Dass die größten wahrscheinlichen Risiken von der Realität leicht übertroffen werden können, haben wir alle in den letzten Tagen entsetzt mitverfolgt.
Die Explosion des Vulkans von Thera/ Santorin hat vor 3500 Jahren die minoische Kultur in der Ägäis ausgelöscht. Die Wellen sind im Gedächtnis der Menschheit unter dem Stichwort "Sintflut" gespeichert.
1783 und 1908 wurden Südcalabrien und Messina von Erdbeben mit Flutwellen so zerstört, dass in Reggio Cal. und Messina kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Die Zahl der Opfer vonm 1783 wurde nie ermittelt, wahrscheinlich lag sie bei über 300.000. Goethe beschreibt das Trümmerfeld, das er 1 Jahr nach der Katastrophe bereist hat. 1908 gab es in den beiden Städten und an der Küste des Stretto wahrscheinlich 100.000 Tote.
Im Meer zwischen den Eolen und Ustica schlummert ein Vulkan in ca. 900 m Tiefe, der zu den heißesten Hot Spots der Erde  gehört. Wann er explosiv ausbricht, weiß man nicht . Vielleicht nie, vierlleicht erst in Jahrzehntausenden, vielleicht in der nächsten Woche.
Das Gleiche gilt für den Vesuv, der mitten in einem der dichtest besiedelten Ballungsräume Europas steht. Im Jahr 67 lebte dort nur 1/ 10 der heutigen Bevölkerungszahl.

Das sollte nur eine ganz wertungsfreie Darstellung dessen sein, was auch in unserer Nähe geschehen kann. Das Risiko, das wir fast jeden Tag eingehen, wenn wir uns mit dem Auto auf die Straße begeben, ist unendlich viel höher!
Aber keine finsteren Szenarien mehr, schauen wir erwartungsfroh ins gerade begonnene Jahr.
Alles Gute Anse

Heute früh in den Fernsehnachrichten habe ich gehört, dass es im Mittelmeer keine Tsunami-Warnsysteme gibt, trotz eindeutiger Erfahrungen, dass diese Wellen auch im Mittelmeer und seinen dicht besiedelten Küsten immer wieder mit zerstörerischer Wucht aufgetreten sind. Bei der Häufigkeit von Erdbeben und der Gefahr von extrem starken Beben ist das verwunderlich und eigentlich auch bedenklich. Die heißesten Herde liegen in der Ägais, im Peloponnes, im Golf von Neapel, an der Meerenge von Messina, im Süden Siziliens und an der Nordküste von Algerien.
Sicher wird ein Teil der Kontrolle durch die bestehende Erdbeben- und Vulkanüberwachung geleistet. Angesichts der seit über 50 Jahrern bestehenden Bevölkerungsverlagerung an die Küsten und des Massentourismus fast überall am Mittelmeer wären die Folgen von Tsunamis wie 1908 beim Erdbeben von Messina und Reggio Cal. verheerend.