anse
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Bei Waldbrand Tel. 1515
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Die Naturkatastrophen in Süd- und Westsizilien, an der jonischen Küste Calabriens und der Basilikata haben auch ihren Ursprung in der rücksichtslosen Ausbeutung und Umformung der Natur durch den Menschen. Die griechischen Kolonisten vor 2500 Jahren machten den Anfang, als sie die Wälder hinter der Küste abholzten, erfolgreich Getreide anbauten, denn die Böden waren fruchtbar. Nur waren keine Wälder mehr da (außer ganz oben in den Bergen), die das Wasser im Boden speichern konnten. Wenn der Regen ungebremst auf den kahlen Boden kommt, bilden sich schnell Spülfurchen, die zu reissenden Strömen aus Wasser, Erde, Gestrüpp werden, sich immer tiefer in den weichen Boden graben, die fruchtbare Erde wegschwemmen und alles mitreissen, was im Weg steht. Die in der Antike so reichen Kornkammern Siziliens und Süditaliens sind heute Problemgebiete, veramt und fast jedes Jahr von Naturkatastrophen heimgesucht. Was an Wäldern noch da ist, wird jeden Sommer von Waldbränden bedroht, die wieder sehr menschliche Ursachen haben (Streichholz + Gewinnstreben). Und die traditionelle Landwirtschaft mit ihren Baumkulturen (Oliven, Orangen, Mandeln), die einen sekundären, vom Menschen geschaffenen Wald darstellt, gerät unter dem Druck einer globalisierten Agrarproduktion immer mehr ins Aus. Orangen aus Sizilien und Calabrien, Mandeln aus Apulien, Sizilien und den Abruzzen haben keine Chance gegen die Niedriglohnkonkurrenz aus Brasilien, Kalifornien. Die mediterrane Landschaft mit ihrer Vielfalt , die unsere Sinne begeistert, wird immer mehr verschwinden. Dazu ein anderes Mal mehr. Anse
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