Rom (APA/dpa) - Seit zwei Wochen dümpelt das deutsche Rettungsschiff "Cap Anamur" mit 37 sudanesischen Flüchtlingen vor der Küste Siziliens, weil die italienische Regierung die Afrikaner nicht an Land lässt...

Artikel (OÖNachrichten):
http://www.nachrichten.at/apanews/apac/284310

Angesichts solcher neuer Meldungen eine tragische Entscheidung:
Ugandische Rebellen haben in Südsudan ein Blutbad in mehreren Dörfern angerichtet. Kämpfer der Widerstandsarmee des Herrn haben sechs Dörfer überfallen, mindestens 100 Bewohner getötet und rund 15.000 Menschen vertrieben. Das berichteten sudanesische Rebellen und das lokale Oberhaupt der anglikanischen Kirche, Paul Yugusuk. Die Angriffe in der Nähe der Stadt Magdwi wurden schon vor zwei Wochen verübt, wegen der Abgeschiedenheit der Orte wurden die Berichte aber erst jetzt bekannt (ap)

Die Flucht aus den afrkanischen Ländern wird solange weitergehen, wie dort mörderische Verhältnisse herrschen, die letztlich durch die Kolonialisierung Afrikas und die Zerstörung der dort bestehenden sozialien und wirtschaftlichen Verhältnisse in den letzten 150 Jahren entstanden sind.
Die Verantwortung dafür wird gerne zur Seite geschoben, verdrängt. Armut, Hoffnungslosigkeit und die allgegenwärtige tägliche Gewalt sind Nährboden für Terror.
Die Flüchtlinge aus dem Sudan finden ihren Lebenstraum sicher nicht in Europa, das sie so ungern aufnimmt. Aber sie können dort wenigstens einen Ort zum Überleben finden. Aber Zukunft ist das nicht. Die kann eigentlich nur dort stattfinden, wo die Menschen geboren und aufgewachsen sind.

folgendes meldete heute Radio Vatican dazu:
Der "Osservatore Romano" kritisiert scharf das Tauziehen um 37 Afrikaner, die seit Anfang Juli an Bord eines Schiffes vor der italienischen Küste ausharren. Die Vatikanzeitung spricht von einem, so wörtlich, "Schiffbruch der Menschlichkeit". Das deutsche Hilfsschiff "Cap Anamur" hatte die vor allem aus dem Sudan kommenden Flüchtlinge im Mittelmeer aufgelesen; jetzt streiten sich Italien, Malta und Deutschland, wer sie aufnehmen soll. Der "Osservatore" wörtlich: "Man sollte diese Menschen jetzt erst einmal retten, und zwar schnell. Für Gesetze und Verträge ist auch später noch Zeit." Auf Wunsch der Flüchtlinge feiert heute ein Missionar einen Gottesdienst an Bord der "Cap Anamur". Im Moment scheint sich die Lage laut Funkspruch des Kapoitäns zuzuspitzen, weil die Flüchtlinge physisch und psychisch am Ende sind. (or/aciprensa)