Wenigstens in Germania Centro-Nord, wo die Böden vom Regen vollgesogen sind wie Schwämme und jetzt Sonne und höhere Temperaturen die Pilze in Rekordtempo aus der Erde treiben.
Ich habe heute in weniger als zwei Stunden fast 5 kilo Steinpilze, alle fest und kaum verwurmt, in den Korb befördert, außerdem ein paar Maronen und Perlpilze.
Der größte "porcino" wog 1050 Gramm.
Geputzt sind sie, sortiert auch. Die Perlpilze und Maronen sind gegessen. Ein Teil der Steinpilze wird für morgen als condimento für Tagliatelle/ breite Nudeln vorbereitet, ganz einfach: feingeschnitten und in Butter und Olivenöl geschmort, zum Schluss Petersilie, Salz, Pfeffer und ein wenig süße Sahne dazu, fertig.
Und die anderen, die besonders festen Exemplare werden sott'olio konserviert.
Das Rezept ist hier irgendwo im Archiv vorhanden.
Bei Steinpilzen der Extraklasse kommen eigentlich nur weißer Essig, Salz und Olivenöl zum Einsatz.

Ich bin immer ein großer Fan von getrockneten Pilzen.
Die halten sich ewig und haben ein tolles Aroma für Wildgerichte und das gute Pilzrisotto.

Dazu habe ich diverse Gitterroste aus Backöfen und Kühlschränken aufgehoben. Die trocken geputzten Pilze werden dann in ca. 1cm dicke Scheiben geschnitten und auf dem Rost verteilt und dann so 2-3 Wochen an einem trockenen, warmen Ort (wir haben eine warme Dachkammer) zum trocknen aufgestellt. Danach in ein großes Glas füllen und übers Jahr verbrauchen.

Dazu werden sie dann eingeweicht (mind. ein paar Stunden, am besten einen Tag lang) und dann ganz normal verwendet. Das Einweichwasser ist unbedingt zu verwenden, es hat ein tolles Aroma.

Ich habs auch mal mit Auffädeln auf eine Schnur versucht (wurde mir so empfohlen), hat sich aber nicht bewährt. Als die Pilze trockneten, schrumpften sie und fielen ab. Das heißt die Hälfte lag dann auf dem Boden. :-[ 

Steinpilzsuppe
Heute habe ich am Wegrand einen großen, aber nach dem Dauerregen der letzten Tage sehr durchweichten Steinpilz gefunden. Für die klassische Zubereitung in der Pfanne war einfach zuviel Wasser drin.
Ich habe dann mit vier großen mehligen Kartoffeln (sehr fein geschnitten), einer kleinen Zwiebel, zwei kleinen Tomaten, öl und vegetarischer Brühe eine Kartoffelsuppe angesetzt, in die ich zum Schluss für 2-3 Minuten den in Stücke geschnittenen Pilz gegeben habe. Vor dem Servieren reichlich Petersilie hinein und einen Esslöffel süße Sahne.

Das einzige zu was man euch Nordpolern beneiden kann ist der Pilzsegen bei dem reichlichen Regen. Bei uns gab es kein gescheites Pilzjahr. Dafür flos das Pils ganz ordentlich  ;D