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Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak (Gelesen: 4773 mal)
Claudio
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Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
12.11.2003 um 14:38:49
 
Die Nachricht vom Bombenanschlag auf das Hauptquartier der italienischen Polizei in Nassirija mit mindestens 22 Toten hat in Italien große Bestürzung ausgelöst. Fernsehsendungen wurden unterbrochen, das Parlament legte eine Schweigeminute ein, Politiker zeigten sich schockiert von dem "terroristischen Akt"...

Artikel (Spiegel):
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,273659,00.html
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Man mag so alt, so gelehrt, so weise und so geschmackvoll sein als man will - eine Reise nach Italien gibt immer noch dem Geist ein neues Gepräge. (Lichtenberg, 1785)
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Federico
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Casa Stromboli

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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #1 - 12.11.2003 um 19:14:39
 
Mein Gott, hört dieser unsinnige Krieg denn nicht auf?
Er hätte nie angefangen werden dürfen.

Federico
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Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist erst der Schlüssel zu allem (Goethe - Ital. Reise - 1786)
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klaus20052
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #2 - 13.11.2003 um 00:11:42
 
Die Reaktionen im italienischen Fernsehen sind ziemlich geteilt. Ein Großteil spricht sich für die Fortsetzung der Mission aus - ein geringerer Teil befürwortet den sofortigen Rückzug der italiensichen Soldaten aus dem Irak, zumal ein angeblich von Bin Laden stammendes Videoband mit weiteren Anschlägen (auch außerhalb des Irak) droht, falls Italien sich nicht aus dem Irak zurückziehen sollte.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass bislang die bBerichte über Tote und Verletzte bei den Engländern und Amerikaner gerade mal mit einer Kurzmeldung abgetan wurden, während nunmehr das komplette Abendprogramm fast aller Sender sich mit dem Anschlag beschäftigt - bisher war der Krieg für die italiensichen Medien halt irgendwo, weit weg im Osten...

Nun ist Italien "mittendrin statt nur dabei" - wenn auch auf eine äußerst tragische und sinnlose Weise...

Klaus
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lanonna
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #3 - 13.11.2003 um 01:23:45
 
Es ist ein einziges Grauen. Diese Kämpfe müssen einfach aufhören. Aber wer macht den Anfang?

Lanonna
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Maria
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #4 - 13.11.2003 um 08:49:33
 
Niemand wird den Anfang machen- dieser Krieg wird genau wie Vietnam werden- und ich bedauere das hunderttausend Menschen nicht fähig sind G.W Bush
abzusetzen- EGAL WIE !

Bush-Bin Laden-Saddam- alles die gleichen Terroristen.
Dieses bla-bla gestern von G.W Bush im TV.
"Mission des Friedens" und "Im Namen Gottes wäre es seine Pflicht..." Ach Scheisse- Den würde ich mitsamt den anderen am liebsten persönlich einbetonieren....

Hoffnung das dies irgendwann mal endet habe ich keine-
Wir Menschen neigen einfach nicht zum Frieden-zumindest die Hälfte der Menscheit neigt nicht dazu- und die andere Hälfte ?
Ist zu schwach um sich durchzusetzen.

Oder?

Maria
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anse
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Bei Waldbrand Tel. 1515

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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #5 - 13.11.2003 um 10:31:44
 
Die anderen, die was tun gegen den Krieg und gegen die US-Regierung und ihre Helfer im "neuen Europa",  bekommen massiven Druck, werden aus dem öffentlichen Leben aussortiert wie mein Freund Francesco Cirillo aus Diamante/ Calabrien. Francesco iust aktiver Mitstreiter der No-Global und wurde nach den friedlichen Demonstrationen in Florenz zusammen mit 40 anderen süditalienischen Globalisierungsgegner verhaftet: Subversion, versuchter Umsturz des Staates und seiner Verfassung. Nachdem die Anklagen vor Gericht keinen Bestand hatten, wurde Francesco dazu verurteilt, sich jeden Tag einmal zum Unterschreiben in Diamante auf der Carabinieristation zu zeigen. Eine Maßnahme aus den Zeiten des Faschismus, die damals dazu dienen sollte, Gegner des System einzuschüchtern. Nach 1945 behielt man dieses Verfahren bei. Für die Betroffenen bedeutet es ohne Verurteilung zum Aufenthalt am Wohnort verurteilt zu sein. Es behindert Francesco bei seiner Arbeit als Journalist (sein Radius als Korrespondent ist jetzt auf 50-60 km beschränkt), Teilnehame an Veranstaltungen ist meist unmöglich, Freizeit auch, z.B. kann er keine Ausflüge mehr in die calabrischen Berge und ihre wilde Natur machen.
Es ist eoin Eingriff ins persönliche Leben fast so schwerwiegend wie das Gefängnis, - und es reicht ein bloßer Verdacht aus!
Wer mehr wissen möchte, mit Francesco in Kontakt treten möchte:
cirillofra@tiscalinet.it
Anse
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klaus20052
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #6 - 13.11.2003 um 14:21:08
 
Hallo anse,

das sind ja wirklich Zustände wie zu Zeiten des Faschismus. Müssen wir da noch über Meinungs- oder Pressefreihait in Berlusconis Staat diskutieren?

Klaus
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Samuel
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #7 - 13.11.2003 um 16:39:39
 
Hallo Klaus,
du hast geschrieben, dass die ital. Sender gestern ausführlich über den Anschlag im Irak berichtet haben. Auch ich habe die Beiträge in TG5 gesehen und muss dazu nur sagen, dass es so ist wie immer: Die Italiener (jedenfalls eine grosse Zahl davon) interessieren sich nun mal nicht fürs Ausland. Und so bald Landsleute unkommen, wird im Journalismus eine mega Berichterstattung mit allen Details gemacht.

Zu den Opfern kann ich nur sagen, dass es mir Leid tut, denn sie sind die kleinen Leute, die sicherlich nicht freiwillig in den Krieg gezogen sind. Dass der Krieg nie berechtigt war, weiss wahrscheinlich mittlerweile jeder und auch Bush & Co. werden es langsam aber sicher kleinlaut zugeben müssen.
Silvio Berlusconi sollte jetzt einfach am besten den Mund halten und nicht noch vor dem Parlament behaupten, dass es ihm Leid tue. Tut es ihm nämlich garantiert nicht! Er wusste, dass der grösste Teil des Volks gegen eine ital. Beteiligung am Krieg waren. Tortzdem hat er durchgeboxt, dass die Soldaten loszogen. Jetzt kann er sich jedenfalls mit den Angehörigen der getöteten Soldaten die Zähne am saueren Apfel ausbeissen. Ich mag es ihm von Herzen gönnen!

Cordiali saluti,
Samuel
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klaus20052
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #8 - 13.11.2003 um 18:21:19
 
Samuel schrieb am 13.11.2003 um 16:39:39:
Zu den Opfern kann ich nur sagen, dass es mir Leid tut, denn sie sind die kleinen Leute, die sicherlich nicht freiwillig in den Krieg gezogen sind.



Hallo Samuel,

klingt hart und böse: Aber wer sich zu einer laufbahn im Militär entschließt; ähnlich wie auch Polizisten, muss mit dem Risiko rechnen, dass er auch zu in gefährliche Situationen kommt. Die Standardeinsatzgebiete von Soldaten liegen nun mal meist in Kriegsgebieten - und dort wird nun mal nicht mit Wattebällchen geschossen.

Dies soll aber nicht heißen, dass ich für den Krieg bin und dass mir die Opfer nicht leid täten - nur: So vollkommen unfreiwillig sind sie sicher nicht in den Krieg gegangen - die Freiwilligkeit fing schon bei der Berufswahl an - es sind schließlich keine Wehrpflichtigen u Tode gekommen.

Klaus
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Samuel
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Viva la Toscana!

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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #9 - 13.11.2003 um 18:24:21
 
Ja, im Prinzip hast du Recht, Klaus. Ich hab da anscheinend etwas falsch verstanden, ich dachte, es wären Wehrpflichtige unter den Opfern gewesen.
In diesem Falle haben sie das Risiko natürlich mehr oder weniger freiwillig auf sich genommen.
Manchmal sollte man halt lesen, bevor man etwas rauslässt.

Samuel
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anse
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Bei Waldbrand Tel. 1515

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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #10 - 13.11.2003 um 19:13:23
 
Letztendlich sind es doch die kleinen, die die Zeche Zahlen dafür, dass Berlusconi als Minijuniorpartner in der Weltpolitik mitmischt. Klar, die Carabinieri haben sich freiwillig für ihren Beruf entschieden. Aber es hat auch seine Gründe, weshalb die meisten Carabinieri aus Gegenden kommen, wo die Arbeitslosigkeit besonders hoch ist: Campanien, Apulien, Calabrien und Sizilien. Es ist ähnlich wie mit den früheren Kriegen, deren Denkmäler ja alle Orte Italiens schmücken. Die Namenslisten darauf sind deprimierend lang, besonders lang in den Bergdörfern, die das Kanonenfutter für 1915-1918 und auch in den Kriegen danach geliefert haben.
Ich sehe im Irak noch einen langen Krieg, der vor allem das Land in seinem Inneren zerfleischen und sehr viele Opfer kosten wird.
Wir sollten alle unsere Kraft und Wachsamkeit darauf richten, dass nicht auch noch unser Land sich in diesen Krieg einspannen lässt.
Anse
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Federico
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Casa Stromboli

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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #11 - 13.11.2003 um 19:56:15
 
Da kann ich Anse nur zustimmen !

Ciao
Federico
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klaus20052
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #12 - 13.11.2003 um 23:15:42
 
[quote author=anse link=1068644329/0#10 date=1068747203] Aber es hat auch seine Gründe, weshalb die meisten Carabinieri aus Gegenden kommen, wo die Arbeitslosigkeit besonders hoch ist: Campanien, Apulien, Calabrien und Sizilien. Es ist ähnlich wie mit den früheren Kriegen, deren Denkmäler ja alle Orte Italiens schmücken. Die Namenslisten darauf sind deprimierend lang, besonders lang in den Bergdörfern, die das Kanonenfutter für 1915-1918 und auch in den Kriegen danach geliefert haben.Anse[/quote]
Hallo anse und Frederico,
in meiner Heimat, dem Hunsrück sagt man dazu: "...den Teufel mit dem Belzebub vertreiben..." - will sagen, mit dem vermeintlich kleineren das größere Übel vertreiben.
Nun sollte aber gerade der Italiener, der an quasi jedem Dorfplatz ein Denkmal mit den Gefallenenlisten stehen sieht, sich dies 2 mal überlegen.

Wie schon gesagt, ich habe durchaus Mitleid mit den Opfern und deren Familien - aber unwissend in den Krieg gezogen sind die Herren Soldaten nicht. Sie wurden (auch von Ihren Angehörigen) mit dem dazugehörigen (National-)Stolz in diesen Einsatz geschickt, wo sie nun tragischerweise ums Leben kamen. Klingt böse, ist aber so: Der Tod ist des Soldaten Berufsrisiko -

Klaus

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lanonna
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #13 - 14.11.2003 um 00:12:51
 
Krieg ist ein böses Wort, ein Unwort, das ich gern aus unserer Sprache entfernen würde. Doch ich habe nicht die Macht, diese Schrecke zu verhindern.

Wir können uns hier zu Tode diskutieren, den besten Willen haben, allen kriegsführenden Nationen unsere Wut entgegenschreien, es wird nichts ändern. Und wie schon einige festgestellt haben, es sind immer die Kleinen, die am meisten leiden.

Vielleicht versteht ihr nun, dass ich mich über Marias mafiöse Ja, aber-Sätze so geärgert habe. Es ist nämlich dieses Ja, aber, das uns zuerst auseinander dividiert und dann aufeinander hetzt.

Ich will nach vorn schauen, will Hoffnung haben und daran glauben, dass früher oder später die Menschheit zur Vernunft kommt, ehe sie sich selbst eliminiert.

Ich bin nicht naiv zu glauben, dass das morgen oder übermorgen eintritt. Sicher werde ich diesen Umschwung nicht mehr erleben.

Wir können doch nur versuchen, Beispiel zu geben und unser Kinder und Enkel entsprechend zu erziehen.

Zivilcourage und dagegen reden und leben - das ist vielleichtz das Zauberwort, das uns ein Stück weiter bringt.

Lanonna
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Maria
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Re: Schock in Italien: Schwerer Anschlag im Irak
Antwort #14 - 14.11.2003 um 08:57:11
 
Stimmt la Nonna-

ohne "aber"....

L.G
Maria
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