Das Reisen bekommt wieder die Qualität früherer Epochen. Wer - auch noch in der reiseintensiven Goethezeit - sich auf eine längere Reise macht, machte vorher sein Testament. Besonders Straßenräuber, egal ob im Spessart oder in der Sila erschlugen meist zuerst ihre Kunden und sahen dann nach, ob es sich lohnte. Auf der Italien-Wien-Strecke und auf der Brennerstrecke gab es immer ein gewisses Risiko, in den Nachtzügen ausgemaust zu werden. Die zahlreichen nächtlichen Zwischenhalte auch an kleineren Stationen und das weitgehende abwesende Personal schaffen da günstige Arbeitsbedingungen.

Mir ist auch noch nichts passiert auf nicht ganz so vielen Bahnreisen. Man sollte sich um seine wertvollen Dinge mit Sorgfalt kümmern, denn ... Gelegenheit macht Diebe. Sicher kann man nicht in jedes 2. Abteil einen Polizisten setzen. Aber speziell auf der Brennerstrecke wären weniger Zwischenhalte, bei denen es viel Ein- und Aussteigen gibt, besser. Denn zwischen den Kurzstreckenreisenden kann sich der Langfinger unauffällig bewegen. Und die Langstreckenreisenden würden eine ruhigere Fahrt ohne Hin und Her auf den Gängen genießen.