Kürzlich konnte ich schon anhand der ausgehängten Speisekarte erkennen: Der Wirt kö nnte Sizilianer sein! Wer kennt in Süddeutschland Restaurants mit "süditalienischer Küche" ? Ich kann die Tris in Sahnesosse nicht mehr ertragen - besonders im Winter hab ich Sehnsucht nach der leichten südlichen Küche.

camperine schrieb am 11.11.2006 um 14:06:00:

Ich kann die Tris in Sahnesosse nicht mehr ertragen - besonders im Winter hab ich Sehnsucht nach der leichten südlichen Küche.

Ich kenne zwar keine Restaurants in Süddeutschland, aber bei leichter südlicher Küche kommt mir das Grinsen  ;D - ich esse nirgens so fett wie in Süditalien !

Im Vergleich z.B. zu Melanzane alla parmigiana ist ein Sahnesößchen leichte Kost. Übrigens findet  in der Emilia die Sahne zu den Nudeln ihre Verwendung.

Hallo,

wo genau in Süddeutschland? Ich kenne einen Italiener nahe Nürnberg, der aus der Region um Neapel stammt.

Ansonsten, wie wärs mit selber kochen? Ich habe letztes Jahr zum Geburtstag ein Kochbuch "Süditalien" geschenkt bekommen.

Hi, ich kenne einen Italiener, der kommt aus der Basilikata und kocht in München.
Ciao Salentina

Ciao Sibari,
schön, dass Du wieder im Forum bist.
Die Küche im Süden ist zwar sahnefrei (allerdings nicht mehr in allen Ristoranti zwischen Napoli und Ragusa, denn dort wird auch inzwischen reichlich mit Sahne rumgekleckert), aber leicht ist sie keineswegs. Eigentlich eine Küche mit Schwerarbeiterzulage.
Die Landarbeiter in der Provinz Cosenza bekamen bis ca. 1960, als dort das Getreide meist noch mit der Sichel gemäht wurde, 1 kg Brot und 700 Gramm getrocknete Feigen am Tag. Kraftfutter.
Denn die Menschen wollten satt werden.Und wurden das auch mit viel Pasta, Brot, Fave, Bohnen und Linsen. Das wertvolle Öl und der Wohlgeschmack Kräutern, Grünzeug wurde mit Brot vom Teller gewischt (fare la scarpetta).
Wenn Du Dir ganz richtige süditalienische Genüsse gönnen möchtest: besorge Dir allerbeste Kartoffeln, Linsen, weiße Bohnen, Peperoncino, gutes Öl,ein paar Kräuter, Vino und das Fest kann beginnen....
Buon divertimento
anse

o.ok. hab mich falsch ausgedrückt! wollte die anderen regionen nicht beleidigen - hab nur sehnsucht nach der süditalienischen (und oft nicht so leichten)küche. Ich habe halt probleme mit der oft zu sehenden einheitsspeisekarte beim "italiener" der inzwischen allzuoft türke oder iraner ist.  ich koche mindestens an 360 tagen im jahr - zweimal täglich warm - und zu 80% nach italienischen rezepten. aber ich würde in deutschland halt auch mal gerne "italienisch essen gehen" und das geld geb ich nur aus wenn ich was davon habe. mir gehts nicht um den "grappa auffe haus", aber ich könnte ein npaar glückliche stunden haben wenn ich authentisches bestellen und essen könnte. Nürnberg wär o.k. Wie heisst der Italiener?

an Schlumpfine:
ich hab das G+U Kochbuch Süditalien und das Kochbuch von Neuner/Duttenhöfer "Kochbuch von Com. Montalbano" schon komplett nachgekocht! Keine Angabe - es git Zeugen!

An Salentina: Basilikata wäre wunderbar. Mein Sohn wohnt in München, bin im Januar wieder in der Stadt. Wie heisst das Lokal?

an  anse: ich koche sehr viel und gerne mit Linsen, Ceci, fast nie ohne peperoncino oder olia santo - hab aber leider keinen ital. gemüsehöndler mehr. Der kleine sizili. tante emma laden hat aufgegeben und jetzt gibts keine cime die rape, sizil. orangen, mandarinen aus sibari und die kleinen und kleinsten artischocken mehr - hab ich immer ins weihnachtmenue eingebaut! die melanzane hab ich halt noch im geschmacksgedächtnis - der unterschied ist einfach zu gross.

anse schrieb am 13.11.2006 um 22:14:50:

Eigentlich eine Küche mit Schwerarbeiterzulage. Die Landarbeiter in der Provinz Cosenza bekamen bis ca. 1960, als dort das Getreide meist noch mit der Sichel gemäht wurde, 1 kg Brot und 700 Gramm getrocknete Feigen am Tag. Kraftfutter. Denn die Menschen wollten satt werden.Und wurden das auch mit viel Pasta, Brot, Fave, Bohnen und Linsen. Das wertvolle Öl und der Wohlgeschmack Kräutern, Grünzeug wurde mit Brot vom Teller gewischt (fare la scarpetta). Buon divertimento anse

Man merkt den typischen Gerichten an, dass der Süden von der Landwirtschaft und der entsprechend schweren körperlichen Arbeit geprägt ist.
Meine Scwiegereltern betreiben im Süden Getreidewirtschaft und die Arbeiter gingen früh um drei Uhr oft schon auf´s Feld. Um 9 Uhr wurde dann gegessen: Hausgemachte "Salsiccia", in Schweineschmalz eigelegt (Haltbarkeit), in Öl eingelegtes Gemüse, Brot und der hausgemachte Wein. Bei dem Essen verträgt man sogar den Wein, obwohl der meist 17 % Alkohol hat.
Die schwere Arbeit gibt es heute nicht mehr, es gibt die Mähdrescher, aber Schwiegermutter kocht immer noch, als würden wir 3000 Kalorien am Tag verbrauchen.

Bei Arbeiterkost fällt mir ein:
Ich habe letztens so ein ganz trockenes verpacktes Brot beim Italiener gekauft. Dies ist ein Brot, das die Arbeiter früher mit aufs Feld genommen haben. Dort wurde es in Wasser eingeweicht und gegessen. Habe ich jetzt mal probiert. War gar nicht mein Geschmack :P.
Kennt das jemand? Kommt aus Süditalien.

Ja, kenn ich, und hab ich auch mit nach Hause genommen. Kurz in Wasser tauchen - ev. wie bei Bruschette belegen. Es heisst in Kalabrien Friselle und ist doppelt gebacken, wie Zwieback. Habe auch schon Rezepte in Kochbüchern für Friselle gefunden. Wenn ich Zeit habe such ich .

camperine schrieb am 15.11.2006 um 08:54:10:

Ja, kenn ich, und hab ich auch mit nach Hause genommen. Kurz in Wasser tauchen - ev. wie bei Bruschette belegen. Es heisst in Kalabrien Friselle und ist doppelt gebacken, wie Zwieback. Habe auch schon Rezepte in Kochbüchern für Friselle gefunden. Wenn ich Zeit habe such ich .

Genau das ist es.
Vielleicht schmeckt es besser, wenn man es selber macht...

@sibari:
das Rezept würde mich auch interessieren...

Friselle condite
Friselle di pane integrale
olio
aceto
origano
olive nere in salamoia
sale e pepe
Bagnate le friselle in aqua e disponetele su un piatto die portata; conditele dunque con aceto, origano, sale, pepe, abbondante olio, e coapargetele con le olive nere

friselle a caponata
Friselle di grano duro
olio, aceto
pomodori maturi
origano, peperoncino rosso
Tagliate i pomodori in dadini piccoli e conditeli con sale ed olio. Bagnate le friselle in aqua fredda e disponetele su un piatto da portata. Conditele con aceto, poi spargeteci sopra uniformenteil pomodoro;spolveratele con lòrigano, il sale e un poco di peperoncino rosso piccante finemente tritato, e da ultimo irroratele con abbondante olio. Si può aggiungere, se gradito, poco aglio tritato finemente, oppure della cipolla a fettine molto sottili.

Friselle con pomodoro e scamorza
8 friselle piccole
4 pomodori
un etto scamorza
basilico, origano secco
olio, sale
Bagnate le friselle con aqua fredda e lasciatele riposare 10 minuti.
Lavate i pomodori, dividetele a metá, eliminate i semi e l'acquadi vegetazione.
Riducete la polpa a dadini di 2 cm di spessore, tagliate la scamorza a pezzetti di 2cm con un coltello affilato. Unite i pomodori e la scamorza in una ciotola. Spezzettate le fglie di basilico con le mani.
Transferite delicamente le friselle su un piatto da portata, senza sovrapporle. Conditele con i pomodori e la scamorza. Spolverizzate con il basilico e l'origano. Insaporite con il sale e condite con l'olio. Strofinate le friselle con aglio e peperoncino.

Friselle selber backen lohnt sich wirklich nicht - sind sehr billig.

camperine schrieb am 14.11.2006 um 16:39:11:

cime die rape

In ermangelung ital. Gemuesehaendler in der naehe, kaufe ich Cime rape immer bei tuerk. Gemuesehaendler.....anscheinend kochen die Tuerken da auch mit......