Mailand (dpa) - Silvio Berlusconi ist der Champions-League-Sieg seines AC Mailand teuer zu stehen gekommen. Der italienische Ministerpräsident glich auf der Gesellschafterversammlung der Clubs ein Bilanzdefizit von 60 Millionen Euro mit einer Finanzspritze aus seinem Medien-Konzern Fininvest aus. Berlusconi gehören 99,94 Prozent des AC Mailand.

Allein die Siegprämien für die Spieler beliefen sich nach Angaben der «La Gazzetta dello Sport» auf 7,7 Millionen Euro. Die Champions-League-Einnahmen in Höhe von 43,4 Millionen Euro wurden zum Großteil von weiter gestiegenen Ausgaben für die Spielergehälter aufgezehrt. Milans Personalkosten stiegen im letzten Jahr von 121,5 auf 152,5 Millionen Euro. Demgegenüber kletterten die Einnahmen durch den Verkauf der Fernsehrechte um 4,9 auf 78 Millionen Euro pro Jahr.

Den Wertverlust seines Kaders durch die gefallenen Ablösesummen kann der AC Mailand auf Grund eines umstrittenen Gesetzes der Regierung Berlusconi vom Frühjahr dieses Jahres über einen Zeitraum von zehn Jahren abschreiben. Demnach muss Milan den Wertverlust seiner Spieler in Höhe von 242 Millionen für die Erlangung der Spiellizenz nicht sofort in seiner Jahresbilanz ausgleichen. Mit dem Abschreibegesetz hatte Berlusconi im Sommer einige Fußballclubs vor der Pleite gerettet. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti prüft derzeit allerdings, ob das Gesetz nicht die italienischen Vereine im europäischen Wettbewerb bevorteilt und damit gegen europäisches Recht verstößt.
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