Italienischer Bahnverkehr wegen Protest gegen Mülldeponie blockiert

Der Bahnverkehr in Süditalien liegt seit Freitagabend lahm. Tausende erzürnte Demonstranten blockierten die Bahnlinie in der Nähe der süditalienischen Stadt Salerno, um gegen die Wiedereröffnung einer Mülldeponie in der Ortschaft Parapoti zu protestieren...

Artikel (Südtirol Online):
http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?ArtID=47251&KatID=d

Es ist erschreckend, wie man in dieser Region mit dem Müllproblem umgeht. Ich habe Verständnis für die Demonstranten und denke, dass es ein Unsinn ist, den Müll nach Deutschland zur Verbrennung zu transportieren. Ein Armutszeugnis für unser geliebtes Italien, aber auch ein Signal für unsere Freunde, die zu unüberlegt mit ihrem Verpackungsmüll umgehen.
Ciao
Federico

Es ist ein Aberwitz, wenn der neapolitanische Müll tagtäglich Güterzüge füllt, die dann nach Schönberg bei Lübeck rollen, um dort verbrannt und deponiert werden. Dank des hohen Anteils von Plaste und Elaste dürfte die Energiebilanz gar nicht schlecht sein, auch wenn die Lokomotiven auf ihren 2000 km einigen Strom verbrauchen. Schönberg, immerhin schon im Osten, wied blühende Landschaft, hoffentlich sind die Filter dort gut, sonst blühen Chlor-Akne und andere Allergien wie damals in Seveso, wo die Kunststoffe nur hergestellt  wurden.
Nicht nur in Italien kann Umdenken helfen: angesichts der vielen Plastikstühle und Plastiktische von höchst begrenzter Lebensdauer (sie geben nach, grätschen die Beine, werden unansehnlich - sind schon neu eine Beleidigung fürs Auge und passen eigentlich nicht in Hotels usw.) sind die Joghurtbecher und Einkaufstüten, die Blisterpackungen und Petflaschen fast schon harmlos.
Nur liegen sie in Massen in der Landschaft, besonders wo sie am schönsten ist. Die Geologen werden in einigen zig Millionen Jahren eben keinen Muschelkalk als Formation haben, sondern einen Plastikflaschenkalk.
Mehr dazu demnächst - Anse