Im Skandal um den insolventen Lebensmittelkonzern Parmalat kommen immer mehr Details über dubiose Finanzpraktiken ans Tageslicht...

Artikel (Südtirol Online):
http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=c&ArtID=39716

Im vergleichbaren Enron-Prozess in den USA hat der Hauptbeschuldigte einen Deal mit den Richtern gemacht: 10 Jahre und nicht mehr hinter Gitter und dafür Aussagen zu den Mitangeklagten und Interna.
In Italien ist wohl mit so langer Wegschließung der Ehrenwerten Bosse von Parmalat nicht zu rechnen, da Dank Berlusconi dem Gesetz über Bilanzfälschung die Zähne gezogen wurden.

Es sollte mich nicht wundern, wenn der ehrenwerte Silvio selbst den einen oder anderen Finger im Spiel gehabt haben sollte... Zuzutrauen ist ihm ja fast alles, bloß kaum was gutes...

Klaus

Fest steht, dass Tanzi viele gute Werke mit den verschwundenen Geldern gemacht hat. Er hat für Kirchliches und für konservative Parteien, besonders Forza Italia, gespendet.

Tanzi vom siebtgrößten italienischen Konzern und Berlusconi als reichster Mann des Landes sind also, wenn ich dem Bericht von Deutschlandradio von heute früh folge, auch durch die goldenen Bande der gegenseitigen Dankbarkeit verbunden: Der eine spendete immer brav zuerst der Democrazia Cristiana und dann nach deren Untergang (da war doch auch Korruption im Spiel) der Forza Italia, in der ja ein gut Teil christdemokratischen Seilschaften eine neue Heimat gefunden hatte. Der andere stand schon mit seinem Hilfsangebot an den Milchkonzern auf der Matte als vom ganzen Ausmaß der Geschichte außer Gerüchten wenig bekannt war. Und wenn der Staat wirklich die Milliardenlöcher des Milchladens stopft, wird es anderswo wohl Löcher geben, die vielen Italienern sehr weh tun werden.

Na dann könnte ich mit meiner Vermutung ja sogar richtig liegen...
Klaus