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Wie depressiv ist Italien? (Gelesen: 42737 mal)
bellanapoli
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Insel Procida

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Wie depressiv ist Italien?
17.12.2007 um 12:20:03
 
Rom (dpa) - Der Tritt vor das Schienbein füllt inzwischen Zeitungsseiten, stundenlang die Radio-Talkshows und auch die Pausen zwischen Pasta und Pizza in der Trattoria.

Italiener sind in ihrem Selbstwertgefühl tief getroffen, wenn sie als traurig oder depressiv und ihr Land als im Niedergang begriffen hingestellt werden. «Es gibt keinen neuen Federico Fellini, keinen Roberto Rossellini, keine Sophia Loren», hatte die angesehene «New York Times» diagnostiziert und von Armut, Vergreisung und Stillstand berichtet. Von dem sonst üblichen nostalgischen Blick auf «Bella Italia» blieb dabei nicht viel übrig. «Man macht Italien den Prozess», klagte der «Corriere della Sera».

http://de.news.yahoo.com/dpa2/20071217/tde-wie-depressiv-ist-italien-efaad0f.htm...
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JuliaZ
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #1 - 17.12.2007 um 12:21:49
 
Jetzt bist Du mir zuvorgekommen. Hatte gerade vor, den gleichen Artikel zu posten  Laut lachend

Noch habe ich keine Meinung dazu ... ich höre geteilte Meinungen. Die einen sagen "ja, stimmt", die anderen sind empört ...

Bin gespannt auf weitere Reaktionen  Laut lachend
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bellanapoli
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Insel Procida

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #2 - 17.12.2007 um 12:26:33
 
JuliaZ schrieb am 17.12.2007 um 12:21:49:
Jetzt bist Du mir zuvorgekommen. Hatte gerade vor, den gleichen Artikel zu posten  Laut lachend


Laut lachend Laut lachend Laut lachend
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Marea
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M'illumino d'immenso

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #3 - 17.12.2007 um 12:51:18
 
Wenn es eine italienische Zeitung sagen würde, dann würden fast alle "Ja stimmt!" rufen. Wenn's eine ausländische Zeitung sagt, sind alle zutiefst beleidigt.  Laut lachend

Leider hat die Times meines Erachtens Recht. Was an Italien noch immer wundervoll ist, ist die Landschaft und das, was längst verstorbene Italiener hervorgebracht hatten. Die heutige Bevölkerung ist damit beschäftigt, diese Schätze zu zerstören und gleichzeitig darüber zu jammern.

Es gibt keine neuen, kulturellen Highlights, das italienische Fernsehen und Kino sind grausig, die Musik ebenso... und was Armut und Vergreisung betrifft, da hat die Times auch Recht.
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JuliaZ
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #4 - 17.12.2007 um 13:40:37
 
Was mich immer erschrickt ist, das Fabry (Norditaliener) öfters sagt, dass er nicht darauf stolz ist Italiener zu sein und das er froh ist, wenn er zu mir ziehen kann.

Wobe ich dazu sagen muss, dass ich nicht das Gefühl habe, dass er nur zu mir kommt, um aus Italien rauszukommen. Bei uns hat sich das halt so ergeben  Laut lachend

Aber ist schon schade, dass es so läuft ...

Ich glaube, seit der letzten WM hat es in Deutschland eher einen Wandel in die andere Richtung gegeben. Das man schon ein wenig stolzer ist, Deutscher zu sein. *kratz am Kinn*  Augenrollen

Ich mag meinen See, mitten im Erholungsgebiet, den vielen Einkaufsmöglichkeiten und auch kulturellen Dingen (mal im Kleinen anfang).

Viele Grüße, Julia
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Tartufo
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #5 - 18.12.2007 um 11:25:55
 
Warum kümmert sich die Welt nicht um ihren eigenen Kram?

Es ist doch lächerlich zu behaupten, an Italien ist die Landschaft
noch das beste, die Leute kann man vergessen und überhaupt
zehren sie nur noch vom vergangenen Ruhm.

Persönlichkeiten wie Michelangelo, Da Vinci, Verdi etc. gibt es eben
nicht alle zwei Jahre. In Italien herrscht eine depressive Stimmung?
Mag sein. Es gibt eben Höhen und Tiefen. Deutschland ist grade aus dem
Jammertal raus, schon sucht jeder wieder nach Ländern denen es noch
schlechter geht. Und die New York Times redet vom depressiven Italien?
Halloooo? Muss da jemand in Ami-Land etwas kompensieren?

Ich kenne viele die gerne Auswandern würden. Und damit meine ich jetzt
Deutsche und Italiener (wer TV schaut, erkennt vielleicht sogar einen Trend).
Marea, ohne Dir nahetreten zu wollen, Dir gefällt es in Deiner Nachbarschaft
nicht. Gut, muss es ja nicht. Soll ich Dir ein paar schaurige Geschichten von
meinen schwäbischen Horror-Kleinbürger-Nachbarn erzählen?

Italien hat sich immer arrangiert, das ist unsere Mentalität, zwischen Chaos
und Depression ist immer Platz für eine WM-Feier oder ein oppulentes Essen
unter Freunden. Und wer die Kino-Ikonen der Vergangenheit vermisst,
sollte sich einfach mal für neues öffnen. Es gibt bei aller Massen-TV-Kost auch
heute noch Leute (Muccino, Benigni), die Filme machen können.

Ich lese hier seit Monaten nur Horrormeldungen. Es hat schon Seltenheitswert,
wenn mal jemand etwas Gutes schreibt, wie neulich, als jemand den
Pronto soccorso gelobt hat.
Sind denn nur schlechte Nachrichten eine Meldung wert?

Ich lebe in seit 35 Jahren in Deutschland, bin aber drei bis viermal im Jahr
in Italien. Nicht als Tourist, sondern als Italiener, der im Ausland arbeitet.
Ich kenne viele dort, die ich nicht leiden kann. Und ich habe viele Freunde
und Verwandte dort, auf die ich mich jedesmal freue. Sie erzählen mir von
ihren schönen und weniger schönen Erlebnissen. So, wie das normale Leben
eben spielt. Manchmal sind es die selben Dinge wie in Deutschland (und im
Rest der Welt), manchmal auch Dinge, die so nur in Italien passieren (im Guten
wie im Schlechten). Manchmal decken sich die Ansichten, manchmal nicht.
Ich glaube die Situation, zumindest was "meine Ecke" in Italien betrifft,
richtig einschätzen zu können.

Und dieses Bild, welches, wie gesagt, für mich die Realität darstellt,
lasse ich mir weder durch die New York Times, die Bildzeitung, den Spiegel,
dieses Forum oder sonstwen schlechtreden.

Tartufo, der positiv denkt und nicht depressiv ist!
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JuliaZ
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #6 - 18.12.2007 um 11:45:20
 
Ganz genauso isses richtig  Laut lachend

Wenn ich mich da wohl fühle, wo ich wohne, warum sollte ich mir dieses Gefühl von negativen Schlagzeilen vermiesen lassen?

Es gibt gute Ecken und schlechte Ecken. Das kann in Klein-Borken sein oder in groß-Turin.

Ist der Osten Deutschlands schlechter als der Westen? Ist es der Süden Italiens gegenüber dem Norden? Oder alles andersrum?!

Das kommt viel auf das subjektive Befinden an. Ich z.B. habe mit meinen Nachbarn so gut wie nüscht zu tun. Ein Plausch, wenn man sich trifft, aber ansonsten bin ich täglich 12 Stunden außer aus  Zwinkernd

Dafür mag ich an Borken die Freundlichkeit im Rathaus, die Hilfsbereitschaft im Finanzamt, die Mitarbeiter in den Läden, die äußerst höflich sind. Parkplätze stehen genügend zur Verfügung und auch zu moderaten Preisen.

Auf der anderen Seiten finden auch Prügeleien statt oder sogar Geiselnahmen.

Die Wirtschaft läuft wohl gut. Ich fühle mich wohl und bin alles andere als depressiv.

Italien muss ich noch kennenlernen, aber das, was ich bisher vom normalen Leben mitbekommen habe, gefällt mir. Auch habe ich im Hinterkopf, vielleicht nach Italien zu gehen, sollte es hier nicht klappen, dass Fabry einen Job kriegt.

... es gibt überall pro und kontras ... aber direkt depressiv?! Nöööö Durchgedreht
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Marea
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M'illumino d'immenso

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #7 - 18.12.2007 um 11:53:47
 
Hi Tartufo. Biste heute mit dem falschen Fuss aufgestanden?  Zwinkernd

Zitat:
Marea, ohne Dir nahetreten zu wollen, Dir gefällt es in Deiner Nachbarschaft
nicht. Gut, muss es ja nicht. Soll ich Dir ein paar schaurige Geschichten von
meinen schwäbischen Horror-Kleinbürger-Nachbarn erzählen?


Du trittst mir nicht nahe, denn offenbar bringst Du einiges durcheinander. Weisste, es hat nicht viel Sinn, die Hälfte von ein paar Beiträgen zu lesen und sie dann irgendwie durcheinanderzuwerfen.
Zu Deiner Beruhigung: mir gefällt es in meiner Nachbarschaft ausgesprochen gut.

Du hast Deine Meinung, ich habe meine. Die kannst Du gerne lächerlich finden, aber vermeide bitte, meine Aussagen irgendwie umzudrehen, um meine Meinung dadurch abzuwerten.  Smiley


Zitat:
Ich lese hier seit Monaten nur Horrormeldungen. Es hat schon Seltenheitswert,
wenn mal jemand etwas Gutes schreibt, wie neulich, als jemand den
Pronto soccorso gelobt hat.
Sind denn nur schlechte Nachrichten eine Meldung wert?


Offenbar interpretiert jeder dieses Forum, wie's ihm gerade in den Kram passt. Wenn Du mal genauer hinsiehst, wirst Du eine ganze Reihe an positiven Threads entdecken. Und so unglaublich es Dir auch erscheinen mag: selbst von mir kommen nicht nur Horrormeldungen.

Zitat:
Ich lebe in seit 35 Jahren in Deutschland, bin aber drei bis viermal im Jahr
in Italien. Nicht als Tourist, sondern als Italiener, der im Ausland arbeitet.
Ich kenne viele dort, die ich nicht leiden kann. Und ich habe viele Freunde
und Verwandte dort, auf die ich mich jedesmal freue. Sie erzählen mir von
ihren schönen und weniger schönen Erlebnissen. So, wie das normale Leben
eben spielt. Manchmal sind es die selben Dinge wie in Deutschland (und im
Rest der Welt), manchmal auch Dinge, die so nur in Italien passieren (im Guten
wie im Schlechten). Manchmal decken sich die Ansichten, manchmal nicht.


Genau wie hier im Forum.

Zitat:
Und dieses Bild, welches, wie gesagt, für mich die Realität darstellt,
lasse ich mir weder durch die New York Times, die Bildzeitung, den Spiegel,
dieses Forum oder sonstwen schlechtreden.


Und wo liegt dann bitte das Problem? Daran, dass andere eine andere Meinung haben?  ???
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Tartufo
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #8 - 18.12.2007 um 12:10:21
 
Marea schrieb am 17.12.2007 um 12:51:18:
Leider hat die Times meines Erachtens Recht. Was an Italien noch immer wundervoll ist, ist die Landschaft und das, was längst verstorbene Italiener hervorgebracht hatten. Die heutige Bevölkerung ist damit beschäftigt, diese Schätze zu zerstören und gleichzeitig darüber zu jammern.

Es gibt keine neuen, kulturellen Highlights, das italienische Fernsehen und Kino sind grausig, die Musik ebenso... und was Armut und Vergreisung betrifft, da hat die Times auch Recht.


Ich finde diese Aussage eindeutig, was habe ich daran falsch verstanden?
Ich persönlich bin anderer Meinung, gestehe natürlich jedem seine Meinung zu.
Aber ich darf doch schreiben, wenn mir dieses andauernde Gemeckere
über Italien auf die Palle geht, oder?

Und lies mal die Schlagzeilen hier in der News-Sparte: Es geht überwiegend
um Mafia, um das böse Pastakartell, um depressive Italiener und aufmüpfige
Regionen die sich gerne abspalten würden.

Ich behaupte ja nicht, dass das alles nichts existiert. Ebensowenig will ich
irgendwas schönreden. Ich habe schon in einem anderen Beitrag geschrieben,
dass das eben EINE Seite Italiens ist. Es gibt viele andere, schönere.
Doch die scheint niemand erwähnenswert zu finden. Man sieht nur das
Schlechte. Und darüber rege ich mich auf.

PS: italienische Musik grausig? Wie würdest Du denn die englischsprachige
oder die deutsche Musik von heute beschreiben? Gibt es Bands die heute noch
mit den Beatles, den Stones, Janis Joplin, etc. vergleichbar sind?
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Marea
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M'illumino d'immenso

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #9 - 18.12.2007 um 12:39:48
 
Zitat:
Ich finde diese Aussage eindeutig, was habe ich daran falsch verstanden?


Du hast nicht diese Aussage falsch verstanden, sondern irgendwas von wegen "schlechtes Verhältnis mit meiner Nachbarschaft" hervorgekramt, so als ob dieser Meinung irgendwelche blödsinnigen Nachbarschafts-Zwiste zugrunde liegen würden. Zum Einen stimmt es nicht, dass ich mit meiner Nachbarschaft nicht klarkomme und zum Anderen liegen dieser Meinung nicht nur eine lange Reihe von Erfahrungen zugurnde, sondern auch ein Blick auf das, was im Land ausserhalb meiner Wohnung und meiner Nachbarschaft so vorgeht.

Zitat:
Ich persönlich bin anderer Meinung, gestehe natürlich jedem seine Meinung zu.
Aber ich darf doch schreiben, wenn mir dieses andauernde Gemeckere
über Italien auf die Palle geht, oder?


Natürlich darfst Du has, aber halt bitte möglichst, ohne mir irgendwas zu unterstellen, das überhaupt nichts mit meinen Aussagen zu tun hat.
Was für Dich übrigens "Gemeckere" ist, sind für andere Probleme, die es täglich zu meistern gibt und die nicht sooo einfach mit einem opulenten Essen oder einer spontanen Feier zu meistern sind. Sorry, wenn wir auch darüber schreiben. Ebenso posten wir schöne Fotos, schreiben von tollen Reisezielen, erzählen Witze... aber das zählt offenbar nicht.

Zitat:
Und lies mal die Schlagzeilen hier in der News-Sparte: Es geht überwiegend
um Mafia, um das böse Pastakartell, um depressive Italiener und aufmüpfige
Regionen die sich gerne abspalten würden.


Ja sorry, aber das sind halt mal die Neuigkeiten. Wenn Du die Tagesschau siehst, kommen da zu 99% gute Nachrichten?
Was übrigens die Mafia betrifft, da warenin letzter Zeit auch viele gute Neuigkeiten darunter, z.B. von festgenommenen Bossen.

Zitat:
Ich behaupte ja nicht, dass das alles nichts existiert. Ebensowenig will ich
irgendwas schönreden. Ich habe schon in einem anderen Beitrag geschrieben,
dass das eben EINE Seite Italiens ist. Es gibt viele andere, schönere.
Doch die scheint niemand erwähnenswert zu finden. Man sieht nur das
Schlechte. Und darüber rege ich mich auf. [quote]

Wenn Du Dich wieder abgeregt hast, solltest Du Dir das Forum nochmal durchlesen... ich bin sicher, dass Du viele erwähnenswerte, positive Beiträge findest.  Smiley

[quote]PS: italienische Musik grausig?


Die italienische Sänger, die momentan im Ausland bekannt sind, ist meines Erachtens zu 95% grausig. Natürlich ist das nur meine persönliche Meinung... aber ich bin halt sicherlich nicht die Einzige, die so emfindet. Das war allerdings nur eine Randbemerkung... ich denke nicht, dass der "kulturelle Engpass" Italiens darauf zurückzuführen ist.  Zwinkernd

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peuli132
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Italia, un grand'amore
e niente piu....

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #10 - 18.12.2007 um 12:49:14
 
Ich weiss natürlich, daß viele Italiener über vieles meckern (obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie das so gut können, wie die Deutschen) aber dennoch sind sie stolz darauf Italiener zu sein und bringen das noch dazu fast immer auf eine sehr sympathische Art rüber!
Und das sag ich jetzt nicht nur, um Tartufo nicht auf die
....  Traurig Traurig zu gehen.
Als Land der Meckerer und Nörgler sehe ich eher Deutschland, was sicher auch daran liegt, daß man hier
ein viel stärkeres Streben nach Sicherheit hat, wogegen viele Italiener speziell im Süden gezwungen sind " di arrangiarsi" und meistens klappt das bewundernswert gut.
Im übrigen kann ich doch mit der Meinung, daß Italien auch außer der Landschaft viel zu bieten hat, nicht allein stehen, wo kämen sonst die vielen Italien-Liebhaber her? Ich glaube auch nicht, daß die Italiener aufgrund eines solchen Berichtes depressiv werden - da sei ihr Selbstbewusstsein davor!!
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Marea
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M'illumino d'immenso

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Geschlecht: female
Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #11 - 18.12.2007 um 12:58:43
 
peuli132 schrieb am 18.12.2007 um 12:49:14:
Im übrigen kann ich doch mit der Meinung, daß Italien auch außer der Landschaft viel zu bieten hat, nicht allein stehen, wo kämen sonst die vielen Italien-Liebhaber her?


Fahren die meisten Italien-Liebhaber nicht wegen der schönen Landschaft, der antiken Kulturdenkmäler und des traditionellen Essens nach Italien?  Zwinkernd
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anse
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Bei Waldbrand Tel. 1515

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #12 - 18.12.2007 um 13:54:36
 
Zitat:
Ich lese hier seit Monaten nur Horrormeldungen. Es hat schon Seltenheitswert,
wenn mal jemand etwas Gutes schreibt, wie neulich, als jemand den
Pronto soccorso gelobt hat.
Sind denn nur schlechte Nachrichten eine Meldung wert?
..............
Und dieses Bild, welches, wie gesagt, für mich die Realität darstellt,
lasse ich mir weder durch die New York Times, die Bildzeitung, den Spiegel,
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Die guten Nachrichten kommen hier ja durchaus vor, sie werden meist nur nicht gelesen. Für mich zum Beispiel war es eine gute Nachricht, dass die Beutekunst von amerikanischen Museen an Italien (und Griechenland) zurückgegeben wurde. Oder dass Mafiabosse verhaftet und vor Gericht gestellt werden. Oder dass die Vogelschützer von Lipu, den internationalen Initiativen, der Forestale und den Carabinieri dieses Jahr sehr erfolgreich gegen die Wilderer waren.

Weniger erfolgreich war hingegen der Versuch von Marea, einzelne Lieblingsorte in Italien vorzustellen.

Und nebenbei: es war ein Jahr, wo vieles daneben gegangen ist in Italien, leider! Mir gefallen die Waldbrände nicht, die immer noch nicht gebremste Kaputtspekulation vieler Küstenlandschaften (einige positive Ausnahmen sind hier - zu Recht im Forum vorgestellt worden).

anse
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Tartufo
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #13 - 18.12.2007 um 13:59:51
 
Marea, vielleicht habe ich das mit Deiner Nachbarschaft
falsch formuliert. Ich hatte eben den Eindruck, auf Grund
Deiner Postings im laufe der Zeit, dass Du mit Deiner Umgebung
nicht so gut klarkommst und dich wieder auf die Nachbarschaft
in den Marken (?) freust. Vielleicht habe ich das auch falsch
gedeutet.

Jedenfalls werde ich mich in Zukunft möglichst raushalten.
Vielleicht bin ich in diesen Dingen zu voreingenommen
und reagiere daher etwas empfindlich.

ciao
Tartufo
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Marea
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M'illumino d'immenso

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #14 - 18.12.2007 um 14:52:34
 
Zitat:
Marea, vielleicht habe ich das mit Deiner Nachbarschaft
falsch formuliert. Ich hatte eben den Eindruck, auf Grund
Deiner Postings im laufe der Zeit, dass Du mit Deiner Umgebung
nicht so gut klarkommst und dich wieder auf die Nachbarschaft
in den Marken (?) freust. Vielleicht habe ich das auch falsch
gedeutet.


Hmja, schon ein bisschen.  Zwinkernd In aller Kürze: ich hatte dieses Jahr eine Zeitlang eine Zweitwohnung am Gargano, wo ich extrem schlechte Erfahrungen gemacht habe... das hat aber weniger mit einzelnen Nachbarn zu tun, sondern mit einer Mentalität, mit der ich absolut nicht klarkomme (und an die ich mich auch nie und nimmer anpassen möchte). Das geht aber über irgendwelche doofen Nachbarschafts-Streitereien weit hinaus und hat vielmehr mit allgemeinen Gepflogenheiten zu tun, die man entweder schweigend akzeptiert oder mitmacht, oder aber man ist fehl am Platz. Habe ich so noch nirgendwo erlebt und ist daher für mich nicht gleichzusetzen mit "sowas gibt's überall".

Ansonsten hatte ich bisher glücklicherweise mit den Nachbarn oder im Allgemeinen mit dem italienischen Volk noch keine gravierenden Schwierigkeiten, denn sonst wäre ich schon lange nicht mehr hier. Wie gesagt, meine Meinung über das, was in Italien aktuell vor sich geht, hat nicht viel mit meinen ganz persönlichen Erlebnissen zu tun. Es ist etwas, das allgemein in de Luft liegt... und man braucht sich ja nur umzusehen und umzuhören. Die Leute haben keine Lust mehr, sich mit immer neuen Problemen zu "arrangieren". Sie haben kein Geld mehr, um sich mit Ausgehen oder Feiern abzulenken. Und es gibt auch nicht mehr so viele Grossfamilien, die einen irgendwie absichern. Es ist nicht mehr so leicht, einen Job zu "erfinden" um sich irgendwie über Wasser zu halten. Und leider ist es so, dass viele italienische Wissenschaftler, Denker und Künstler ins Ausland gehen, weil sie in Italien nicht weiterkommen.

Zitat:
Jedenfalls werde ich mich in Zukunft möglichst raushalten.
Vielleicht bin ich in diesen Dingen zu voreingenommen
und reagiere daher etwas empfindlich.



Ich fände es sehr schade, wenn Du Dich raushalten würdest. Jeder von uns reagiert auf irgendwas empfindlich, aber das ist doch noch lange kein Grund, nicht darüber zu diskutieren.  Smiley
Ich finde Deine Beiträge immer interessant... es wäre also in der Tat eine sehr NEGATIVE Nachricht, wenn Du Dich nun raushalten würdest!  Zwinkernd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #15 - 18.12.2007 um 15:26:34
 
Vielleicht bist Du zu sehr raus aus Italia@Tartufo? Sowie ich zu sehr raus bin aus Deutschland, ich fahre sowie Du regelmaessig nach Deutschland und sag zu meinen Freunden und Bekannten - ihr lebt noch im Paradies und hoert mal auf zu meckern.
Ich denke Marea hat schon recht, die Leute hier haben kein Geld mehr oder weniger, die Grossfamilie stirbt aus, viele gute Leute gehen  ins Ausland, die Loehne sind richtig schlecht und dann das Leben hier extrem teuer und neue Jobs erfinden, da beneide ich die Italiener ja immer drum, die finden ja immer irgendwas, aber irgendwann.?Ich denke die junge Generation hat weniger zu lachen, wie auch in D und anderswo, nur in D gibt es noch das "Sozialamt" und hier in Italia???
Gibt es ein Deutschlandforum @Tartufo? Das waere mal interessant...
Aber verstehe das hier manchmal nicht als " Meckerei", wir sind ja freiwillig in Italia, aber denk doch mal an deine ersten 10 Jahre zurueck in D  - sind nurnmal zwei verschiedene Laender und man " waechst" ja jeden Tag, aber la "dolce vita" wie man so schoen sagt, gibt es hier nicht und ich glaub auch nicht das in D Milch und Hoenig fliesst. Hoffe das kommt jetzt nicht falsch rueber ?
Viele Gruesse
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #16 - 18.12.2007 um 20:07:09
 
@tartufo, bitte nicht abtauchen. Ich freue mich auf weitere Postings von Dir, zumal die Abruzzen ein wenig Promotion verdienen. Es gibt ja dort noch viel mehr als die Confetti di Sulmona und die Braunbären und Wölfe aus den Nationalparks.
Wenn ich über Mafia, 'Ndrangheta, Camorra und andere organioserte Kriminalität schreibe, die den Alltag von wenigsten einem Viertel aller Italiener direkt beeinflusst, dann schreibe ich am liebsten über die Erfolge gegen diese Blutsauger. Die Schaffung von erfolgreichem, sicherem Leben in legalen Verhältnissen ist der Sprung nach Vorn, der in den letzten Jahrenn und Monaten vorankommt. Jeder verhaftete Boss, jedes beschlagnahmte Riesenvermögen ist ein Schritt zu lebenswerten Verhältnissen.
Also bitte, schreibe weiter, Deine Meinung ist gefragt
anse
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #17 - 18.12.2007 um 21:54:20
 
Marea schrieb am 18.12.2007 um 14:52:34:
....

Ansonsten hatte ich bisher glücklicherweise mit den Nachbarn oder im Allgemeinen mit dem italienischen Volk noch keine gravierenden Schwierigkeiten, denn sonst wäre ich schon lange nicht mehr hier. Wie gesagt, meine Meinung über das, was in Italien aktuell vor sich geht, hat nicht viel mit meinen ganz persönlichen Erlebnissen zu tun. Es ist etwas, das allgemein in de Luft liegt... und man braucht sich ja nur umzusehen und umzuhören. Die Leute haben keine Lust mehr, sich mit immer neuen Problemen zu "arrangieren". Sie haben kein Geld mehr, um sich mit Ausgehen oder Feiern abzulenken. Und es gibt auch nicht mehr so viele Grossfamilien, die einen irgendwie absichern. Es ist nicht mehr so leicht, einen Job zu "erfinden" um sich irgendwie über Wasser zu halten. Und leider ist es so, dass viele italienische Wissenschaftler, Denker und Künstler ins Ausland gehen, weil sie in Italien nicht weiterkommen.

....



Hallo,

na, da ist ja richtig Leben in der Bude!   Zwinkernd


Ich versteh' Tartufo schon;

es liegt in Italien, von der Strasse bis in die Gartenforen, ein gewisses Gejammere "in der Luft" (richtig, wie Du schreibst, Marea), was z.T. auf Mißstände deutet, die man beheben will, auf der anderen Seite aber oft einzig hervorgekehrt wird, um sich selbst zu bemitleiden;

und das nervt.

Früher (oder viel früher) gab's das vorwiegend in bestimmten Kreisen im Süden, die zu Recht oder Unrecht der Bourbonenherrschagft nachtrauerten, und so seit 15 Jahren kenn' ich das auch aus dem Norden, Tendenz STARK steigend.

Jeder meint, zu kurz gekommen zu sein, das Leben bestrafe ihn für die Sünden anderer;
es wird gejammert, auf dass das Gestöhne in Deutschland übertönt werde;

und das Erschreckende daran ist, dass es manchmal durchaus gelingt.

Auf den Karren ist leider auch die Rechte aufgesprungen, die "die Misere", die "emergenza" oder was weiss ich was Ausländern oder der "linken" Regierung in die Schuhe schieben will.
In dieselbe Kerbe haut auch der Versuch eines Teils des Hauses Savoyens, mit evtl. erklagten Fondsgeldern die Bedürftigen in Italien zu schützen, da der (verfaulte und ewig korrupte) ital. Staat ohne eine feste Herrschaft dazu nicht in der Lage sei.

Tatsache ist aber, dass das ital. PIL niemals höher als jetzt war; niemals gab es mehr Rechtssicherheit und Gesundheitsfürsorge;

dass es darüberhinaus in einen Kategorien (wie so gut wie überall auf der Welt, Schweiz eingeschlossen) Nachholbedarf gibt, ist nur natürlich.
Nicht allen kann es immer nur gutgehen, ohne Frage.


Darum ging es auch vorgestern bei Fabio Fazio, der Romano Prodi interviewte.



http://www.chetempochefa.rai.it/R2_HPprogramma/0,,303,00.html

http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus/italia/news/2007-12-17_117141733.html


LG
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Tartufo
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #18 - 19.12.2007 um 08:43:20
 
Liebe Forumler,

naja, lange hat mein Boykott ja jetzt nicht gedauert  Laut lachend

Ich denke, wir haben unsere Standpunkte klargemacht.
Vielleicht, bei einem Gespräch "von Angesicht zu Angesicht",
würde vieles anders herüberkommen.

Sei's drum. Es ist bald Weihnachten. In diesem Sinne,
Schwamm drüber und auf zu weiteren, interessanten Diskussionen.

Tartufo
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Bo
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Beiträge: 954
Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #19 - 19.12.2007 um 08:51:01
 
Zitat:
Liebe Forumler,

naja, lange hat mein Boykott ja jetzt nicht gedauert  Laut lachend


Evviva! ...
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #20 - 19.12.2007 um 09:40:15
 
Todd schrieb am 18.12.2007 um 21:54:20:
Jeder meint, zu kurz gekommen zu sein, das Leben bestrafe ihn für die Sünden anderer;


Genau das meinte ich, als ich geschrieben habe: >>>Die heutige Bevölkerung ist damit beschäftigt, diese Schätze zu zerstören und gleichzeitig darüber zu jammern.<<<

Zitat:
Tatsache ist aber, dass das ital. PIL niemals höher als jetzt war; niemals gab es mehr Rechtssicherheit und Gesundheitsfürsorge;


Mhhhhhh... ich sag' lieber nix, denn dann würde ich zu weit vom Thema abkommen!  Zwinkernd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #21 - 19.12.2007 um 09:40:50
 
Zitat:
Liebe Forumler,

naja, lange hat mein Boykott ja jetzt nicht gedauert  Laut lachend


Kuss
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Todd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #22 - 19.12.2007 um 13:43:27
 
Marea schrieb am 19.12.2007 um 09:40:15:
Genau das meinte ich, als ich geschrieben habe: >>>Die heutige Bevölkerung ist damit beschäftigt, diese Schätze zu zerstören und gleichzeitig darüber zu jammern.<<<


Mhhhhhh... ich sag' lieber nix, denn dann würde ich zu weit vom Thema abkommen!  Zwinkernd


Dann sagt mir doch bitte 'mal, wann es denn Italien besser ging als heute.
Selbst die Hochphase im 2. Jh n.C. kann da mit der heutigen Situation absolut nicht mithalten; und jenes Niveau (Lebensstandard + -erwartung ecc) wurde erst wieder Anfang des 20. Jh. erreicht.
Es ist ja schön, dass es Da Vinci, Petrarca und die anderen gegeben hat, die mit ihren Werken auch zum Wohlstand von heute beigetragen haben,
nur weite Teile der Bevölkerung haben, im Gegensatz zu heute und auch zur Antike (allerdings wär' ich da nicht so gern Sklave gewesen) NULL davon gehabt.

Es ist richtig, dass bestimmte (aber WENIGE) Berufsgruppen heute REAL vllt weniger verdienen als vor 10 Jahren, nur haben sich auch die Möglichkeiten für jene Gruppen meist verbessert, sich umzuorientieren. Den 'Posten' gibt's Gott sei Dank halt auch in Italien kaum noch.

Im Vergleich zu D ist das Durchschnittseinkommen der Jüngeren wohl geringer, allerdings muss man berücksichtigen, dass z.B. der Immobilienbesitz in Italien VIEL WEITER verbreitet ist, und Wohnungen bzw. Häuser oft und gern vererbt werden.


LG
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #23 - 19.12.2007 um 14:04:01
 
Todd schrieb am 19.12.2007 um 13:43:27:
Dann sagt mir doch bitte 'mal, wann es denn Italien besser ging als heute.
Selbst die Hochphase im 2. Jh n.C. kann da mit der heutigen Situation absolut nicht mithalten; und jenes Niveau (Lebensstandard + -erwartung ecc) wurde erst wieder Anfang des 20. Jh. erreicht.


Da ich weder im 2. Jh. n Chr. noch Anfang des 20. Jh. in Italien gelebt habe, kann ich Dir das leider nicht beantworten. Ich kann Dir aber mit ruhigem Gewissen sagen, dass es in den letzten Jahren immer schlechter wurde. Mit dem Euro haben sich die Ausgaben praktisch verdoppelt... die Einnahmen allerdings nicht.

Zitat:
Es ist ja schön, dass es Da Vinci, Petrarca und die anderen gegeben hat, die mit ihren Werken auch zum Wohlstand von heute beigetragen haben,
nur weite Teile der Bevölkerung haben, im Gegensatz zu heute und auch zur Antike (allerdings wär' ich da nicht so gern Sklave gewesen) NULL davon gehabt.


Ich hatte nicht gedacht, dass wir bei einer Diskussion über den Times-Artikel den Lebensstandart im heutigen Italien mit der Renaissance oder dem 2. Jh. n. Chr. vergleichen würden.  Zwinkernd

Zitat:
Es ist richtig, dass bestimmte (aber WENIGE) Berufsgruppen heute REAL vllt weniger verdienen als vor 10 Jahren, nur haben sich auch die Möglichkeiten für jene Gruppen meist verbessert, sich umzuorientieren. Den 'Posten' gibt's Gott sei Dank halt auch in Italien kaum noch.


Tja... dann sind wir wahrscheinlich einfach alle zu doof. Denn komischerweise kommen die Leute ganz einfach mit ihrem Einkommen nicht um die Runden.

Zitat:
Im Vergleich zu D ist das Durchschnittseinkommen der Jüngeren wohl geringer, allerdings muss man berücksichtigen, dass z.B. der Immobilienbesitz in Italien VIEL WEITER verbreitet ist, und Wohnungen bzw. Häuser oft und gern vererbt werden.


Auch das Durchschnittseinkommen der Älteren ist geringer... die Lebenskosten dafür für alle höher.
Was den Immobilienbesitz betrifft, darauf kann ich nicht eingehen, da ich keine Daten dazu habe. Da allerdings viele junge Italiener nicht von zu Hause ausziehen können, da sie sich die Miete nicht leisten können, noch sich eine Wohung kaufen können, erscheint mir das nicht umbedingt plausibel.

LG [/quote]
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #24 - 19.12.2007 um 17:59:34
 
Mein persoenlicher EIndruck ist, das hier in Italien sicherlich nicht weniger gejammert wird als in D. Und es stimmt schon das momentan eine depressive Grundstimmung herrscht. Die Frage ist nur bei wem und von wem wird diese gemacht. Meines erachtens ist sie eher medial als wirklich unter der Bevoelkerung.
Man kann, wenn man denn will, jeden Tag im TV Sendungen ueber zu viele Immigranten, Arbeitslosigkeit, Muell, Rechts Links, Gesundheitssystem, Renten..etc... etc. sehen. Und das wirklich jeden Tag in aller Ausfuehrlichkeit. Da kann man schon einen Eindruck von schlechter Grundstimmung bekommen. Nur ist diese Stimmung halt von den Medien gemacht. Schaltet man den Fernsehen ab oder versteht wie ich nur die Haelfte Laut lachend ist das ganze auch schon nicht mehr so schlimm......

Buona serata a tutti
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #25 - 19.12.2007 um 19:01:01
 
marcomanuel schrieb am 19.12.2007 um 17:59:34:
Mein persoenlicher EIndruck ist, das hier in Italien sicherlich nicht weniger gejammert wird als in D. Und es stimmt schon das momentan eine depressive Grundstimmung herrscht. Die Frage ist nur bei wem und von wem wird diese gemacht. Meines erachtens ist sie eher medial als wirklich unter der Bevoelkerung.
Man kann, wenn man denn will, jeden Tag im TV Sendungen ueber zu viele Immigranten, Arbeitslosigkeit, Muell, Rechts Links, Gesundheitssystem, Renten..etc... etc. sehen. Und das wirklich jeden Tag in aller Ausfuehrlichkeit. Da kann man schon einen Eindruck von schlechter Grundstimmung bekommen. Nur ist diese Stimmung halt von den Medien gemacht. Schaltet man den Fernsehen ab oder versteht wie ich nur die Haelfte Laut lachend ist das ganze auch schon nicht mehr so schlimm......


Diesen Eindruck habe ich auch!

Wenn du das verstanden hast Marcomanuel, dann verstehst du ja schon eine Menge italienisch.

Saluti
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Todd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #26 - 19.12.2007 um 19:35:58
 
Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
...
Auch das Durchschnittseinkommen der Älteren ist geringer... die Lebenskosten dafür für alle höher.
Was den Immobilienbesitz betrifft, darauf kann ich nicht eingehen, da ich keine Daten dazu habe. Da allerdings viele junge Italiener nicht von zu Hause ausziehen können, da sie sich die Miete nicht leisten können, noch sich eine Wohung kaufen können, erscheint mir das nicht umbedingt plausibel.
...



Hallo,

das Durchschnittseinkommen in Italien ist aber laut Statistiken nur unwesentlich geringer als in Deutschland.
Und dass es in Italien mehr Milliardäre gibt als in D, wage ich zu bezweifeln.

Irgendwo muss die Kohle verdient werden, die fällt nicht vom Himmel, um dann misteriöserweise in den Statistiken wiederaufzutauchen.

Mieten sind deswegen teuer in Italien, weil es eben so gut wie kaum Mietwohnungen gibt, sondern vorwiegend Eigentum.
Ob das nun für die jungen Leute schön ist oder nicht, zu Hause zu wohnen; billiger als ZWEI Monatsmieten monatlich berappen zu müssen ist es allemal.

Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
...
Mit dem Euro haben sich die Ausgaben praktisch verdoppelt... die Einnahmen allerdings nicht.
...


Hmm, dann lügen die Statistiken.


Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
Da ich weder im 2. Jh. n Chr. noch Anfang des 20. Jh. in Italien gelebt habe, kann ich Dir das leider nicht beantworten. Ich kann Dir aber mit ruhigem Gewissen sagen, dass es in den letzten Jahren immer schlechter wurde. Mit dem Euro haben sich die Ausgaben praktisch verdoppelt... die Einnahmen allerdings nicht.


Ich hatte nicht gedacht, dass wir bei einer Diskussion über den Times-Artikel den Lebensstandart im heutigen Italien mit der Renaissance oder dem 2. Jh. n. Chr. vergleichen würden.  Zwinkernd
...
LG


Na, es ging doch um den Niedergang Italiens (s. erster Post), oder?
'Niedergang' setzt ein relativ hohes Niveau irgendwann mal voraus, und da frag' ich mich eben, wann das denn wohl bitteschön gewesen sein könnte, verglichen mit heutigen Standards. Abgesehen vom letzten halben Jahrhundert möcht' ich auf keinen Fall irgendwann nach dem Jahr 350 in Italien gelebt haben müssen... und auch vorher nur sehr bedingt.


Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
...
Tja... dann sind wir wahrscheinlich einfach alle zu doof. Denn komischerweise kommen die Leute ganz einfach mit ihrem Einkommen nicht um die Runden.
....


Was soll das heissen, sie kommen nicht über die Runden?
Dass sie nichts mehr zu Essen haben, was es früher geheissen hätte, oder dass sie sich eben kein neues Auto leisten können und/oder der Urlaub gestrichen werden muss?


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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #27 - 20.12.2007 um 12:02:16
 
Es laeuten unmissverstaendlich die Alarmglocken fuer Italien. Es zu leugnen, ist unsinnig. Gestern wurde zu allem noch verkuendet, das Spaniens Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner Italien ueberholt hat. Als naechstes wird wohl Slowenien an Italien vorbeiziehen. Alitalia - ein fuer Italien so prestigetraechtiges Unternehmen will keiner haben, höchstens für 1 Cent pro Aktie, um deren Landerechte zu uebernehmen; Gewerkschaften, die zu keinem Dialog bereit sind; hohe Preise und Verschuldung vieler Familien; extrem hohe Immobilienpreise, die die Suche nach etwas Sicherem manifestieren.  Besonders in der Vorweihnachtszeit ist auffaellig, wie leer die Geschaefte sind.  Nach mener Meinung kein Problem, das von einer Regierung zu loesen ist, sondern von allen, die zu bestimmen haben, den "Dirigenti".  Ich bin ueberzeugt, Italien wird das Problem loesen, es musss es loesen; zu wichtig und zu lieb ist uns allen dieses Land, als das diese Agonie weitergehen kann.
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #28 - 20.12.2007 um 16:05:45
 
Zitat:
Wenn du das verstanden hast Marcomanuel, dann verstehst du ja schon eine Menge italienisch.



Naja, nach fast 2 Jahren arbeiten und leben in Italien, versteht man schon das ein
oder andere. Trotzdem passiert es des oefteren noch, das ich morgens zur Arbeit komme und meine Arbeitskollegen frage, ob sie auch in den Nachrichten von dem Unfall mit den 2 Verletzten gehoert haben. Von dem Unfall haben sie dann meistens auch gehoert, nur gab es da dann keine 2 Verletzten sondern 5 Tote...

Ich glaub, das war gerade nicht so ein gutes Beispiel, aber du weißt ja hoffentlich was ich meine.... Augenrollen
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #29 - 20.12.2007 um 17:08:43
 
Ganze Landstriche und Stadtregionen sind doch schon längst gekippt, wo große Teile der Wirtschaft schon in der der Hand der Organisierten Kriminalität sind, und der Rest wird erpresst, ausgenommen. Anderswo läuft faktisch nur noch Schwarzarbeit als Wertschöpfung. Und wer legal wirtschaftet, ist vielfach vom Geld der schwarzen Kassierer, des schwarzen Bauens, der politischen Kaste abhängig, die das möglich macht. Wer zweimal Steuern und Abgaben zahlt, einmal an die Mafia und dann an den Staat, der weitgehend abwesend ist, der bekommt schon Depressionen.
Ein Glück, dass es in den letzten Jahren und Monaten (und Tagen) Erfolge in Richtung Leben in Legalität gegeben hat! Sonst wäre die Stimmung noch düsterer, wo alles teurer wird, der Alltag immer unzureichender funktioniert.
Es reicht doch einfach, mal in den Bahnhof von Diamante oder Belvedere hineinzugehen, - und die Depresse ist komplett!

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #30 - 21.12.2007 um 00:37:29
 
solemarsicilia schrieb am 20.12.2007 um 12:02:16:
Es laeuten unmissverstaendlich die Alarmglocken fuer Italien. Es zu leugnen, ist unsinnig. Gestern wurde zu allem noch verkuendet, das Spaniens Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner Italien ueberholt hat. Als naechstes wird wohl Slowenien an Italien vorbeiziehen. Alitalia - ein fuer Italien so prestigetraechtiges Unternehmen will keiner haben, höchstens für 1 Cent pro Aktie, um deren Landerechte zu uebernehmen; Gewerkschaften, die zu keinem Dialog bereit sind; hohe Preise und Verschuldung vieler Familien; extrem hohe Immobilienpreise, die die Suche nach etwas Sicherem manifestieren.  Besonders in der Vorweihnachtszeit ist auffaellig, wie leer die Geschaefte sind.  Nach mener Meinung kein Problem, das von einer Regierung zu loesen ist, sondern von allen, die zu bestimmen haben, den "Dirigenti".  Ich bin ueberzeugt, Italien wird das Problem loesen, es musss es loesen; zu wichtig und zu lieb ist uns allen dieses Land, als das diese Agonie weitergehen kann.


Es wird ja auch viel verkündet;

allein, es stimmt oft nicht.

Es ist richtig, dass Spaniens BNP sehr stark angezogen hat seit dem EU-Beitritt, auf dem Niveau Italiens ist es noch nicht. Von Slowenien ganz zu schweigen. BEIDE im Vergleich mit Italien komplette Entwicklungsländer, und das gar nicht mal so auf wirtschaftlicher, sondern auf gesellschaftlicher und politischer Basis.

Auch im Yahoo-Artikel waren Binsenweisheiten oder verfälschende Darstellungen zu finden (OK, war ja auch eher eine Polemik als ein wissenschaftlicher Bericht).

Natürlich ist in Italien nicht alles Gold, was glänzt,

aber kann sich hier echt niemand daran erinnern, wie es früher dort ausgesehen hat, was die Mafia für einen Einfluss (und Ansehen!) gehabt hat;

erinnert sich niemand an Lirainflation, ständige Entführungen, an Aldo Moro, Feltrinelli, die Regierung Tambroni und Putschversuche, gli anni di piombo, piazza Fontana, Ustica, Moby Prince, die Cholera in Neapel.... na, ich danke.. was für ein Vergleich zu heute.

Da liegen Lichtjahre dazwischen.


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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #31 - 21.12.2007 um 00:44:28
 
anse schrieb am 20.12.2007 um 17:08:43:
Ganze Landstriche und Stadtregionen sind doch schon längst gekippt, wo große Teile der Wirtschaft schon in der der Hand der Organisierten Kriminalität sind, und der Rest wird erpresst, ausgenommen. Anderswo läuft faktisch nur noch Schwarzarbeit als Wertschöpfung. Und wer legal wirtschaftet, ist vielfach vom Geld der schwarzen Kassierer, des schwarzen Bauens, der politischen Kaste abhängig, die das möglich macht. Wer zweimal Steuern und Abgaben zahlt, einmal an die Mafia und dann an den Staat, der weitgehend abwesend ist, der bekommt schon Depressionen.
Ein Glück, dass es in den letzten Jahren und Monaten (und Tagen) Erfolge in Richtung Leben in Legalität gegeben hat! Sonst wäre die Stimmung noch düsterer, wo alles teurer wird, der Alltag immer unzureichender funktioniert.
Es reicht doch einfach, mal in den Bahnhof von Diamante oder Belvedere hineinzugehen, - und die Depresse ist komplett!

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Ja, nun sag' doch mal, anse, wo wohnst Du denn?

In Adrano oder Noto?


Meine Grosstante war mit meiner Tante voriges oder vorvoriges Jahr auf Sizilien im Urlaub, nach 50 Jahren wieder,

und sie sagte, es sei Gott sei Dank heute dort ein ganz anderes Leben als damals.


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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #32 - 21.12.2007 um 14:46:40
 
Um mal direkt auf die Frage zu antworten....
Heute überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. In der Mittagspause
gab es im "Firmengarten" verschiedene Panini zu essen(con cotechino, formaggio verde, pancetta etc.), delle olive naturali, clementine etc., dazu Rot- oder Weißwein und am Ende Prosecco. Das ganze bei strahlend blauem Himmel um die 10°. Danach noch in die Bar um einen Amaro und einen café zu sich zunehmen.

Mir geht es gerade wirklich gut, einziges Manko, ich sitz wieder vor dem Rechner....

Buone feste
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #33 - 21.12.2007 um 17:27:26
 
Todd schrieb am 19.12.2007 um 19:35:58:
das Durchschnittseinkommen in Italien ist aber laut Statistiken nur unwesentlich geringer als in Deutschland.


Du liest die Statistiken. ich lebe hier und habe gleichzeitig Familie und Bekannte in Deutschland. Da ist es nicht schwar, zu vergleichen.  Zwinkernd

Zitat:
Hmm, dann lügen die Statistiken.7quote]

Schwachsinn. Wir geben hier das doppelte aus, seit der Euro eingeführt wurde.

[quote]Was soll das heissen, sie kommen nicht über die Runden?


Das heisst, dass am Ende des Monats nicht nur kein Geld übrig ist, sondern oft auch noch das Konto überzogen werden muss.

Zitat:
Dass sie nichts mehr zu Essen haben, was es früher geheissen hätte, oder dass sie sich eben kein neues Auto leisten können und/oder der Urlaub gestrichen werden muss?


Dass man zusehen muss, wie man die laufenden Kosten decken kann und die Krise kriegt, wenn man dann auch noch zum Arzt muss und nicht weiss, wie man Untersuchungen und Medikamente bezahlen soll.
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #34 - 21.12.2007 um 17:31:14
 
marcomanuel schrieb am 20.12.2007 um 16:05:45:
Naja, nach fast 2 Jahren arbeiten und leben in Italien, versteht man schon das ein
oder andere. Trotzdem passiert es des oefteren noch, das ich morgens zur Arbeit komme und meine Arbeitskollegen frage, ob sie auch in den Nachrichten von dem Unfall mit den 2 Verletzten gehoert haben. Von dem Unfall haben sie dann meistens auch gehoert, nur gab es da dann keine 2 Verletzten sondern 5 Tote...

Ich glaub, das war gerade nicht so ein gutes Beispiel, aber du weißt ja hoffentlich was ich meine.... Augenrollen


Ihr lebt im Norden, Bo und Marcomanuel... in Städten, wo's den Leuten verhältnismässig gut geht. Als ich in Bologna bzw. Ferrara gelebt habe und bevor mein Exmann arbeitslos wurde, habe ich auch nicht viel mitbekommen von dem, was einem passieren kann, wenn man nicht mehr finanziell abgesichert ist.  Zwinkernd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #35 - 21.12.2007 um 17:35:02
 
anse schrieb am 20.12.2007 um 17:08:43:
Ganze Landstriche und Stadtregionen sind doch schon längst gekippt, wo große Teile der Wirtschaft schon in der der Hand der Organisierten Kriminalität sind, und der Rest wird erpresst, ausgenommen. Anderswo läuft faktisch nur noch Schwarzarbeit als Wertschöpfung. Und wer legal wirtschaftet, ist vielfach vom Geld der schwarzen Kassierer, des schwarzen Bauens, der politischen Kaste abhängig, die das möglich macht. Wer zweimal Steuern und Abgaben zahlt, einmal an die Mafia und dann an den Staat, der weitgehend abwesend ist, der bekommt schon Depressionen.


Genau so ist es... und genau das ist es, was ich zu hören bekomme, wenn ich mit unseren süditalienischen Kunden spreche. Nun... mit einem Teil unserer süditalienischen Kunden. Der andere Teil hat Verwandte in öffentlichen Ämtern oder in nicht öffentlichen Vereinigungen... die haben natürlich diese Probleme nicht.
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #36 - 21.12.2007 um 17:40:50
 
Schockiert/Erstaunt  Schockiert/Erstaunt  Schockiert/Erstaunt

Ja, wo wohnt Ihr denn alle?

Wenn Du Kunden hast, Marea, geht es Euch dann trotzdem relativ "schlecht"?


Das wär' natürlich weniger schön....   Griesgrämig Traurig


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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #37 - 21.12.2007 um 19:46:20
 
Stimmung italienischer Unternehmer im Dezember verschlechtert
Die Stimmung der italienischen Unternehmer ist im Dezember auf das niedrigste Niveau seit zwei Jahren gefallen. Wie die Wirtschaftsforscher des Instituts ISAE am Freitag mitteilten, sank der saisonbereinigte Index im Dezember auf 91,8 Zähler von revidiert 92,1 Punkten im Vormonat.

Analysten hatten im Schnitt mit 91,9 Zählern gerechnet. Die Daten deuten auf eine verhaltenes Weihnachtsgeschäft in Italien hin: Steigende Kosten machen Verbrauchern wie auch Herstellern zu schaffen, wobei sich auch die Wachstumsaussichten zunehmend eintrüben. Auch die Stimmung der Verbraucher trübte sich im Dezember auf den niedrigsten Stand seit August ein, wie am Donnerstag veröffentlichte Daten gezeigt hatten.

http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=c&p=5&ArtID=105891&SID=16056359...
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Neapel ist ein Paradies, jedermann lebt in einer Art von trunkener &&Selbstvergessenheit. Ich erkenne mich kaum, scheine ein ganz anderer Mensch.&&Goethe italienische Reise 1787
 
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solemarsicilia
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #38 - 22.12.2007 um 16:15:17
 
[quote author=Todd link=board=news;num=1197890404;start=30#30 date=12/21/07 um 00:37:29]

Es wird ja auch viel verkündet;

allein, es stimmt oft nicht.

Es ist richtig, dass Spaniens BNP sehr stark angezogen hat seit dem EU-Beitritt, auf dem Niveau Italiens ist es noch nicht. Von Slowenien ganz zu schweigen. BEIDE im Vergleich mit Italien komplette Entwicklungsländer

Da irrst du dich aber gewaltig! Informier dich mal. PIL von Italien liegt bei 103, Spanien 105 und Slowenbien 93
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #39 - 22.12.2007 um 16:26:04
 
Todd schrieb am 21.12.2007 um 17:40:50:
Schockiert/Erstaunt  Schockiert/Erstaunt  Schockiert/Erstaunt

Ja, wo wohnt Ihr denn alle?


Südlich von Bozen!  Zwinkernd

Zitat:
Wenn Du Kunden hast, Marea, geht es Euch dann trotzdem relativ "schlecht"?


Leider ja... denn oft übersteigen die Ausgaben die Einnahmen. Kosten und Steuern werden immer höher, die Kunden sind immer weniger leistungsfähig (d.h., man kann nicht ständig die Preise erhöhen)... also siehts unterm Strich alles andere als fröhlich aus.
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #40 - 22.12.2007 um 18:16:51
 
solemarsicilia schrieb am 22.12.2007 um 16:15:17:
Es wird ja auch viel verkündet;



Da irrst du dich aber gewaltig! Informier dich mal. PIL von Italien liegt bei 103, Spanien 105 und Slowenbien 93



Nein, Du irrst Dich.

Schau 'mal in den Statistiken (von mir aus auch in Wikipedia) nach.

Z.B.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_GDP_%28nominal%29_per_capita

und

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_GDP_%28PPP%29_per_capita



Btw: netter Ton, Kompliment!


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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #41 - 22.12.2007 um 21:00:45
 
@Todd,
Danke für Deine kritischen Postings!
Wo ich wohne: ein knappes halbes Jahr in der deutschen Provinzidylle als Landpomeranzer, die etwas längere Hälfte als Reiseleiter, Wanderführer und Bücherschreiber in Calabrien und Sizilien.
Ganz klar und keine Einwände: Noto oder Matera 1950 waren ganz anders. Da war das heutige Weltkulturerbe nicht die zwischen schlecht und mäßig für die Kulturtouristen gepflegte Sehenswürdigkeit, sondern der Alltagsalptraum mit Hunger, Trachom, Promiskuität, Analphabetismus, der Aussicht auf Elend ohne Ende und harter Repression, wenn sich jemand wehrte. Christus kam eben nur bis Eboli, obwohl das 1935 auch nicht das Paradies auf Erden war.
Trachom, Hunger, Analphabetismus sind auch jenseits von Eboli Vergangenheit. Aliano, das Gagliano Carlo Levis, zeigt dank der Renten, die in Deutschland, Belgien usw. verdient wurden, und dank etwas Bildungs- und Schultourismus einen gewissen Wohlstand, den man in der harschen Landschaft nicht erwartet.
Die Provinzhauptstadt, Weltkulturerbe ist Welten von den Ein-Raumbehausungen in den Höhlen entfernt, wo alle zusammenlebten, die Menschen (mit vielen Kindern), die Hühner, der Esel (sofern es dafür reichte), das Schwein, vielleicht noch eine Ziege, jede Menge Ungeziefer, Zanzare, die Malaria verbreiteten. Die Sassi waren die Hölle auf Erden. Ich kenne die Fotos (schwarzweiß) meines schon lange toten Freundes Rosario Genovese, die er leider auch nur in Schuhkartons archiviert hatte, der mit der Kamera durch die Sassi ging, der Stadtführer für Cartier Bresson war, dokumentierte, sich an die Frauen ranmachte (bezahlt wurde mit Brot, Öl, Aspirin, Chinin gegen die Fieberanfälle der Malaria), deren Männer als Tagelöhner in sicherem Abstand waren. Matera ist weit weg von 1955, als in den Sassi noch über 20.000 Menschen hausten. Heute ist das Weltkulturerbe zwischen zerbröselter Ruine, Müllhalde, mehr oder weniger schicken Wohnungen (aber nicht nur ein Raum) für Menschen, die sich im Plattenbau oder dem Einfamilienreihenhaus am Stadtrand weniger wohl fühlen. Es gibt einige schöne Bed & Breakfasts in den Sassi, stilvolle Kleinhotels, Galerien, ein Hostel. Im Städte-Vergleich der Lebensqualität von „Il Sole – 24 ore“ nimmt Matera den ehrenhaften 57. Platz unter 103 ein, ist damit die Spitzenstadt Süditaliens.
Danach kommt fast nur noch Süden. Es gibt also die beiden Italien, deren Entwicklung immer weiter auseinander geht, trotz kleiner Wohlstandsoasen wie Melfi (PZ) oder Termoli (CB), wo es Industrie ohne Zukunftsängste gibt (Fiat Punto und Transporter werden dort gebaut) oder blühenden Touristenorten wie San Giovanni Rotondo (hier wirkt der Segen von Padre Pio),  Alberobello (ach wie schön und niedlich, aber auch nervend), Capri, Ischia, Taormina, Cefalù, Lipari, Costa Smeralda und Umgebung. Ein Glück, dass es sie gibt! Sind zwar die reine Industrie, viel besser als das Hungertuch, an dem die „edlen Wilden“ nagen. Oder besser so tun, als ob sie das täten
Oder auch die ganz kleinen Lichtblicke wie (jetzt dreimal Lukanien, dreimal Calabrien) und dreimal Sizilien: Accettura (MT), San Costantino Albanese (PZ), Terranova di Pollino (PZ), Civita (CS), Bivongi (RC), Bova Superiore (RC), Castelbuono (PA), Linguaglossa (CT), Buscemi (SR), wo Tourismus in der Nische und kluge, engagierte Menschen vor Ort, nicht immer Einheimische, Netzwerke haben entstehen lassen, die offen sind für Einsteiger, auch für die Leute, die zuerst misstrauisch sind, oder auf den starken Arm von Staat und Politik warten. Klar: die genannten Orte haben gute Startvoraussetzungen, Sympathiepotenziale (Lage, Ortsbild, aufregende Umgebung, Feste, noch vorhandene Gastrokultur und anderes). Aber sie sind zugleich Orte, die eigentlich zu den Verlierern gehören müssten, denn sie liegen nicht am Meer, die Sehenswürdigkeiten machen sie nicht zum unbedingten Reiseziel und so sind sie auch nicht entsprechend in den Medien wie Reiseführern (gedruckt und im Netz), in Zeitungen und Zeitschriften präsent
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Entflammt die Herzen und nicht die Wälder!
 
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