Kultur kennen, unter Einsatz von inem der antiksten Instrumente: der Launeddas.
Zahlreiche Projekte in Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern charakterisieren seine Arbeit, wie z.B. das Album “Midsummernight in Sardinia” mit Al Di Meola.
2005 gab es eine Reunion mit seiner alten Band “Tazenda”. Zu dieser Zeit erfuhr er, dass er schwer an Krebs erkrankt war. Am 22. September 2006 gab er in Cagliari ein grosses und grossartiges Konzert mir vielen befreundeten Künstlern, das eine Art Abschied darstellte. Am 17. Oktober starb er.
Es ist beeindruckend, wie er für die Musik gelebt hat... er meinte mal, letztendlich sei es ganz gut, dass er nicht mehr operiert werden könne, denn so könne er wenigstens bis zuletzt singen.
Es ist nicht leicht, ausserhalb Sardiniens an seine Musik zu kommen, aber das Internet ist da natürlich hilfreich. Hier ein paar YouTube-Links:
http://www.youtube.com/watch?v=zZjK-vkgmq8&feature=relatedhttp://www.youtube.com/watch?v=TyxKiFmA-c0http://it.youtube.com/watch?v=xnXdc3khYAE&feature=relatedhttp://www.youtube.com/watch?v=GsJCT7mLSKQ&feature=relatedhttp://www.youtube.com/watch?v=1yR0P5AKpSIhttp://www.youtube.com/watch?v=Gg67ddOGPsc&feature=relatedhttp://it.youtube.com/watch?v=pPZ3DB4t0MU&feature=related