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Nachrichten >> Italien-Nachrichten >> Italien hat «die arroganten Deutschen» satt http://www.italienforum.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1586686074 Beitrag begonnen von Claudio am 12.04.2020 um 12:07:54 |
Titel: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von Claudio am 12.04.2020 um 12:07:54
In der Coronakrise fühlt Italien sich allein gelassen. Von der EU und ganz besonders von Deutschland...
20 Minuten: https://www.20min.ch/ausland/news/story/Italien-mag-Deutschland-in-der-Krise-so-gar-nicht-15739086 |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 13.04.2020 um 20:49:38
Aus 20 Minuten/Schweiz
""Viel Beachtung fand auch das Youtube-Video des prominenten Komikers Tullio Solenghi, der sich über «die Deutschen» und ihr Veto gegen die Corona-Bonds aufregte: Nach zwei Weltkriegen und der Ermordung von sechs Millionen Juden seien sie wieder da mit ihrer «erbarmungslosen Arroganz» und ihrem Glauben, eine «überlegene Rasse» zu sein. Für ihn steht fest: «Wir Italiener mögen Faulenzer sein, aber wir haben Menschlichkeit»."" Es geh nicht ums oben angefuehrte. Es geht einzig und allein darum, dass sich Italien nicht an selbst eingegangen Verpflichtungen haelt. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 13.04.2020 um 20:55:25
Deutschland hat pro Kopf die halben Staatschulden Italiens. Deutschland hat gespart, das heisst schlechte Infrastruktur, Hartz 4, niedrige Loehne usw. Warum sollen jetzt deutsche Sparanstrengungen den Suedeuropaeern zugute kommen. Italiens Verfassung, sicherlich eine der schlechtesten der Welt, erlaubt keine Reformen. Seit der Finanzkrise ist Italien in einem wirtschaftlichen Schlummerzustand, dank Corona kommt jetzt die bittere Wahrheit ans Tageslicht, auch im Ausland.
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Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 29.04.2020 um 01:10:57
empfehle diese Lektüre zum Thema:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/euro-bonds-staatsrechtler-ueber-die-eu-in-der-corona-krise-16718018.html?premium wenn der Artikel wegen der Lesebeschränkung nicht ganz sichtbar ist, und wer ihn haben möchte, dem schicke ich gerne eine Kopie per PN... Lieber j.l. diese deutschen Sparanstrengungen haben das Prekariat in den anderen europäischen Länderen eher befördert, und den Wohlstand Deutschlands, wie auch immer man den in der soziologischen Verteilung betrachten möchte erheblich vermehrt, Schröders rotgrüner Gemeinsamkeiten sei Dank. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von Marea am 29.04.2020 um 01:58:17
Ich bin mir nicht sicher, ob zu diesem Artikel schon ein Link vorhanden ist:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/corona-krise-und-euro-bonds-deutschlands-fatales-zerrbild-von-italien-kolumne-a-09ded59c-4d98-4592-86dd-dae5f6d84615 |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 29.04.2020 um 20:13:07
"""Wir sind nicht im Zirkus. Sondern in einer atemberaubend ernsten Krise. So wie es jetzt läuft, wird die Zahl der Italiener weiter steigen, die dieses Europa satthaben und sich nichts mehr über ihren Lebensalltag sagen lassen wollen von Leuten, die davon offenbar keine Ahnung haben."""
Da soll sich der Fricke nur nicht taeuschen, die Nordeuropaeer wollen einfach die vielen lange Jahre dauernden Ausreden der Italiener nicht mehr ertragen. Im internationalen Vergleich sind die Italiener immer viel reicher als die meisten anderen Europaeer. Deshalb koennten sie ja ohne weiteres mit ihrem Reichtum die Staatsschulden reduzieren. Statt andauernd den Austritt aus der EU anzudrohen, sollten sie aufpassen, nicht hinausgeworfen zu werden. Leider ich kenne die italienische Realitaet! Die niedrigen Nettoloehne, die prekaeren Arbeitsverhaeltnisse, die schlechte Zahlungsmoral, das gierige Ufficio delle entrate, die idiotische Buerokratie usw. Die Pensionisten, die 50-60 Jahre ihre Pension bezogen haben und noch immer beziehen. usw und so fort. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 29.04.2020 um 20:24:25
Was die Keynesanhaenger anbelangt: Italiener koennen nicht sparen wenn die Wirtschaft gut geht, geht sie schlecht, erst recht nicht. So wie auch viele andere Laender, ausgenommen Deutschland mit Schäuble. Die Blattlinie der La Repubblica, die ja auch Fricke vertritt, ist deshalb schon unertraeglich.
Italien hat sich verpflichtet die Europarameter einzuhalten und basta. Ein kleines Erdbeben, eine eingestuerzte Bruecke, ein Erdrutsch, Alitalia, usw. alles nur Ausreden um weiter Schulden machen zu koennen. Jetzt mit Corona wird die Staatsverschuldung wohl auf 150-170% hinaufschiessen. Spare in der Not dann hast du in der Zeit auf italienisch: spare nie, schiebe die Rueckzahlungen immer weiter hinaus, irgendjemand wird schon zahlen. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 30.04.2020 um 01:48:05
j.l. Du hast Deine Erfahrungen und da kann ich wohl kaum mitreden, inwieweit Du da in wirtschaftliche Sümpfe eingetaucht bist bzw. Einblick bekommen hast.
Trotzdem kann ich sie nicht als Totschlagargumente akzeptieren . Ich lebe als Pensionist auf dem Lande in einer der traditionell ärmsten Gegenden Italiens, von denen es aber sehr viele gibt. Italien ist traditionell ein landwirtschaftlich geprägtes Land und erst viel später als Deutschland als Industrieland erstanden. Dass „die Italienier“ immer Schulden machen kann ich hier auf dem Land nun wahrlich nicht bestätigen, die Bauern haben einen Horror davor sich zu verschulden , sie trauen dem Staat gefühlt schon eine Ewigkeit nicht über den Weg auch nioht bei Förderprogrammen. Natürlich gibt es wie überall die furbi, die eher unberechtigt zu Hilfsempfängern werden, ohne es nötig zu haben, gilt auch für die Frühpensionisten, aber da m.E. wird da ja schon länger rückgebaut, nur schau mal nach D auf die deutschen Beamten mit ihren Priviligien, von denen sie nicht lassen wollen, das ist keine leichte Aufgabe da was zu verändern und in Frankreich sind gerade erst durch Corona Macrons Rentenreformpläne gekippt. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von Marea am 30.04.2020 um 02:56:17 j.l. schrieb am 29.04.2020 um 20:24:25:
Jetzt kommt auch noch eine kleine Pandemie dazu, die die schlamperten Italiener natürlich auch selbst verschuldet haben... ::) Du weisst, j.l., dass ich viele Aspekte Italiens stets sehr kritisch betrachtet habe und es immernoch tue, aber diese aktuelle Notlage ist, wie Conte immer wieder betont, nicht das Problem eines einzelnen Landes, sonders es betrifft ganz Europa. Viele Leute kennen nur die Geschichte von „den Italienern“ die „immer Schulden machen“. Dass aber ihre „Superländer“ über die Jahre sehr gut an Italien und u.a. an den Firmen, die von Italien ins Ausland abgewandert sind, verdient haben, wissen viele nicht. Ob man Italien aus Europa rauswirft… ich bezweifle es. Und ich finde es gut, dass sich die Regierung von eben dieser Arroganz nicht sofort einschüchtern lässt. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von joelline am 30.04.2020 um 11:43:45
Ihr kennt Euch alle sicher viel besser aus in Italien als ich.
Bis wir vor Jahren bloß begriffen haben, dass wir für die Grundsteuer/IMU keinen Bescheid erhalten sondern uns selbst um die Höhe der Steuern kümmern müssen - mit Hilfe eines "Studios". Solche Gesetzte führen doch direkt dazu, dass sich die Hausbesitzer erstmal nicht um die Steuer kümmern (natürlich nicht alle). Erst wenn so ein Anwesen verkauft wird, kommt die Sache auf den Tisch. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 30.04.2020 um 13:23:59 j.l. schrieb am 29.04.2020 um 20:24:25:
Klar doch, so ist es hier im Piemonte auch, alle 20-25 Jahre also z.,B. 1968 und dann 1994 beten sie vermutlich kollektiv die Überschwemmungskatastrophen herbei, um endlich mal wieder auf die Schuldenkacke hauen zu können, hat leider in 2016 nicht ganz geklappt, da hat der Regen zu früh aufgehört, da waren nur einige Täler und Straßen und Brücken verschütt gegangen und nicht die ganze Region. Und da ja für „die Italiener“ ganz untypisch schon lange in Italien die Maastricht Kriterien eingehalten werden, werden die auch kaum repariert oder erst viele Jahre später, wenn man endlich genug Geld zusammengekratzt hat. Marea schrieb am 30.04.2020 um 02:56:17:
so ist es Marea! Denn dass das Corona Virus sich ausgerechnet in Italien so schnell verbreiten konnte, war ja nicht anders zu erwarten, was machen die sich da auch so breit in der einzigen flachen Großfläche Italiens in der lombardischen Poebene wohl der wirtschaftlich stärksten Region in Europa, von denen ganze Industrien In Deutschland abhängen, geradezu gemeingefährlich. Und weil es dort dann nicht so schön ist, flüchtet alles wer kann nach Dienstschluß in die nahegelegenen heimischen Alpentäler und dort möglichst in die Berge in die pittoresken Dörfchen, in denen man dann in engen Gassen kaum aneinander vorbeikommt, und zum Ausgleich haben sie dann auch gleich noch drei Flughäfen angelegt von denen der ganze Virusdreck dann reingeschleppt wird. Und dann müssen die Italiener zum Überfluß auch noch mit Oma und Opa und möglichst noch mit Bruder und Schwägerin zusammenhocken: Das kann ja nicht gut gehen. Man sollte besser nicht die Italiener aus der EU rausschmeißen, sondern besser die Italiener aus Italien rausschmeißen, damit man dort endlich ungestört Urlaub machen könnte. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 30.04.2020 um 22:56:27
@cagiagon
""Man sollte besser nicht die Italiener aus der EU rausschmeißen, sondern besser die Italiener aus Italien rausschmeißen, damit man dort endlich ungestört Urlaub machen könnte. "" Gestern war ein Bericht ueber Venedig,in dem Venezianer gezeigt wurden, die sich beklagt haben ueber die fehlenden Touristen, mit Traenen in den Augen. Vor einigen Monaten wollte man die Touristen noch davonjagen. ""Denn dass das Corona Virus sich ausgerechnet in Italien so schnell verbreiten konnte, war ja nicht anders zu erwarten,"" Ja da hast du recht. Ein Flugzeug der Cinaair hat wohl aus Versehen eine Ladung Faekalien ueber der Stadt Bergamo entsorgt und damit viele Lombarden angesteckt. Oder hat doch ein i.lamistischer Ter.orrist das Trinkwasser verseucht, damit wir endlich alle Burka tragen? Oder war es Kim oder die M.afia??? Fragen ueber Fragen. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 01.05.2020 um 01:30:18 j.l. schrieb am 30.04.2020 um 22:56:27:
Du hast das Versuchslabor in Huwei vergessen! das ist doch noch am wahrscheinlichsten, oder? |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von Marea am 01.05.2020 um 02:09:23 j.l. schrieb am 30.04.2020 um 22:56:27:
Voooorsicht, die kommen dann alle ins Ösiland! Und dann musste so leben wie früher mit den Chinesen in Italien. ;D |
Titel: ! Beitrag von cagiacon am 01.05.2020 um 02:25:39
so what shells?
ösiland wonderland! ist schließllich auch eine Art Wiedergutmachung, oder ? |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 01.05.2020 um 06:08:08
Marea, wollte nie jemand aus Italien rausschmeissen :o, das war cagiagon. Im Gegenteil, ich hoffe auf viele "coronababies", damit die Rentenzahlungen auch weiterhin garantiert sind und man auch in Zukunft im Italienurlaub auf viele Italiener trifft. ;)
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Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von Marea am 01.05.2020 um 17:45:42 j.l. schrieb am 01.05.2020 um 06:08:08:
Ach sooooo! Da war ich wohl mit den doppelten Anführungszeichen überfordert. ;) Zitat:
Da wäre ich mal nicht allzu optimistisch. Nach 2 Monaten Lockdown scheinen viele Mammine den Tag, an dem sie ihre kleinen Ungeheuer in die Welt gesetzt haben, zu bereuen. ;) ;D Das große Thema seit Wochen ist "macht die Schulen/Kindergärten/Was-Auch-Immer-Hauptsache-Ich-Kann-Da-Meine-Kinds-Abstellen wieder auf!!! Ist mir egal ob die dann mit Corona nach Hause kommen, an irgendwas muss man ja krepieren!!!" ;) Das könnte eventuell eine abschreckende Wirkung auf weitere Baby-Projekte haben. (Abgesehen davon, dass sich das jetzt eh keiner leisten könnte. ::)) |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 01.05.2020 um 17:49:52 j.l. schrieb am 01.05.2020 um 06:08:08:
bin jetzt doch erstaunt, dass Du das wörtlich nimmst, denn das war zugespitzter Sarkasmus. der auf die unsinnigen Rausschmeissgedanken der Italiener aus der EU gemünzt war, wie auch der gesamte Kommentar natürlich vor Sarkasmus trieft, normalerweise nicht mein Stil, aber bei solchen Kommenaren auf die ich mich bezogen habe, fällt mir nicht viel mehr ein...... |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von Marea am 01.05.2020 um 17:57:06
Ich bin mir sicher, dass j.l. weiss, das das sarkastisch war, cagiacon. :)
Für mich war`s jedenfalls klar, egal von wem der Kommentar kam. Und der j.l. ist seit Jahren, mittlerweile Jahrzehnten, der "unverstandene Sarkastiker" hier im Forum. ;) |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 01.05.2020 um 17:59:38 j.l. schrieb am 01.05.2020 um 06:08:08:
Du vergleichst etwas was nicht zu vergleichen ist, den berühmten New Yorker Stromausfall mit anschliessendem Babyboom mit der Coronakrise zu vergleichen heißt den Ernst der Lage zu verkennen. Einen Babyboom aus häuslicher Gewalt oder das Versagen der Präventivmittel herbeiwünschen sollte man sich besser nicht, denn ansonsten ist wie Marea schreibt, die Motivation kleine Blagen in die Wekt zu setzen eher weniger groß, und wer kümmert sich vor allem drum, na? Die backkroll-Rolle der Frauen in der Krise wird ja auch schon zunehmend diskutiert. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von sonni am 01.05.2020 um 20:46:57
@Marea,
ich habe mich schon gewundert, dass Claudio den Bericht im Spiegel noch nicht online gestellt hat. Er ist wenigstens mal positiv. Danke, dass Du es gemacht hast. @ j.l wenn Ischgl in Italien liegen würde, würdest Du wohl Feuer speien. In Deutschland wurde uns am Anfang der Pandemie noch dringend angeraten, auf keinen Fall einen Mundschutz zu tragen, da er absolut nicht nützt , im Gegenteil, eher noch schädlich wäre.... Und auch in Deutschland haben wir jetzt das große Problem, dass die Familien durch die Einschränkungen totale Probleme haben, häusliche Gewalt, Kindesmisshandlungen , Depressionen zunehmen ,usw. Überall ist die Welt aus den Fugen, und Europa funktioniert schon lange nur am Rande. Deshalb wäre es gut, mal nicht soviel Gift zu versprühen, man schadet sich nur selbst, die Laune wird immer schlechter, was solls, damit ist niemanden geholfen. Und der augenblicklichen Situation nützt es auch nicht. Ich hoffe, dass der Spuk irgendwann abflaut und wir gesund bleiben oder genesen. Und irgendwann wieder entspannt nach Italien reisen können und das schöne Land mit seinen Bewohnern wiedersehen können. sonni |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 01.05.2020 um 21:45:50
@cagiagon
[/quote] Du vergleichst etwas was nicht zu vergleichen ist, den berühmten New Yorker Stromausfall mit anschliessendem Babyboom mit der Coronakrise zu vergleichen heißt den Ernst der Lage zu verkennen. [/quote] Kommt nicht von mir, hab ich gelesen. Irgendwelche Experten sagen voraus, dass es mehr haeusliche Gewalt und mehr Babies geben wird.. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 01.05.2020 um 21:58:02 sonni schrieb am 01.05.2020 um 20:46:57:
Ich hoffe die Verantwortlichen in Ischgl werden rasch zur Verantwortung gezogen, was natuerlich eine berechtigte Hoffnung ist. (Ausserdem waren in Ischgl auch viele Italiener, kenne einige auch persoenlich.) Die italienische Justiz ist, wie du ja weist, nicht die schnellste, und wer die besten Anwaelte zahlen kann, wird meist wegen Verjaehrung freigesprochen. Die Hoffnung teile ich!!! :) |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 01.05.2020 um 22:45:24 j.l. schrieb am 01.05.2020 um 21:58:02:
dann ist ja gut! sonni schrieb am 01.05.2020 um 20:46:57:
die Hoffnung gilt eben sicher auch dem europäischen Zusammenhalt. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von m.indurain am 02.05.2020 um 08:49:32
Italien hat wirtschaftlich eigentlich nur ein großes Problem: Süditalien
Süditalien ist ein Fass ohne Boden und daran wird sich in Zukunft m. E. überhaupt nichts ändern (eher im Gegenteil). Auch in den nächsten 100 Jahren nicht. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 07.05.2020 um 15:47:50 m.indurain schrieb am 02.05.2020 um 08:49:32:
wenn sich nichts am heutigen Wirtschaftssystem ändert, könntest Du Recht behalten aber vermutlich weder Du noch ich ganz sicher nicht werden die wirkliche Entwicklung über die Zeitspanne Deiner Prophezeihung erleben können. Wer sich mal die Mühe machen will, tiefer in die Problematik einzusteigen könnte auf den 500 Seiten dieser Doktorabeit sicher das eine oder zu dem Thema für sich mitnehmen: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2015/7456/pdf/Dissertation.pdf ich zitiere hier mal daraus nur die letzten Zeilen: "Bis heute erfolgt die Bestimmung der Rückständigkeit Süditaliens überwiegend auf der Basis schlicht ökonomischer Werte und Indikatoren, die ihrerseits auf Leitlinien der Industrialisierung, des Liberalis-mus sowie der wirtschaftlichen Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit fußen und entwicklungsspezi-fisch argumentieren, dass der Mezzogiorno sich im Sinne der Konvergenz dem entwickelten und wirt-schaftlich starken Norden Italiens angleichen müsse. Handelt es sich jedoch um zwei grundsätzlich verschiedene Kulturräume, dann gilt es zu hinterfragen, ob die kulturellen und ökonomischen Modelle und Werte der westlichen Welt sowie ihre Vorstellung von Entwicklung sich mit den traditionellen Auffassungen des meridionalen Südens vereinbaren lassen, oder ob nicht vielmehr eine Perspektive anzustreben ist, die sich am Umfeld und Ambiente des Mittel-meerraums sowie an den kulturellen Tiefenstrukturen, Ethnien und Identitäten einer süditalienischen Bevölkerung orientiert1920." |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von joelline am 07.05.2020 um 19:30:32
Aha - alles verstanden! :-? :-?
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Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 07.05.2020 um 21:17:48
"""Bis heute erfolgt die Bestimmung der Rückständigkeit Süditaliens überwiegend auf der Basis schlicht ökonomischer Werte und Indikatoren, die ihrerseits auf Leitlinien der Industrialisierung, des Liberalis-mus sowie der wirtschaftlichen Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit fußen und entwicklungsspezi-fisch argumentieren, dass der Mezzogiorno sich im Sinne der Konvergenz dem entwickelten und wirt-schaftlich starken Norden Italiens angleichen müsse."""
Dachte ich auch einmal. Allerdings für ganz Italien. Die Wirklichkeit ist jedoch eine andere. Die ganze Welt wird leider nach wirtschaftlichen Masstäben eingeteilt, und die ganze Menschheit wird zu einer Summe von undifferenzierbaren Individuen. Ob das jetzt sozial(-demokratische) Romantiker wollen oder nicht. Die Tunesier sind wie die Sueditaliener, sind wie die Norditaliener, sind wie die Deutschen. Alle schauen die gleichen Filme, hören die gleiche Musik, tragen die gleichen Jeans und T-Shirts, essen und trinken das gleiche, kaufen die gleichen Möbel, schauen Fussball usw. Verschiedene Kulturen sind nur mehr Hirngespinste, auf lange Sicht verschwinden alle Unterschiede. Die einen sind produktiver, die anderen weniger, aber konsumieren wollen alle gleich. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 08.05.2020 um 09:37:21 j.l. schrieb am 07.05.2020 um 21:17:48:
ein mehr als nur fatalistisches Weltbild. j.l. schrieb am 07.05.2020 um 21:17:48:
kulturelle Unterschiede zu negieren ist vermutlich die größte Verfehlung der Globalisierung. Dass sie sich unter diesem weltwirtschaftlichen Druck so destruktiv auswirkt beschreibst Du in der Tendenz wohl leider richtig, aber zu leugnen, dass es sie noch gibt, ist nur eine andere Art der Realitätsverweigerung. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von sonni am 08.05.2020 um 11:07:37
Wenn man in einen multikulturellen Land lebt, wie Deutschland es nun mal ist, wird man feststellen, dass es niemals eine Gleichheit geben wird, im Gegenteil, es wird immer ein pro und contra bleiben. Und der Italiener will Italiener bleiben , der Türke will Türke sein und das ist eben so. In Äußerlichkeit gleicht sich die Menschheit an, aber schon beim Essen trennt es sich.
j.l. hat in Italien gelebt, ist aber bestimmt kein Italiener geworden. Und in der jetzigen Krise machen sich die Unterschiede noch mehr bemerkbar, der Deutsche hortet Klopapier, der Franzose Wein ;) ;D Meiner Meinung hat Indurain recht, der Mezzogiorno wird nach lange ein Problem sein, leider. sonni |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 08.05.2020 um 16:41:10 sonni schrieb am 08.05.2020 um 11:07:37:
sonni schrieb am 08.05.2020 um 11:07:37:
ist zu befürchten, Patentrezepte hat da wohl keiner. Aber sicher ist, dass die bisherigen vornehmlich wirtschaftlich geprägten Rezepturen allesamt nicht aufgegangen sind, es kann ja auch keine Lösung sein, ganze Regionen mit Staatsbediensteten zu unterhalten. Da wurden von oben herab die kulturelle Unterschiedlichkeit nicht nur ausgeblendet sondern unterdrückt. Will damit nicht sagen, das der Mafia dass Feld wieder ganz überlassen werden sollte.... |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 27.05.2020 um 02:01:37
ich knüpfe mal an die vorherige Diskussion an:
hier ein Artikel der offenbar auch frei aus der FAZ einsehbar ist: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/lob-an-merkel-als-kritik-an-kanzler-kurz-16787078.html da widerspricht ein Banker einer der größten Banken nicht nur Österreichs dem Kurz-denkenden Kanzler, weil er weiß dass trotz durchaus berechtigter Hinweise zur Verwendung der "Zuschüsse" es ohnehin klar ist, dass sich alle eigentlich jetzt schon erkennbar über alle Maßen zusätzlich verschulden werden - eben auch Deutschland und das geradezu protzig aufgrund seiner bisherigen Wirtschaftsstärke erheblich stärker als alle drumherum, das aber im übrigen auch keine kleine Schuldenlast vor sich herträgt- , insofern eine europäische Schuldenunion eigentlich nur eine konsequente Einrichtung wäre, aber eben der bisherigen Schulden, sowas wie eine Gemeinschaftsbadbank, hat man ja Erfahrungen mit gemacht in der Finanzkrise warum also nicht auch mit den bisherigen Staatsschulden ähnlich verfahren? Das wäre dann quasi die Stunde Null für einen europäischen "new deal". Es kommen von sovielen Seiten und Schichten (und dazu zählen letztlich auch die Corona Querdenker und Demonstranten) und aus allen Bereichen auch und gerade aus der Wirtschaft Aufrufe zur Nutzung dieser Krise als Chance für echte Veränderungen, warum sollte man nicht glauben, dass diese möglich werden könnten. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 28.05.2020 um 13:05:12
@cagiagon
Genauso wie die Bayern nicht fuer Berlin, wie die Tiroler nicht fuer Wien, die Norditaliener nicht fuer den Sueden Italiens zahlen wollen, genauso wollen die Nordeuropaeer nicht fuer Suedeuropa zahlen. Zu Recht. Es gibt Studien, die besagen, dass diejenigen Regionen Sueditaliens, die keine Subventionen vom italienischen Staat bekommen haben am Ende wirtschaftlich immer besser dagestanden sind als diejenigen, die von Rom vollgestopft worden sind. Warum also soll Nordeuropa zahlen??? Die Italiener haben ein viel hoeheres Privatvermoegen pro Kopf als die Deutschen. Sie haben fast den doppelten Staatshaushalt von Deutschland. Sie haben viel mehr Privatvermoegen im Ausland als die Deutschen. Allein auf die Erpressung eines Zerfalls Europas mit Geschenken zu reagieren, waere wie die Reaktion eines Mafiaopfers. Ein Willkommen der Mafiamentalitaet in Europa. Ich bin ueberzeugt, Merkel durchschaut den Plan der Italiener und macht endlich das richtige. Italien raus aus dem Euro: |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 28.05.2020 um 21:59:40 j.l. schrieb am 28.05.2020 um 13:05:12:
Ich höre immer nur dass immer nur die „einen“ für die „anderen“ zahlen sollen, also so als wenn man in fröhlicher Runde zusammengesessen hätte und am Schluss soll dann einer oder wenige die Sause bezahlen, na klar für die festfreudigen Italiener auch natürlich. Und in der Tat finden sich genau die Länder in der Ablehnung der wie auch immer gearteten höheren Hilfszahlungen zusammen, die die größten pro Kopf gerechneten Nettozahler der EU sind, bis Deutschland zur Überraschung der 4 anderen ausgeschert sind, denn Merkel und selbst zu meiner Überraschung jetzt sogar Schäuble haben erkannt, dass sie sich besser nicht mehr mit dieser Kleinkrämerideologie gemein machen, und schon garnicht Italien jetzt aus dem Euro rauszuschmeissen denn das wäre ein verhängnisvoller Fehler, da es zu viele finanzielle Verflechtungen gibt, die das Konstrukt insgesamt gefährden, das verbessert werden muss, ohne Zweifel, aber nicht so. Griechenland dagegen zumindest zeitweise vom Euro zu befreien, wär ein richtiger Schritt gewesen, der von der EU fälschlicherweise verhindert wurde. Wenn man auch nur ein bisschen tiefer in die Zahlenarithmetik sprich Statistiken der EU einsteigt erkennt man auch das finanzielle Solidaritätsgerüst der EU , dass also nach Wegfall GB’S Italien nur mit geringem Abstand zu Frankreich in absoluten Zahlen drittgrößter Nettozahler der EU immer schon war und ist, von wegen immer nur die Zeche von anderen bezahlen lassen, profitieren tun davon vor allem ganz andere in der EU, denen gegenüber nicht nur die Ton-sondern die Gangart längst deutlich hätte verändert werden müssen, um sich nicht mit der albernen Russlandkeule erpressen zu lassen. Gleiches gilt für den ESM den europäischen Rettungsschirm, der in der Finanzkrise, an dessen Verursachung Italien ganz sicher keinen besonderen Beitrag hatte aufgespannt wurde: Italien ist auch dort der drittgrößte Bürge und auch Bareinzahler, mich wundert nicht, dass dieses Instrument von Contes Regierung abgelehnt wurde, es wäre ja geradezu absurd, einen der wesentlichen Finanziers dieser Hilfe für die eigene besondere weitgehend unverschuldete Notlage zur Unterstützung heranzuziehen. Die immer wieder beschworene Erpressung von Geschenken durch Italien ist schlicht ein Mythos, und die reale Gefahr, dass Europa zerfällt, wenn es an finanzieller Solidarität fehlen lässt, sollte besser nicht eintreten. Die Studien zur verfehlten Förderpolitik in Italien und anderswo nehm ich Dir sofort ab, aber das heißt nicht dass dringend benötigtes Geld und da geht es in der Tat um immense Summen bedingungslos ausgeschüttet werden soll. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 28.05.2020 um 23:24:41 j.l. schrieb am 28.05.2020 um 13:05:12:
nochmal: es geht nicht darum stumpf zu zahlen sondern es geht letztlich um den Erhaltungsaufwand für die EU. Deren Konstrukt bzw. Entscheidungs- und Finanzierungsstrukturen kann man zwar ablehnen s. Großbritannien, aber deren Zokkerei auf das Wettpferd USA droht ein lahmgerittener Gaul zu werden, der reif für die Abdeckerei ist, wenn zumindest die Republikaner um mal die wahren Schuldigen zu benennen Trump weiter und weiter gewähren lassen. Um auf Italien zurückzukommen: die von Dir behauptete doppelte Haushaltshöhe Italiens als die von Deutschland sieht folgendermassen aus: 889 Milliarden 2016 Italien 1.500 Miiliarden Deutscland 2018 sorry hatte gerade nicht die genauen Jahresvergleichszahlen parat aber es ist also eher genau andersherum. Und zum viel höheren Vermögen der Italiener versus deutsches Vermögen nur folgendes: Was da Gesamtvermögen der Italiener (immer nur statistisch pro Kopf gerechnet – ein Schelm wer sich Böses dabei denkt) so hast Du recht, ist das Italiener ein deutlich höheres Vermögen als andere auch eben Deustche haben, aber das heißt noch lange nicht, dass sie mehr Geld auf der „Kante“ haben, also verfügbares Vermögen, da haben sie ein ähnlich hohes „durchschnittliches“ Barkopfvermögen. Italiener haben wohl erheblich mehr Immobilienbesitz als Deutsche, das ist vermutlich auch Ergebnis der Kriegshistorie, da sollte sich Deutschland besser nicht zu sehr beklagen. Und so nebenbei: Dieses Immobilienvermögen dient als Sicherheit für die Staatsschulden Italiens, die Deutschland für seine Staatschulden nicht unbedingt aufbieten kann, und dieses Vermögen kann auch nicht “weglaufen“ es ist eben solide – immobil, nicht in Aktien oder Derivaten volatil angelegt. |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von j.l. am 30.05.2020 um 01:21:59 |
Titel: Re: Italien hat «die arroganten Deutschen» satt Beitrag von cagiacon am 30.05.2020 um 11:48:48 j.l. schrieb am 30.05.2020 um 01:21:59:
Ach ja, Gabor Steingart eben. Wobei ich bekennen muß ,dass ich seine vor allem unternehmerischen Aktivitäten mit dem Pioneer Media Projekt durchaus spannend finde und sein Podcasts auch regelmäßig höre, aber man darf nicht vergessen, dass das Projekt doch erheblich vom Springerverlag mitfinanziert wird. Gabor kommt mir sowohl was seine Unternehmerseite als auch seine journalistische Seite angeht vor wie Jakob Augstein und Jan Fleischhauer in einer Person, wobei inhaltlich der Fleischhauer immer die Oberhand bekommt. Insofern ist es auch kein Wunder, dass Gabor regelmäßig Gastbeiträge für Focus schreibt, bei dem Fleischhauer jetzt ja ebenfalls gelandet ist, weswegen ich seine Kolumnen auch nicht mehr lese. Inhaltlich bereitet Gabor Steingart in seinem Beitrag auch nur das auf, was er in seinen podcasts und andere schon kritisch zu Italiens angemerkt und zigfach aufgezählt haben, es wirkt ein bisschen leierig entgegen seiner ansonsten häufig so süffigen und polemischen Art der Schreibe. Dabei ist die Analyse ja nicht verkehrt, das ist auch eine echte Stärke von Gabor, dass er immer mit Zahlenmaterial um sich wirft, dass es kracht. Ich geh was die Analyse des Dilemmas Italiens geht da ja weitgehend mit, nur wenn es an die Lösung geht, dann kommt da ausser den alten Rezepturen nichts und selbst davon von ihm eher selbst nur sehr wenig. Er überlässt es lieber anderen dezidiertere Position zu beziehen, indem er in seinem 8.Tag Podcast also z.B. auch den im DIW nicht unumstrittenen Marcel Fratscher zu Wort kommen läßt, um dann aber bald darauf Hans-Werner Sinn oder den heftigen Roger Köppel einzuladen Beiträge zu veröffentlichen, dann weiß man schon wieder woher der Wind eigentlich weht. |
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