SandroB schrieb am 25.04.2008 um 07:07:29:
Unsinn, man ist nie zu alt um eine Sprache zu lernen. Man ist es eher gewohnt, nicht zu lernen, weil es bequem ist.
Lieber sandroB,
wo bitte schön, habe ich behauptet, dass mein Mann zu alt zum Italienischlernen wäre? ???Ich habe lediglich festgestellt, dass es ihm in seinem Alter (64) nicht mehr so leicht fällt, wie es vielleicht vor 20-30 Jahren der Fall gewesen wäre.
Ich denke, jeder, der schon zur etwas älteren Generation gehört und vor allem ehrlich ist, kann das bestätigen. Das merke ich ja sogar an mir selber: Ich bin heute 57 und ein echtes Sprachtalent und doch stelle ich langsam fest, dass auch bei mir die Merkfähigkeit - sprich das Gedächtnis – nun, sagen wir mal, anfängt etwas träge zu werden. Das hat m. E. mit Übung alleine nichts zu tun, denn da ich aus beruflichen Gründen täglich mit englisch und französisch und im Privatleben regelmäßig mit italienisch und spanisch zu tun habe, sollte man doch annehmen, dass mein Gehirn im Dauertraining ist – und trotzdem brauche ich heute für neue Worte/Redewendungen etc. einfach länger als früher, bis sie sicher im Gedächtnis gespeichert sind. Die kleinen grauen Zellen da oben reagieren nun mal mit zunehmendem Alter etwas unflexibler.

Da ich keine Ahnung habe, sandroB, wie alt Du bist, kann ich nur vermuten, dass Du entweder zu den rühmlichen Ausnahmen gehörst, die noch mit über 80 Gehirnjogging betreiben können, oder aber noch Meilen entfernt von diesem „Stadium“ bist, so dass Dir in dieser Hinsicht einfach noch die Erfahrungswerte fehlen.
Für meinen Mann jedenfalls, der in seinem ganzen Leben keine einzige Fremdsprache – nicht mal englisch - lernen musste und außerdem offensichtlich auch kein rechtes Feeling für Sprachen im Allgemeinen hat (so was gibt’s ja nun mal auch), ist das Lernen der italienischen Sprache eine echte Herausforderung, an der er manchmal schier verzweifelt.

Wir üben täglich miteinander und trotzdem sind seine Fortschritte nicht so, wie ich mir das für ihn wünschen würde.
Nichtsdestotrotz hat er im letzten Jahr mehrere Monate alleine ohne meinen Beistand in Italien verbracht und in diesem Jahr wird es genauso ablaufen. Er kommt mit seinem Umfeld (auch Behörden) klar, wenn’s sein muss auch unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen und dem Wörterbuch als ständigem Begleiter

– aber was soll’s, unsere italienischen Nachbarn und Freunde scheinen ihn zu mögen, auch wenn er kein verkappter Dante ist – vielleicht sogar gerade deshalb…

LG
Elvira