Mailänder Todesflieger Fasulo war Betrugs-Opfer

Die Mailänder Polizei hat elf Personen einer Geldwäscherei- und Betrügerbande verhaftet. Eines ihrer Opfer soll Luigi Fasulo gewesen sein.

Der Mann war im April 2002 mit seinem Kleinflugzeug in das Pirelli-Hochhaus in Mailand geflogen.

Fasulo war vor seinem Todesflug um 1,8 Mrd. Lire (1,3 Millionen Franken) betrogen worden. Den Betrug hatte der 67-Jährige einen Monat zuvor entdeckt. Die Staatsanwaltschaft in Mailand muss aufgrund dieser Erkenntnisse nun die Ermittlungen im Fall wieder aufnehemen.

Die grossen Geldverluste waren von Fasulo und seinem Sohn am Vorabend des Unglücks angezeigt worden. Nach dem Unfall war spekuliert worden, Fasulo habe wegen seiner grossen Schulden Suizid begangen.

Geldsummen verschoben
Die Betrügerbande hatte mit dem Angestellten eine Finanzinstitutes zusammengearbeitet und über Konten und Sparhefte in Italien und der Schweiz grosse Geldsummen verschoben und daraus Profit gezogen. Drei der elf Personen waren schon zuvor verhaftet worden.

Fasulo hatte bei seinem Flug in den Pirelli-Turm zwei Frauen mit sich in den Tod gerissen. Die Region Lombardei fordert vom verstorbenen Hobby-Piloten 66 Millionen Franken Schadenersatz. Fasulo hatte die Anweisungen des Kontrollturms von Linate, wo er eigentlich landen sollte, überhaupt nicht befolgt.

Die Staatsanwaltschaft von Mailand hatte einen Suizid erst zwar nicht ausgeschlossen, ging aber davon aus, dass ein Unfall die wahrscheinlichere Unglücksursache ist. Nun muss sie sich weiter mit dem Fall beschäftigen.


Quelle: SDA