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Wie depressiv ist Italien? (Gelesen: 43008 mal)
Tedesca
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #15 - 18.12.2007 um 15:26:34
 
Vielleicht bist Du zu sehr raus aus Italia@Tartufo? Sowie ich zu sehr raus bin aus Deutschland, ich fahre sowie Du regelmaessig nach Deutschland und sag zu meinen Freunden und Bekannten - ihr lebt noch im Paradies und hoert mal auf zu meckern.
Ich denke Marea hat schon recht, die Leute hier haben kein Geld mehr oder weniger, die Grossfamilie stirbt aus, viele gute Leute gehen  ins Ausland, die Loehne sind richtig schlecht und dann das Leben hier extrem teuer und neue Jobs erfinden, da beneide ich die Italiener ja immer drum, die finden ja immer irgendwas, aber irgendwann.?Ich denke die junge Generation hat weniger zu lachen, wie auch in D und anderswo, nur in D gibt es noch das "Sozialamt" und hier in Italia???
Gibt es ein Deutschlandforum @Tartufo? Das waere mal interessant...
Aber verstehe das hier manchmal nicht als " Meckerei", wir sind ja freiwillig in Italia, aber denk doch mal an deine ersten 10 Jahre zurueck in D  - sind nurnmal zwei verschiedene Laender und man " waechst" ja jeden Tag, aber la "dolce vita" wie man so schoen sagt, gibt es hier nicht und ich glaub auch nicht das in D Milch und Hoenig fliesst. Hoffe das kommt jetzt nicht falsch rueber ?
Viele Gruesse
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anse
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #16 - 18.12.2007 um 20:07:09
 
@tartufo, bitte nicht abtauchen. Ich freue mich auf weitere Postings von Dir, zumal die Abruzzen ein wenig Promotion verdienen. Es gibt ja dort noch viel mehr als die Confetti di Sulmona und die Braunbären und Wölfe aus den Nationalparks.
Wenn ich über Mafia, 'Ndrangheta, Camorra und andere organioserte Kriminalität schreibe, die den Alltag von wenigsten einem Viertel aller Italiener direkt beeinflusst, dann schreibe ich am liebsten über die Erfolge gegen diese Blutsauger. Die Schaffung von erfolgreichem, sicherem Leben in legalen Verhältnissen ist der Sprung nach Vorn, der in den letzten Jahrenn und Monaten vorankommt. Jeder verhaftete Boss, jedes beschlagnahmte Riesenvermögen ist ein Schritt zu lebenswerten Verhältnissen.
Also bitte, schreibe weiter, Deine Meinung ist gefragt
anse
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Todd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #17 - 18.12.2007 um 21:54:20
 
Marea schrieb am 18.12.2007 um 14:52:34:
....

Ansonsten hatte ich bisher glücklicherweise mit den Nachbarn oder im Allgemeinen mit dem italienischen Volk noch keine gravierenden Schwierigkeiten, denn sonst wäre ich schon lange nicht mehr hier. Wie gesagt, meine Meinung über das, was in Italien aktuell vor sich geht, hat nicht viel mit meinen ganz persönlichen Erlebnissen zu tun. Es ist etwas, das allgemein in de Luft liegt... und man braucht sich ja nur umzusehen und umzuhören. Die Leute haben keine Lust mehr, sich mit immer neuen Problemen zu "arrangieren". Sie haben kein Geld mehr, um sich mit Ausgehen oder Feiern abzulenken. Und es gibt auch nicht mehr so viele Grossfamilien, die einen irgendwie absichern. Es ist nicht mehr so leicht, einen Job zu "erfinden" um sich irgendwie über Wasser zu halten. Und leider ist es so, dass viele italienische Wissenschaftler, Denker und Künstler ins Ausland gehen, weil sie in Italien nicht weiterkommen.

....



Hallo,

na, da ist ja richtig Leben in der Bude!   Zwinkernd


Ich versteh' Tartufo schon;

es liegt in Italien, von der Strasse bis in die Gartenforen, ein gewisses Gejammere "in der Luft" (richtig, wie Du schreibst, Marea), was z.T. auf Mißstände deutet, die man beheben will, auf der anderen Seite aber oft einzig hervorgekehrt wird, um sich selbst zu bemitleiden;

und das nervt.

Früher (oder viel früher) gab's das vorwiegend in bestimmten Kreisen im Süden, die zu Recht oder Unrecht der Bourbonenherrschagft nachtrauerten, und so seit 15 Jahren kenn' ich das auch aus dem Norden, Tendenz STARK steigend.

Jeder meint, zu kurz gekommen zu sein, das Leben bestrafe ihn für die Sünden anderer;
es wird gejammert, auf dass das Gestöhne in Deutschland übertönt werde;

und das Erschreckende daran ist, dass es manchmal durchaus gelingt.

Auf den Karren ist leider auch die Rechte aufgesprungen, die "die Misere", die "emergenza" oder was weiss ich was Ausländern oder der "linken" Regierung in die Schuhe schieben will.
In dieselbe Kerbe haut auch der Versuch eines Teils des Hauses Savoyens, mit evtl. erklagten Fondsgeldern die Bedürftigen in Italien zu schützen, da der (verfaulte und ewig korrupte) ital. Staat ohne eine feste Herrschaft dazu nicht in der Lage sei.

Tatsache ist aber, dass das ital. PIL niemals höher als jetzt war; niemals gab es mehr Rechtssicherheit und Gesundheitsfürsorge;

dass es darüberhinaus in einen Kategorien (wie so gut wie überall auf der Welt, Schweiz eingeschlossen) Nachholbedarf gibt, ist nur natürlich.
Nicht allen kann es immer nur gutgehen, ohne Frage.


Darum ging es auch vorgestern bei Fabio Fazio, der Romano Prodi interviewte.



http://www.chetempochefa.rai.it/R2_HPprogramma/0,,303,00.html

http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus/italia/news/2007-12-17_117141733.html


LG
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Tartufo
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #18 - 19.12.2007 um 08:43:20
 
Liebe Forumler,

naja, lange hat mein Boykott ja jetzt nicht gedauert  Laut lachend

Ich denke, wir haben unsere Standpunkte klargemacht.
Vielleicht, bei einem Gespräch "von Angesicht zu Angesicht",
würde vieles anders herüberkommen.

Sei's drum. Es ist bald Weihnachten. In diesem Sinne,
Schwamm drüber und auf zu weiteren, interessanten Diskussionen.

Tartufo
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Bo
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #19 - 19.12.2007 um 08:51:01
 
Zitat:
Liebe Forumler,

naja, lange hat mein Boykott ja jetzt nicht gedauert  Laut lachend


Evviva! ...
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Marea
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M'illumino d'immenso

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #20 - 19.12.2007 um 09:40:15
 
Todd schrieb am 18.12.2007 um 21:54:20:
Jeder meint, zu kurz gekommen zu sein, das Leben bestrafe ihn für die Sünden anderer;


Genau das meinte ich, als ich geschrieben habe: >>>Die heutige Bevölkerung ist damit beschäftigt, diese Schätze zu zerstören und gleichzeitig darüber zu jammern.<<<

Zitat:
Tatsache ist aber, dass das ital. PIL niemals höher als jetzt war; niemals gab es mehr Rechtssicherheit und Gesundheitsfürsorge;


Mhhhhhh... ich sag' lieber nix, denn dann würde ich zu weit vom Thema abkommen!  Zwinkernd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #21 - 19.12.2007 um 09:40:50
 
Zitat:
Liebe Forumler,

naja, lange hat mein Boykott ja jetzt nicht gedauert  Laut lachend


Kuss
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Todd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #22 - 19.12.2007 um 13:43:27
 
Marea schrieb am 19.12.2007 um 09:40:15:
Genau das meinte ich, als ich geschrieben habe: >>>Die heutige Bevölkerung ist damit beschäftigt, diese Schätze zu zerstören und gleichzeitig darüber zu jammern.<<<


Mhhhhhh... ich sag' lieber nix, denn dann würde ich zu weit vom Thema abkommen!  Zwinkernd


Dann sagt mir doch bitte 'mal, wann es denn Italien besser ging als heute.
Selbst die Hochphase im 2. Jh n.C. kann da mit der heutigen Situation absolut nicht mithalten; und jenes Niveau (Lebensstandard + -erwartung ecc) wurde erst wieder Anfang des 20. Jh. erreicht.
Es ist ja schön, dass es Da Vinci, Petrarca und die anderen gegeben hat, die mit ihren Werken auch zum Wohlstand von heute beigetragen haben,
nur weite Teile der Bevölkerung haben, im Gegensatz zu heute und auch zur Antike (allerdings wär' ich da nicht so gern Sklave gewesen) NULL davon gehabt.

Es ist richtig, dass bestimmte (aber WENIGE) Berufsgruppen heute REAL vllt weniger verdienen als vor 10 Jahren, nur haben sich auch die Möglichkeiten für jene Gruppen meist verbessert, sich umzuorientieren. Den 'Posten' gibt's Gott sei Dank halt auch in Italien kaum noch.

Im Vergleich zu D ist das Durchschnittseinkommen der Jüngeren wohl geringer, allerdings muss man berücksichtigen, dass z.B. der Immobilienbesitz in Italien VIEL WEITER verbreitet ist, und Wohnungen bzw. Häuser oft und gern vererbt werden.


LG
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #23 - 19.12.2007 um 14:04:01
 
Todd schrieb am 19.12.2007 um 13:43:27:
Dann sagt mir doch bitte 'mal, wann es denn Italien besser ging als heute.
Selbst die Hochphase im 2. Jh n.C. kann da mit der heutigen Situation absolut nicht mithalten; und jenes Niveau (Lebensstandard + -erwartung ecc) wurde erst wieder Anfang des 20. Jh. erreicht.


Da ich weder im 2. Jh. n Chr. noch Anfang des 20. Jh. in Italien gelebt habe, kann ich Dir das leider nicht beantworten. Ich kann Dir aber mit ruhigem Gewissen sagen, dass es in den letzten Jahren immer schlechter wurde. Mit dem Euro haben sich die Ausgaben praktisch verdoppelt... die Einnahmen allerdings nicht.

Zitat:
Es ist ja schön, dass es Da Vinci, Petrarca und die anderen gegeben hat, die mit ihren Werken auch zum Wohlstand von heute beigetragen haben,
nur weite Teile der Bevölkerung haben, im Gegensatz zu heute und auch zur Antike (allerdings wär' ich da nicht so gern Sklave gewesen) NULL davon gehabt.


Ich hatte nicht gedacht, dass wir bei einer Diskussion über den Times-Artikel den Lebensstandart im heutigen Italien mit der Renaissance oder dem 2. Jh. n. Chr. vergleichen würden.  Zwinkernd

Zitat:
Es ist richtig, dass bestimmte (aber WENIGE) Berufsgruppen heute REAL vllt weniger verdienen als vor 10 Jahren, nur haben sich auch die Möglichkeiten für jene Gruppen meist verbessert, sich umzuorientieren. Den 'Posten' gibt's Gott sei Dank halt auch in Italien kaum noch.


Tja... dann sind wir wahrscheinlich einfach alle zu doof. Denn komischerweise kommen die Leute ganz einfach mit ihrem Einkommen nicht um die Runden.

Zitat:
Im Vergleich zu D ist das Durchschnittseinkommen der Jüngeren wohl geringer, allerdings muss man berücksichtigen, dass z.B. der Immobilienbesitz in Italien VIEL WEITER verbreitet ist, und Wohnungen bzw. Häuser oft und gern vererbt werden.


Auch das Durchschnittseinkommen der Älteren ist geringer... die Lebenskosten dafür für alle höher.
Was den Immobilienbesitz betrifft, darauf kann ich nicht eingehen, da ich keine Daten dazu habe. Da allerdings viele junge Italiener nicht von zu Hause ausziehen können, da sie sich die Miete nicht leisten können, noch sich eine Wohung kaufen können, erscheint mir das nicht umbedingt plausibel.

LG [/quote]
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marcomanuel
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #24 - 19.12.2007 um 17:59:34
 
Mein persoenlicher EIndruck ist, das hier in Italien sicherlich nicht weniger gejammert wird als in D. Und es stimmt schon das momentan eine depressive Grundstimmung herrscht. Die Frage ist nur bei wem und von wem wird diese gemacht. Meines erachtens ist sie eher medial als wirklich unter der Bevoelkerung.
Man kann, wenn man denn will, jeden Tag im TV Sendungen ueber zu viele Immigranten, Arbeitslosigkeit, Muell, Rechts Links, Gesundheitssystem, Renten..etc... etc. sehen. Und das wirklich jeden Tag in aller Ausfuehrlichkeit. Da kann man schon einen Eindruck von schlechter Grundstimmung bekommen. Nur ist diese Stimmung halt von den Medien gemacht. Schaltet man den Fernsehen ab oder versteht wie ich nur die Haelfte Laut lachend ist das ganze auch schon nicht mehr so schlimm......

Buona serata a tutti
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Bo
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #25 - 19.12.2007 um 19:01:01
 
marcomanuel schrieb am 19.12.2007 um 17:59:34:
Mein persoenlicher EIndruck ist, das hier in Italien sicherlich nicht weniger gejammert wird als in D. Und es stimmt schon das momentan eine depressive Grundstimmung herrscht. Die Frage ist nur bei wem und von wem wird diese gemacht. Meines erachtens ist sie eher medial als wirklich unter der Bevoelkerung.
Man kann, wenn man denn will, jeden Tag im TV Sendungen ueber zu viele Immigranten, Arbeitslosigkeit, Muell, Rechts Links, Gesundheitssystem, Renten..etc... etc. sehen. Und das wirklich jeden Tag in aller Ausfuehrlichkeit. Da kann man schon einen Eindruck von schlechter Grundstimmung bekommen. Nur ist diese Stimmung halt von den Medien gemacht. Schaltet man den Fernsehen ab oder versteht wie ich nur die Haelfte Laut lachend ist das ganze auch schon nicht mehr so schlimm......


Diesen Eindruck habe ich auch!

Wenn du das verstanden hast Marcomanuel, dann verstehst du ja schon eine Menge italienisch.

Saluti
BO



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Todd
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #26 - 19.12.2007 um 19:35:58
 
Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
...
Auch das Durchschnittseinkommen der Älteren ist geringer... die Lebenskosten dafür für alle höher.
Was den Immobilienbesitz betrifft, darauf kann ich nicht eingehen, da ich keine Daten dazu habe. Da allerdings viele junge Italiener nicht von zu Hause ausziehen können, da sie sich die Miete nicht leisten können, noch sich eine Wohung kaufen können, erscheint mir das nicht umbedingt plausibel.
...



Hallo,

das Durchschnittseinkommen in Italien ist aber laut Statistiken nur unwesentlich geringer als in Deutschland.
Und dass es in Italien mehr Milliardäre gibt als in D, wage ich zu bezweifeln.

Irgendwo muss die Kohle verdient werden, die fällt nicht vom Himmel, um dann misteriöserweise in den Statistiken wiederaufzutauchen.

Mieten sind deswegen teuer in Italien, weil es eben so gut wie kaum Mietwohnungen gibt, sondern vorwiegend Eigentum.
Ob das nun für die jungen Leute schön ist oder nicht, zu Hause zu wohnen; billiger als ZWEI Monatsmieten monatlich berappen zu müssen ist es allemal.

Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
...
Mit dem Euro haben sich die Ausgaben praktisch verdoppelt... die Einnahmen allerdings nicht.
...


Hmm, dann lügen die Statistiken.


Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
Da ich weder im 2. Jh. n Chr. noch Anfang des 20. Jh. in Italien gelebt habe, kann ich Dir das leider nicht beantworten. Ich kann Dir aber mit ruhigem Gewissen sagen, dass es in den letzten Jahren immer schlechter wurde. Mit dem Euro haben sich die Ausgaben praktisch verdoppelt... die Einnahmen allerdings nicht.


Ich hatte nicht gedacht, dass wir bei einer Diskussion über den Times-Artikel den Lebensstandart im heutigen Italien mit der Renaissance oder dem 2. Jh. n. Chr. vergleichen würden.  Zwinkernd
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Na, es ging doch um den Niedergang Italiens (s. erster Post), oder?
'Niedergang' setzt ein relativ hohes Niveau irgendwann mal voraus, und da frag' ich mich eben, wann das denn wohl bitteschön gewesen sein könnte, verglichen mit heutigen Standards. Abgesehen vom letzten halben Jahrhundert möcht' ich auf keinen Fall irgendwann nach dem Jahr 350 in Italien gelebt haben müssen... und auch vorher nur sehr bedingt.


Marea schrieb am 19.12.2007 um 14:04:01:
...
Tja... dann sind wir wahrscheinlich einfach alle zu doof. Denn komischerweise kommen die Leute ganz einfach mit ihrem Einkommen nicht um die Runden.
....


Was soll das heissen, sie kommen nicht über die Runden?
Dass sie nichts mehr zu Essen haben, was es früher geheissen hätte, oder dass sie sich eben kein neues Auto leisten können und/oder der Urlaub gestrichen werden muss?


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solemarsicilia
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #27 - 20.12.2007 um 12:02:16
 
Es laeuten unmissverstaendlich die Alarmglocken fuer Italien. Es zu leugnen, ist unsinnig. Gestern wurde zu allem noch verkuendet, das Spaniens Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner Italien ueberholt hat. Als naechstes wird wohl Slowenien an Italien vorbeiziehen. Alitalia - ein fuer Italien so prestigetraechtiges Unternehmen will keiner haben, höchstens für 1 Cent pro Aktie, um deren Landerechte zu uebernehmen; Gewerkschaften, die zu keinem Dialog bereit sind; hohe Preise und Verschuldung vieler Familien; extrem hohe Immobilienpreise, die die Suche nach etwas Sicherem manifestieren.  Besonders in der Vorweihnachtszeit ist auffaellig, wie leer die Geschaefte sind.  Nach mener Meinung kein Problem, das von einer Regierung zu loesen ist, sondern von allen, die zu bestimmen haben, den "Dirigenti".  Ich bin ueberzeugt, Italien wird das Problem loesen, es musss es loesen; zu wichtig und zu lieb ist uns allen dieses Land, als das diese Agonie weitergehen kann.
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marcomanuel
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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #28 - 20.12.2007 um 16:05:45
 
Zitat:
Wenn du das verstanden hast Marcomanuel, dann verstehst du ja schon eine Menge italienisch.



Naja, nach fast 2 Jahren arbeiten und leben in Italien, versteht man schon das ein
oder andere. Trotzdem passiert es des oefteren noch, das ich morgens zur Arbeit komme und meine Arbeitskollegen frage, ob sie auch in den Nachrichten von dem Unfall mit den 2 Verletzten gehoert haben. Von dem Unfall haben sie dann meistens auch gehoert, nur gab es da dann keine 2 Verletzten sondern 5 Tote...

Ich glaub, das war gerade nicht so ein gutes Beispiel, aber du weißt ja hoffentlich was ich meine.... Augenrollen
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Bei Waldbrand Tel. 1515

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Re: Wie depressiv ist Italien?
Antwort #29 - 20.12.2007 um 17:08:43
 
Ganze Landstriche und Stadtregionen sind doch schon längst gekippt, wo große Teile der Wirtschaft schon in der der Hand der Organisierten Kriminalität sind, und der Rest wird erpresst, ausgenommen. Anderswo läuft faktisch nur noch Schwarzarbeit als Wertschöpfung. Und wer legal wirtschaftet, ist vielfach vom Geld der schwarzen Kassierer, des schwarzen Bauens, der politischen Kaste abhängig, die das möglich macht. Wer zweimal Steuern und Abgaben zahlt, einmal an die Mafia und dann an den Staat, der weitgehend abwesend ist, der bekommt schon Depressionen.
Ein Glück, dass es in den letzten Jahren und Monaten (und Tagen) Erfolge in Richtung Leben in Legalität gegeben hat! Sonst wäre die Stimmung noch düsterer, wo alles teurer wird, der Alltag immer unzureichender funktioniert.
Es reicht doch einfach, mal in den Bahnhof von Diamante oder Belvedere hineinzugehen, - und die Depresse ist komplett!

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