Beitrag von mosaico am 30.10.2009 um 11:36:22
Will ich das Buch als poetische Beschreibung einer Landschaft verstehen, ist es mir zu wenig durchgehend poetisch. Will ich es als Reisebuch verstehen, fehlen Gliederung und verständliche Sprache. Verstehe ich das Buch als persönliche Erzählung von Eindrücken, die weder das Eine noch das Andere sind, ja, damit könnte ich leben. Dann aber ist es eben auch kein Reisebuch. Was wiederum im Grunde schade ist. Denn Dr. Schramm zeigt, leider etwas kompliziert verpackt, sehr wohl viel an Wissen, Fakten und Geschichten aus und über die Region.
Erfreulich seine eingestreuten Zitate, über deren Übersetzungen ich manchmal schmunzeln muss, manchmal ich sie nicht ganz treffend finde. Schön, dass er im Text manchmal auch italienische Ausdrücke verwendet und meist – aber eben nur – meist Übersetzungen mitliefert. Manchmal so poetisch verpackt, dass nur jener sie versteht, der der italienischen Sprache mächtig ist.
Das Buch mag gut sein für jenen, der etwas ausufernde, langatmige Beschreibungen liebt, der gerne an die Zeit erinnert, als noch Lire das Zahlungsmittel darstellte (deren Angaben samt Auflistung von Restaurantrechnungen gerne vorkommen), der es schätzt, italienische Werte durch deutsche „Siedler“ (Freunde) im Ausland zu erfahren – wie Dr. Schramm ja selbst schreibt, dass das Südufer des Sees zu manchen Zeiten fest in deutscher Hand sei; die ersten 70 der 280 Seiten scheinen vom Aufbau her, sagen wir, etwas ohne Plan zu sein.
Seine "LeuchtSterneOrte" (siehe weiter unten) führen ihn auch nach Bergamo, Triest, Padua, Venedig, in die Emilia Romagna und nach Genua.
Womit ich mir extrem schwer tue sind zwei stilistische Dinge: MeerBuchtweite, FjordEnge, SeeFormgestalt, PiazzaGegenstück, KirchTraumSpiel, RiegelFleck, PrachtParade usw. Nicht nur die eigenartige Großschreibungen ohne erkennbaren Sinn, auch Zusammenschreibungen von manchen Worten, die nicht zusammen gehörten, sowie die laufend neuen Wortschöpfungen - eine mag lustig sein, zwei drei notwendig, muss aber fast jede Seite neue Wortschöpfungen beinhalten? Wozu dann die deutsche Sprache?
Erschienen im Verlag Wiesenburg, Schweinfurt, 2. Auflage 2009, Dr. Autor Dr. Godehard Schramm, ISBN 978-3-940756-66-4
Buchtipp_Zweite_Heimat_Gardasee.jpg (Anhang gelöscht)
Erfreulich seine eingestreuten Zitate, über deren Übersetzungen ich manchmal schmunzeln muss, manchmal ich sie nicht ganz treffend finde. Schön, dass er im Text manchmal auch italienische Ausdrücke verwendet und meist – aber eben nur – meist Übersetzungen mitliefert. Manchmal so poetisch verpackt, dass nur jener sie versteht, der der italienischen Sprache mächtig ist.
Das Buch mag gut sein für jenen, der etwas ausufernde, langatmige Beschreibungen liebt, der gerne an die Zeit erinnert, als noch Lire das Zahlungsmittel darstellte (deren Angaben samt Auflistung von Restaurantrechnungen gerne vorkommen), der es schätzt, italienische Werte durch deutsche „Siedler“ (Freunde) im Ausland zu erfahren – wie Dr. Schramm ja selbst schreibt, dass das Südufer des Sees zu manchen Zeiten fest in deutscher Hand sei; die ersten 70 der 280 Seiten scheinen vom Aufbau her, sagen wir, etwas ohne Plan zu sein.
Seine "LeuchtSterneOrte" (siehe weiter unten) führen ihn auch nach Bergamo, Triest, Padua, Venedig, in die Emilia Romagna und nach Genua.
Womit ich mir extrem schwer tue sind zwei stilistische Dinge: MeerBuchtweite, FjordEnge, SeeFormgestalt, PiazzaGegenstück, KirchTraumSpiel, RiegelFleck, PrachtParade usw. Nicht nur die eigenartige Großschreibungen ohne erkennbaren Sinn, auch Zusammenschreibungen von manchen Worten, die nicht zusammen gehörten, sowie die laufend neuen Wortschöpfungen - eine mag lustig sein, zwei drei notwendig, muss aber fast jede Seite neue Wortschöpfungen beinhalten? Wozu dann die deutsche Sprache?
Erschienen im Verlag Wiesenburg, Schweinfurt, 2. Auflage 2009, Dr. Autor Dr. Godehard Schramm, ISBN 978-3-940756-66-4
Buchtipp_Zweite_Heimat_Gardasee.jpg (Anhang gelöscht)