Italienforum - der Treffpunkt aller Italienfreunde
http://www.italienforum.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl
Italien >> Essen und Trinken >> Genießen
http://www.italienforum.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1070125521

Beitrag begonnen von anse am 29.11.2003 um 18:05:21

Titel: Genießen
Beitrag von anse am 29.11.2003 um 18:05:21
Liebe Italien-Comunità,
die Liebe zu Italien geht auch durch den Magen, so heftig, dass wir alle ganz schnell bei Küche und Keller landen. Damit das nicht wie in den letzten Stunden als Re. zu Naturkatastrophe in Süditalien platziert ist, schlage ich vor, hier eine ständige Rubrik einzurichten, wo wir alle unsere Abenteuer auf dem Teller, unsere kreativen Vorlieben im Kochtopf austauschen können.
Dazu auch Hinweise, wo man ganz besondere Dinge finden kann (es brauchen ja nicht Eure Steinpilzstellen sein!).
Ganz herzlich Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von stregabella am 29.11.2003 um 18:08:35
Ciao,
Gute Idee, denn die italienische Küche ist einmalig.
Saluti
stregabella.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 29.11.2003 um 19:03:31
Ja, da fang ich doch gleich mal an und schlage Euch

"Pescatrice- oder Seeteufelfilets in Kapernsauce"

von den Äolischen Inseln vor.

Auf dem Bild unten seht Ihr einen frisch gefangenen Seeteufel am Baum hängen. Nicht alle Fische hängen auf Bäumen, aber es ist zum Ausnehmen dieses Edelfisches recht praktisch. Man kennt den Fisch auch unter dem Namen Lotte (in Frankreich).
Das beste Teil des Fisches ist das muskulöse Schwanzende, das man in daumendicke Scheiben schneidet.

Dann die Kapernsauce, natürlich aus frischen Kapern von den äolischen Inseln (sie zählen zu den besten Kapern überhaupt - die Art der Konservierung folgt im nächsten Rezept ;)):

Zwiebel schneiden, Knoblauch dazu und schön glasig dünsten. Dann mit Tomatensauce auffüllen und etwas köcheln lassen. Nach 15 Minuten die Kapern dazugeben, ca 2 Esslöffel oder auch etwas mehr und den in Scheiben geschnittenen Fisch. Zwei Scheiben pro Person dürfte reichen. Weiterköcheln lassen, so etwa 10 Minuten, dann mit Salz, Pfeffer und etwas Weißwein würzen und heiß servieren.
Als Beilage passt Brot, aber auch Pasta oder sogar Pellkartoffel.
Dazu gibt es einen frischen Weißwein, z.B. Corvo, Rapitala oder Regaliali.
Guten Appetit.

Ciao
Federico

und hier hängt der Fisch am Baum:

http://www.pixum.de/members/cusolito/?act=a_view&album=1006120&i_pos=22&page=3&ktw=f50e80897561bc6fe63a19e2f48b0178

und gleich noch ein zweites Foto vom Fischeschlachten auf Stromboli  ;D ;D

http://www.pixum.de/members/cusolito/?act=a_view&album=1006120&i_pos=23&page=3&ktw=5c79e399345df9ac28f12ad6ec2da8c5

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 29.11.2003 um 23:28:42
Etwas Farbe, intensive Aromen und Pikantes können wir alle in diesen grauen Tagen brauchen. Es ist jetzt Muschelzeit, zumindest die Nord- und Westdeutschen unter uns und erst recht die Glücklichen, die in Italien wohnen, können davon profitieren. Wenn sie richtig frisch sind, sind die Miesmuscheln aus der Nordsee denen von Tarent, Gallipoli und Messina (Ganzirri) ebenbürtig.
Die Muscheln waschen und aussortieren (alles, was im Wasser keine Lebenszeichen zeigt, muss weg, sonst gibt es heftige Nachwirkungen). Dann in einem ausreichend großen Topf Olivenöl erhitzen, die gewaschenen Muscheln reingeben, Deckel drauf. Petersilie, Knoblauch, Peperoncino feinschneiden, dazugeben, wieder Deckel drauf. Wenn die Muscheln gar sind (ausprobieren) ein, zwei Glas leichten Weißwein zugeben, kurz kochen lassen, dann vom Feuer nehmen und auf den Tisch stellen. Erfahrungsgemäß geht dann der Kampf um den Muschelsud los, den man am besten mit Weißbrot aufditscht.
Dazu passt ein leichter Weißwein (Trebbiano d’Abruzzo, Frascati, Vermentino aus Sardinien oder ein Verdicchio aus den Marken).



Titel: Re: Genießen
Beitrag von Claudio am 30.11.2003 um 00:21:22
@anse

>>schlage ich vor, hier eine ständige Rubrik einzurichten, wo wir alle unsere Abenteuer auf dem Teller, unsere kreativen Vorlieben im Kochtopf austauschen können. >>

Finde ich eine  sehr gute Idee. Nun brauchen wir nur noch den Titel, eine Kurzbeschreibung und einen (oder zwei) Moderatoren, die sich um die Rubrik verdient machen. Ich schaffe das alleine auf keinen Fall.

Also macht bitte Vorschläge, die Umsetzung ist kein Problem!  :D

Ciao Klaus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 30.11.2003 um 08:32:57
Bitte nicht so kompliziert machen. Ich denke, dass der Vorschlag von anse nur in Richtung "Eigenes Thema" ging und das heißt ganz einfach "Genießen". Dort findet sich dann jeder schon zurecht.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 30.11.2003 um 12:42:11
Das finde ich auch.
Hier noch den Hinweis auf zwei gute kulinarische HPs:
www.g26.ch in deutsch mit Rezepten, Produkten und Historischem zu den Regionalküchen
Auf italienisch als Gemeinschaftsproduktion der Vereinigung der Nationaparks und von Slow Food Italia:
www.atlanteparchi.com
Gruß Anse
Ich muss jetzt schnell in die Küche zurück, sonst wird mein Zwiebelkuchen schwarz!

Titel: ciao
Beitrag von jennifer am 30.11.2003 um 13:42:11
hallo ich bin aus zufall auf diese Seite gestoßen und wollte euch erst mal loben, denn die seite ist wirklich gut. :D
Ich war erst 2 mal in italien.
Einmal in Neapel, und einmal auf Sizilien.
Auf Sizilien hat es mir am besten gefallen, da hab ich 2 wochen praktikum im Hotel gemacht.
Gewohnt hab ich in Pozzallo bei einer Gastfamilie.
Ich vermisse die leute alle total... :-[
Nächstes jahr will ich meine Freunde in Pozzallo
wieder besuchen, jedoch sind die flüge alle sooooo teuer...,
::)
aber ich schaff das schon. Ich lerne jetzt seit 2 jahren italienisch,
aber auuf sizilien konnte ich mit meinen kenntnissen nicht sehr viel anfangen, da musste ich englich sprechen.
denn die sizilianer sprechen italienisch etw. anders.
So, jetzt hab ich mich aber genug vorgestellt:-)
ich hoffe, das ich hier mehr über italien erfahre und auch meine sprachkenntnisse aufbessern kann.
ciao, jenni

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 30.11.2003 um 13:47:02
Herzlich willkommen!
Es gibt auch billige Flüge nach Sizilien. Schau mal nach bei www.hlx.com - die fliegen nach Catania.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 30.11.2003 um 14:30:10
::) ::) Crostini mit Kapernbutter  ::) ::)

Ich wollte Euch ja noch Einiges zu meiner Orchidee des Südens berichten, zur Kaper oder Capperi.

Die Kaper wächst am Strauch in fast allen Ländern des Mittelmeerraumes. Das Besondere daran ist, dass vorwiegend die noch geschlossene Blütenknospe zum Verzehr geeignet ist (die Frucht selbst kann man auch essen, findet man aber seltener im Angebot, weil sie geschmacklich nicht so ausgeprägt ist).
Ist die Knospe einmal in ihren herrlichen Farben erblüht, ist es zu spät geworden zum Ernten, dann aber ist sie für das Auge so schön wie eine Orchidee (s. Foto unten).
Je kleiner die Blütenknospe, um so begehrter und schmackhafter ist sie auch. Man nennt sie dann gerne "Lacrimelle" oder Tränchen. Die geernteten Kapern legt man für ca. zwei Monate in grobes Salz, um der Kaper die Bitterstoffe zu entziehen. Man kann sie daran anschließend in Olivenöl oder Balsamicoessig konservieren, oder auch direkt aus dem Salz in der Küche verwenden.

Crostini mit Kapernbutter:

Für 100 Gramm Butter benötigt man einen Eßlöffel Kapern in Öl, zwei Knoblauchzehen, einen Bund Petersilie. Alles zusammen fein hacken und mit einer Gabel mit der Butter verkneten. Die Kapernbutter schön formen und kühl stellen und anschließend auf schwach getoastetem altbackenem Weißbrot streichen.
Guten Appetit!

Ciao Federico

Ach, ja, die Kapern auf den äolischen Inseln, die zu den Besten im Mittelmeerraum zählen, kann man von Ende April bis Anfang Juli ernten. Ich pflücke meine Kapern seit vielen Jahren selbst und nehme meist etwa zwei Kilo mit nach Hause, was dann bis ins nächste Jahr ausreicht.

http://www.pixum.de/members/cusolito/?act=a_view&album=1006120&i_pos=24&page=3&ktw=d36983e5aff07aed73c3aef968c71155

Titel: Re: Genießen
Beitrag von jennifer am 30.11.2003 um 15:31:59
danke:-)
in Catania bin ich letztes mal auch gelandet.
ich schau mal:-)
Man, bei dem ganzen essen bekommt man echt hunger :P
ich versuche schon seit jahren tiramissu zu machen, aber irgendwie benutze ich immer zu viel amaretto ;D
gut, dann ciao

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 30.11.2003 um 16:20:36
Ciao Jennifer,
wer sagt denn, dass man nach Catania fliegen muss. Schau mal unter den News "mit der Bahn für 29.- Euro nach Italien" oder so ähnlich. Ich fahre oft mit der Bahn nach Sizilien, das kann eine ganz runde Sache sein.
In welchem Hotel auf Sizilien hast Du denn Praktikum gemacht?
Saluti
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von toppolina am 30.11.2003 um 16:36:17
Ciao!
Also erst mal möchte ich sagen, daß ich die Idee von anse echt klasse finde.
Ich koche sehr gerne, vor allem natürlich italienisch.
Leider bin ich beim Backen nicht so bewandert, ich möchte aber trotzdem zu Weihnachten mal selbstgemachtes Torrone zubereiten.
Kennt jemand ein Rezept dazu?
Mille grazie,
toppolina

@Jennifer: HERZLICH WILLKOMMEN IM FORUM!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Principiante am 30.11.2003 um 18:16:49
Ciao,
hier das Rezept:

250 g Halbbitter-Kuvertüre
300 g Nussnougat
150 ml Schlagsahne
je 80 g Para- und Haselnusskerne
50 g Walnusskerne
je 20 g Pinien- und Pistazienkerne
30 g ganze geschälte Mandeln
100 g Zucker
50 g Butter
1-2 TL Kardamompulver, Salz

1. Grobgehacktes Nougat und Kuvertüre zusammen im Wasserbad schmelzen. Sahne aufkochen, mit Nougatmasse verrühren, abkühlen, aber nicht ganz fest werden lassen.
2. Para-, Hasel- und Walnüsse auf einem Backblech verteilen. Restliche Nüsse auf einem zweiten Blech verteilen. Nacheinander bei 200 Grad im Ofen 8-10 min rösten, abkühlen lassen. Hasel-, Para- und Walnüsse zwischen den Händen reiben, um die Häute so weit wie möglich zu lösen.
3. Zucker im breiten Topf hellbraun karamelisieren. Alle Nüsse und Kerne dazugeben und kurz mit dem Karamel mischen. Sofort auf Backpapier gießen und vollständig abkühlen lassen. Nusskaramel mit den Händen grob zerteilen.
4. Butter, Kardamom und 1 Pr. Salz schaumig aufschlagen. Nougat-Sahne-Mischung kurz unterrühren. Nusskaramel unterheben. Masse in 4 Mini-Kastenfromen à 250 ml Inhalt (oder in eine entsprechende größere Form) füllen, mit Folie bedeck mindestens 8 Stunden kalt stellen.
5. Barren mit Messer vom Rand lösen, Form kurz in heißes Wasser tauchen, auf eine Platte stürzen. Nach Belieben im Ganzen oder in Scheiben geschnitten in Goldpapier oder Folie wickeln. Kühl und trocken aufbewahrt, halten sie sich mind. 1 Woche.

Das Rezept ist von www.chefkoch.de

Gutes Gelingen. Buona serata. Daggi ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 30.11.2003 um 18:53:09
A Giugiulena – ein Sesam-Torrone aus Corigliano Calabro, der zu Weihnachten gemacht wird.
Zutaten:
500 gr. Sesamsamen (geschält)
500 gr. dünnflüssiger Honig
150 gr. Zucker
gehackte, geschälte Mandeln (nach Belieben)
abgeriebene Schale von 2 Zitronen und 2 Orangen
ein wenig Zimt (Pulver)
Zubereitung:
Den Honi, die Mandeln, den Zucker unter ständigen Rühren in einem Topf zum Kochen bringen, den Sesam unterrühren und kräftig weiterrühren, bis der Honig alle Sesamkörner komplett absorbiert hat. Wenn die Samen die Farbe des Honigs angenommen haben, die Zitronen- und Orangenschalen einrühren und kochend auf eine eingeölte Marmorplatte gießen. Ab jetzt kommt es auf Geschwindigkeit an, denn der Torrone muss in heißen Zustand zerteilt werden. Mit einer halbierten großen Orange, die die Hand vor der Hitze schützt, formt man mit einem Druck eine ca. 1 cm dicke Schicht, die man mit Puderzucker und Zimt einstäubt. Mit einem langen Messer schneidet man Rechtecke oder Rauten, die fertigen Stücke legt man auf frische Blätter von Orangen, Zitronen, Mandarinen oder Cedro (eine Zitrusfrucht, die in Calabrien wächst) – oder auf Backoblaten.
Quelle: www.calabriaonline.com
Übersetzt von Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von jennifer am 30.11.2003 um 20:56:27
ciao
sto bene
ich habe mein praktikum im Hotel conte di cabrera gemacht.
es war total klasse, der nachteil war nur,
das hotel war auf franzosen spezialisiert und ich wusste das vorher nicht...
ich kann kein französich:-)
naja, der flug nach catania ht mich hin und zurück ca. 400 euro gekostet, zum hotel wurde ich einglück jeden tag von den familienmitgliedern gefahren.
sonst wäre das auch schon wieder teuer geworden...
aber das ist klasse mit dem zug.
wie oft musstest du umsteigen?
ich hab sogar ein schoko ticket, da komme ich schon recht weit kostenlos...

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 30.11.2003 um 21:40:01
Jenni
Hallo Jenni! Herzlich Willkommen hier im Forum! Ich wünsch dir viel Spass! Da hast du dich ja genau zum richtigen Thema eingeklinkt :-)

anse, Federico & alle anderen Köche
Das ist wirklich ein suuuuper Thema hier! Ich wusste garnicht, dass auch so viele Männer kochen  ;D

Grüsse,
Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 30.11.2003 um 22:36:09
Sie tun das. Du weisst doch, wenn italienische Männer untereinader sind, sprechen sie nur über das EINE, übers Essen. Diese gute und sehr vergnügliche italienische Tradition haben wir jetzt ins Forum geholt, und Du siehst, die Sache beginnt zu blühen. Und noch schöner: die Frauen machen mit. Genießen wollen wir doch alle!
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 30.11.2003 um 22:42:19
Hallo Jenni,
von München nach Catania muss man nur einmal umsteigen, z.B. in Padova:
München ab ca. 10 Uhr Vormittag, Padova an gegen 16 Uhr. Padova ab gegen 18 Uhr mit Schlafwagen. Catania an 10 Uhr am nächsten Tag. Also 24 Stunden Reisezeit. (Alle Zeiten sind nur ca. Zeiten).
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 30.11.2003 um 22:51:15
Und hier noch eine schnelle Süßspeise aus der kargen Zeit der sizilianischen Bauernfamilien:

 ::)  Giggi:  ::)  (Altes überliefertes Rezept von den äolischen Inseln)

Butter oder Fett (Strutto) mit Mehl und Wein zu einem Teig verarbeiten. Den Teig in kleine Würfel schneiden und frittieren. Danach mit süßem heißen Wein (vino cotto), z.B. dem Malvasia aus Lipari - Salina (von Hauner), übergießen. Fertig ist die Süßspeise.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 01.12.2003 um 00:50:30
Ciao, Jennifer,

willkommen auf diesen Seiten!

Ein kleiner Tipp zum Tiramisu: Das Originalrezept stammt aus dem Veneto, und dort nimmt man normalerweise Dessertwein dazu.

In der Gegend von Taranto schwört man auf den San Marzano, der hierzulande nicht ganz so einfach zu bekommen ist. Für alle, die in der Kölner Gegend zu Hause sind: Die Firma NADIA, von der ich sehr überzeugt bin, führt den San Marzano.

Auf den Amaretto sollte man tunlichst verzichten. Der starke Mandelgeschmack erschlägt die eher zarte Mascarpone-Creme. Ich habe daher Kaffelikör ausprobiert und festgestellt, dass der Geschmack um Längen besser ist, wenn ich schon keinen entsprechenden Dessertwein oder San Marzano habe.

Ein weiterer Tipp fürs Auge: Nimm Pan di Spagna anstelle der Savoiardi, bzw. einen dreistöckigen Biskuitboden (Wiener Boden). Und dann lohnt es sich auch, das Tiramisu anzufrieren. Die Schokostreusel oder -pulver kommen erst kurz vor dem Servieren darüber.

Für ein Tiramisu dieser Art wollte ein Mailänder seine Frau meinem Mann überlassen - als Tauschobjekt, wenn ich ihn zukünftig in seinem Hause mit dieser Leckerei verwöhnen wollte.

Bin aber immer noch hier! Und ich koche liebend gern italienisch - für meinen Schatz und auch für meine Freunde.

Cari saluti

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von jennifer am 01.12.2003 um 00:51:34
ciao
ich habe mein praktikum im hotel "Conte di Cabrera"
gemacht.
so jetzt aber erst mal
buonanotte

Titel: Re: Genießen
Beitrag von pietro.dettone am 01.12.2003 um 00:59:22
ja das ist eine gute idee kann man machen da die ital.. küche so vielseitig ist und man ja nicht alle rezepte und so im kopf hat.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von jennifer am 01.12.2003 um 11:33:39
ciao
danke für die leckeren tipps zum tiramissu:-)
;)


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 01.12.2003 um 19:32:16
Gibt es eigentlich auch richtige Weinbeißer unter den Genießern im Forum?
Wie steht Ihr zu den Edeltropfen "Tignanello", "Soleia",
"Orneleia" "Sassicaia" von Antinori aus der Toscana oder ähnlichen Edeltropfen aus Sizilien, von z.B. Duca di Salaperuta in Barrique gereift und mit Cabernet Sauvignon veredelt?
Oder zieht Ihr lieber den Tischwein frisch vom Bauern vor?  ??? ::) ;D
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 01.12.2003 um 20:27:25
Das hängt vom Anlass ab. Für den täglichen Tischwein kann ich zwar leider nicht auf den Roten vom Bauern zurückgreifen, weil der meist den Transport nicht übersteht. Das verdienen diese grundehrlichen Weine aus Grisolisa, Orsomarso und Verbicaro (alle aus dem tyrrhenischen Norden Calabriens) nicht, denn sie sind gut. Und so greife ich auf die stabileren Weine kleinerer Kellereien in Apulien und Calabrien zurück.
Und für richtig tolle Anlässe mit Freunden gibt es dann die ganz tollen roten Flaschen aus Rionero del Vulture in Lukanien oder Wein aus dem Friaul.
Wenn ich dort zu tun habe, wird in Sizilien (ferner Westen) und in Sardinien kartonweise eingekauft.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 01.12.2003 um 21:44:37
Das geht mir ähnlich, anse.

Früher stand ich mal auf Edelweine aus der Toscana (Tignanellos und Brunellos), die sind aber heute für mich unbezahlbar geworden. Im Südwesten Siziliens gibt es die Kellerei Settesoli die gute preiswerte Weine produziert. Meine Lieblingsweine sind derzeit - auch vom Preisleistungsverhältnis - die Weine aus Apulien, z. Bsp. der Salice Salentino oder Primitivo di Manduria, während der Ciro aus Calabrien nicht ganz meinen Geschmack trifft.

Den Rionero del Vulture kenn' ich noch nicht. Hast Du da nähere Infos, oder Bezugsquellen? Ich bin immer an neuen Entdeckungen interessiert.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 01.12.2003 um 22:18:29
Caro Federico,
die Adressen für den Aglianico del Vulture aus Rionero, Barile und Melfi schicke ich Dir in ein paar Tagen, ich muss da in meinen Archiven blättern.
Settesoli!!!
Der ach so berühmte Cirò enttäuscht - wenigstens mich. Dabei war das mal ein Wein  - aber in lang zurückliegenden Zeiten. Wir hatten damals (so um 1975) das schwarz auf weiß übermittelte Wissen eines sehr ausführlichen Reiseführers (Touring Club Italiano) für bare Münze genommen und sind in Cirò auf Suche gegangen (in Begleitung unseres damals einzigen und erstgeborenen Kindes:
So irgendwann gegen 8 Uhr in der Frühe waren wir oben im alten Ort, - alles zu! Da Reiseführer nicht irren können, haben wir dann in der nächsten Bar nachgefragt, wo an den Vino locale erwerben könne....
und wir waren einen caffè und Minuten später im ersten Gewölbe.
Es gab noch mehr Gewölbe. Der Nektar lag farblich zwischen orange und hellrot, gluckerte runter, hinterließ tiefe Narben im Geschmacksempfinden, und nach einer Stunde Kosteproben waren wir total hinüber und hinweg.
Solchen Cirò gibt es nicht mehr. Die Regiojn produziert viel, meist Mittelmaß. Etwas weiter südlich gibt es noch im Valle di Neto/ Melissa Wein (offen und abgefüllt), der einen ins Schwärmen geraten lässt.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 02.12.2003 um 16:20:48
Da hast Du ähnliche Negativerfahrungen mit dem Ciro gemacht, wie ich und leider kenne ich den Ciro aus den 70iger Jahren nicht mehr.
Dann muss ich mal schauen, ob ich den Melissa-Wein vor Ort finden werde. Gibt es da einen Ortsbezug?
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 02.12.2003 um 16:59:51
Ciao Federico,



Hier gleich mehrere Adressen:
Norden Calabriens (Jon. Küste)
Troiano
Azienda Agricola Viti-Olivicola Troiano
Dr. Mosè Troiano
Contrada Falconara, 15 – SS 106 Jonica, km 395
87070 Amendolara (CS)
Tel. 0981 91 58 86
Fax 0981 91 57 08
Macht einen ausgezeichneten Biowein, besonders der Rote.

Casa Vinicola D’Angelo
Rionero in Vulture (PZ)
-> Canneto (IGT della Basilicata)

Azienda Agricola De Luca Di Vincenzo De Luca      
Indirizzo:      Via S. Caterina, 3      
CAP:      88817      
Località:      Melissa      
Provincia:      KR      
Telefono:      0962 835042      
Fax:      0962 835042

Cantina Sociale Torre Melissa      
Indirizzo:      Via Borgo Colombo      
CAP:      88814      
Località:      Torre Melissa      
Provincia:      KR      
Telefono:      0962 865068      
Fax:      0962865610


Der Canneto aus Rionero ist ein großer Roter, der sich vor großen Piemontesen nicht verstecken braucht.

Gruß Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 02.12.2003 um 17:30:29
Nochn Nachtrag
im vuvuvu zwei brauchbare siti zu vini italiani:
www.aiab.it/bioenoteca
www.iwow.it

Ciao Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Tedesca_123 am 02.12.2003 um 21:37:33
Super gute Idee mit der Rubrik, werde zwar keine  ( noch nicht!!!)Rezepte beisteuern können - bin ne Niete im kochen oder besser ich lerne es gerade:)) Meinen Tiramisu mach ich immer ohne Alkohl , der " schwimmt" bei mir immer auf ne Boden:(((

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 02.12.2003 um 21:49:16
Danke, anse für die vielen Adressen. Die werd' ich mir jetzt alle mal näher anschauen und hoffentlich auch die Eine oder Andere vor Ort aufsuchen.
Ich werde mich erstmal auf den Canneto konzentrieren. Sofern er sich mit Piemonteser Weinen messen kann, hoffe ich, dass dies nur für den Geschmack und nicht für den Preis gilt.  ;D ;D ;D
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von klaus20052 am 03.12.2003 um 00:00:34
Ich hatte gerade heir in Mailand die Möglichkeit, im Rahmen der Handwerksmesse alle möglichen Genüsse sämtlicher Provinzen Italiens durchzukosten - und das alles für nur 7 Euro Eintritt- wenn man da den ganzen Tag verbracht hat, kann man abends nur noch leicht angeheitert und vollgefressen nach Hause rollen....

So eine Messe könnten die heir jede Woche veranstalten!

Klaus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 03.12.2003 um 15:24:29
Ciao, Klaus,

da hast du Glück gehabt. Die ANUGA hat uns bei Vorbestellung € 25,-- pro Person gekostet. Tageskasse war noch teurer. Und dann kommt man natürlich als Normalsterblicher nicht rein. Ist nur für Wiederverkäufer und Restaurants gedacht.

War total super. Ein Tag reichte auch nicht aus, um alle italienischen Stände zu besuchen. Die anderen Stände fielen sowieso erst mal unter den Tisch.

Die Infos, die ich über verschiedene Regionen erhalten habe, sind super.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von klaus20052 am 04.12.2003 um 00:02:47
Da hast Du recht - ein Tag reicht sicher nicht aus, um all die italienischen Leckereien zu genießen - aber die Menschenmassen die sich da durch die Messehallen schieben, sind nicht so mein Fall - drum habe ich auf einen weiteren Besuch der Messe verzichtet - obwohl es mir aus lukullischen gründen wirklich schwer fiel.

Klaus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 04.12.2003 um 02:02:34
Es ging eigentlich. Natürlich ist viel Betrieb. Aber vor zwei Jahren war es schlimmer. Allerdings kamen wir beide Male reich beschenkt nach Hause.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 04.12.2003 um 08:04:13
Noch auf- und anregender finde ich es, über einen großen Markt zu gehen, gerade jetzt in der kalten Zeit, wenn einem die halb gefrorenen Gerüche in der Nase auftauen und sich im Kopf schon die Leckereien formen, die man sich aus den guten Sachen machen kann. Man erlebt auch den Wechsel der Jahreszeiten, jetzt die eher dunkelgrünen Wintermärkte, im Sommer dann wieder alle Farben. Das gilt für deutsche und italienische Märkte gleichermaßen!
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Gina_Maria am 04.12.2003 um 08:48:28
Mensch, ich macht einem ja den Mund ganz wässerig mit Euren tollen Rezepten, Weinempfehlungen usw. Ich bin aber auf DIÄT  :'(.

Ich habe vor einiger Zeit Wein aus einem Katalog bestellt, der da PRO IDEE heißt. Dort haben sie einen Wein angepriesen von einem ehemaligen Kellermeister aus der Toskana, der auch Ornellaia hergestellt hat. Er hat in Ungarn ein Weingut gekauft, daß, so laut Kaltalog, so ziemlich die gleichen boden- und klimatischen Bedingungen hat wie in der Toskana. Er hat dort die Traube angebaut und den Wein so ausgebaut, wie den toskanischen Ornellaia. Der Wein ist aber natürlich wesentlich billiger. Wir haben so ca. 13-15 EURO pro Flasche bezahlt. Er schmeckt äußerst vorzüglich. Schade nur, daß ich nicht den direkten Vergleich habe. Das Original ist mir doch viel zu teuer.

Was meint Ihr, haben wir einen Fehler gemacht oder ist dies tatsächlich eine Alternative? So wie es aussieht, kennt Ihr Euch ja recht gut aus mit Weinen.

Gruß
Gina


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 04.12.2003 um 10:48:20
Wenn Dir der Wein sehr gut schmeckt, hast Du sicher keinen Fehler beim Kauf gemacht. Über Geschmack und gerade über Weingeschmack lässt sich viel diskutieren und theoretisieren aber letztendlich muss das jeder für sch entscheiden. Den Preis mit 13 bis 15 Euro pro Flasche finde ich zwar etwas hoch. Andererseits gibt es Weintrinker die gerne 50 Euro und mehr für eine Flasche hinblättern. Es ist auch eine Frage, ob ich solch einen Wein beinahe täglich trinke oder nur zu bestimmten Anlässen.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich nach langem Suchen über viele Jahre meinen Lieblingswein aus Apulien zu einem Preis von rd. 8 Euro die Flasche gefunden habe.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Gina_Maria am 04.12.2003 um 11:19:51
O.K, der Wein für 15 Euro kommt natürlich nicht jeden Tag als Tafelwein auf den Tisch. Der ist dann schon für besondere Anlässe reserviert. Den trinke ich dann am liebsten mit meinem Mann allein oder wenn Freunde zu Besuch sind, die den Wein nicht wie Bier in sich hineinschütten. Das wäre mir, bei aller Freundschaft, dann doch zu schade.

Letztendlich gehe ich auch nicht nach dem Preis, sondern ob mir ein Wein schmeckt. Und davon gibt es so viele, daß ich im Moment keinen Wein wüsste, den ich als Lieblingswein bezeichnen könnte. Ich weis nur, daß ich italienische Rotweine den französischen vorziehe und bei den Weißweinen, zumindest für mich, nichts besseres als den Moselriesling gibt.

Aber wie gesagt, alles ist Geschmackssache.

Ciao
Gina


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 04.12.2003 um 12:46:33
Da kann ich vom Grundsatz her nur zustimmen.

Beim Weißen würde ich statt dem Moselriesling, den Rheingauriesling noch bevorzugen.

Zum ital. Roten versuch' doch mal den Salice Salentino und/oder den Primitivo di Manduria, beide aus Apulien, beide intensiv im Geschmack mit relativ viel Alkohol, bis zu 14% und im Preis unter 10 Euro.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von scholli am 04.12.2003 um 22:54:17
Mein Gott, da bin ich aber unter die tollsten Feinschmecker geraten. Ihr seid ja alle richtige Italiener! Die essen und trinken meistens - und worüber sprechen sie während dieser Zeit wohl? Richtig, über das Essen und Trinken!

Macht Spass mit Euch.
Herzlich, scholli

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 05.12.2003 um 00:54:31
Ciao, Gina,

als alter Katalog-Fan muss ich Dir sagen, dass die Firma Pro Idee für meine Begriffe in jeder Hinsicht überteuert ist. Die meisten angebotenen Sachen bekommst Du woanders oft preiswerter.

Was den Wein angeht, so gebe ich Federico recht, wenn's schmeckt, war's gut.

Unser italienischer Freund, den Du kennengelernt hast, ist Sommelier und hat bei uns einen italienischen Rosè probiert, einen Castel del Monte vom Aldi! Spottbillig und lecker. Mimmo war begeistert und dann völlig irritiert, als er hörte, was das Tröpfchen kostete. Mehr kaufen, war sein Vorschlag. Es handelte sich dabei um einen leichten angenehmen Tischwein, zum Essen ideal.

Wie gesagt, alles Geschmacksache!

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Gina_Maria am 05.12.2003 um 08:24:27
Ich weis auch, daß der Katalog eigentlich zu teuer ist, aber ich stöbere nun mal zu gerne in solchen Zeitschriften. Da gibt es die tollsten Sachen die die Menschheit eigentlich nicht braucht. Aber manchmal bekommt man eine gute Idee und man kauft es dann woanders. Aber ohne die Zeitschrift wäre ich nicht auf das Weinangebot gekommen. Und die Flaschen waren ruck zuck da. Dienstags bestellt und Donnerstags schon die erste Flasche probiert.

Ich habe überhaupt nichts dagegen, bei Aldi Wein zu kaufen. Habe ich gerade erst gemacht für Georgs Geburtstag. Der Cianti schmeckt uns auch recht gut. Den Rose habe ich aber noch nicht probiert. Werde ich aber mal testen.

Ach ja, heute habe ich auch noch was tolles vor. Am Nachmittag werde ich mit einer Gruppe in die Tiefe des Kölner Doms steigen. Ich bin schon wahnsinnig gespannt.

Gestern war ich mit einigen Kolleginnen auf dem Bonner Weihnachtsmarkt und anschließend lecker essen. Diesmal aber griechisch. Mein Georgio hat dann, als ich zuhause war gesagt:
"Du warst beim Griechen, man kann es riechen". Na ja, wenn schon, dann muß es auch Zaziki sein, oder?

(Somit hat sich das Thema "Diät" erst mal erledigt)

Soderle, jetzt gönn ich mir erst mal eine schöne Tasse Kaffee.

Bis später
Gina

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 05.12.2003 um 15:56:44
Ja, Gina, diese Kataloge sind einfach köstlich. Und den meisten Kram braucht man nicht wirklich, aber man kann so schön von dem Schnickschnack träumen...

Im übrigen haben wir auch ein Testpaket von Giordano kommen lassen. Es war wirklich sehr preiswert, und der Inhalt ist sehr gut.

So, nun ruft mich wieder die Küche. unsere Weihnachtsfeier naht mit großen Schritten. Ich miss einiges vorbereiten.

Seid grgrüßt und trinkt mal ein nettes Tröpfchen auf mich.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 05.12.2003 um 16:41:25
Sorry, lanonna, wenn das der Giordano mit dem vielen Werbeschnickschnack ist, dann kann ich nur abraten. Zumindest ist sein Wein miserabel.

Die anderen Zutaten sind einigermaßen o.k.
Außerdem belästigt mich dieser Giordano mindestens zweimal im Monat mit seiner Telefonwerbung, die mir auf den Geist geht.
Wenn ich guten Wein oder gute Pasta kaufen möchte, brauche ich den Giordano nicht.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Danni am 05.12.2003 um 20:44:24
Hallöchen!

Dieses Thema ist eine echt gute Idee. Ich liebe natürlich auch die italienische Küche und versuch mich auch ab und zu. Hab schon gelesen, hier sind echte Gourmets vertreten. ;) Meistens koch ich aber nur "sugo al pomodorro" - halt Tomatensoße. Die ist aber echt vom feinsten!!  ;D Zumindest hat sich noch keiner Beschwert... ???

Bussi Danni

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 05.12.2003 um 21:28:25
Richtig!
Das Wasser für die Pasta ist angesetzt, der Käse frisch gerieben. In der Pfanne Öl, etwas feingehackte Zwiebel, quer halbierte Pomodorini im heißen Öl anschmoren (meine aus Castellana Grotte/ Apulien reichen vielleicht noch bis zum Jahresende!! Wenn alles fertig ist, etwas feingehackte Petersilie drüber, denn Basilikum mit Aroma gibt es jetzt nicht. Die Pasta auf den Teller, den Sugo drüber, dann den Käse, etwas feingeschnittenen Peperoncino - und das Essen ist ein Fest.

Wenn mir jemand ein Rezept für schwarze frische/ leicht angeschrumpelte Oliven rüberschicken kann, ganz herzlichen Dank! Sind eine "süße" Sorte, brauchen nicht entbittert werden.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 05.12.2003 um 22:02:02
Ich würde noch einige Kapern hinzufügen und was gibt's als Hauptspeise?
Einen schönen Petersfisch, oder einen Totani gegrillt?
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 05.12.2003 um 22:18:50
Stimmt, Federico, im Allgemeinen ist das Angebot katastrophal. Wir hatten ein bisschen Glück. Einen Teil der Weine konnten wir wählen und fielen also nicht so ganz herein. Die anderen sind mehr naja als gut, die anderen Zutaten aren richtig gut. Am besten war das Werbegeschenk, das allein den Preis des Paketes wert war: ein Flaschenöffnerset von ausgesprochen guter Qualität. Eine der Flaschen gaben wir unserem Freund und Sommelier aus Apulien zur Probe. Er fand ihn erstaunlich gut.

Und das war's auch schon. Glaube bloß nicht, dass wir nun Dauerkunden sein werden!

Wir haben unsere Weinhändler - Du weißt schon, wo. Und da bin ich mir sicher, dass ich wirklich Qualität bekomme und das, was mir schmeckt.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 06.12.2003 um 10:59:29
Ja, sicher, lanonna, es gibt bessere Produzenten als der Giordano.
Mir ist er auch zu werbeaggressiv und verkauft fast alle ital. Produkte zum Essen und Trinken, gleichzeitig möchte er aber als seriöses Edel-Weingut eingestuft werden. Das passt nicht so ganz zusammen.

Aber wir wissen ja, wo es die echte Qualität gibt.  ::) ::)

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 06.12.2003 um 15:19:53
::) ::)  Pasta con fagioli (soll Bohnen heißen ;D)  ::) ::)

Möglichst frische Bohnen, ansonsten die getrockneten Bohnen über Nacht in Wasser einweichen. Bohnen mit Wasser garkochen. Sellerie, Knoblauch, Petersilie, Basilikum und kleine Tomaten den gekochten Bohnen dazugeben. Anschließend nochmals knapp 10 Minuten aufkochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluß kurze, dicke Makkaroni dazugeben. Die Nudeln saugen die Flüssigkeit auf und das Gericht wird zu einem Bohnen/Nudeleintopf. Wichtig ist, dass die Bohnen nicht dicker als die Makkaroni sein dürfen, damit sie in die Nudeln hineinschlüpfen können.

Ein einfaches, aber supergutes Gericht.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 06.12.2003 um 17:34:34
Bohnen, Kichern, Linsen, Fave (dicke Bohnen) sind was Tolles. Sie wurden früher auch bei uns in D. mehr gegessen und auch gut zubereitet, sind aber wohl wegen ihres geringen Prestiges immer mehr aus der Küche verschwunden. Als Kind musste ich die "Saubohnen" oder "Pferdebohnen", die mein westfälischer Großvater im Garten anbaute, immer mit ihm heimlich essen, denn meine Großmutter und meine Mutter waren überzeugt von der Schädlichkeit dieses wunderbaren Essens, besonders für Kinder!

Im folgenden ein uraltes Rezept aus Calabrien:
Breite Nudeln und Bohnen oder Kichererbsen

Breite handgemachte Nudeln und Hülsenfrüchte, meist Kirchererbseen („ceci“), weiße oder braune Bohnen („fagioli“) gehören zu den Lieblingsgerichten der Calabresen und sind wohl das älteste Nudelgericht der europäischen Küche. In der Magna Graecia, den griechischen Städtegründungen in Süditalien und Sizilien seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert waren sie bekannt. Das Verbot, Bohnen zu essen, das der Philosoph und Mathematiker Pythagoras seinen Jüngern auferlegte, dürfte sich auf diese nahrhafte Suppe bezogen haben.  Er stammte aus Kleinasien, verbrachte aber nach wechselnden Aufenthalten in der ganzen damals griechischen Welt zwischen Schwarzem Meer und Sizilien die letzten Lebensjahrezehnte in Kroton, dem heutigen Crotone, wo er eine Lebensgemeinschaft mit Gleichgesonnenen gegründet hatte
Das Rezept ist einfach. Wichtig ist die Qualität der Zutaten, besonders der Bohnen oder Kichererbsen, die unbedingt frisch sein müssen, - höchstens aus der Vorjahresernte stammen dürfen.
Die Kichererbsen oder Bohnen werden über Nacht eingeweicht, das Wasser wird weggeschüttet.
Danach werden die Bohnen für 1.30 Std., die Kichererbsen für 2 Std. gekocht, wenn sie bis dahin nicht perfekt weich sind, auf kleiner Flamme weiterkochen! Zum Schluss salzen.
Die Nudeln werden frisch zubereitet:
Aus Mehl und Wasser einen Teig kneten, 30 min ruhen lassen, dann auswalzen und in breite Streifen schneiden.
Für die fertige Suppe ein „Soffritto“ zubereiten, während Bohnen oder Kichererbsen kochen:
Für die Kichererbsen 2 Stangen Bleichsellerie mit Rosmarin, 2 ganzen Knoblauchzehen und rotem Pfeffer in Olivenöl anbraten, den Knoblauch nach dem anbraten entfernen.
Für die Bohnen 1 Zwiebel, einige Kirschtomaten, Petersilie, Basilikum und Speckschwarten in Olivenöl andünsten.
Das Soffritto ca. 15 min bei den Bohnen oder Kichererbsen mitkochen, dann die groben Stücke (Selleriestangen, Schwarte) entfernen.
Die gekochten Nudeln zugeben, in der Suppe ziehen lassen (ca. 10 Min. ohne Feuer darunter).

Roten Pfeffer und nach Belieben etwas kaltes Olivenöl zugeben.



Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 06.12.2003 um 18:24:04
Hilfem was ist den mit den fagioli los? wieso klappt das a nicht?

Anse, ich mochte als Kind diese Sachen gar nicht, bin mittlerweile dankder süditalienischen Gerichte zum Liebhaber(in) geworden. Interessant ist, dass Pasta e fagioli in allen Regionen Italiens gegessen werden, und jede Region hat ihr höchsteigenes Rezept und natürlich immer das beste. Gut daran ist, dass es nie langweilig wird.

Ich habe dabei nur ein Problem: Ich bin auf der Suche nach einer feuerfesten Flasche, in der in der Toscana die fagioli über Stunden auf kleinster Flamme, besser noch in heißer Asche gegart werden. Das Rezept habe ich, kann aber leider keine Flasche kriegen.

Kann jemand von Euch helfen?

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Pascal am 06.12.2003 um 18:34:13
Kaum wird vom Essen gesprochen hab ich Hunger!  ;D


lanonna schrieb am 06.12.2003 um 18:24:04:
Hilfem was ist den mit den fagioli los? wieso klappt das a nicht?


Dieses Problem hatten wir glaub ich auch schon mal. Nämlich als du dein Rezept "F a g i o l i  all'ucelletto" ins Forum gepostet hast.  ;) Dass das "a" durch einen "*" ersetzt wird, wird eine Sperre des Forums sein; mal überlegen; welches vulgäre Wort könnte man denn daraus bilden.. ???

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 06.12.2003 um 18:39:37
Ich versuche es halt noch einmal: Das Rezept stammt aus einem alten toskanischen Kochbuch mit Rezepten für Liebende.

Fagioli all'uccelletto

Für 4 Personen als Beilage oder für 6-8 Personen als Antipasto

4-5 Blätter Salbei, 1 kleine Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, Olivenöl, 1 kleines Stück Schweineschwarte, 2 reife Tomaten, 500 g gekochte weiße Bohnen, 1 Bund Rosmarin, 1/4 l Brühe, Salz, Pfeffer.

Salbei, Zwiebeln und Knoblauch klein hacken, mit Olivenöl und der Schweineschwarte in einer Pfanne bei wenig Hitze anbraten.
Die geschälten und kleingeschnittenen Tomaten, die Bohnen, den Rosmarin und ein wenig Brühe hinzugeben und alles bei niedriger Temperatur köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Als Hauptgericht mit gegrillten oder gebratenen Würstchen servieren. Dabei die Würstchen auf der Länge halbieren und beidseitig kurz grillen oder braten.

Buon Appetito

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 11.01.2004 um 17:49:31
Liebe Comunità
ich habe mal wieder ein altes Thema aktiviert.
Bei dem Sauwetter mit Regen und Schneematsch, grauer Nebelsuppe musste ich mir die Stimmung aufhellen, - und das geht oft am besten in der Küche und danach beim Essen.
Ich habe noch 2 ganze Tontöpfe eingelegte Sardellen  (mit Salz und Peperoncino – einer milden Sorte), ein Geschenk von Freunden aus Diamante/ Calabrien. Die wissen, dass scharf vergnügt macht und sorgen dafür, dass ich so über den deutschen Winter komme, den sich Süditaliener noch viel schrecklicher vorstellen, als er es ist.
Ich machte mir gefüllte Spitzpakrikaschoten – „pipi chieni“ (die langen hellgrünen, die es beim Türken gibt: Trockenes Weißbrot reiben (nicht mehlfein!) – die Menge so, dass die Brösel etwa die Hälfte der Masse ausmachen. Dann ein paar grünen Oliven, Kapern, Knoblauch, Petersilie, die Sardellen (ohne Kopf und Schwanz) feinhacken und das mit den mit Olivenöl angefeuchteten Bröseln vermengen, mit Pfeffer und – so man hat getrockneten Wildfenchelblüten würzen. Damit die Paprikas füllen, durch das Loch, was beim Entfernen des Stängels entsteht. In einer eingeölten Ton- oder Aluform in den heißen Backofen geben, zuerst zugedeckt (Alu-Folie), dann offen. Dauert bei guter Hitze ca. 45-60 Min.
Dazu gabs einen Linsensalat – ganz einfach Linsen mit einer Zwiebel, einer Möhre und einer Selleriestange, Lorbeerblatt, Salz und Peperoncino gar kochen, dann abkühlen lassen. Wenn sie lauwarm sind, mit Olivenöl, Essig und etwas Zucker abschmecken.
Dann Cuscus (nach dem Rezept auf  der Schachtel zubereitet), ein schnelles und schmackhaftes Essen ähnlich wie die türkische Bulgur-Grütze.
Dazu gabs dann noch eine Karaffe Primitivo aus Santeramo/ Apulien. Jetzt ist die Stimmung gut, die Arbeit am Schreibtisch (das Forum ist reines Vergnügen) geht voran.
Wilder Fenchel (im Juni und Sept. die Blüte), im Oktober/ November die Samen ist eines der wichtigsten Gewürze in meiner mediterranen Küche. Er wächst fast überall im Centro-Sud in Massen an Wegrändern und auf Ödland. Die getrockneten Blüten sind feiner und süßer im Aroma als die Samen, die calabro-lukanischen und sizilianischen Würsten erst die richtige Würze geben.


Ich hoffe, das Thema bringt auch in Euren Wintertag ein wenig Wärme und Licht.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 11.01.2004 um 18:52:03
Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, anse, und das selbst noch nach dem Abendessen mit einem schönen Gemüserisotto.
Bitte erklär das nochmal mit dem wilden Fenchelsamen und den -Blüten. Ich kenne bisher nur den Fenchel als Gemüse oder Salat, also die Knolle, den Samen hatte ich nicht benutzt, wohl aber in der Salcice-Bratwurst gerne geschmeckt.
Letzte Woche sah ich überall im Süden den wilden Fenchel sprießen, wußte aber nicht, wie ich ihn mitnehmen sollte, bzw. den Samen gewinnen sollte.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 11.01.2004 um 20:26:05
Ciao Federico, liebe Comunità,
wilder Fenchel ist einer der essentiellen Aromastoffe der mittel- und süditalienischen Küche (in der eingeschlossen natürlich immer Sizilien und sa Sardinnia).
Die Pflanze wächst fast überall, sieht so etwa aus wie Dill (das Gewürz, was an deutsche, polnische und russische Gurken gehört - die comunità tedesca-polacca-ucraina-russa in Diamante/ Cirella (CS) macht da Missionsarbeit unter den Calabresen).
Zurück zum wilden Fenchel: er ist der Vorfahre des Fenchelgemüses. Schaut Euch im Frühjahr die Wildpflanze an, wenn sie gerade beginnt sich zu entwickeln: Ihr sehr dann weitaus weniger fleischig als beim Gemüsefenchel beim frischen Grün die Anlage zur Knolle. Das frische Grün kann als Wildgemüse zusammen mit anderen "Ciccoriedde" in den Topf wandern, oder man kocht es wie in Lukanien im Nudelwasser mit oder macht es zu einem der Grundbestandteile von pasta con le sarde, einem genialen Gericht der armen Küche von Palermo. Oder man aromatisiert damit wie im mittelitalienischen Vitberbo das Porchetta (Schwein aus dem Backofen), das es auch anderswo in Mittelitalien gibt (Rom, Castelli Romani, Rieti, Abruzzo), aber dort mangels wildem Fenchel nie an die Porchette von VT, Bolsena, Montefiascone, Gradoli, Tuscania und Tarquinia heranreicht. Dort aromatisert man auch die weissen Bohnen mit Finocchio.
Fenchelblüte (trocken oder frisch) oder auch die harten Stängel und Samendolden sind unentbehrlicher Bestandteil für alle Sughi alla messinese (alla liparota) zusammen mit Kapern und uva passa, zum Beispiel bei den Involtini di pesce spada alla messinese/ alla bagnarota (für die Calabresen), den mit frischer Tomate gekochten Schwertfischrouladen, wie man sie gern auf beiden Seiten der Meerenge von Reggio und Messina isst.
Nur sehr notfalls kann man den wilden Fenchel durch Fenchelsamen aus dem Teebeutel ersetzen.
Ernten lohnt. Meist hat man in einer Viertelstunde den Jahresvorrat abgeschnitten, der dann getrocknet wird.


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Tropea am 11.01.2004 um 21:07:52
Ciao anse,
kennst du die fagioli von Caria? am August 6 es gibt einen sehr bekannte Sagra da Sujaca (Bohnen)
ich warte auf dich um es zu probieren.
Bitte entschuldigung meinen deutsch...
Rezept: sujaca (fagioli) nta pignata alla cariota        
    Persone: 6-7  
    Ingredienti: acqua , sujaca di caria ,sale,peperoncino. pignata(recipiente di terracotta nel quale si cucina la sujaca)      
Preparazione: questa ricetta rappresenta il modo tradizionale con cui si cucina la sujaca che si gusta nella nostra sagra. per cuocere la sujaca alla cariota bisogna riempire di fagioli secchi ,la pignata fino a meta' della sua capienza.per conoscere la giusta quantita' da mettere occorre inclinare la pignata in senso orizzontale ponendo la sua bocca su una mano ed eliminare la quantita' di fagioli che fuoriesce e si deposita ,appunto sulla mano stessa.si riempe d'acqua la pignata sino a meta' sino al suo collo e bollire a fuoco lento cercando di evitare che l'acqua fuoriesca dal recipiente . il tempo di cottura e di circa tre ore .man mano che l'acqua si prosciuga , aggiungere altra acqua precedentemente riscaldata.importante i fagioli non vanno mai girati con cucchiaio forchette ,ma occorre agitare la pignata manualmente.a meta' cottura aggiungere sale e peperoncino .servire calda e condire al piatto con olio d'oliva. buon appetito
                      Ciao
 
   


Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 12.01.2004 um 00:09:57
Bohnen sind eines der besten Gerichte der traditionellen Küche. Im Süden sind sie mindestens so gut wie die berühmten fagioli all'uccelletto aus der Toscana, nur dass sie dort nicht in der Glasflasche, die in der heßen Herdasche steht, gekocht werden, sondern in einem Terrakottakrug, der Pignata, die neben dem Kamin- oder Herdfeuer steht. Die Krüge sind dünnwandig, aus rotem Ton. Man findet sie noch heute ebenso wie die großen Schmortöpfe in Rutigliano bei Bari, in Curinga di Maida(CZ) und Seminara (RC) in Calabrien, Küchengeräte für langsames, geduldigen Kochen, bei dem die Zutaten ihr ganzes Aroma bewahren.
Ich will mich jetzt mal von Bohnen, Hühnern (da gibt es demnächst ein ganz persäönliches Rezept) und Kaninchen lösen und zu den News im Forum wechseln, auch wenn es dort wahrscheinlich wieder nur um H-Milch geht.
Buona notte Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 12.01.2004 um 12:19:06
:'(

Ihr seid gemein.... Ich sitz hier in der Arbeit und kann mein Wurstbrot runterwürgen.... während ich von so mmmmhhhhhh leckeren mmmmmhhhhh Speisen lese!!!

Die gefüllten Peperoncini hören sich gigantisch an!!! Langsam schlage ich ein "Kochtreffen" vor!!! :-)

Grüsse und guten Appetit!

Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 12.01.2004 um 18:11:07
attenzione!
keine Peperoncini, sondern Peperoni - als nicht höllisch scharf, sondern eher sanft. Die ganz idealen "pipi" bekommt man in Deutschland fast nie. Aber an Stelle der hellgrünen, schlanken, sehr kernereichen Schoten gehen auch die größeren türkischen oder die noch größeren, aber sehr leckeren hellgelben Paprikas aus Ungarn.
Peperoncini (am besten die kirschgroßen runden) lassen sich auch füllen. Die Signora Vincenzina aus Grisolia (CS) füllt sie mit Thunfisch und konserviert sie in Essig.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 24.02.2004 um 21:57:43
So, - ich hole mal das seit Wochen verschüttete Thema aus dem Untergrund, damit es nicht weiter in so geologisch unstabilen Ecken wie der Meerenge von Reggio und Messina herumirrt.
Und gleich eine ganz einfache kulinarische Einstimmung auf die Region um den Stretto, die Meerenge, die jetzt noch unverbaut ist:
"u sammurigghiu" - eine Soße, eigentlich nicht einmal das, über Fisch vom Rost: Olivenöl, Salz, Zitronensaft und Origano aufschlagen- wird dann recht dickflüssig und kalt über den heißen Fisch geben. Ideal mit Schwertfisch, ist aber auch mit anderem frischen Meeresfisch eine Offenbarung!
Buon apetito anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 24.02.2004 um 23:37:14
Ciao, Anse,
als Fischallergikerin leide ich immer ein wenig unter solchen Rezepten. Ich kann sie nicht machen, in meiner Küche ist Fisch strikte untersagt. Ich habe nämlich momentan die Nase von Krankenhäuser voll.

Zu den peperoncini tondi: sie wachsen glücklicherweise auch in unserem Garten in Apulien. Wir putzen sie und legen sie in gutes Olivenöl ein, allerdings ohne Füllung. Thunfisch kommt ja nicht infrage. Aber es gibt ein wunderbares Rezept Mousse di prosciutto. Das mache ich, und dannlasse ich die peperoncini abtropfen und fülle sie mit der Mousse. Die, die nicht gleich in sämtlichen Mägen verschwinden, lege ich wieder in das Peperoncini-Öl ein. Sie halten gut 8 bis 10 Tage. Das ist eine Delikatesse, die ich bei meinen Puglieser Freunden kennen lernte.

Buin Appetito!

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 25.02.2004 um 11:32:29
Was wir bei all' den guten Gerichten und Soßen nicht vergessen sollten, sind die Capperi, die man bei uns leider nur im Zusammenhang mit den Königsberger Klopsen kennt.

Ich ernte jedes Jahr im Mai/Juni um die 2 Kilo Kapern, die auf den äolischen Inseln noch wild wachsen, aber besonders auf Salina auch angebaut werden, lege sie für 2 Monate in grobes Salz, damit die Bitterstoffe entzogen werden.
Anschließend werden die Kapern entweder direkt aus dem Salz den Saucen und/oder Salaten zugefügt, oder man wässert sie gut und legt sie anschließend je nach Geschmack in Aceto balsamico oder in olio di oliva.
Bei mir gibt es kaum eine Sauce oder einen Salat ohne diese kleine Köstlichkeit.
Läßt man einige Kapern am Stock hängen, kann man die schönen orchideenähnlichen Blüten bewundern, denn Capern sind ja bekanntlich Blütenknospen.
Die Kapernfrüchte kann man zwar auch in der Küche verwenden, haben aber m.E. nicht diesen vorzüglichen Geschmack wie die Knospen.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 25.02.2004 um 12:29:02
Die genannten Königsberger Klopse sind, wenn richtig zubereitet - also gute Zutaten, eines der besten Gerichte der deutschen Küche und haben unsere calabrischen und apulischen Freunde begeistert.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 25.02.2004 um 14:58:17
Das ist auch o.k. so, denn die Königsberger Klopse schmecken gut.
Nur schade, dass den meisten bei uns zu den wunderbaren Kapern eben nichts anderes als die Klopse aus Königsberg  ;D einfallen.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 25.02.2004 um 16:28:37
Ciao, Federico,

können wir eine Tauschaktion machen? Ein paar eingesalzene capperi gegen z.B. ein Rezept wie Spaghetti al San Giovaniello?

Lanonna   ;D  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 25.02.2004 um 18:08:06
Ich gebe keine ab, denn bei mir werden sie gerade reichen, bis im Juni die Ernte in den Felsen der Steilküste von Scalea (CS)  losgehen  kann. Ma, carissima Lanonna. Du wohnst in Apulien dicht an einer Region, wo Capperi wachsen, die denen von den Eolie und Pantelleria ebenbürtig sind: Gallipoli, Castro, Leuca.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 25.02.2004 um 18:57:29
scusatemi, ich komme etwas sehr spät mit dem Hinweis auf eine Radiosendung über die CUCINA POVERA (Nicht nur italien!!!). Die Sendung geht in ein paar Minuten  (19.05) im Deutschlandradio Berlin (www.dradio.de) los. Auf dem Sito findet Ihr auch die Frequenzen dieses leider immer noch nicht D-weit zu empfangenden Senders.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 25.02.2004 um 18:58:56
Carissima lanonna, wie anse immer so schön sagt:
ich habe noch Kapern in Salz zum Abgeben aus der eigenen Ernte 2003, wenn auch nich mehr allzuviel. Im Mai gibts ja bei mir Neue.
Postadresse genügt und ich schicke Dir eine Kostprobe.
Ciao
Federico  

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 25.02.2004 um 19:46:40
Ciao, Federico,

ich nehme dein Angebot dankend an. Leider habe ich keine capperi in meinem Garten. Ich muss sie bei Freunden ernten, wenn ich denn zur rechten Zeit am rechten Platz bin. Das klappt leider nicht immer.

Mein Gärtner will mir keinen Kapernstrauch pflanzen, weil er Angst hat, dass das Teil zu schnell wächst und die Arbeit an ihm hängne bleibt. Deshalb hat er mich schon mit Kapern aus seinem Garten beglückt. Ich mag ihn aber nicht immer danach fragen.

Ciao

Lanonna  :-*  :-*  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 25.02.2004 um 21:09:59
o.k. lanonna, dann biite nur noch Deine Adresse per e-mail oder Kurznachrichten.
Lieferung folgt.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 26.02.2004 um 00:52:29
Ti ringrazio tantissimo!

Lanonna  :-*  :-*  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 06.03.2004 um 21:49:32
Ich hätte nie gedacht, dass die Kutteln/ trippa soviel Echo auslösen. In der traditionellen Küche aller europäischen Regionen, in denen Fleisch nur selten auf den Tisch kam, waren und sind sie ein Leckerbissen für kleine Festtage: fast überall in Italien und Frankreich, in Spanien und Polen, in Baden und Württemberg, in Thüringen.
Anderswo werden sie als Hundefutter verkannt: "darf es noch was für den Hund sein". "Waaas, das essen Sie?"
Wer diese bei uns außer Gebrauch gekommenen Fleischteile nicht mehr kennt, sie kennen lernen möchte (dazu zählen auch Lunge, Herz, Milz, für die ganz Empfindlichen auch Leber) sollte allen Mut zusammennehmen und in die Niederungen der Kleineleuteküche von Genua, Florenz, Neapel, Palermo und Catania hinuntersteigen.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 06.03.2004 um 21:58:55
Ganz sicher kann man auch Kutteln hervorragend zubereiten. Ich meine nur, dass ein Vergleich mit edlen Fleischgerichten nicht statthaft ist.

Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, was Kutteln tatsächlich sind; ist es der Magen oder sind es die Gedärme oder was ?

Dass Innereien vorzüglich schmecken hat uns nicht nur unser Exkanzler Kohl mit seinem Saumagen gelehrt. Meine Mutter war eine vorzügliche Saumagen-Köchin.

Ob Saumagen aber was mit Kutteln zu tun hat glaube ich eher nicht.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von stefan am 06.03.2004 um 22:55:15
pfuideibl.
kutteln, lieber federico, ist ein rinderpansen. also hundefutter. kanns ja grade noch fassen das jemand leber oder herz isst, aber kutteln sind scho voll wiederlich. man kann sie sicherlich gut zubereiten- aber das kann man wohl mit allem wenn man nur gut zuwürzt. aber essen..............nein danke.
aber sag niemals nie...man weiss nie was alles noch auf einen zukommt, dann bin ich vielleicht mal dankbar für das zeug.
trippa sind wohl kutteln in italien, danke anse, gut zu wissen.DAS WERDE ICH WOHL NICHT BESTELLEN!! :-X :-[
CIAO

Titel: Re: Genießen
Beitrag von klaus20052 am 07.03.2004 um 01:54:00
Verglichen, mit so mancher Leckerei, die einem in Fernost (z.B. Hongkong) angeboten wird, sind Kutteln/trippa ja wirklich noch geradezu ein Feinschmeckerhäppchen - selbst für jemanden, der sie vielleicht aus persönlichen Gründen (was der Bauer nicht kennt, ißt er nicht) gar nicht mag.

Hat irgendjemand von Euch schon mal die sogenannten "100-jährigen Eier" probiert?

Die sehen nicht nur übel aus, sie riechen auch ekelbäh - und wer das Rezept kennt, weiß auch warum...

Klaus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 07.03.2004 um 09:21:17
Ich möchte hier niemanden mit Kutteln zwangsfüttern. Sie sind vielgeschätzter Bestandteil der italienischen Küche, die ja ihre Wurzeln in der pantasiebegabten Armeleuteküche der Regionen hat. Und da sind Innereien Menschenessen und nicht Hundefutter, genauso wie andere billige Speisen (dicke Bohnen, weiße Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Wildgemüse, steinhart gewordenes Brot, Kohl aller Art) immer eine Hauptrolle gespielt haben. Auf die Zubereitung kommt es an!
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Isostar am 07.03.2004 um 12:58:35
Ciao a tutti,

ich kann mir gut vorstellen das Kutteln was hervoragendes sind und man weis auf jeden fall was man isst.  Bei dieser gemahlenen Fleischpampe mit den weisen Fettbrocken bin ich mir da nicht so sicher.   ;D

Uebrigens sind im Saumagen keine Innerein lediglich die Huelle gibt den Namen dafuer. ;)

A prossimo, Markus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 07.03.2004 um 19:36:43
Das mit dem Saumagen ist richtig:

Man kaufe einen mittelgroßen Saumagen (beim Metzger vorbestellen), wasche ihn gut aus und fülle ihn mit:
Speckwürfel, Fleischwürfel, Hackfleisch, Kartoffelwürfel, Brot, Majoran, Pfeffer, Salz.

Wenn der Magen zugenäht ist kommt er in einen sehr großen Topf, worin er bei 90 Grad mehrere Stunden ziehen muss. Er darf nicht kochen, sonst platzt der Magen auf und alles ist dahin  ???

Nach etwa 3 Stunden (je nach Größe) den Magen vorsichtig in Scheiben schneiden und heiß mit Sauerkraut servieren.

Was überbleibt wird am nächsten Tag in Scheiben in der Pfanne gebraten und schmeckt auch köstlich, aber nicht ganz so gut wie der frisch gekochte Saumagen, dessen fleischige Endstücke mir am besten schmecken.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 07.03.2004 um 20:46:49
Mi viene l'acquolina in bocca!
Noch ganz wichtig: der Saumagen darf nicht zu prall gefüllt werden, denn beim Kochen dreht sich die Fülle aus und kann ihn zum Platzen bringen.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 07.03.2004 um 22:04:23
Ja da läuft auch mir schon beim Schreiben das Wasser im Munde zusammen.

Der Saumagen ist aber recht unitalienisch. Ich kenne ihn als eine Spezialität aus der Pfalz.

Wenn ich an Italien denke und überlege, was dort an Essbarem alles gefüllt wird, dann fallen mir primär die Totanis oder die großen Calamaris ein, die mit den unterschiedlichsten Füllungen veredelt werden.

Ein gutes Rezept für eine solche Füllung habe ich aber leider bis heute (noch) nicht gefunden. Daher esse ich diese Tierchen meist natur und arrosto.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 07.03.2004 um 23:34:02
Lieber Federico, die klassische Füllung in der baresischen Küche ist einfach und überzeugend:
trockene Weißbrotbröseln, die mit Olivenöl getränkt sind. In die Masse kommen außerdem feingehackt Petersilie, grüne Oliven, Kapern (können fehlen), Knoblauch, Pfeffer oder Peperoncino, Zitronenschale. Das dann ab in den Ofen (zuerst zugedeckt, ein Glas Vino bianco, Zitronensaft und Olivenöl drüber geben.
Das Rezept funktioniert auch mit Sepía. Wenn Du den Geschmack intensiver magst, in die Fülle feingehackte  Sardellen geben, wobei dann ein Mehr an Petersilie gut ist.
Oder Du machst mit der selben Fülle alla messinese/ alla bagnarota (von Bagnara Cal. / RC), wo die totani oder seppie in einer recht dünnen Tomatensoße mit wildem Fenchel und Rosinen schmoren. Zitronenschale (im Ganzen) und Origano nach Gusto!
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von klaus20052 am 08.03.2004 um 00:16:21
Ciao Anse,

klingt lecker! Bei welcher Temepratur und wie lange müssen die tierchen denn im Ofen bleiben?

Klaus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 08.03.2004 um 07:17:12
Ciao Klaus, die Temperatur so um 180 Grad, aufpassen, dass nicht die Flüssigkeit rausdampft, nötigenfalls vorsichtig Wasser nachfüllen, aber immer in kleinen Mengen. Die Garzeit hängt sehr von Art und Größe ab. Dünnwandige Calamari gehen schneller als Totani, Seppia ist generell etwas zarter. Aber unter 30 Min. im vorgeheizten Ofen geht es nicht.
Ciao Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 08.03.2004 um 08:11:48
Danke, das klingt ausgesprochen lecker, anse.
Ich werd's am Wochenende gleich mal ausprobieren.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 08.03.2004 um 12:23:02
Mmmmmhhhh!!!

Ich hab grad Mittagspause und "muss" solche Leckereien lesen?

Federico: Nein, ich bin keine Vegetarierin - gaaaanz im Gegenteil!!! Natürlich kann ich spontan mein Lieblingsfleischgericht aus Italien nennen: Saltimbocca alla Romana. Was ich aber auch noch wunderbar finde: die gute alte Pasta, frisch gemacht, mit fast JEDER Füllung und fast JEDER Sosse ... mmmhhh!

Ich erinnere mich so gerne daran, als ich in Chiavari meinen Sprachkurs machte, und mir fast jeden 2. Tag frische Pasta und frische Sossen kaufte, um sie in meinem Appartment zu kochen. Lecker!

Eine weitere Lieblingsspeise von mir, gerade in Chiavari war sie besonders gut: Focaccia. ... die ich selbst bisher noch nicht sooo gut hinbekommen habe. Leider.

Huuuuuuuunger!!!!

Ciao,

Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 08.03.2004 um 12:31:15
Noch eine Frage:

Was sind totani eigentlich genau? Und was ist der Unterschied zu seppie?

Bei meinem Lieblingsitaliener gibt es solche herrlich gefüllten Tintenfischtuben mit Brotkrumen und Shrimps, lecker gegrillt. Allerdings nur auf Vorbestellung. Ich sollte mal wieder dort anrufen....

Tanti saluti,

Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 08.03.2004 um 13:19:54
Totani, Calamari und der Sepia gehören alle zu den Tintenfischarten. Insbesondere Totani und Calamari kann man relativ schlecht voneinander unterscheiden. Es sind beides tubenförmige Körper mit recht kleinen Tentakeln, im Gegensatz zum Polipo mit den bekannten Krakenarmen.

Die Totani können wesentlich größer werden als die Calamari. Den größten Totani den ich bisher gesehen hatte wog so um die 10 kg. Geschmacklich sind die meist bräunlich gefärbten Totanis den Calamaris ähnlich, wenn auch die eher gräulich gefärbten Calamaris, die auch nicht so riesig werden wie die Totanis, meist etwas teurer sind. Der Farbunterschied besteht nur in der Hautfarbe. Da Viele die Haut beim Kochen abziehen, ist der Unterschied anschließend nicht mehr zu erkennen.

Ganz große Tiere sollte man nicht kaufen, am besten schmecken die etwa 20 cm großen Tintenfische.

Der Sepia unterscheidet sich von den oben genannten dadurch, dass er eine Art "Gerippe" hat, was die anderen Weichtiere nicht haben. Beim Totani und Calamari findet man als Ansatz lediglich kleine Streifen die ausschauen wie ein Stück Plastikfolie.

Man kennt den Knochen beim Sepia auch als den bekannten weißen Vogelwetzstein, der fast in jedem Kanarienkäfig hängt.

Der Sepia wird selten sehr groß, hat aber festes und dickes Fleisch und eine eher rundliche Form mit ganz kleinen Tentakeln.
Das besondere am Sepia ist seine Tintenblase, die man vorsichtig entfernen muss bei der Zubereitung. Nur die Tinte des Sepias dient zur Herstellung der bekannten Spaghetti nero. Die Tinten der anderen Tintenfischarten eignen sich nicht oder weniger für die Herstellung dieser schwarzen Sauce.

Füllen (siehe den Rezeptvorschlag von anse weiter oben) kann man alle diese drei Arten, nicht dagegen den Polipo, der bekanntlich fast nur aus Tentakeln besteht, die aber gekocht ebensogut schmecken.

Um zu Deiner Frage zurückzukommen:
Die Tintenfischtuben beim Italiener im Restaurant können sowohl Calamari als auch Totani sein, wenn sie eine langgezogene Form haben.
Sind sie eher rundlich in der Form, sind es jedoch Sepia.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 08.03.2004 um 19:24:16
Die Spaghetti nero sind eine Spezialität für sich.

Ganz einfach macht man sie, wenn man vom Sepia die Tintenblase vorsichtigt ausgelöst hat und den Inhalt dieser winzigen Blase, es sind nur wenige Tropfen, der normalen Tomaten-Spaghetti-Sauce zugibt.

Diese wenigen Tropfen färben die Tomatensauce in Sekunden in eine tiefschwarze Tunke, die leicht süßlich schmeckt und womit man sich so schön bekleckern kann  ;D ;D.

Verfeinern sollte man diese schwarze Sauce in dem man einige Stücke vom Sepiafleisch dazugibt.

Die fertigen schwarzen Nudeln in der Tüte sind hier nur ein ganz ganz schwacher Abklatsch dieses Spezialgerichtes, das nicht jeder mag, weil es eben aufgrund der schwarzen Farbe ungewöhnlich ausschaut aber dafür umso besser schmeckt.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von klaus20052 am 09.03.2004 um 15:58:38
Ciao anse,

ti ringrazio -

Klaus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 09.03.2004 um 17:28:18
Vergiss nicht etwas feingehackte Petersilie zum Schluss drüber zu geben. Diese kleinen grünen Reflexe in absoluten Schwarz gehören dazu. Risotto al nero di seppia (mit Fischsud ansetzen) ist ebenfalls von großen schwarzen Glanz!
Ich muss noch bis Ende April warten, aber dann widme ich mich eigenhändig diesem wunderbaren Gericht!
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 09.03.2004 um 18:07:50
Ciao!

Danke, Federico, für die ausführliche Erklärung!

Und danke für die leckeren Rezepte, freu mich schon...

Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 15.03.2004 um 01:34:38
Und hier mal zum Probieren - Übersetzen und Kochen:

I CASONCELLI ALLA BERGAMASCA (CASONSÈI DE LA BERGAMASCA)

Questa ricetta è sicuramente una tra le più conosciute ed apprez-zate della tradizione culinaria di Bergamo.

E' un piatto estremamente povero e di facile preparazione, nacque come modo per utilizzare gli avanzi delle carni suine e bovine. Il prodotto si è poi affinato con il passare del tempo e in particolar modo, nell’800 i Casoncelli  ottenuto gli onori della tavola, sia per la qualità della sfoglia che per quella del ripieno, arricchi-tosi rispetto alla ricetta tradizionale con l’aggiunta di amaretti, uva sultanina, pera spadona e scorza di limone.

La Pasta dei "Casonsèi" è composta dai seguenti ingredienti (1 kg. di pasta):
800 g Mehl "00", 200 g Hartweizengrieß, 3 Eier, Wasser.

Il ripieno dei "Casonsèi" è composto dai seguenti ingredienti (1 kg. di ripieno):
259 g getrocknetes und geriebenes Brot oder in Milch eingelegt, 2 Eier, 150 g Formaggio grana padano, 300 g gemischtes Gehacktes oder ausgelöste Bratwurst, 200 g gebratenes Rindergehacktes, 10 g Ama-retti, 30 g Sultaninen, 1 Birne, Gewürze nach Geschmack, etwas a-bgeriebene Zitronenschale, Knoblauch und Petersilie.

Il condimento di servizio è a base di Butter, Salbei, geräucher-ter durchwacksener Speck gewürfelt, geriebener Parmesankäse.

Le modalità di preparazione per il soffritto sono libere, esclu-dendo l’uso di oli e di margarine di vario tipo.

Amalgamate sulla spianatoia la farina, le uova e un pizzico di sale e aggiungete acqua quanto basta fino ad ottenere un composto omogeneo, quindi lasciatelo riposare per almeno mezz’ora.

Nel frattempo preparate il ripieno, fate rosolare con una noce di burro il macinato base per salame, la pera sbucciata e tritata a cubetti, quindi aggiungetevi la carne bovina arrostita, l’aglio, il prezzemolo e fate insaporire questa amalgama per alcuni istanti.

Versate tutto in una terrina, unitevi del formaggio grana, del pangrattato, le uova, gli amaretti macinati, l’uvetta tritata, una macinata di pepe e un pizzico di sale. Mescolate l’impasto e se ri-sultasse troppo asciutto aggiungete un goccio d’acqua o del brodo.

La sfoglia deve essere tirata fino a che non raggiunge uno spes-sore di circa 0.6 mm.

La forma di pasta (disco) nella quale si deve porre il ripieno deve avere il bordo liscio e un diametro che può variare dai 6 agli 8 cm.

La forma dei "Casonsèi de la bergamasca" si ottiene in questo mo-do: stendete la sfoglia, ritagliate dei dischi di 6/8 cm. e ponete del ripieno con cucchiaio nel centro dei dischi di pasta, quindi piegate il disco sul ripieno, chiudete il bordo, ripiegate la parte ripiena sul bordo e pressate leggermente al centro.

Lessate i Casoncelli in acqua bollente salata, scolateli e dispo-neteli su di un piatto da portata e cospargeteli con grana grattu-giato. Conditeli con burro fuso, salvia e pancetta.

All’atto dell’ immissione in commercio i "Casonsèi de la Bergama-sca" devono recare un contrassegno specifico approvato dal Comitato che garantisca la rispondenza del prodotto a specifiche prescrizio-ni stabilite dal presente Disciplinare.

Eine arbeitsreiche herrliche Leckerei, ein Vorgeschmack auf Bergamo!

Ciao e Buon Appetito

Lanonna  :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 15.03.2004 um 20:55:18
Der Frühling kommt jetzt auch in die Küche. Noch ein paar Tage, dann gibt es den ersten frischen Löwenzahn, der besonders lecker als Salat ist,  am allerbesten mit einer Vinaigrette und gerösteten Speckwürfeln. Und die ersten zarten Brennnesseln, die mit Spaghetti, Öl und frisch geriebenem Parmesan oder Crotonese genossen werden (ein Hartkäse aus der Sila, der zur Hälfte aus Kuhmilch und halb aus Schafsmilch gemacht wird, - es gibt auch reinen Schafskäse, der kräftiger ist – ich mag das Milde am „formaggio misto“). Und dann geht die Zeit der Ramseln los (so heißt bei uns Allium Ursinum – Bärlauch) , als Pesto auf frisch gebackenem Brot oder Nudeln eine Wonne. Mit Wildkräutern, die etwas bitter sind (Löwenzahn, Knoblauchsrauke – die verliert beim Kochen ihren Knoblauchduft und kann recht bitter werden, Scharbockskraut) kann man gemischt dünsten (ein, zwei Minuten reichen!) und man hat dann die grüne Zutat für Purea di Fave (Saubohnenbrei), in Sizilien auch „maccu“ genannt: ganz einfach gekochte Saubohnen (ich nehme die aus dem Glas, die sind wenigsten weich!) aus der derben Haut befreien, mit Wasser/ Lake aus dem Glas kochen, mit dem elektrischen Zauberstab oder der flotten Lotte pürieren (wer die Traditionen achten möchte, dann sie auch durchs Sieb streichen – buon lavoro! Dann wird der Brei mit nicht ganz wenig Olivenöl, das wirklich gut sein muss, glatt gerührt – der Brei muss glänzen. Das gekochte Wildgemüse drüber geben. Peperoncino nach Gusto!
Statt Fave kann am auch Ceci (Kichererbsen – ebenfalls aus der derben Außenhaut befreien) oder Linsen zu Brei machen.
Die Wildkräuter sind auch ganz lecker mit einem Risotto aus Graupen!

Also beim jetzt ausbrechenden Frühling nicht ohne Tüte und Messer in die Landschaft gehen. Mit ganz viel Glück findet man auch ein paar Morcheln – ich habe meine Stellen in D und in I.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 15.03.2004 um 21:32:26
Ciao anse, Du machst mir immer wieder Appetit mit Deinen Anregungen.
Besonders der Bärlauch hat es mir derzeit angetan. Den mach' ich, wie Basilikum-Pesto, aber mit weniger Knoblauch, dafür um so mehr Pinienkerne und sehr gutes, grünes Olivenöl.
Du solltest statt der vielen Reiseführer mal ein Kochbuch schreiben, eines mit Spezialitäten, die man nicht alle Tage findet, wie eben Bärlauch, Fave oder Ceci.  ;D ;D

Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 15.03.2004 um 22:12:46
Caro Federico,
Die "Feldküche von Anse e Angela" ist in Arbeit. Braucht aber noch eine Weile (ein paar Monate). Sie wird dann auch ins Netz gestellt. Denn jetzt  stecken wir voll in der Neuausgabe unseres Agriturismo-Führers "Landurlaub in Italien"
www.bauernhofurlaub.com

Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 17.03.2004 um 12:28:44
... ich bin immer wieder darüber erstaunt, dass sich hier die Männer leidenschaftlicher über das Thema Kochen unterhalten als die Frauen!

Können wir nicht mal einen Kochabend veranstalten  ;D   ... bei dem die Männer kochen, natürlich!

Carissimi saluti,
Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 17.03.2004 um 15:51:09
Es ist doch eine altbekannte Tatsache, dass Männer die besseren Köche sind.
Der Grund ist einfach deshalb, weil Liebe durch den Magen geht.  ;D ;D ;D Und da wir bei der Liebe doch auch ein Wörtchen mitreden möchten, kochen wir erst mal spitzenmäßig.  ;D ;D
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 18.03.2004 um 01:34:45
Du kennst meine Küche nicht, Federico!

Und was die Männer angeht, so erwarten sie einfach, dass sie im Normalfall von einer Frau verpflegt werden, und merken kaum, wieviel Liebe und Geschick oft dahinter steckt.  :'(

Und wie immer, wenn Männer sich herablassen zu sogenannten "Frauenarbeiten", dann spielen sie ihr Tun in Himmelshöhen und sind immer tausendmal besser als jede Frau.

Wär's doch mal so beim Kinderkriegen!  ;D

Lanonna   :P  ;D  ;)  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 18.03.2004 um 09:24:29
Leider kenn' ich Deine Küche nicht, lanonna, sonst würde ich ganz sicher bekennen, dass Ausnahmen die Regeln bestätigen.

Und das mit dem Kinderkriegen ist nicht unsre Schuld. Dafür geben wir uns aber besonders große Mühe bei der Zeugung des Nachwuchses  ;D ;D ;D

Ciao
federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 18.03.2004 um 16:22:06
Ich glaub's!

Lanonna  ;D  ;D  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 19.03.2004 um 17:09:08
also ich find die idee von sonsalein saugut.

ich bin sofort dabei, wenn die mädels mal bekocht werden wollen - stellt doch mal ein wunschmenü zusammen.

montalbano

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Chris am 19.03.2004 um 17:37:45
Ich kann nichts überhaupt kochen.... nur essen! Mutti, hilfe!  ;D ;D ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von piccolina am 19.03.2004 um 18:12:30

Chris schrieb am 19.03.2004 um 17:37:45:
Ich kann nichts überhaupt kochen.... nur essen! Mutti, hilfe!  ;D ;D ;)


Aber Chris, nen Topf voll Spaghetti wirst du ja wohl noch hinbekommen, oder?!

Jaja, immer diese "mammoni"...
;D ;D ;D

ciao


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 19.03.2004 um 18:54:36
Das Allereinfachste, was auch die "mammonis" sicher noch fertigbringen:  ;D

3 Liter Wasser, 200 Gramm Spaghetti Nr. 5 von Barillia, ein Esslöffel Salz. Die Nudeln 8 Minuten kochen.
Dann 100 Gramm Butter schmelzen, einige Salbeiblätter dazugeben und die geschmolzene Butter über die heißen Spaghetti geben.
Anschließend viel Parmesankäse drüberreiben.

Ist keine Butter im Hause, tuts auch frisches, grünes Ölivenöl!

Zeit der Zubereitung für 2 Personen: ganze 10 Minuten!!

Guten Appetit

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 19.03.2004 um 19:00:02
hi  piccolina,

wenn ihm das wasser nicht anbrennt..............

montalbano

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 19.03.2004 um 19:53:20
Bevor das Wasser anbrennt, macht es über längere Zeit deutlich sprudelnde Geräusche, schlägt Wellen und ist brühend heiß, woran man erkennt, dass es nun die Kochtemperatur erreicht hat und auf die Nudeln wartet.  ;)  ;D ;D ;D  ;)

Dann sollte man nicht mehr allzulange warten, die Pasta reinzugeben, sonst brennt tatsächlich das Wasser an bzw. der Topf steht irgendwann ohne Wasser auf der Kochplatte und fängt an zu Rauchen.  ;D :o :o :o

Geräuchters schmeckt oft sehr gut, das gilt aber eigentlich nicht für Spaghetti.  ;D ;D

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 19.03.2004 um 20:25:54
Noch ein klassisches Gericht, das selbst Küchenanalphabeten nicht den Angsschweiß aus den Poren treibt. Es kommt aus Calabrien und Lukanien und schmeckt besser als es das simple Rezept erwarten lässt.
Ihr braucht: Nudeln (Penne, Tortiglioni oder Spaghetti). Während das Nudelwasser mit den Nudeln drin Richtung al dente kocht, reibt Ihr altes Weißbrot auf einer groben Reibe (es soll kein Paniermehl herauskommen), hackt Petersilie ud Knoblauch, eventuell auch noch roten Pfeffer (peperoncino) und Sardellenfilets und gebt das alles für 2-3 Min. in eine Pfanne mit heißem Olivenöl. Das kommt dann über die Nudeln, - kein Käse zugeben!!!
Oder Ihr nutzt die augenblickliche Broccoli-Schwemme:
Selbige möglichst kein zerpflücken und zerschneiden, auch die Strünke und knackigen Blätter sind essbar, sollten allerdings von der harten Außenschale befreit werden. Ins kochende Wasser werfen, kein Deckel drauif, daneben stehen bleiben und genau in dem Moment mit einer Schaumkelle aus dem Wasser holen, wo sie gar sind, knackig (zerkochte Broccoli stinken das ganze Haus voll und schmecken nicht erhebend, der Übergang von Hochgenuss zu Danebengeraten läuft in 1-3 Minuten ab). In dem Kochwasser der Broccoli werden nun die Nudeln gekocht, stilecht sind apulisch-lukanische Orecchiette ("racchiateddr"), aber auch Bandnudeln oder Spaghetti oder Penne passen. In einem Pfännchen wird Olivenöl erhitzt, da kommen dann gehackte Sardellenfilets, Knoblauch, Petersilie hinein, die nachher über die Nudeln und Broccoli gegossen werden. Nocvh besser schmeckt das mit frisch geröstetem geriebenen Weißbrot.
Anse
Ich habe heute eine Frittata (eine Art Rührei) mit Pomodorini aus Apulien und heimischem Löwenzahl und Bärlauch genossen.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Chris am 20.03.2004 um 09:02:20

piccolina schrieb am 19.03.2004 um 18:12:30:
Aber Chris, nen Topf voll Spaghetti wirst du ja wohl noch hinbekommen, oder?!

Jaja, immer diese "mammoni"...
;D ;D ;D

ciao


Selbstverständlich! Letzten Sommer habe ich gelernt, die Spaghetti zu zubereiten, denn ich war allein zu Hause.  ;)

Danke Federico! Mit deinem Rezept kann ich jetzt Piccolina zum Abendessen einladen. Ich würde selbst die Spaghetti kochen....  ;D ;D aber ich bin mir nicht sicher, wenn sie ihr schmecken würden....  ;D ;D ;)

Schönes Wochenende!

Chris, der Koch  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 20.03.2004 um 16:00:26
Hier noch was Einfaches zu den Spaghetti:

Pasta con Zuccini:

1 Kilogramm Zuccini, Knoblauch, Petersilie, Olivenöl.
Die Zuccini in kleine Würfel schneiden und in der Pfanne mit reichlich angebratenem Knoblauch und der Petersilie weichkochen lassen. Wenn die Zuccini weich sind, alles mit einer Gabel zerdrücken, damit es zu Brei wird. Gut mit Pfeffer und Salz würzen und mit Spaghetti vermischen. Zum Schluß mit geriebenem Käse (Parmesan) bestreuen.

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Chris am 20.03.2004 um 18:34:11
@ Federico

Zuccini >>>> Zucchine  ;)

Schönen Abend,
Chris

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 20.03.2004 um 19:11:17
Jetzt ist Zeit für Spaghetti con le ortiche, ja mit Brennnesseln (mit 3 nnn). Die Nesseln müssen klein und zart sein, dürfen schon brennen, deshalb beim Ernten Handschuhe anziehen, besser als ein Messer geht die Schere.
Die Ernte waschen, immer noch mit Handschuhen!
Je nach Vorlieben in Italien Butter (für die padani) oder Olivenöl (für die weiter Südlichen) in den Topf geben, Knoblauch in Maßen (nicht in Massen!!), dann die Nesseln, die in Minutenschnelle gar sind. Salz drüber, sonst nichts, zu den Nudeln geben, frisch geriebenen Parmigiano dazu und etwas frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer.
Buon appetito Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 20.03.2004 um 19:17:31
sorry Chris, aber in Sizilien sagen wir Zucchini, statt Zucchine (das h hatte ich unterschlagen).

Der Sizilianer setzt in seinem Dialekt gerne ein i statt einem e am Ende des Wortes. (motore = motori, ponte = ponti, studente = studenti, usw.)

saluti statt salute  ;D
ciau

Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 20.03.2004 um 19:22:28
Brennnesseln schreibt man sogar mit 4 (!) n.  ;D :D ;D
Schmeckt sicher gut, ich trau mich trotzdem nicht an die Nesseln und nehm dafür den Bärlauch.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 20.03.2004 um 20:53:13
Ciao Federico,
ich verputze im Moment meine erste Ramseln-Ernte (Ramseln oder Ramsen heißt bei uns der Bärlauch). Das ganze Haus riecht danach. Und in einer Woche,wenn bei uns im Gebirge die zarten Blätter aus dem Boden gucken, riecht der ganze Ort danach.Die Ramsen-Mettwurst aus St. Andreasberg kommt sogar ins Fernsehen (NDR3).
Wag Dich mal an ´die Nesseln. Die schmecken viel besser. Wenn sie Dir nicht mit Spaghetti gefallen, dann mach einen Risotto draus oder eine Frittata.
Morgen gibt es Maccu mit gedünstetem Löwenzahn.
Gruß Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 20.03.2004 um 21:29:53
Möchten tät ich schon gern, aber ich weiß nicht so recht wo ich diese Nesseln suchen soll.  ???
Am Wegrand sind die Nesseln recht schmutzig und die Hunde lassen eventuell noch Einiges darauf zurück.
Was man nicht kennt, sieht man nicht, das gilt auch leider für die Nesseln.
Ich schau morgen mal bei uns in der Gegend.
Ciao

PS: ich wußte garnicht, dass Du im Gebirge zuhause bist. ;D ;D ;D.
Dachte immer, dass es sowas nur in Bayern gibt.  :D :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 20.03.2004 um 22:23:23
Wo die Hunde unterwegs sind, gedeihen die Nesseln vorzüglich, aber die gehören nicht in den Kochtopf. Es gibt auch welche an sagen wir einmal sympatischeren Plätzen.

Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von stefan am 21.03.2004 um 17:34:23
hallo zusammen,
ich hatte jetzt eine woche besuch von meinem italienischen fraud aus norma. er hat mir so leckere dolci mitgebracht, leider kenne ich den namen nicht. aber ich denke einer von euch kann mit helfen. das sind so runde gebäckkringel mit anis drin, die man so hervorangend in rotwein baden kann. kennt jemand den namen oder gar noch das rezept? wäre super.
danke und saluti
stefan :P

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 21.03.2004 um 18:27:29
Ciao Chris!

Na, ich schlage vor, du holst deine Mutter dazu - und ab geht's zum KOCHABEND!!!

Ja, und Lanonna!

Wie Recht du hast mit unseren "besserkochenden" Männern!!!

Liebe Grüsse und einen schönen So.Abend!

Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 21.03.2004 um 18:27:38
Das wird eine Art taralli sein, die im Südem allerdings meist salzig sind und mit Fenchelsamen (manchmal auch rotem Pfeffer) gewürzt werden. Man genoeßt sie zum Wein, wobei sie den Durst noch etwas anheizen.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 21.03.2004 um 18:35:57
Hallo sonsalein, was kann Deine Bemerkung über die "besserkochenden Männer" nur bedeuten??  ??? ??? ;D
Sprich Dich nur aus.... ;D ;D

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von piccolina am 22.03.2004 um 13:48:24

Chris schrieb am 20.03.2004 um 09:02:20:
Danke Federico! Mit deinem Rezept kann ich jetzt Piccolina zum Abendessen einladen. Ich würde selbst die Spaghetti kochen....  ;D ;D aber ich bin mir nicht sicher, wenn sie ihr schmecken würden....  ;D ;D ;)

Chris, der Koch  ;D


Hoho, da bin ich aber mal gespannt.  ::) Was gibt es denn als antipasto? mit welchem Hauptgang darf ich rechnen? Und welche süsse Leckerei ist danach geplant?   ;D ;D ;D :D

Hmmm, da krieg ich jetzt richtig Heißhunger....  ;D ;D ;D

Buona giornata,
piccolina

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Chris am 22.03.2004 um 14:25:42
@ Piccolina

;D ;D

Da gibt es das Menü nur für dich... a lume di candela!  ;)

Antipasti

Scaloppa di tonno fresco con misticanza
Gamberoni in emulsione di zucchine e pomodorini essiccati
Terrina di polipo al naturale con crema di fagioli cannellini e basilico
Capesante scottate con zafferano e verdure fritte
Zuppetta di canoce e polenta
Tartara di tonno fresco al profumo di cren
Il prosciutto di San Daniele
Il prosciutto di Sauris affumicato
Petto d’anatra affumicato con suo fegato
Tomino al guanciale affumicato di Sauris e verze saltate
Scaloppa di fegato grasso d’oca con mele al marsala


------------------------------------------------------------------------

Primi piatti

Tagliolini al tartufo
Zuppa d’astice con fagioli canellini e pane casereccio
Tortelli di zucca con crema di mele e ricotta affumicata
Risotto al baccalà con suo brodetto (min. per 2 persone)
Risotto al radicchio rosso e salsiccia (min. per 2 persone)
Linguine alle vongole veraci e zucchine
Spaghetti alla chitarra con ragù di rana pescatrice
Triangoli di pasta fresca ai fasolari con ristretto di verze
Crema di zucca e ricotta affumicata
Orzo e fagioli alla friulana


------------------------------------------------------------------------

Secondi Piatti

“Toç in braide” al tartufo e zucca
Filetti di orata alla griglia con patate, pomodorini e olive taggiasche
Il baccalà in filo (dal ricettario dei conti Asquini di Udine)
Fritto misto dell’adriatico con polenta
Medaglioni di vitello al radicchio rosso e patate in crosta
Tagliata di angus al rosmarino e salsa al balsamico
Verdure miste alla piastra con formaggio caprino


Natürlich kann ich nichts kochen... ! Ich bin schon beschäftigt, Piccolina aufzutragen  ;D ;) ;)

Schönen Tag,
Herr Ober Chris ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 22.03.2004 um 18:33:40
Hallo, Chris,

in welchem Ristorante hast du denn diese Speisekarte abgeschrieben?

Allerdings hast Du den Nachtisch vergessen - oder gibt es Chris auf dem Silbertablett mit Schokoladen-Garnitur, abgespritzt mit Prosecco und dazu ein Gläschen Lemonvello...

Das stelle ich mir sehr interessant vor!

Buon Appetito, Piccolina!

Ciao

Lanonna  ;D  ;D  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Chris am 22.03.2004 um 20:26:09
Ja, es gab keinen Nachtisch über der Speisekarte.... :-[ :-[ aber er wird eine Überraschung für Piccolina sein. Sarà una "noche caliente"!  8) ;D ;D ;)

Spaß beiseite habe ich diese Speisekarte über http://www.vitellodoro.com/ gefunden. Das kenne ich überhaupt nicht. Dieses Restaurant liegt in Udine. Ora avete scoperto il mio trucco....  :-[ :-[ :P ;D ;D ;)

@ Piccolina
Tanja, è meglio andare in un ristorante.... mi sa che come cuoco farei brutta figura!!  ;D ;)

Buona serata / Schönen Abend
Chris

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Sonsalein am 22.03.2004 um 21:08:21
Hallo Federico!

Naja meine Erfahrungen mit "besserkochenden Männern" gehen bisher gen 0! Hatte bisher leider nur das Vergnügen mit "nichtkochenden Männern", leider leider. Aber anscheinend such ich mir einfach nur die falschen aus?  ;D

Aber trotzdem bin ich auch davon überzeugt, dass Männer in der Regel besser kochen können - schliesslich stehen in den meisten Restaurant-Küchen Chef-Köche hinterm Herd. ...wenn auch meistens nur zum Befehle geben :-)

Liebe Grüsse
Sonja

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 22.03.2004 um 21:46:00
Schade sonsalein, dass Du in dieser Hinsicht so schlechte Erfahrungen gemacht hast mit den "kochenden Männern".  ???
Wir sollten mal gemeinsam kochen. Am besten ein sizilianisches Fischgericht.  ;D
Wenn Du in die Großküchen der guten Restaurants schaust gibt es schon Spitzenköche, die nur noch anschaffen aber selbst im Team dieser Köche sehe ich trotz allem (fast) nur Männer.
Was keinesfalls heißen soll, dass Frauen nicht gut kochen können. Um Gottes willen, sie ernähren immerhin zu 90% täglich ihre Familien zur vollsten Zufriedenheit.
Mir ging es eigentlich nur darum, dass auch Männer gut kochen können, selbst wenn es nur Wenige sind.
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 23.03.2004 um 01:29:29
Es liegt wohl am Berufsbild des Kochs/der Köchin, das man eher Köche sieht.

Ich kenne mehrere Köchinnen, die mir immer wieder sagen, dass es unsagbar schwer ist, in diesem Beruf auch noch die Familie mit unter einen Hut zu kriegen.

Die Herren der Schöpfung gehen anders mit den Anforderungen um - was nichts über ihre Kochkunst aussagt. Heißt natürlich auch nicht, das die Herren Köche wniger können als Köchinnen und umgekehrt.

Das Berufsleben ist nun mal so.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von piccolina am 23.03.2004 um 14:15:27

lanonna schrieb am 22.03.2004 um 18:33:40:
... oder gibt es Chris auf dem Silbertablett mit Schokoladen-Garnitur, abgespritzt mit Prosecco und dazu ein Gläschen Lemonvello...



interessante Kreation  ;D ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von piccolina am 23.03.2004 um 14:22:33

Chris schrieb am 22.03.2004 um 20:26:09:
aber er wird eine Überraschung für Piccolina sein. Sarà una "noche caliente"!  8) ;D ;D ;)


Una noche caliente? Che cos'è?
Was genau muss ich mir denn darunter vorstellen ???

buona serata,
Tanja

:-* :-*


Titel: Re: Genießen
Beitrag von piccolina am 23.03.2004 um 14:25:03
Ich dachte, ab 50 Einträgen habe ich 2 Sterne... ???

:'( >:( :'(

Piccolina

Titel: Re: Genießen
Beitrag von piccolina am 23.03.2004 um 14:28:09
Aaaaah, da ist er ja!!!  ;D ;D ;D ;D
Juhuuuuuu...  :) ;) :D ;) :D :) ;D


sorry für die Emotionsausbrüche. Aber jetzt ist mein Tag quasi gerettet  ;D ;D  ;D


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Chris am 23.03.2004 um 15:01:50

piccolina schrieb am 23.03.2004 um 14:22:33:
Una noche caliente? Che cos'è?
Was genau muss ich mir denn darunter vorstellen ???

buona serata,
Tanja

:-* :-*


;D ;D

Ciao Piccolina,

Das ist Spanisch. Una "noche caliente" è una notte magica, una notte divertente alla maniera latina.

Nichts zu gefährlich...  ;)

Chris

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 23.03.2004 um 16:35:10
Piccolinchen, auguri per le due stelle!

Verzeiht mir den Tippfehler: Es sollte Lemoncello heißen!
Normalerweise mache ich dieses Supertröpfchen selbst.

Lanonna  :D  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 23.03.2004 um 16:37:01
Und ehe ich's vergesse, Piccolina: her mit dem Foto! Mach nun gaaz schnell einen VIP aus dir, damit wir dich mal sehen können!

Lanonna  :-*   :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Chris am 23.03.2004 um 17:38:43

lanonna schrieb am 23.03.2004 um 16:37:01:
Und ehe ich's vergesse, Piccolina: her mit dem Foto! Mach nun gaaz schnell einen VIP aus dir, damit wir dich mal sehen können!

Lanonna  :-*   :-*


Lanonna hat Recht! Piccolina ist wirklich hübsch!  :-X ;) ;) :D

Auguri per le 2 stelline!

Chris

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 24.03.2004 um 14:09:44
Löwenzahnrisotto
Jetzt kommt das frische Grün aus dem Boden – und damit der Frühling in die Küche. Und so gab es Löwenzahnrisotto mit Bärlauch. Man braucht reichlich Löwenzahn, der gut verlesen und gewaschen werden muss, Bärlauch weniger reichlich, auch wenn dort, wo er wächst ein richtiger Bodendecker ist. Dann Reis (Arborio, Carnaroli oder ganz erlesen Vialone nano), Gemüsebrühe (möglichst kein Würfel), eine sehr feingeschnittene Zwiebel, Butter, Olivenöl , Salz steckt meist schon ausreichend in der Gemüsebrühe, ein Glas Weißwein.
Butter und Öl zu gleichen Teilen erwärmen, die Zwiebel darin anschwitzen (darf nicht braun oder schwarz werden, den Reis zugeben und ebenfalls anschwitzen, dann kellenweise die Brühe zugeben, immer fleißig rühren, wenn die Flüssigkeit vom Reis aufgesogen ist, wieder Brühe dazu und weiter rühren. Wenn der Reis fast gar ist (al dente!), den Wein und den gehackten Löwenzahn zugeben, noch weitere 1-2 Min. kochen. Feuer ausmachen, den feingeschnittenen Bärlauch zugeben, auftragen. Dann frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer und geriebenen Käse darüber streuen. Meist wird Parmesan genommen, ich bevorzuge den Crotonese misto, einen Hartkäse aus der calabrischen Sila, der halb aus Kuhmilch und halb aus Schafsmilch hergestellt wird.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 24.03.2004 um 14:26:25
Wieder ein tolles Rezept, anse und für die Jahreszeit so passend. Ich werd's die nächsten Tage nachkochen.  ;D
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von traveller am 24.03.2004 um 14:39:30

anse schrieb am 24.03.2004 um 14:09:44:
Löwenzahnrisotto



ohhhhh, mmmmmhhhh

komm gleich mal zum Naschen vorbei.  ;) ;D ;D ;D ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 24.03.2004 um 18:17:23
Für die Spaghettifreunde ein Frühlingsrezept, das auch auf der üppigen Freigiebigkeit der Natur basiert. Spaghetti con le ortiche – Brennnesselspaghetti.
Vorbereitung: Gartenhandschuhe, denn roh brennen sie heftig, kaum dass sie ihre ersten Blätter entfaltet haben. Ich habe den Eindruck, dass sie noch mehr brennen, nachdem sie nach der Rechtschreibreform mit 3 n geschrieben werden.
Das Ernten der „cime d’ortica“ geht am besten mit einer Schere. Man muss fleißig sein, denn die jungen Pflänzchen ergeben nicht viel Masse, wenn sie erst einmal im Kochtopf gelandet sind. Ähnlich wie bei Spinat reicht  das nach der Wäsche an ihnen haftende Wasser. Zutaten: etwas Olivenöl, wer den durchaus kräftigen Geschmack abmildern möchte nimmt Butter, allenfalls etwas Knoblauch, Salz.
Über die Nudeln kommt dann Parmigiano oder auch ein Ricotta salata, besonders raffiniert in seiner geräucherten Variante, die es im Cilento, in Lukanien, Calabrien und Sizilien beim Schafhirten und in guten Läden gibt.
Weitere Wildgemüse, die es jetzt gibt sind neben Löwenzahn und Bärlauch die Knoblauchsrauke, die roh etwas nach Knoblauch duftet, gekocht sind die ganz jungen Blattrosetten mild mit einem leicht bitteren Retrogusto, wenn sie größer sind , haben sie deutliche, aber leckere Bitterstoffe. Dann sind sie ideal als condimento fürs Purea di Fave/ Maccu, den Brei aus dicken Bohnen – das Rezept steht schon im Forum.
Und der Gute Heinrich, eine Melde, die zu den direkten Verwandten des Spinats zählt.


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 24.03.2004 um 19:04:45
Was bitte ist der "Gute Heinrich" oder eine "Melde"? Ist das vielleicht Mangold oder was ? ???

Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 24.03.2004 um 19:20:15
Ciao Federico,
der Gute Heinrich ist eine Wildpflanze, die in Mitteleuropa und im Mediterraneo an Stellen mit sehr fruchtbaren Boden wächst, ein Meldengewächs. Auf Stromboli dürfte es sie auch geben, dort ist sie jetzt sicherlich dank der Gunst des Klimas schon in voller Blüte (wenig ansehnlich), trägt vielleicht schon Samen. Und ann sit sie kein Genuss mehr.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Bianca am 25.03.2004 um 19:45:34
Hallo,
ich hab mich zwar in letzter Zeit wenig hier zu Wort gemeldet, aber ich bin im Hintergrund immer bei euch. Aber mehr wie lesen kann ich im Moment nicht. Meine Weiterbildung endet anfang Mai und kurz vor Ostern fällt den meisten Dozenten ein, das sie noch eine Klausur schreiben wollen/müssen. Daher bin ich im Moment ständig am pauken. Ich bin froh wenn Ostern vor der Tür steht.
So geh jetzt wieder pauken.
Achja hab jetzt auch daheim einen Online Anschluß. Hab jetzt endlich meinen PC bei mir stehen. :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 25.03.2004 um 21:25:39
Halte durch und starke Nerven!
Und gönn Dir zwischendrin ein paar entspannte Augenblicke. Ich mach das meist, wenn auch nicht ausschließlich, beim Ausprobieren von neuen Kochideeen.
Anse
Stellt noch mehr Eure kulinarischen Träume ins Netz!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 26.03.2004 um 00:02:29
In Gedanken sind wir bei dir, Bianca!

Lanonna e Papili  :-*  :-*  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 04.04.2004 um 11:34:13
Löwenzahn ist immer noch angesagt. Jetzt vor der Blüte ist er zart und hat wenig Bitterstoffe. Und die Ramseln, der Bärlauch, sind in Massen im Wald.
Den geputzten Löwenzahn, meist sind 5-6 ordentliche Wäschen nötig, hacken.
Vorher in einer Pfanne in Olivenöl 1-2 Frühlingszwiebeln  und einen in kleine Würfelchen geschnittenen Zucchino anschmoren, wenn fast gar (eine Sache von Minuten) den Löwenzahn hinzugeben und feingeschnittenen Bärlauch ganz zum Schluss, dann 3-4 Esslöffel fertig vorgekochte Linsen (bitte keine Pampe) darunter mischen. Und dann sind die Spaghetti oder Tagliatelle fertig. Käse drüber passt nicht, eher etwas Peperoncino.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 12.04.2004 um 12:36:29
Freut Euch auf Lebenlust und gutes Frühlingsessen, wie eine römische Lebensmaxime sagt: "Nach Ostern ist die Zeit von Broccoli und Bußpredigern vorbei."
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 12.04.2004 um 17:58:28
Gegen Broccoli hätte ich aber nichts einzuwenden, auch nicht nach der Fastenzeit.  ;D ;D
Ciao
Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 12.04.2004 um 18:37:10
Ich habe heute nochmal Broccoli con gnocchi di patate, olive nere e ricotta affumicata genossen.
Aber allmählich beginnt die Blüte des grünen Gemüses und dann ist er nur noch eine Augenweide und keine Gaumenfreude mehr.
Anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Yen_Si am 12.04.2004 um 22:36:19
dafür fängt ja bald die Spargelzeit an :)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von klaus20052 am 12.04.2004 um 23:43:31
was heißt da "fängt bald an" ?

Hier in Mailand bekommt man den schon in ganz ordentlicher Qualität und zu erschwinglichen Preisen auf dem Markt - ganz frisch!

Klaus

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Yen_Si am 13.04.2004 um 00:21:05

aber nicht hier in Hamburg.
Da bekommt man nur den aus den Niederlanden.
Ich als alter Dörfler und ehemaliger Sohn von Spargelbauern warte da lieber bis meine "Quellen" am ernten sind ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 13.04.2004 um 00:41:01
Dann bitte weiterreichen oder Care-Pakete packen!

Lanonna träumt schon von Spargelfesten...

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Yen_Si am 13.04.2004 um 00:45:45
ich muss ehrlich gestehen, dass ich heute den holländischen genommen und zu einer Spargelsuppe mit Rotbarsch verarbeitet habe..
Und seit dem freue ich mich schon auf richtigen Spargel :)

lanonna, bella, Spargel im Care-Paket?
So gerne ich dies machen würde - aber das geht leider nicht...

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 13.04.2004 um 01:37:20
Weiß ich doch! Aber die Vorstellung ist himmlisch!  ::)

Kennst du dieses Wahnsinnsrezept aus dem italienischen Mittelalter? Diese kalte Sauce auf heißem grünen Spargel aß man damals an den Fürstenhöfen.

Äußerst edel sind auch in etwas Olivenöl angschmorte und leicht geköchelte Spargelspitzen mit gaaanz wenig Knoblauch und frischer Petersilie und ein paar Spritzer Zitrone  Mit Pasta und Parmesan....

Und der florentinische gratiniert und dann mit Spiegelei...

Ich bin zwar noch pappsatt von den zwei vollgefressenen Ostertagen, aber bei dem Gedanken an Spargel frisch und lecker und nach Edelrezepten läuft mir das Wasser im Mund zusammen!

Lanonna  ;D  :-*  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Yen_Si am 13.04.2004 um 02:02:14
Grünen Spargel schmorre ich gerne in der Pfanne mit etwas Knobi, Zitrone, Muskat, Wasser, etwas Salz und Pfeffer (bin Pfeffer-Junki also nicht wundern)

Aber Spargel zu Pasta..hmm..noch nicht getestet.

"Wahnsinnsrezept aus dem italienischen Mittelalter"

DAS MUSS ICH HABEN.
Ich bin für jedes Rezept offen . je älter um so besser :)


Kalte Soße ?
Ich kenne eine kalte Fleischsoße zu Spargel


Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 13.04.2004 um 12:55:45
Ich suche dir meine speziellen Rezepte nachher heraus. Die kommen dann im Lauf des Tages.

Versprochen.

Lanonna  :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 05.02.2005 um 17:17:22
Ich hole einfach die Rubrik wieder aus der Versenkung, denn über Rezepte tauschen wir uns doch ganz gerne aus.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von LaItaliana am 07.02.2005 um 20:56:57
ich liebe meine leckere PASTAAAAAAAAAA mich kann man damit schnell zufriedenstellen und dann halt ich auch mal für 30 minuten meinen mund hehehe  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 07.02.2005 um 21:23:26
ach ja, das liiiiiieeebe ich doch auch. Eine Pasta mit etwas Olivenöl und Parmesankäse und einen Schluck Rotwein dazu: schon bin ich glücklich  ;D

ciao
federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 07.02.2005 um 22:19:06
... oder Peperoncino, einem Hauch Petersilie und gutem Olivenöl - Glückseligkeit.
maccheroni, maccaroni haben doch  was zu tun mit makarios (griech.) = glücklich oder mit dem napoletanischen Verdauungsseufzer "ma caroni"
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Bianca am 08.02.2005 um 21:02:21
Nudeln mit Pesto ist mein Leibgericht. Geht ganz schnell und ist lecker! Wein ist leider im Moment nicht. Sonst ein guter roter Tropfen Abruzzo.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 08.02.2005 um 21:17:54
Zumindest das frische Pesto macht schon ein klein wenig Mühe, aber es lohnt sich:
Zwei schöne Büschel Basilikum, einige Knoblauchzehen, eine Hand voll Pinienkerne, Parmesankäse und Olivenöl. Alles schön durchmixen und die kalte Sauce über die heißen Spaghettis servieren.
Ein Hochgenuss !!
Dazu eine Flasche Primitivo di Manduria oder Salice di Salento, dem ist nichts mehr hinzuzufügen  ;D

ciao
federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von zuccherosa am 08.02.2005 um 21:27:28
Hmm, alles Genießer im Forum, toll  :D
Also, ich liebe italienische Antipasti wie z.B Bresaola (richtig geschrieben...??) mit gegrillter Aubergine, Rucola, gutem Olivenöl, etwas Aceto und Knobi. Superlecker  ::)!! Dazu natürlich einen guten Roten!!

Ciao zuccherosa

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Dottore am 08.02.2005 um 21:41:39

Federico schrieb am 08.02.2005 um 21:17:54:
Zumindest das frische Pesto ... und die kalte Sauce über die heißen Spaghettis servieren.


In Ligurien, wo das Pesto eigentlich herkommt, habe ich es noch nie "kalt zu heiß" serviert bekommen. Sie verdünnen es immer mit etwas heißen Nudelwasser und dann ist es auch im Winter, wenn wir dort sind, von Geschmack und Temperatur her wunderbar.

Dott.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 08.02.2005 um 21:54:53
ist sicher auch o.k., dottore. Man sollte nur aufpassen, dass sie Sauce dann durch das heiße Wasser nicht zu dünnflüssig wird, wäre schade  ???

ciao
federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 08.02.2005 um 21:59:47
Das heiße Nudelwasser (oder auch das von den Gnocchi) ist eine der wichtigsten Zutaten in der italienischen Küche. Es bindet, wärmt im Fall von kalten Soßen wie dem grünen ligurischen Pesto oder dem roten Pesto alla Trapanese/ alla Girgentina aus rohen Tomaten, Basilikum, Knoblauch und Öl.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marilena am 08.02.2005 um 22:05:10
außerdem bleibt das Pesto nie lange "kalt", wenn es auf die heißen Spaghetti kommt... my mouth waters  :o ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Dottore am 08.02.2005 um 22:26:59

anse schrieb am 08.02.2005 um 21:59:47:
Das heiße Nudelwasser (oder auch das von den Gnocchi) ist eine der wichtigsten Zutaten in der italienischen Küche.


Genauso kenne ich das aus meinem Anschauungsunterricht in italienischen Familien, wo ich mich gerne mal einmiete, auch.

Dott.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 08.02.2005 um 22:27:25
...mi viene l'acquolina in bocca.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marilena am 08.02.2005 um 22:51:11
@anse...danke, spontan fiels mir nur auf Englisch ein... wieder was dazugelernt ;D ;D
Marilena

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Schlumpfine am 09.02.2005 um 11:58:30
Ich hab am Wochenende quasi als "Abfallprodukt" beim Kuchenbacken 2 Bleche Amaretti gemacht.Wenn ich gewußt hätte, daß die so einfach zu machen sind, hätte ich die schon eher mal gemacht. Ab sofort gibts nie mehr gekaufte zum Kaffee, so lecker sind die!

Rezept:

250 gr. Mandeln abziehen und mahlen, mit 200 gr. Zucker und einem Fläschchen Bittermandelaroma mischen. Nach und nach unter Eischnee aus 4-5 Eiweiß ziehen. Mit Spritzbeutel ca. 1Euro-Stück große Tropfen aufs mit Backpapier ausgelegte Blech setzen. Bei ca. 150 Grad ca. 30 Minuten backen.  

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Bianca am 10.02.2005 um 17:26:54
Im Sommer esse ich gerne eingelegte gegrillte Aubergine und Zucchinie, dazu Salat und ein Glas kühlen Rotwein.

Oder gegrillte Forelle mit frisch gefüllten Kräutern( Salbei, Petersilie, Zwiebeln, Rosmarin, Schnittlauch). Hmm es wird Zeit das wieder Sommer wird  :P

Titel: Re: Genießen
Beitrag von laki am 15.02.2005 um 08:59:43

anse schrieb am 07.02.2005 um 22:19:06:
... oder Peperoncino, einem Hauch Petersilie und gutem Olivenöl - Glückseligkeit.
maccheroni, maccaroni haben doch  was zu tun mit makarios (griech.) = glücklich oder mit dem napoletanischen Verdauungsseufzer "ma caroni"
anse



;D ;D ;)

...klar doch..wenn ich pastizio koche...sind alle glücklich :)

ciao ciao

laki

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 25.02.2005 um 21:40:02
Mir ging es gerade wie dem Comissario Montalbano. Es war nicht unbedingt der Hunger, sondern noch von Mittag ein Rest Fisch (Seelachs) übergeblieben, der gut aus seiner Schüssel duftete. Da ich keine Signora Adelina habe, habe ich einen Topf mit Spaghettiwasser angesetzt und gleichzeitig eine Pfanne aufs sanfte Feuer gesetzt, darin eine sehr fein geschnittene rote Zwiebel und eine Zehe Knoblauch im Olivenöl angeschmort, dann ein paar halbierte Pomodorini dazu gegeben, später schwarze entkernte Oliven und Kapern, anschließend den Fisch in Stückchen, das Ganze zum Schluss, als die Nudeln gar waren, mit schwarzem Pfeffer und Origano gewürzt. War ein Reste-und Festessen.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 07.03.2005 um 21:08:36
Stasera mangiai magnificamente solo di avanzi. Mbò – Resteküche ist ja oft die Beste. Am letzten Wochenende hatten wir Besuch von Freunden. Ich hatte in der Bio-LPG Veckenstedt Kreis Wernigerode, so was heißt heute Hofladen, ist aber mit Schlangestehen und Geduld verbunden, ein Sonntagshähnchen von gut 2 Kilo besorgt . Das wurde dann in 14 Stücke geschnitten, wie das toskanische oder lukanische Bauern machen, wenn die Sippe mit einem Huhn satt werden soll und Genuss haben soll. Die Stücke kamen dann auf die tiefe Schmorpfanne für den Backofen auf 4-5 vorher in der Pfanne weich geschmorte Zwiebeln, dazwischen wurden so 10-12 gut reife Pomodorini, eine Tasse voll eingeweichter Trockenpilze, ein paar grob zerkleinerte Knoblauchzehen und schwarze Oliven (die schrumpligen) gesetzt, mit Olivenöl leicht übergossen, Pfeffer und Salz dran (kein Rosmarin und andere Kräuter!)mit Alufolie verhüllt und ab in den heißen Ofen (200 Grad). Nach 40 Min enthüllt und dann weitere 40 Minuten im Ofen gelassen. Recht bald wurde Flüssigkeit nachgefüllt (ein gutes Viertel trockener Weißer und die Einweichbrühe von den Pilzen), immer wieder mit dem Saft begossen, bis das Huhn gar und knusprig war.
Hat gut geschmeckt, aber zum Glück blieben die beiden Unterkeulen, etwas Oberkeule und der Rücken übrig. Und von der Soße. Diese Reste hatte ich einfach in einem Topf aufbewahrt und habe sie heute aufgewärmt, das Fleisch von den Knochen gepult, das alles mit einem knappen Teelöffel Tomatenmark sämig gemacht, etwas Peperoncino dran (keine calabro-lukanisch-abruzzesische Ration!!!) und über die Pasta gegeben.
Wer schon mal auf Ischia war (im Westen der Insel – in Forio und in Panza), dort macht man ähnliches aus den Bratenresten vom Kaninchen.
anse :)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 12.08.2006 um 21:01:28
Italien ist auch kulinarisches Genießen, selbst kreativ am Herd stehen. Ich hole diesen alten Thread aus der Versenkung, weil anknüpfen und weitermachen oft mehr bringt als ein Neuanfang.
Rezepte und Anregungen sind gefragt!
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 20.08.2006 um 13:27:33
Ich war gestern im Wald und habe Glück gehabt: Mit über 5 kg Beute in Gestalt von Steinpilzen kam ich dann aus dem Wald. Und da es zu viel zum Sofortessen war, habe ich sie auf calabresische Art eingemacht:
Zuerst werden die gesäuberten und in Stücke zerteilten "porcini" in einem Sud aus halb Wasser, halb Weißweinessig und Salz ca. 5 Min. gekocht und bleiben bis zum Abkühlen darin. Dann lässt man sie gut abtropfen, wenigstens 5-6 Stunden. Anschschließend füllt man sie in saubere Gläser, füllt mit Olivenöl auf - alle Pilze müssen bedeckt sein und sterilisiert das Ganze. Calabresen tun dann noch pro Glas eine Peperoncinoschote dran, das braucht aber nicht .

Titel: Re: Genießen
Beitrag von joelline am 20.08.2006 um 23:31:23
Supertip, ich komme in zwei Wochen nach Ligurien und da ist Steinpilzzeit. Werde das sofort probieren,.  Es gibt dort auch im DICO (wie ALDI oder LIDL) einen Beutel getrocknete Steinpilze für € 1.60. Die sind super für Soßen. Riechen und schmecken so intensiv, dass ich fürchte, die mischen Aroma bei. Wer kennt die? Wäre über Meinung hierüber sehr interessiert.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 21.08.2006 um 09:39:18
Joelline, ich kaufe meine Steinpilze (und die anderen Antipasti) in Calizzano bei Maria Perone. Der große 200 gr Beutel getrockneter Steinpilze kostet ca. 8 Euro. Billiger bekommt man es kaum (wie auch die anderen Antipasti). Getrocknet riechen die wirklich so intensiv. Da ist kein künstliches Aroma drin.

Sagmal, gehst du selber Steinpilze sammeln? Ich hatte den Eindruck, dass das sehr unerwünscht ist. Zumindest ist mir das mit Kastanien passiert. Wir haben Kastanien vom Straßenrand aufgelesen und sind ziemlich angemacht worden.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 21.08.2006 um 14:21:12
Hallo Ellen,

beim Sammeln von Steinpilzen und Kastanien ist es uns auch schon mal passiert das die Einheimischen in Italien uns böse angeschaut haben. Ist doch klar die guten Sammelecken möchte man für sich behalten.

Ich muss gestehen das es mir nicht anders geht, wenn sich jemand in meinem Pilzsammelgebiet (südlich von Hamburg) tummelt. Da schaue ich auch ganz genau was die Anderen so im Korb weg tragen. Ich glaube da kommt der Jäger und Sammler-Instinkt durch.

Aber warum sie euch selbst bei den Kastanien vom Straßenrand angemacht haben, kann ich nicht verstehen.

Mönchen

Titel: Re: Genießen
Beitrag von joelline am 21.08.2006 um 23:02:36
Ciao Ellen, nein ich sammle nicht selbst. Nach Calizzano kommen wir wenig, da natürlich immer das Meer zieht - und das ist die andere Richtung. Wir kaufen frische Steinpilze wenn wir zurück nach Hause fahren. Kurz vor der Autobahnauffahrt in Albenga stehen unter einer Brücke immer welche die kartonweise verkaufen. Da nehmen wir dann mit. Kennst Du das Fest "Funghi d'oro" in Bardinetto? Ich glaube immer am 2. und 3. Wochenende September.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 22.08.2006 um 08:55:44
Ich habe davon gehört und gelesen, weil das früher die Zeit war, als ich unten war. Aber hingekommen bin ich nie.

Mmm, frische Steinpilze, danke für den Tipp. Den merke ich mir.

Moenchen, das habe ich auch nicht verstanden, warum die so unfreundlich waren. Sei's drum, die Kastanien waren sowieso fast alle wurmstichig - leider  :'(

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 22.08.2006 um 13:12:57
Ellen, den Steinpilzstand den joelline meint kann ich dir auch nur empfehlen!! Im Vergleich ist er recht günstig und die Pilze frisch! Frühes kommen sichtert Pilze, meist ist er Mittags schon wieder weg.

Was ich unheimlich gerne esse, sind frittiete Steinpilze mit Zitrone beträufelt! Da, läuft mir glatt das Wasser im Mund zusammen.

Anse, ich find es schön wenn alte Threads aus der Versenkung geholt werden. Habe mir viele Ideeen aus diesem Thread gemopst.

Mönchen

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 22.08.2006 um 14:14:32
Viele Kastanienwälder sind Privateigentum, auch wenn sie nicht eingezäunt sind. Die Einheimischen halten sich meist daran und gehen erst dann auflesen, wenn die Besitzer die Ernte abgeschlossen haben. Es bleibt immer noch reichlich auf dem Boden liegen. Es gibt aber viele Kastanienhaine, die gar nicht mehr bewirtschaftet werden.

Kastanien sind sehr oft wurmstichig. Deshalb werden sie vielfach gleich nach der Ernte im heißen Backofen gedörrt. Die Hitze tötet Maden, Eier und auch Schimmelpilze zuverlässig ab. Aus den gedörrten Maroni wird Mehl gemahlen, - in Calabrien und im Cilento streckte man damit das Brotmehl. Ich habe einmal beim Kastanienfest in Sant'Agata d'Esaro (CS) solches Brot gegessen. Keine Offenbarung. Und hörte dann zwei alte Frauen tuscheln: "Ein Glück, dass wir dieses Zeug nicht mehr essen müssen. Aber warum kaufen denn die Herren aus der  Stadt dieses Zeug? Die haben doch genügend Geld..."
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 22.08.2006 um 14:56:20
Danke, Anse, das erklärt einiges. Und den Pilzstand ... yamyam, ich bin froh, dass ich vorhin gut gegessen habe, italienisch übrigens, selbst gekocht :-)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 24.08.2006 um 07:03:16
.... bezug nehmend auf das Kastanien-Brot welches Anse meint kann ich da nur zustimmen, ich kann dem auch nicht wirklich was abgewinnen. Aber Kastaniern frisch über dem Feuer geröster, einfach nur köstlich!!

Im Herbst gibt es sehr viele Kastanienfeste, die sich keiner entgehen lassen sollte! Für mich gibt es nichts schöneres als mit Italienern ausgelassen bei Vino und gutem Essen zu Feiern.

Mönchen

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 07.09.2006 um 21:05:02
Auch Konservendosen können Hochgenuss sein. Wie schon ein paar Mal angedeutet, geht es in wenigen Tagen, wohl am kommenden Mittwoch, nach Calabrien (und hinterher nach Sizilien) an die Arbeit.
Also haben wir Haus und Hof und besonders den Keller einer Revision unterzogen, wo besonders meine Signora auf eine größere Zahl von original italienischen Konservendosen verwies, dass deren Konsum eigentlich schon längst angesagt sei: Trippa von Simmenthal und Montana – Fast Food all’italiana: aufreißen ,in den Topf, etwas Wasser dazu, umrühren nicht vergessen.
In unseren Breiten bekommt man keine Trippa, oder auf deutsch Kaldaunen, Kutteln oder Pansen. Aber da haben wir schon den Abstieg zum Hundefutter gemacht. Südniedersachsen hat nicht die kulinarische Kultur von Sachsen, Thüringen (Süd und Mitte – im nahen Norden um Nordhausen gibt es Bratwurst und thüringer Mett). Und erst recht nicht vom deutschen Südwesten, Sachsen ziemlich südöstlich, von CH/ Svizzera, Frankreich, Toskana, Rom, Napoli und Catanzaro.

Dosenabbau und Ricetta: Man nehme  eine Zwiebel klitzeklein geschnitten, wird in Olivenöl angeschmort ohne Brandwunden (an der Zwiebel). Dann kommen zwei wohlgestaltete Kartoffeln (am besten mehlig, sonst „vorwiegend festkochend“) in feine Würfel geschnitten dazu, Knoblauch nach Gusto, etwas Tomate und sehr fein geschnittene Wirsingblätter.  Wasser zugeben! Nach ein paar Minuten treten die Dosen in Aktion: Trippa (die Dose mit heißem Wasser ausschwenken!), Bohnen dazu geben (Borlotti oder Canellini ebenfalls aus der Dose), Ceci (Kichererbsen) sind auch nicht schlecht, sollten wegen ihrer Härte gleich zu Anfang mit dabei sein. Auf leiser Flamme kochen, bis alles schön miteinander verbunden ist. Dann noch wenigstens eine halbe Stunde stehen lassen. Man verbrennt sich dann auch nicht so leicht den Mund, selbst wenn die Gier ganz groß ist.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von vevi am 11.09.2006 um 13:15:48
möchte noch was zum Thema Steinpilze hinzufuegen:

also meiner Meinung nach kommen genauso viele Italiener (wenn nicht sogar mehr) nach Österreich zum Steinpilz sammeln. Wir mögen es genauso wenig, wenn uns die Italiener die guten Steinpilze wegschnappen. In Massen ist meiner Meinung nach ok (Privatverbrauch). Aber es gibt genug Geschäftstreibende, die sich leider in die Wälder verirren...... >:(

also, geniesst die schoene Zeit der "Schwammerl"!! Alles Liebe

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 11.09.2006 um 13:20:07
apropos steinpilze..........

kommt von euch jemand nach italien und könnte mir ein paar päckchen getrocknete steinpilze mitbringen ?

die sind da ja wesentlich günstiger und meine vorräte sind leider zur neige gegangen ???

lg monta

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 12.09.2006 um 07:01:09
.....@ Montalbano, wenn ich Steinpilze mitbringen würde, wie sollen diese denn zu dir kommen???

Mönchen

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 12.09.2006 um 09:06:17
hi moenchen,

na mit der post oder so

monta

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 14.09.2006 um 07:12:44
Hallo Montalbano,
wenn ich noch ein Plätzchen in unserem Auto finde, wo ich ein Paar Pilze unterbringen kann bringe ich dir gerne welche mit. Nur noch 10 Arbeitstag und der Rest von Heute!!! Oh, was habe ich für Kribbeln im Bauch, ich kann da Meer förmlich riechen.

Gruß Mönchen

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 14.09.2006 um 10:36:19
hallo mönchen,

das wär wirklich furchtbar lieb von dir, mein dank verfolgt dich bis ans lebensende...........

wünsch dir, dass die zehn tage schnell vorübergehn.

falls ich dir vorab schon mal geld für die pilze überweisen soll, lass es mich wissen.

monta

Titel: Re: Genießen
Beitrag von riccardo68 am 14.09.2006 um 10:59:54
hallo,
bin leidenschaftlicher koch,
und ich besstell oft bei www.amatulli.de um die richtigen zutaten wie in Italien zu becommen. damit schmeckt einfach besser als die sachen vom supermarket hier.

ich glaube da gibts auch rezept auf der seite.

saluti.. ciaociao

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Fiorina am 14.09.2006 um 11:50:26
Ciao riccardo68,

da schau ich auch mal rein,
vielleicht werde ich dann ja auch zur hobbyköchin.... ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 14.09.2006 um 12:34:26
Ciao, Riccardo,

Amatulli ist eine Apotheke! Das einzige, was mich reizt, ist das tiefgefrorene Brot aus Matera zum Aufbacken. Teuer, aber ein gedicht!

Alles andere bekommst du original auch in Köln - z.B. bei Nadia.

Übrigens, Noci und Monopoli liegen eigentlich nicht nebeneinander, nicht wahr? Sei direttamente di Noci o di un paese vicino? Conosciamo bene questa zona!

Wir sollten mal irgendwann gemeinsam kochen.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 14.09.2006 um 13:36:06
@ monta,

lass mich erst mal unten sein und Pilze kaufen!! Dann können wir immernoch drüber reden wie die Pilze zu dir und das Geld zu mir kommt. Über welche Mengen reden wir denn eigentlich?? Und noch ne Frage, möchtest du Pilze aus dem Supermarkt oder vom Wochenmarkt, auf dem Markt kaufe ich für mich immer ein, denn die haben mehr Aroma und sind nicht so Madig.

lieben Gruß Mönchen

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 14.09.2006 um 13:45:58

lanonna schrieb am 14.09.2006 um 12:34:26:
Wir sollten mal irgendwann gemeinsam kochen.

Lanonna



Wann und wo? Ich liebe italiensch zu kochen  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 14.09.2006 um 13:48:08
Ach Ellen, nur zu gern! Habe wieder besondere Antipasti-Rezepte aus privaten und aus Restaurantküchen mitgebracht!

Davon profitiert mein neuer Kurs.

Ciao

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Fiorina am 14.09.2006 um 14:01:20
ciao lanonna,

wo ist denn "bei Nadia" ?  dann würde ich da nämlich die Tage mal hinfahren. bin ja schon lange nach einem schönen großen italienischen Supermarkt, bis her war mir nur der supermarkt im dymont careé ( in köln) bekannt, aber den kann man vergessen. Für Neues und gutes bin ich immer gern zu haben.... ;D

saluti Fiorina

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Fiorina am 14.09.2006 um 14:13:29
ach, ich hab schon selbst gefunden! ;D

vielleicht sieht man sich ja mal beim einkaufen!! ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 14.09.2006 um 15:26:48
Lanonna, leider wohnst du zu weit weg. Konstanz und - Bonn/Köln, also irgendwo da oben - ich müsste nachschauen - ist leider kein Katzensprung von 2 Std.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 14.09.2006 um 15:53:51

Ellen schrieb am 14.09.2006 um 15:26:48:
Lanonna, leider wohnst du zu weit weg. Konstanz und - Bonn/Köln, also irgendwo da oben - ich müsste nachschauen - ist leider kein Katzensprung von 2 Std.


wie wärs mit ulm ?

das schaffst in 2 stunden locker

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 14.09.2006 um 16:21:40
Ab Konstanz Ulm in zwei Stunden? Könnte hinhauen. ich bin um 20 Uhr da  ;D

Antipasti habe ich genügend im Schrank (Artischocken und getrocknete Tomaten in Olivenöl, direkt aus Calizzano importiert *yamyam*), Kirschkapern, Oliven (aus dem Supermercato) und Pesto und Funghipaste für's Brot und ... ich weiß schon garnicht mehr, was ich alles noch habe.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 14.09.2006 um 16:33:15
klingt wie ne zusage.........

bring alles mit

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 14.09.2006 um 16:39:08
Antwort siehe den Liederbeitrag. Da es ja einige süddeutsche Mitglieder hier gibt, könnte man tatsächlich mal ein Treffen ins Auge fassen. Zwischen Ulm, Konstanz, Friedrichshafen und den anderen gibt's sicher einen guten Italiener. Oder ihr kommt alle zu mir, jeder bringt was mit, und wir machen eine großes Fressen.

So, ich schlabber jetzt meinen ital. Kaffee, wenigstens etwas, was mich wieder aufbaut :-).

Titel: Re: Genießen
Beitrag von riccardo68 am 15.09.2006 um 11:39:47
ciao la nonna,
certo che non sono vicinivicini.. ma da monopoli a noci sono 34km.. strada diretta. allora si puo dire che son vicine.
io vengo da noci stesso..
;-)


Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 15.09.2006 um 13:06:24
Che bello! A Noci abbiamo visto funghi in una grandezza che mai ho trovato!

E il paese mi ha piaciuto moltissimo. Di Alberobello ho scritto una relazione sulla storia della città e dei trulli. Penso che sono verso 170 foto che faccio vedere durante le serate.

In Novembre parlo di Taranto. Faremo una passeggiata virtuale nella città vecchia. Se ti piace mandimi il tuo indirizzo  postale e mail con KN e ti mando un invito.

Un caro saluto al nostro "vicino" a Colonia!

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 25.09.2006 um 07:26:46
Frage an montalbano,

um nochmal zu den Pilzen zu kommen, ich würde dir wirklich welche mitbringen, müsste nur die Menge wissen und in welcher Qualität??! Bis Donnerstag müsste ich ne Antwort habe, denn am Freitag gehts los und im Urlaub habe ich nicht so oft die Möglichkeit ins Netz zu kommen.

Gruß Mönchen aus Hamburg

Titel: Re: Genießen
Beitrag von joelline am 25.09.2006 um 22:55:19
Hallo Moenchen,  lese eben, dass Du am Freitag losfährst in Deinen Italien-Urlaub. Wir sind schon über 1 Woche wieder zurück. War super. Ich wünsche Dir recht viel Spass und gutes Wetter
Joelline

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 26.09.2006 um 00:55:25
Ciao, Mönchen,

gute Reise und viel Spaß in Heimat II, sprich in Italien! Genieße es!

Herzlichst

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Moenchen am 26.09.2006 um 06:10:38
Vielen lieben Dank ihr Beiden, mein Herzchen macht schon freuen Sprünge beim Gedanken daran.

Wir werden den Urlaub so richtig genießen!!! Zumal ich mit meinen liebsten Menschen fahre, meiner Mutter und meinem Freund + Hund, was will man noch mehr.

Schön das es hier Menschen gibt die einen Verstehen und mit empfinden können was man fühlt.

Ganz liebe Grüße Mönchen

Titel: Re: Genießen
Beitrag von biemme am 29.09.2006 um 19:30:54
Ja, ja... genießen... das kann Folgen haben.
Das Frühstücksbuffet ist nie mein Problem, da ich morgens nicht viel esse. ABER...
Hatte zehn Tage an der Amalfiküste jeden Abend ein Vier-Gang-Menü, einfach super, nur italienische Köstlichkeiten und viel Fisch, dazu natürlich Wein. Habe mittags es nicht sein lassen können,. egal wo ich war, mein heißgeliebtes Bruschetta etc zu essen.
Nach wenigen Tagen hatte ich bereits das Gefühl, dass die Nähte platzen. Zuhause zeigte die Waage es deutlich---3kg in 10 Tagen zugenommen.

D.H. Diät ist angesagt und ich bereue NICHTS!!!!!!!!
Habe noch nie in einem Urlaub so tolle italienisches Essen gehabt!
Liebe Grüße von der kleinen, dicken Biemme

Titel: Re: Genießen
Beitrag von papili am 02.10.2006 um 00:27:10
Kleiner Tipp,
mach 2 Diäten, von einer wird man nicht satt!

;)  ::)  ;)  ;D  ;D  ;D

Papili

Titel: Re: Genießen
Beitrag von biemme am 02.10.2006 um 11:15:23
Vielen Dank für den Tipp!!!!!!!

Ich denke die ganze Zeit darüber nach, wieso ich immer in Italien so zunehme und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es am Olivenöl liegt.

Denn an Eis kann es nicht liegen, da ich keins gegessen habe!!!!! Und immerhin hat Wein weniger Kalorien als Bier!!!!

Es nutzt alles nichts--- kann ja schlecht alle Hosen nun eine Nummer größer kaufen.
Da muss ich jetzt durch---und trotzdem hat sich das Schlemmern gelohn t!!!!
biemme

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marilena am 02.10.2006 um 12:42:00
@biemme ... und ich versichere dir, es ist alles andere, nur nicht das Olivenöl ;D ;D
Im unfreiwilligen Selbstversuch (ca ./. 5kg)  habe ich festgestellt, dass das Olivenöl sich dem Körper gegenüber mehr als "fair" und neutral verhält und außerdem ja soooo gesund ist. Darauf würde ich an deiner Stelle nicht verzichten.
Vielleicht denkst du nochmal über den Rest deines Speisezettels nach.. :o
saluti Marilena

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 02.10.2006 um 12:51:35
Spaghetti aglio e olio
Spaghetti al Pesto Genovese
Spaghetti al San Giovaniello
Spaghetti con pomodori freschi

oder mit vielen anderen in Olivenöl gegartem Gemüse

Das ist mein Tipp ür eine wunderbar glücklich machende Diät - wenn man die Pasta abwiegt und als Hauptgericht nicht mehr als 60 g zu sich nimmt. Olivenöl ist dabei lebenswichtig, weil ja ansonsten kein Fett dran ist und Fett die Vitamine transportiert. Im übrigen senkt es den Cholesterinspiegel und stärkt das Herz. Der Gesundheitsfaktor heißt Oleuropin (ich hoffe, ich hab's richtig geschrieben!)

Habe in meiner grässöichsten Zeit damit 3 Kleidergrößen verloren!

Alletdings habe ich auf Süßigkeiten völlig verzichtet, den Alkohol in jedweder Form nur als 1 Glas Rotwein beim Mittagessen genossen (auch fürs Herz) und Fleisch nur einmal wöchentlich gegrillt. Dazu viel Salate, vor allem hatte ich's mit Gurkensalat und Tomaten.

Zum Abendessen: 1 hartgekochtes Ei, 1 divkere Scheibe Gouda, 2 Tomaten - alles würfeln, nach Belieben würzen und mit Olivenöl absegnen.

Buon Appetito!

Lanonna


Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 02.10.2006 um 13:46:51
als abschluss zu lanonnas menü schlage ich dann 3 portionen tiramisu vor

monta ;D ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von friedemann am 02.10.2006 um 14:51:58

montalbano schrieb am 02.10.2006 um 13:46:51:
als abschluss zu lanonnas menü schlage ich dann 3 portionen tiramisu vor

monta ;D ;D ;D


Dir fehlt wohl gerade die SÜSSE im Leben ??  ;) ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 02.10.2006 um 15:19:36

schrieb am 02.10.2006 um 14:51:58:
Dir fehlt wohl gerade die SÜSSE im Leben ??  ;) ;D



wie kommste da drauf ??

Titel: Re: Genießen
Beitrag von biemme am 02.10.2006 um 16:12:54
Danke monta---wieder ein sehr hilfreicher Beitrag mit dem du uns Frauen sehr geholfen hast.


Also ganz im Ernst--- 2x habe ich gesündigt, natürlich mit Tiramisu und einmal mit dem besten Expressomousse, was ich je gegessen habe!!!!!!!!!!!!!

Habe täglich natürlich Pasta, immer gegrillten Fisch, Muscheln und meine heißgeliebten Gambas gegessen, massig Salat und Tomaten, Melone mit Schinken.
Das einzige was ich mir außer Öl vorstellen kann ist an Kalorien Brot und Mozzarella.

Natürlich weiß ich, dass Olivenöl gesund ist, aber, wenn einer von euch schon mal eine Diät mit "Pun kte zählen" gemacht hat, der weiß auch, wieviel Punkte es schon für nür einen Eßl. gibt.

Ich glaube allerdings auch, dass ich im Urlaub immer zunehme, weil man dort frühestens um 19.30 Uhr mit dem Abendessen beginnt, wobei ich ansonsten so spätes Essen meide.

Nun denn----wieso, weshalb, warum---es nutzt nichts-- die Rollen stören mich ungemein, mal abgesehen vom tollen Anblick!!!

Also, hoffe ich, dass monta für mich in nächster Zeit die Tiramisu ißt!

biemme

Titel: Re: Genießen
Beitrag von bella_napoli am 02.10.2006 um 18:15:08
Ich schlemme auch immer im Urlaub, könnte nicht sagen, dass ich da zunehme. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich im Urlaub viel bewege (man muss ja auch alles erkunden).
Schlemmen gehört nun mal im Urlaub dazu.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von joelline am 02.10.2006 um 23:23:38
Also bei mir ist in den südlichen Ländern immer das späte Abendessen schuld, dass ich nach dem Urlaub 1-2 kg mehr wiege. Wenn man vor 20.00 h in den Restaurants außerhalb der absoluten Touristenmeilen nichts bekommt, dann 1 1/2 bis 2 Stunden ißt und wohlig gesättigt ins Bett fällt muß man ja zunehmen.
joelline

Titel: Re: Genießen
Beitrag von stregabella am 02.10.2006 um 23:52:49
Ciao,
in Italien hab ich nur einmal richtig zugenommen, da war kurz vorher aber eine Beziehung vorbei, hab da nur reingehauen. Sonst hab ich nicht mal bei Vollpension zugenommen.
Saluti
stregabella.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von friedemann am 03.10.2006 um 00:39:21

montalbano schrieb am 02.10.2006 um 15:19:36:
wie kommste da drauf ??


Naja bei 3 Tiramsiu  ;)
Bei soviel Lust auf SÜSSE muss doch irgendwo ein Mangel sein.  ;D :o ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 03.10.2006 um 00:50:01
friedemann, das ist der mangel an italienischer luft  ;)

aber ich hoff, ich krieg bald wieder welche in meine lungen, dann gehts aufwärts  ;D

monta

Titel: Re: Genießen
Beitrag von friedemann am 03.10.2006 um 09:50:01

montalbano schrieb am 03.10.2006 um 00:50:01:
friedemann, das ist der mangel an italienischer luft  ;)

aber ich hoff, ich krieg bald wieder welche in meine lungen, dann gehts aufwärts  ;D

monta


Hallo Mädels, wer schickt Monta ein paar Flaschen mit italienischer Luft ?!!  ;) ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von montalbano am 03.10.2006 um 11:02:59

schrieb am 03.10.2006 um 09:50:01:
Hallo Mädels, wer schickt Monta ein paar Flaschen mit italienischer Luft ?!!  ;) ;D ;D


hallo mädels,

n paar flaschen wein oder grappa tuns zur not auch  ;D ;D ;D

monta

Titel: Re: Genießen
Beitrag von toppolina am 03.10.2006 um 17:15:09
jetzt beginnt doch wieder langsam die maronizeit. hat die jemand schon mal zu hause gemacht?
hat dazu jemand rezepte?

monta, du scheinst hier ja der experte zu sein!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von biemme am 04.10.2006 um 18:57:41
Leider keine Ahnung, da ich sie nur "roh" gerne esse.
Wenn du nichts findest, kann ich gerne mal in meinen Massen von italienischen Kochbüchern nachgucken!
biemme

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Ellen am 06.10.2006 um 16:54:23
Ich bekomme leider von Olivenöl, wenn ich es täglich in irgendeiner Form zu mir nehmen, auf Dauer Durchfall, was ungemein nervt, da ich das Öl gerne mag.

Maronis habe ich am Dienstag gegessen, allerdings französische. Ich war zum Wandern in den Vogesen und da gab's keine italienischen.

Ich schneide sie auf, lege sie in eine Pfanne, Herd an, etwas Wasser rein, Deckel drauf und dann schmoren sie vor sich hin. Ich bilde mir ein, mit dem Wasser lässt sich die Innenhaut, die haarige, leichter abpulen. Oder gibt's da ein anderes Wundermittel?

Leider sieht man nicht, welche Marionis innen faulig sind. Das waren bedauerlicherweise gut ein Drittel.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von biemme am 07.10.2006 um 09:55:46
Da es bei uns saukalt ist und es nur regnet, muss ich mir überlegen, was ich nun gegen eine aufkommende " Depression" machen kann.

Leider fällt mir nichts anderes ein, als meine Diät zu unterbrechen und heute abend zum Italiener essen zu gehen!!!!!

Euch allen ein schönes Wochenende
biemme

Titel: Re: Genießen
Beitrag von bella_napoli am 07.10.2006 um 18:16:52
Nachdem wir italienisch einkaufen waren, konnten wir eben auch wieder italienisch genießen: Schwertfisch, Parmaschinken (sehr gut), Ciabatta und natürlich einen guten Rotwein. Da fühlt man sich fast wie in Italien. Gruß an Lanonna und ihren Mann.
Marcella schmeckt der Parmaschinken total gut :)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 08.10.2006 um 16:07:37
Das glaube ich gern! Ihr solltet mal meine Rabauken von Enkeln sehen! Meine Tochter musste im Urlaub Parmaschinken Kiloweise kaufen.

Ich hoffe, ihr habt noch einen schönen Stadtbummel gemacht. Es war schön mit euch, und Marcellina hätte ich mal wieder klauen können.

Eich Dreien liebe Gruße und Buon Appetito

Lanonna  :-* :-* :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von bella_napoli am 08.10.2006 um 18:02:35
@Lanonna:
Ja und der Wein aus Apulien ist auch sehr gut. Hätten wir davon mal mehr gekauft...Naja beim nächsten Mal.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 08.10.2006 um 22:47:38
Hoffentlich stimmt dann noch der Preis!

Lanonna  ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 09.02.2007 um 00:17:46
Also hier ist er wieder der Treffpunkt für Rezepte und gute Einkaufsquellen, kulinarische Erfahrungen.
Um niemanden hier mit Budget unterhalb vom Rinderfilet schmachten lassen oder auch die vegetarisch gepolten mit Sehnsucht nach einem Sojalämmchen den Teller zu füllen, hier die sehr italienischen Alternativen, die jetzt darstellbar sind.
* Pasta ammuddicata: muddica = mollica, ein Klassiker der calabro-lukanischen Armeleuteküche. Das Grundrezept ist einfach. Pasta ins kochende Wasser werfen, im Süden sind das eher Penne oder Tortiglioni, mir liegt eher lange Pasta wie Spaghetti oder Vermicelli (die etwas dickere Variante). In einer Schüssel geriebenes dürres Weißbrot auf der groben Reibe zu Bröseln machen, also nicht zu Paniermehl! In einer Schüssel mit Olivenöl sparsam anrühren und ganz vorsichtig in der Pfanne anrösten, - knusprig ja, schwarz nein. Die "muddica" kommt dann mit Origano und Peperoncino über die Pasta. Man kann das Gericht anreichern durch einige feingehackte Sardellen, Petersilie und Knoblauch.
*Caponata: Dafür lasse ich alles stehen. Im alten Sizilien haben sich damit die Habenichtse ihre kulinarische Gegenwelt zu der Welt der "Carnivori" geschaffen, zu der sie ohnehin keinen Zugang hatten.
Die Zutaten sind Auberginen (melanzane), Tomatensugo (aus frischen Tomaten im Sommer und in Italien, sonst lieber aus "Pelati" oder nicht zu feiner "Passata di pomodoro". Ansonsten gehackte Zwiebeln, Knoblauch, Stangensellerie in Stückchen geschnitten, aber nicht zuviel, grüne Oliven (ruhig mit Kern), Kapern, Zitrone (Saft und Schale), Essig und Zucker, Olivenöl. Und dann ganz wichtig: Finocchio selvatico, lieber Blüte als Samen, wenn beides nicht vorhanden ist, kann man auch einen Beutelinhalt Fencheltee nehmen.
In Sizilien hat jede Familie ihr Rezept
Melanzane grob würfeln, einsalzen und mit Zitronensaft vor dem Schwarzwerden bewahren. Nach 30 Minuten aufs Sieb geben, etwas ausquetschen, in Olivenöl dünsten.
Parallel dazu mit Zwiebel und Knoblauch einen Tomatensugo machen. Wenn die Melanzane gar sind, alle Zutaten mischen , noch ein paar Minuten weiter schmoren lassen. Die Caponata ist betont süßsauer und wird kalt oder lauwarm gegessen.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von laki am 09.02.2007 um 10:40:47
ciao anse,

millegrazie...das mittagessen ist gerettet  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 10.02.2007 um 19:45:06
Heute haben wir eine Pasta alla Norma (großes N am Anfang) gegessen, die im Wohlgeschmack fuori norma war.
Ich hatte den Sugo di pomodoro

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 10.02.2007 um 20:58:07
Anse ist ein gemeiner Hingermacher! Dabei solll ich fasten!

Lanonna - die pasta alla Norma liebt

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 10.02.2007 um 22:22:22
Scusate, carissime, carissimi, ich hatte die Nachricht vor lauter Begeisterung verstümmelt. Zu dem Sugo gibt es noch Fundamentales  mitzuteilen, Wichtiges für die deutsch-italienische Freundschaft, il gemellaggio patato-maccheronico.
Durch eine kleine Ablenkung von etwa 2 Stunden hatte sich das Haus mit einem sehr intensiven Duft  nach sughetto di pumarola alla bisnonna erfüllt, war aber ziemlich ristretto. Direkt daneben stand noch ein Topf Kartoffelbrühe, denn am Tag zuvor war bei uns Kartoffelbrei auf den Tisch gekommen. Und mit dieser niedersächsischen Brühe habe ich den allzusehr verdickten calabrischen Tomatenpamp wieder flüssig bekommen, - in einer Konsistenz, die man mit Nudelwasser nie hinbekommt.

Kurzum Glückseligkeit und Harmonie
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marilena am 10.02.2007 um 22:43:25

lanonna schrieb am 10.02.2007 um 20:58:07:
Anse ist ein gemeiner Hingermacher!

ein waaas ???

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marilena am 11.02.2007 um 01:02:01

anse schrieb am 10.02.2007 um 22:22:22:
Scusate, am Tag zuvor war bei uns Kartoffelbrei auf den Tisch gekommen.

Wie konnte das denn passieren ???

Buona notte Marilena ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 11.02.2007 um 01:26:11
Hilfe! Mein dicker Finger und meine halbblinden Augen haben nmir einen Strich durch die Rechnung gemacht!

HUNGERMACHER sollte das heißen!

Allerdings ist der Hunger wieder rückläufig - wegen der Kartoffelpampe. Damit bin ich nicht zu locken.

@Anse, konntest du das feine Sößchen nichtmit einem guten Glas Rotwein flüssig rühren?

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von ligurien am 11.02.2007 um 07:57:04
Ciao Anse,

Deine Idee finde ich toll.
Auch wir sind große Freunde der Ital. Küche und vor allen Dingen Hobbyköche.
Haben schon sehr vieles ausprobiert, fast alles klappte.
Inzwischen ist unsere Kochbüchersammlung riesengroß und hier und da sieht man Ihnen die Vielbenutzung an.
Übrigens sind das die einzigen Bücher, in denen mein Mann stundenlang liest.
Wir haben ein kleines Landhaus in Ligurien mit einem großen Garten und vielen frischen Kräutern.
Wenn ich hier koche, gehe ich mit dem Sieb in den Garten und pflücke die Zutaten wie ich sie brauche.- Schon das ist der Vorgenuss zum Kochen.
Ich hoffe, ich kann hier und da auch einmal ein Rezept einbringen.

Buon appetito
Sigi ;)


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Nonloso am 11.02.2007 um 09:47:08
Schade um die schöne sugo di pomodori!
Aber Kartoffeln gehören ja auch zur italienischen Küche.
Ich hätte den sugo vielleicht mit frischen Tomaten verlängert.
Aber bei so viel Begeisterung möchte man nicht als Miesmacher auftreten.
Es hat geschmeckt und das ist wichtig.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 11.02.2007 um 10:15:34

Bo schrieb am 11.02.2007 um 09:47:08:
Schade um die schöne sugo di pomodori!
Aber Kartoffeln gehören ja auch zur italienischen Küche.
Ich hätte den sugo vielleicht mit frischen Tomaten verlängert.
Aber bei so viel Begeisterung möchte man nicht als Miesmacher auftreten.
Es hat geschmeckt und das ist wichtig.

?? Wo bekomme ich jetzt sonnengereifte und vollreife Tomaten her?
Die Kartoffelbrühe hat ja gerade die wunderbare Bindung der Soße gebracht.
Rotwein hätte nur noch mehr Säure hineingebracht, denn Tomaten haben ja schon reichlich davon. Wein an ein Fleischragout ist hingegen nicht zu verachten.
Kartoffelbrei muss nicht Pampe sein. Man muss ihn nur richtig aus guten Kartoffeln (weichkochenden) zubereiten und zum Schluss schön locker aufschlagen.

Italiener essen zu Hause weitaus mehr Kartoffeln als das den Anschein hat. In der Restaurantküche werden sie nur meisten unterschlagen. Wenn meine Wandergruppen bei der Signora Vincenzina in Grisolia (CS) die verschiedenen Bratkartoffeln mit Paprika, Auberginen und Tomaten, den grisoliotischen Kartoffelsalat aufgetischt bekommen zusammen mit vielen anderen calabrischen Leckereien, dann wird zugelangt.
Kartoffeln sind in den Regionalküchen sehr unterschiedlich vertreten: in Sizilien so gut wie gar nicht, in Calabrien dafür mehr als in jeder anderen Region Italiens, denn in den auch im Sommer recht kühlen und niederschlagsreichen Bergregionen war die Kartoffel überlebenswichtig. In der Sila, den Serre und im Aspromonte beispielsweise wächst im sehr feuchten Westteil und auf den Hochebenen kein Weizen, allenfalls Roggen, dessen Anbau inzwischen Vergangenheit ist und an dessen Stelle die Kartoffel getreten ist. Wenn Süditaliener den ambulanten Händler mit seinem Lastwagen "patani silani" rufen hören, dann laufen und kaufen sie.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 11.02.2007 um 15:36:34
Anse hat recht, die Pugliesen, Lukanier und Kalabresen sind für ihren hohen Kartoffelkonsum bekannt. Und es gibt dort auch besonders leckere.

Allein der Gateau (franz Name, aber ital Gericht) ist etwas ganz besonderes, ein Piatto Unico, in dem früher in erster Linie Reste verwendet wurde.

Eine Prise Zucker nimmt den Tomaten viel von der Säure. Ich habe es auch schon mal mit etwas Akazienhonig probiert, was einen sehr interessanten Geschmack gab. Das war ein Tipp meiner lieben alten Freundin Natalizia, die geradezu goldene Hände in der Küche hat.

Und das Kräuterpflücken im Garten hat für mich etwas ganz Besonderes. Als ich unseren lieben Freund Nino in Pescia fragte, wo ich denn bestimmte Kräuter in seinem viel zu großen Garten fände, erwiderte er fröhlich: "Verso Lucca!" Also machte ich mich auf den Weg, quer durch den Garten...

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Nonloso am 12.02.2007 um 01:24:47
Hier gibt es auch im Winter immer gute italienische Tomaten. Natürlich sind sie nicht mit den sonnengereiften San Marzano zu vergleichen. Die könnte ich im Sommer kiloweise essen.
Aber immer besser als die holländischen Tomaten, mit denen ich aufgewachsen bin.

In unserer Gegend werden auch sehr viele Kartoffeln gegessen. Es gibt hier ausgezeichnete Sorten, mit gelbem oder weißem Fleisch. Besonders lecker sind die Patate Novelle.

Gnocchi di patate, Rosmarinkartoffeln und selbst Kartoffelbrei sind hier im Winter sehr beliebt.

Wir hatten mal vergessen, Basilikum zu kaufen, für unsere Pomodori e Mozzarella. Also sind wir in den Garten marschiert und haben auch tatsächlich etwas gefunden, das wie Basilikum roch, aber etwas kleinere Blätter hatte. Es wurde natürlich sofort ausprobiert und es war gut.

Titel: .. Genießen
Beitrag von laki am 12.02.2007 um 09:11:09

lanonna schrieb am 11.02.2007 um 15:36:34:
Anse hat recht, die Und das Kräuterpflücken im Garten hat für mich etwas ganz Besonderes. Als ich unseren lieben Freund Nino in Pescia fragte, wo ich denn bestimmte Kräuter in seinem viel zu großen Garten fände, erwiderte er fröhlich: "Verso Lucca!" Also machte ich mich auf den Weg, quer durch den Garten...

Lanonna


unser gärtchen ist nicht sehr groß...hat dafür aber viele kräuter  ;D insbesondere rosmarin ..ein richtiges kleines bäumchen..da unser gärtchen an der südseite liegt, duften die kräuter wie im süden....

regnerische grüße nach leverkusen !

ciao ciao

laki

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 12.02.2007 um 22:12:54
Ciao, laki,

grazie per i saluti! Ti aspettiamo! Allerdings haben wir in Lev nur Rosmarin im Garten - und ein bisschen Salbei.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Nonloso am 12.02.2007 um 23:55:19
Lanonna, sage bitte Papili, dass bei uns auf den Wiesen schon die Gänseblümchen zu sehen sind.  :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 13.02.2007 um 00:00:53
Und bei uns habe ich heute die ersten Krokusse entdeckt.

Auf unserer Wiese blühten in den letzten Tagen die Schneeglöckchen. Habe sie leider nicht fotografiert, weil ich mit meiner Grippe nicht rauswollte.

Heute hat es geregnet und gleichzeitig schien die Sonne. Leider konnte ich keinen arcobaleno entdecken.

Morgen und übermorgen esse ich nur noch spaghetti aglio, olio e peperoncino. Irgendwie muss ich den Husten doch in den Griff kriegen!

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Nonloso am 13.02.2007 um 00:17:10
Schön, Krokusse und Schneeglöckchen. ;D

Halte bloß kein Feuerzeug an deinen Mund. Bei Peperoncini ist das gefährlich!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von bella_napoli am 13.02.2007 um 15:06:07

lanonna schrieb am 13.02.2007 um 00:00:53:
Morgen und übermorgen esse ich nur noch spaghetti aglio, olio e peperoncino. Irgendwie muss ich den Husten doch in den Griff kriegen!
Lanonna


Hilft das bei Husten  :D
Gute Besserung!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 13.02.2007 um 17:02:15
Das ist meine Medizin für alles!

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von bella_napoli am 13.02.2007 um 18:07:01

lanonna schrieb am 13.02.2007 um 17:02:15:
Das ist meine Medizin für alles!

Lanonna



Auf jeden Fall eine leckere Medizin.
Muss ich auch noch einmal machen. Die einfachsten Sachen sind oft die leckersten und Marcella sagt seit heute Nudel, naja eigentlich sollte sie ja Pasta sagen.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 13.02.2007 um 19:09:39
Peperoncino hilft eigentlich in allen Lebenslagen. Besonders liebevoll wird das im Museo del Peperoncino in Maierà (CS), das im Palazzo Ducale untergebracht ist.
www.peperoncino.org
http://www.pepperworld.com/reisen/calabria7.html
Vom Museum blickt man auf das von einer tiefen Schlucht getrennte Nachbardorf Grisolia (ein leidlich gekennzeichneter Weg führt rüber), wo das tief rote Feuerlöschmittel im Fall von zu starkem Schotenkonsum wächst.
Und bel piatto di pasta agghiu, ogghiu e pipi forte, auch liebevoll diavolicchiu genannt mit einer gut gefüllten (und geleerten) Karaffe vino Grisoliotu, Verbicarese oder Orsomarsese erledigt jeden Virus und jede Bakterie. Il vino Maieriuoto schafft das nicht so gut. Der hat seine Qualitäten an heißen Sommerabenden, wenn du einen hellen Roten süffeln möchtest, der nicht nach dem ersten Glas als Rausschmeißer in süße Träume wirkt.
Noch 6 Wochen und ich probiere den neuen Jahrgang aus Grisolia.  :D
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 14.02.2007 um 00:25:58
Leider hat bis jetzt meine Peproncinisucht nicht gewirkt! Aber ich versuche es weiter!

Bei uns dauert esnoch ein bisschen länger, bis wir in Heimat2 ankommen. Wie lange bleibst du, Anse? Haben wir dieses Jahr eine Chance?

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Nonloso am 14.02.2007 um 00:29:55
Lanonna, hast du nichts bemerkt? Es ist das erste Mal, dass Anse lacht!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 14.02.2007 um 00:48:53
Oh, ich glaube, ich habe schon öfter mal ein Lächeln bei ihm gesehen. Er gibt sich manchmal grantig wie Rübezahl. Aber du weißt ja, hinter mancher harten Schale steckt ein weicher und freundlicher Kern.

Und deshalb hoffe ich sehr. dass wir dieses Jahr die Chamce kriegen und ganz persönlich und real anzulächeln!

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 08.11.2007 um 21:42:05
Das hat ja inzwischen stattgefunden.  :D
War schön, unser halber Tag in Taranto und dann noch die lange Nachtsitzung in Pulsano. - Grazie!
In dem Thread wurde Einiges an Rezepten und Kommentaren zu den Cucine Italiane ausgetauscht. Wie wäre es mit "Fortsetzung folgt".
anse
@marea, Du könntest den von Dir begonnenen Thread "Italia sì, Italia no" (und andere) wieder aktivieren.
Ich hole dann auch wieder "Es gibt auch gute Nachrichten" in die Gegenwart zurück, zumal die guten Nachrichten zu Natur, Umwelt, Denkmalschutz und anderen Non-Profit-Aktivitäten vorhanden sind. Demnächst geht es weiter mit Orchideen, Wäldern, Schmetterlingen, Wölfen und gelegentlich auch Politikern.


Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 09.11.2007 um 18:30:53
Wie schön, daß ihr diesen Thread ausgebuddelt habt, bei so vielen Anregungen bin ich traurig, daß ich so gut zu Mittag gegessen habe und heute abend höchstens ein Häppchen Provolone piccante mit einem Glas Wein (oder zwei) schaffe. Aber morgen ist ja ein neuer Kochtag!
Ihr hattet etliche fagioli-Rezepte dabei, aus der cucina povera gabs bei uns heute
fagioli e verza

Weisse Bohnen über Nacht einweichen und weichkochen.
Zwiebel, Knoblauch, peperoncino, Bleichsellerie, glatte Petersilie und Basilikum-Blätter hacken und in einem zweiten Topf in Olivenöl anschwitzen. Einige Wirsingblätter grob zerteilen und zufügen - einige Minuten  mit schmoren, dann mit 2 - 3 Kellen vom Kochwasser der Bohnen auffüllen, gut salzen und pfeffern und ca. 45 Min. auf kleiner Flamme köcheln lassen. Die weichgekochten Bohnen zufügen, vermischen und ggf. nachwürzen, das ganze in eine Terrine geben und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen. Vor dem Servieren einen Moment ruhen lassen.

Übrigens ein Tipp zum Basilikum, daß ja in dieser Jahreszeit wirklich kein Aroma mehr hat. Ich ernte die duftenden Blätter zum Ende des Sommers und lege sie in Schichten mit grobkörnigem Salz in Olivenöl ein. Das Salz sorgt dafür, daß die Blätter einigermaßen die Farbe bewahren und nicht verfallen, salzen das ganze aber nicht. Blätter lassen sich gut zum Kochen verwenden das Öl ist zu vielen Antipasti und z.B. zu Büffelmozzarella ein Gedicht.

Mein Herz schlug höher, als ich las, wie oft z.B. anse Wildkräuter und wildes gemüse verarbeitet. Das ist nämlich eine Leidenschaft von mir - ciccorielle, carde, spinaci, wilder Spargel und dann erst die Pilzsaison!

Was soll's, vielleicht kann ich ja doch gleich noch due crostini con acciughe salate e mozzarella machen.
Zum Abnehmen hat man in diesem Forum ja eh keine Chance.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 10.11.2007 um 10:56:31
Danke für das Rezept, Peuli! Das hört sich super an... ich werde es in den nächsten Tagen gleich mal nachkochen!  :-*

Ok Anse... ich kann "Italia sì, Italia no" gerne wieder hervorkramen... mal sehen, ob ich das noch finde...  ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 10.11.2007 um 20:39:21
Auf diese Weise habe ich mein "heiliges" Basilikum aus Lido Silvana mit nach D gebracht. Ich hoffe, dass es noch eine Weile hält.

Meine Rismarinnadeln habe ich getrocknet und mut grobem meersalz im Mixer zerpulvert. Es ist das ideale Gewürz für Kartoffeln und Fleisch.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von susiausoldenburg am 10.11.2007 um 22:27:10
Ja, das ist ganz toll und hat einen Ehrenplatz auf meinem Gewürzregal!  ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 10.11.2007 um 22:50:19
Ins altbacken gehäkelte Deckchen gewickelt?  ;) ;D ;D

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von susiausoldenburg am 11.11.2007 um 10:34:39
Ja klar... :-)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 14.11.2007 um 23:08:23
Ich habe heute weiße Bohnen gekocht und gegessen, wie sie mein westfälischer Großvater mochte, allerdings leicht variiert.
Die Bohnen werden über Nacht in reichlich kaltem Wasser eingeweicht, dann mit Karotte, Selleriestängel, einer kleinen Zwiebel, ein paar Petersilienstängel und Lorbeerblatt gekocht.
Wenn sie gar sind, auf lauwarm abkühlen lassen. Die nicht bis zur Trockenheit abgetropften Bohnen werden dann angemacht mit Salz, weißem Essig, ein wenig Zucker, Olivenöl und kross gebratenem Bauchspeck.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marilena am 15.11.2007 um 00:22:08
Die kenn ich auch... die haben wir als Kinder  "Gangsternbohnen" genannt.
Ich glaube,  Vorlage für diese Bezeichnung waren Filme mit Bud Spencer & Terence Hill (100 Jahre her), die diese Bohnen immer aus einem Blechnapf in sich reinschaufelten :D
Buona notte
Marilena ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 15.11.2007 um 00:56:30
Du hast bestimmt geglaubt, die haben sich damit beschossen!  ;) ;D :-* :-*

Ich habe mich als Kind allen Bohnen verweigert. Jetzt fange ich langsam an, Geschmack daran zu finden.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 15.11.2007 um 19:06:58
Es waren noch eine ganze gekochtes Hühnerbrust und Hühnerbrühe im Haus. Und so habe ich ganz schnell mit der Moulinette eine passende Soße dazu gemacht:
1 Dose abgetropfter Thunfisch in Öl, 2 Esslöffel gewässerte Kapern, 5-6 gesalzene Sardellenfilets (falls in Öl, abtropfen lassen), 2 Eigelb, das innere, zarte Herz vom Stangensellerie (vorsichtig, darf nicht dominieren), lauwarme Hühnerbrühe und Olivenöl soviel, damit man eine dickflüssige Soße erhält.
Dazu frisches Weißbrot, die Hühnerbrust in dicke Scheiben schneiden.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von joelline am 15.11.2007 um 23:02:45
und schon wieder krieg ich Hunger

Titel: Re: Genießen
Beitrag von lanonna am 15.11.2007 um 23:29:25
Komme gerade aus einem schönen italienischen Ristorante, wo tatsächlich italienisch gekocht wird, und bin zufrieden satt.

Lanonna

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 26.11.2007 um 11:21:06
Acquacotta ist ein typisches Gericht der toskanischen Bauernküche . Man braucht dazu Gemüsebrühe, Gemüse der Saison in Mengen, die geschmacklich und farbig miteinander harmonieren wie Mohrrüben in Scheiben, Zucchini-Stücke, Streifen von Wirsing oder dem nur in der Toskana bekannten „cavolo nero“, ein paar Mangoldblätter und gekochte weiße Bohnen (nicht zuviel davon, denn es soll keine Bohnensuppe werden!). Was am längsten braucht, kommt zuerst in die kochende Brühe, zum Schluss sollte alles Gemüse gleichzeitig gar sein. Als letzter Schritt vor dem Servieren und Essen kommt für jeden ein verlorenes Ei in die Suppe, macht man vorsichtig mit der Suppenkelle. Das Eigelb sollte nicht hart werden!
Je nach Hunger wird altbackenes Weißbrot eingebrockt und die Suppe bekommt mehr Substanz und Geschmack durch einen nicht geizig bemessenen Schwapps Olivenöl.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von katsche-due am 26.11.2007 um 13:30:03
hmmm - hört sich auch lecker an. Aber wie ist das mit der Suppe ( bin nämlich auch ein Suppen-Fan): Ist die Suppe mehr dicklich wie ein Eintopf oder dünner ?
Das mit dem Ei kann ich mir jetzt nicht vorstellen, werde es aber ausprobieren und die Eier bei den Kindern weglassen  ;)  ;D  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 26.11.2007 um 14:06:37
Ich liebe auch Suppen über alles! Durch das reingebrockte Brot wird Acquacotta recht dick und sättigend. Deshalb wird die Suppe relativ dünn angesetzt. Das verlorene Ei sieht gut aus und schmeckt auch. Ich erinnere mich, das erste Mal, gab es die bei Bekannten in der Maremma während der Weinlese.
Durch die Brühe bekommt das salzlose, fade toskanische Brot richtig guten Geschmack.

anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von katsche-due am 26.11.2007 um 14:11:40
mmmhhh - Danke ! Hab mir schon einen Einkaufszettel geschrieben. Nachdem es bei uns eh mal wieder schneit (aber richtige schöne weiße schwebende dicke Watteflöckchen - herrlich  ;) )und es recht kalt ist, wäre das das passende Essen für einen der nächsten Tage.
Für gute Rezepte bin ich doch immer zu haben  ;D  ;D

:-*  :-*  :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 26.11.2007 um 21:49:57
Acquacotta ist köstlich und so leicht zu variieren. Die beste habe ich bei einer Familie di allevatori di animali gegessen. Da wurde immer alles mitgekocht, was die Natur so hergab und die mamma erklärte " se hai un uovo, metti pure questo"
In den Abbruzzen habe ich gerade mal wieder "zuppa santé" gegessen. Ciccoria oder auch Endivien wird blanchiert und in heisse Hühnerbrühe gegeben. Eigentlich gehören auch winzige polpettine di vitello dazu, geht aber auch ohne. Das Gemüse auf dem Teller anrichten, mit Mozarellawürfeln bestreuen, heiße Brühe und evtl. die Polpettine dazu und dann crostini aus gerösteten Brotwürfeln darübergeben.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von katsche-due am 26.11.2007 um 22:02:16

peuli132 schrieb am 26.11.2007 um 21:49:57:
Ciccoria oder auch Endivien wird blanchiert und in heisse Hühnerbrühe gegeben.  


Hab gar nicht gewußt, daß man das mit Salat machen kann. Wird der denn dann nicht "glitschig" und unansehlich ?
Hört es sich auf jeden Fall sehr sehr interessant an  :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 26.11.2007 um 23:07:37
In Neapel gibt es eine extra Sorte Endivie für die "Minestra maritata", eine dicke Gemüsesuppe mit Schweinefleisch, Kartoffeln und "Scarola" (Endivie).

Titel: Re: Genießen
Beitrag von susiausoldenburg am 27.11.2007 um 09:43:00

katsche-due schrieb am 26.11.2007 um 22:02:16:
Hab gar nicht gewußt, daß man das mit Salat machen kann. Wird der denn dann nicht "glitschig" und unansehlich ?


Das hab ich auch gedacht, als mir eine Arbeitskollegin mal "Salat-Lasagne" vorsetzte.  :o War aber gar nicht schlecht!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von katsche-due am 27.11.2007 um 11:04:44
....man lernt halt nie aus ;)
Aber genau das ist ja das Schöne - es werden Rezepte vorgestellt, die man wahrscheinlich niemals ausprobieren würde, wenn andere nicht davon beigeistert schwärmen würden !

Ich habe es heute tatsächlich geschafft, daß ich endlich mal mit meinen Weihnachtsplatzerl anfange  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 27.11.2007 um 16:42:41

anse schrieb am 26.11.2007 um 23:07:37:
In Neapel gibt es eine extra Sorte Endivie für die "Minestra maritata", eine dicke Gemüsesuppe mit Schweinefleisch, Kartoffeln und "Scarola" (Endivie).


Ahhhhh... "scarola" heisst die also! Wieder mal was dazugelernt. Wenn ich jetzt darüber nachdenke... Endivien sieht man hier ganz selten mal in der Gemüseabteilung. Dafür gab's neulich Rettich... der schmeckte zwar nach fast garnichts, aber ich hab' ihn trotzdem genossen (mit bayerischen Semmelknödeln)  ;).

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 27.11.2007 um 16:45:29

peuli132 schrieb am 26.11.2007 um 21:49:57:
In den Abbruzzen habe ich gerade mal wieder "zuppa santé" gegessen. Ciccoria oder auch Endivien wird blanchiert und in heisse Hühnerbrühe gegeben.


Meine Mutter hat das so ähnlich mit Kopfsalat gemacht, als ich noch klein war. Sie meinte immer, das sei ihre Erfindung... sie wird sich freuen, wenn ich ihr sage, dass das typisch abruzzesisch ist!  ;)


Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 27.11.2007 um 18:14:36
Ich hab mal wieder ein typisches Rezept aus dem Süden, das gerade um die Weihnachtszeit herum
aktuell ist. Ich fürchte zwar, daß ich damit auf der Umstrittenheitsskala ungefähr neben Trippa liege, aber was soll's, ich liebe diese ursprüngliche Küche.
Wie wär's also mit Zuppa di Baccalá?

Ca. 600 g Stockfisch, 3 Tage gewässert
2 Zwiebeln in dünnen Scheiben
2 gehackte Knoblauchzehen
1 peperoncino
1 Bouquet garni aus 1 Bund glatte Petersilie, 1 Zweig Thymian und 1 Lorbeerblatt
1 Stg. Sellerie, fein zerkleinert
1 Gl. tr. Weißwein
3 zerkl. Tomatemn
3 Kartoffeln

Gewässerten Baccalá ca. 30 Min. in Wasser kochen
herausnehmen, entgräten und in Würfel schneiden.
Kochwasser aufbewahren.
im 2. Topf Zwiebel, Knoblauch u. Peperoncino in Olivenöl glasig werden lassen, Sellerie und Bouquet garni dazugeben
und Farbe annehmen lassen, dann Tomaten zugeben und kurz kochen lassen, Wein angießen, aufwallen lassen gewürfelte Kartoffeln zugeben und mit dem Fischkochwasser auffüllen. Kochen, bis Kartoffeln fast gar sind, dann die Fischstücke und 4-5 Essl. Olivenöl zugeben und leise köcheln lassen. Zum Schluss Kräuter herausnehmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit feingehackter Petersilie bestreuen. Geröstete Landbrotscheiben in tiefe Teller legen und die Suppe darübergeben. Gibt's morgen bei uns!

Baccalá schmeckt übrigens auch köstlich, wenn er durch Ausbackteig gezogen und in Olivenöl gebraten wird.

Die Zuppa gab's bei meiner Schwiegermutter immer am heiligen Abend, gefolgt von gegrilltem Fisch mit Salat und dann kamen Riesenschüsseln mit Zeppole auf den Tisch, Nüsse, geröstete Kastanien, Gebäck, im Kamin
brannte der "ceppone" ein Riesenholzklotz, der bis zum Weihnachtsmorgen brennen musste. Ab und zu klopfte es und draußen wurde eine Serenade mit Weihnachtsliedern gegeben. Klar, daß die Musikanten ins Haus gebeten wurden und dann wurde erneut der Tisch für sie gedeckt. Familienmitglieder, die schon früher schlafen gegangen waren, tauchten im Schlafrock wieder auf und beteiligten sich angeregt am Gespräch.
All das war wunderschön und fällt mir wieder ein beim Stichwort "Baccalá"

Titel: Re: Genießen
Beitrag von katsche-due am 27.11.2007 um 18:21:49
Stockfisch ? Hab ich noch nie gegessen und -  ich glaube - auch noch nicht gesehen.
Nach was schmeckt der denn ? Ist ja getrocknet, oder ?
::)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 27.11.2007 um 18:31:37

katsche-due schrieb am 27.11.2007 um 18:21:49:
Stockfisch ? Hab ich noch nie gegessen und -  ich glaube - auch noch nicht gesehen.
Nach was schmeckt der denn ? Ist ja getrocknet, oder ?
::)

Ja, Stockfisch ist getrocknet und gesalzen. Gibt es bei italienischen und auch türkischen Lebensmittelhändlern
in guter Qualität auch hier in D zu kaufen. Ich habe am Wochenende 16,-- Euro p.kg bezahlt.
Der Fisch hat nach entsprechender Vorbereitung einen einzigartigen Geschmack, das Fleisch ist weiß und saftig.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 27.11.2007 um 18:49:35
Lecker! Wer den besonderen Geschmack vom Baccalà nicht mag oder sich nicht nicht mit dem Wässern fühlt, kann das Rezept mit frischem Fischfilet, am besten Seelachs, nachkochen. Es schmeckt toll. Auch kalt, falls was übrig bleibt. Oder fein zerpflückt mit Linguine.

anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von sangim am 27.11.2007 um 19:16:24
Danke für die gute Idee, Baccalà habe ich schon lange nicht mehr gekocht.

Jetzt weiss ich was ich am Freitag kochen kann, meine Familie wird sich freuen :D :D

Sangim

Titel: Re: Genießen
Beitrag von katsche-due am 27.11.2007 um 19:41:11
Ja, danke für den Tip.
Ich denke schon, daß es mir schmecken wird, denn ich finde auch Trippa super  ;)  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von susiausoldenburg am 28.11.2007 um 18:19:36
Wir haben im Februar in Venedig auch so Stockfischteile gegessen. Ich muss dazusagen, ich esse eigentlich gar keinen Fisch (bis auf Thunfisch im Salat) und mein Schatz ist auch kein Fisch-Fan.

Wir waren so um 11h in einer kleinen Bar und wollte eigentlich einen Café und ein Dolci dazu. Ja und der Wirt meinte, wir sollten mal DAS (er zeigte mit dem Finger drauf) probieren und einen Vino dazu. Na ja, DAS sah aus, wie so ein Quarkbällchen. Ich hab mich schon riesig gefreut und als ich dann reingebissen habe  :-X fischig und extrem salzig!  :o Neeee, das war echt   :-/

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 28.11.2007 um 19:08:53
So sollte Stockfisch nicht schmecken. Es muss die richtige Sorte sein, er muss genau richtig gewässert sein, zubereiten muss man ihn auch noch können. Ich persönlich wage mich nicht daran, denn ich hatte niemanden der mich in diese Geheimwissenschaft eingeweiht hat. Deshalb mache ich die entsprechenden Rezepte mit frischem Fisch.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 28.11.2007 um 20:19:54
Na ja, aber Susi hatte ja ein Quarkbällchen erwartet, da
kann ich die Enttäuschung verstehen.
Susi,  hat mich so ein bisschen an den alten Witz erinnert, in dem ein junges Mädchen von einem Playboy zum Kaviarfrühstück eingeladen wird und später sagt:
"War alles ganz ok, aber die Brombeermarmelade schmeckte nach Fisch!" ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von susiausoldenburg am 28.11.2007 um 20:20:08
Das ist wohl eine venezianische Spezialität!  ???

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 28.11.2007 um 21:26:40
Ha, ich habe unter News völlig passend zum Thread über den Streik Stockfischliebhaber enttarnt ;D ;D ;D
Lanonna hat einen prosecco dazu getan, ich finde, so lässt sich Streik und auch manch andere News ertragen.
(Obwohl bei baccalá gilt das wohl nicht für dich, Lanonna, da wärst du wohl dienjenige, die streikt,  ;)aber dein Menü steht ja eh)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 28.11.2007 um 21:55:04
Die Venezianer sind absolut scharf auf "stocco". Und auch in der unmittelbaren Nachbarschaft mag man ihn, so dass einige klassische Rezepte bis runter ins tiefste Calabrien "alla vicentina" und "alla trevigiana" heißen.
Diese Vorliebe wurde dann von den venezianischen Händlern in den tiefen Süden gebracht, die den norwegischen Salzfisch bis in den tiefen Süden brachten, wo traditionell eher die acciuga salata verbreitet war.
So auch in Mammola (RC), wo das Paradies auf Erden aus Stocco, Capretto (Zicklein - lokale Produktion) und Fusilli (decisamente con sugo di capra o di stocco) besteht.
Rezepte: http://www.prolocomammola.org/Ricette_Pag_1.htm
Oder alternativ ein virtueller Besuch der Schönen Künste bei Nick Spatari, dessen Werkstatt für Kunst und Kommunikation unter das Sponsoring eines kunstsinnigen Bosses der lokalen 'Ndrangheta kommen sollte, einschließlich mehrerer Belehrungen durch die Macht des Feuers.
www.musaba.org

anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von susiausoldenburg am 29.11.2007 um 08:51:41

peuli132 schrieb am 28.11.2007 um 20:19:54:
Na ja, aber Susi hatte ja ein Quarkbällchen erwartet, da
kann ich die Enttäuschung verstehen.
Susi,  hat mich so ein bisschen an den alten Witz erinnert, in dem ein junges Mädchen von einem Playboy zum Kaviarfrühstück eingeladen wird und später sagt:
"War alles ganz ok, aber die Brombeermarmelade schmeckte nach Fisch!" ;D ;D


;D ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 30.11.2007 um 11:13:24
Und noch was zum Stockfisch. Während ich aus dem Süden nur Baccalá, also die gesalzene Version kenne, verwendet man im Norden auch die noch teurere Variante "Stoccafissa" wobei der Fisch ungesalzen gedörrt wird. Habe ich im Friuli gegessen und zwar wurde er mit Milch und acciughe salate im Backofen bei niedriger Temperatur gegart, bis der Fisch butterweich und Milch und acciughe sich zu einer cremigen salsa vereint hatten. Ich war skeptisch aber das Ergebnis war grandios.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Bologna80 am 30.11.2007 um 11:29:46
In Bologna und Mantua auch!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 30.11.2007 um 14:29:06

schrieb am 30.11.2007 um 11:29:46:
In Bologna und Mantua auch!

Klar, ich sag doch - im Norden ;D ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 01.12.2007 um 19:52:30
Und eitel wie ich bin, möchte ich hier meinen Kartoffelsalat verewigen:
Kartoffelsalat
Man braucht festkochende Kartoffeln, weil die sich nicht mit der Soße voll saugen. Als Zwiebeln bevorzuge ich rote Zwiebeln, die sind einfach viel milder. Die aus Tropea in Calabrien sind extradolci, aber mit den etwas kräftigeren roten Schwestern aus Nocera Terinese, Scalea, Acquaviva delle Fonti oder auch aus der Südheide bekommt man einen guten Kartoffelsalat hin. Wichtig dabei ist: alle Bestandteile müssen griffbereit fertig sein, wenn man ans Pellen und das Zerschneiden der gargekochten Kartoffeln geht. Die Kartoffelscheiben müssen noch gut warm sein, wenn sie mit den anderen Zutaten zusammenkommen. Nur so kann die Harmonie entstehen, die von einem gelungenen Kartoffelsalat ausgeht. der dann auch baldmöglichst gegessen werden sollte, am besten, wenn er noch lauwarm ist.

Hier zuerst das Rezept der Signora Vincenzina aus Grisolia, die „insalata di patate“ (auf grisoliotisch „’nsalate de patane“) für eine originär calabrische Schöpfung hält.
Die Kartoffeln in Scheiben und die roten Zwiebeln in Halbringen werden mit Olivenöl (nicht zu knapp!), weißem Essig, Salz und Pfeffer vermischt. – fertig! Ist Teil des ortstypischen Antipasto, wo Kartoffeln, Auberginen, Paprikas und Zucchini die Hauptzutaten sind.

Mein variierbares Grundrezept, das die Küchentraditionen am Dreiländereck von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit guten Zutaten und Erfahrungen aus Süditalien zusammen bringt:
Die Soße besteht aus Olivenöl, weißem Essig, Salz, Pfeffer, Senfmehl, etwas Zucker und Buttermilch (die muss mild sein, schön dickflüssig). Die Zwiebeln werden hübsch fein geschnitten, ebenso Essiggurken, säuerliche Äpfel und marinierter Sellerie.

Marinierter Sellerie: Knolle vierteln und in 1 cm dicke Scheiben schneiden, in kochendem Salzwasser sieden, bis die Scheiben al dente sind – das geht recht schnell, man muss daneben stehen bleiben! Den Sellerie in ein hohes Einmachglas geben, so auf zwei, drei Lagen Sellerie sehr fein geschnittene Zwiebelscheiben schichten, großzügig Senfkörner und Pfefferkörner (weiß) dazwischen krümeln und dann die Marinade aus halb heißen Selleriesud und halb weißem Essig (mit 1-2 EL Zucker) darüber geben. Einen Tag stehen lassen. Am besten, an kaltem Ort, dann bildet sich eine zarte Gelatine.
Italienische Freunde, die der streng riechenden Knolle eher misstrauisch gegenüberstanden, langten kräftig zu.
Der Sellerie muss absolut frisch sein, also noch knackiges Selleriegrün haben, das man abschneidet und in kleinen Beutelchen als Suppengrün einfriert.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 31.12.2007 um 14:46:46
Tonno alla Palermitana
Das Rezept habe ich aus der Dezembernummer der „Bell’Italia“, wo es einige Seiten Tipps zu gutem Essen in Palermo (Bars, Restaurants, Garküchen, Pasticcerien, Läden). Man braucht eine ca. 800 Gramm schwere Scheibe Thunfisch. Und wo es den nicht frisch im Anschnitt gibt, funktioniert das Rezept auch mit Thunfischsteaks aus der Tiefkühltruhe). Weiter ein Glas trockenen Weißwein, 3 Knoblauchzehen, 1 Hand voll Brotbrösel, ein Tütchen Safran, 6 Salzsardellen, Saft einer Zitrone, Rosmarin, Olivenöl, Salz und Pfeffer.
Den Thunfisch in eine Schüssel geben, mit dem Wein übergießen und 2 Stunden marinieren, den Fisch dabei öfter wenden. In den Fisch Löcher stechen und diese mit Rosmarin und Knoblauchstiften füllen.
In einer Pfanne die Sardellenfilet in Öl (bei starker Flamme) auflösen. Den Safran in einem Esslöffel Wasser auflösen. Den Thunfisch in eine eingeölte Keramikform geben, darüber die im Öl zerlaufenen Sardellen, Safran und Zitronensaft gegeben. Im sehr heißen Backofen (220 Grad) 35 Minuten backen lassen (zuerst abgedeckt, dann offen). Dann kommen die Brösel drauf, die in den folgenden 5 Minuten eine knusprige goldfarbene Kruste geben. Zum Schluss etwas gehackte Petersilie und Origano drüberstreuen.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 31.01.2008 um 09:30:50
Ich möchte Mareas Vorschlag aufgreifen: für jedes Thema ein neuer Thread mit eindeutigem Namen im Betreff. Das klappt besser beim Suchen. Und wenn es weg vom Thema geht, dann wieder neu aufmachen.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von joelline am 31.01.2008 um 14:13:31

anse schrieb am 31.01.2008 um 09:30:50:
Ich möchte Mareas Vorschlag aufgreifen: für jedes Thema ein neuer Thread mit eindeutigem Namen im Betreff. Das klappt besser beim Suchen. Und wenn es weg vom Thema geht, dann wieder neu aufmachen.
anse

:D :D :D das find ich gut

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 09.07.2008 um 20:46:09
Seitdem ein Teil der Forumsmitglieder uns den Rücken gekehrt hat, ist hier eiserne Diät eingekehrt. Es wird nicht mehr über Essen gesprochen/ gepostet.  
Unsere Gärtnersfrau hat im Blumenladen auch selbst angebaute Feldfrüchte. Heute waren das „fave“, die in Deutschland oft als  „Saubohnen“ oder „Pferdebohnen“ verkannt werden. In Italien ist ihre Saison seit Monaten vorbei, aber hier im kühlen Norden waren sie heute „zucchero“, man konnte sie roh essen, so zart und süß waren sie. Der größere Teil ist aber nicht roh weggenascht worden, sondern wurde ein solides Mittagsessen:
Pasta con le fave:
Das Rezept stammt von Pina aus Castrovillari, die in der Berghütte Colle Marcione oberhalb von Civita im Nationalpark Pollino meine Wandergruppen verwöhnt.
Die Fave müssen frisch und noch zart sein. Sie werden aus den Schoten befreit. Gleichzeitig kann man das Wasser für die Pasta ansetzen, am besten Orecchiette, Fusilli (bitte nicht das Industrieprodukt!) oder auch Penne.
In eine Pfanne gibt man für carnivori fein gewürfelten Speck (nicht supermager!), für erbivori Olivenöl. Auf die ausgepulten Fave von 2 kg Schoten kommen eine feinst gewürfelte Zwiebel, 3-4 Zehen Knoblauch, ca. 10 Pomodorini und die Fave. Wenn nach 5-6 Minuten alles gar ist, feingehackte Petersilie und Minze (darf nicht fehlen) drunter mischen, salzen und mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer scharf machen, geriebenen Pecorino drüber, Parmesan geht auch. Die Mengen sind für 4 bis 5 Esser.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marilena am 10.07.2008 um 10:54:40
das probier ich heut mal aus.. ich liebe die "Saubohnen" ;D
Marilena

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 10.07.2008 um 12:34:45
Bin eben aus Italien zurück und freue mich, daß hier endlich wieder gegessen wird ;D Fave gibt es morgen bei uns und Anse hat recht, im Moment sind sie hier wirklich noch klein und zart - die ersten werden wir heute abend roh mit einem guten Cacciocavallo und dem Rest vom ital. Brot verzehren! Dazu ein Glas Wein und die Erinnerungen an eine wunderschöne Reise.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 22.11.2008 um 20:59:14
Wiedermal eine Wiederbelebung: cucina italiana. Wer Hunger hat und nicht weiß, wie ihn stillen, im Archiv dieses Threads stöbbern!
Oder macht die Erfolgsrezepte des heimischen Herdes, der Nonna italiana, der Freunde öffentlich.

anse :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von MarionLunigiana am 22.11.2008 um 23:26:03
Also gut, nachdem wir es gestern über's Olivenöl hatten. Habt Ihr schon einmal eine Mayonaise aus Olivenöl probiert (ich meine nicht das helle aus zigster Pressung, sondern das schwere native?

Da ich doch einige Gerichte mit Mayonaise mache, die ja alles andere als gesund ist, habe ich es einfach mal probiert. Bei allem schmeckt es nicht, aber bei unserer Variation von vitello tonnato. Also ich nehme dazu Rinderfilet (lasse ich mir immer im Ganzen aus Deutschland schicken putze es, portioniere es als Steaks und friere die einzelnen Portionen ein, hier in Italien habe ich leider noch nirgends so ein gutes (argentinisches) Filetsteak gefunden.

Die Sauce mache ich wie folgt:

2 Eigelb mit dem Saft einer Zitrone und einen halben Teelöffel Senf verrühren (mache ich mit dem Schneebesen, da kann man das das Mayonaise rühren besser steuern). Erst Tröpfchenweise Olivenöl dazu, sobald es homogen wird, kann man auch immer schneller und mehr hinein giessen und immer dazwischen fleissig rühren bis die Mayonaise die Konsestenz hat, die man möchte. (Je mehr Öl um so fester wird sie). 2 kleine Dosen Thunfisch in Olivenöl öffnen, aber nicht den Deckel abreissen und das Öl aus der Dose in die Mayonaise giessen, wieder rühren bis es wieder homogen ist. Dann den Thunfisch in die Mayonaise und mit einem Löffel zur Creme verarbeiten (homogen). Sardellenfilets (nach Lust, ich nehme immer so ca. 6 7 Stück, die kleinen aus dem Glas) so klein wie möglich schneiden, ich schneide auch noch 2 Scheiben gekochten Schinken (auch ganz klein, Schinken ist aber nicht zwingend notwendig, uns schmeckt es besser) und untermengen. Zum Schluss eine Hand voll (je nach Lust 2-3 Esslöffel) Kapern unterrühren - fertig.

Die Sauce dann auf die gebratenen Steaks, oder klassisch (aber nicht so gut) Kalbfleisch im Ganzen in einer Gemüsebrühe kochen und haudünn schneiden.

Wenn von der Sauce etwas übrig bleibt, schmeckt auch gut als Brotaufstrich oder zu gekochten Kartoffel, etc. Achtung, die Mayonaise mit Olivenöl schmeckt natürlich viel bitterer als eine normale, aber uns schmeckt sie sehr gut.

Wenn jemand das Rezept ausprobiert, würde mich interessieren, ob es geschmeckt hat.

Buon appetito!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 23.11.2008 um 09:15:03
Bananen und Orangen:
Bananen werden meist als Dekorationspflanzen in Gärten gepflanzt und haben im südlichen Calabrien und in Sizilien Chancen reif zu werden. Die Früchte sind etwa fingergroß und sehr aromatisch.
Orangen vom Gargano (Rodi) haben ein ganz besonderes Aroma. Beim ersten Mal habe ich mich noch über die teilweise grüne und sonst zitronengelbe Schale gewundert.
Es lohnt alte lokale Orangensorten zu probieren, am besten im Frühjahr und bis in den Juli hinein, die allerdings oft schlecht zu schälen sind und viele Kerne haben. Dafür sind sie meist sehr saftig und aromatisch. Vielfach werden sie nicht mehr geerntet, weil der Preis zu weit unten ist.
Diese Saftorangen gibt es längs der jonischen Küste. Besonders lecker sind die vom Golf von Sibari (Trebisacce und Corigliano) und dann an der gesamten Küste, wo sie in den breiten Fiumarentälern angebaut werden.
Unvergessen ist mir eine Wanderung mit Freunden durch das Valle dei Mulini zwischen Stilo und Camini, wo sich alte verlassene Orangenhaine befinden mit ganz vielen verschiedenen Sorten. Wir haben dort die süßen Früchte und die Wildnis genossen.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 24.11.2008 um 15:34:59
Erstmal vielen Dank an anse. Dieser Thread verdient es, wieder aufzuleben und im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage gibt es bestimmt wieder neue (alte) Rezepte.
Außerdem ging es bisher in keinem Thread so friedlich zu wie in diesem ;) beim Essen und Trinken sind wir uns halt alle einig.

@ Marion - beim vitello tonnato bin ich für die klassische Variante, nämlich Kalbsnuss in Weißwein gekocht, aber bei der salsa mit Olivenöl stimme ich dir zu. Übrigens - hast du schon mal beim Metzger deines Vertrauens nach einem guten Filet gefragt? Mein Metzger hat mir immer Bescheid gegeben, wenn er Tiere aus der Umgebung gekauft und geschlachtet hat. Vitello, vitellone oder manzo -immer in bester Qualität. Wichtig ist nur, daß du ihn bittest, das Fleisch gut abhängen zu lassen - meist wird es nämlich zu frisch verkauft.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 24.11.2008 um 17:35:41
Die Thunfisch-Sardellen-Soße mache ich etwas schlanker, gebe noch abgeriebene Zitronenschale dazu.
Sie passt sehr gut zu gekochtem Huhn. In Sizilien ist das ein beliebtes Gericht. Das Huhn wird in kochendem Wasser mit Karotte, Selleriestange, Zwiebel und Petersilie angesetzt. Wenn es fast gar ist, die abgeschälte Schale einer Zitrone und ein Glas Weißwein mitkochen lassen.
Das Huhn dann abkühlen lassen, am besten schmeckt es lauwarm mit der Soße und Weißbrot.

anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von MarionLunigiana am 24.11.2008 um 23:41:32
Hallo Peuli, ich gebe zu, dass ich kaum beim Metzger kaufe (mit Ausnahme wenn ich nach Sarzana fahre, was aber nur alle 4-6 Wochen passiert). Der Metzger in Aulla ist sehr teuer und versucht auch immer wieder mal mich zu übervorteilen (berechnet das teuerere Fleisch anstatt das, was ich gewählt habe, etc.). Das Fleisch aus dem Supermarkt, das günstiger ist, wie Du schon sagst, offensichtlich nicht richtig abgehangen und voller Nerven und Sehnen, man bekommt ja sowieso höchsten ein sog. Bistecca. Filet habe ich noch nirgends gesehen, weder beim Metzger noch im Supermarkt. Ich bekomme ja alle 4-6 Wochen ein grosses Paket aus Deutschland (das nächste Ende dieser/Anfang nächster Woche, hurra). Meine Mutter hat mir ausser Meerrettich, sauerer Sahne, Körnerbrötchen zum aufbacken, etc. auch ein ganzes Rind- und ein Schweinefilet hinein gepackt. Ein Vorteil ist hier übrigens, ich bekomme eine Rinderzunge (eines meiner Leibgerichte) für weniger als die Hälfte als ich in Deutschland zahle. So gibt es die bei uns ca. 5-6 Mal im Jahr anstatt wie in Deutschland 1-2 mal.

Das Rezept der Rinderzunge ist urdeutsch (stammt von meiner Grossmutter, von wem sie das hat, evt. ihrer Grossmutter weiss ich nicht). Wenn es jemanden interessiert, schreibe ich es gerne herein, ist aber halt nicht italienisch.

Achso, ganz ordinären, fetten Bauchspeck lasse ich mir auch aus Deutschland schicken (den geräucherten für ca. 3-4 Euro/kg). Da ich überhaupt nicht einsehe für den "berühmten" Lardo di Colonnato der extrem salzig schmeckt, ca. 13,-/kg zu bezahlen. Vielleicht liegt es ja an unserer Gegend, dass man anderen kaum bekommt, und wenn, dann ist der auch fast genauso teuer.

Falls es nicht blasphemisch ist, hier danach zu fragen, weiss jemand, wie man eine Schweinskopfsülze macht? Also welches Fleisch, oder den ganzen Kopf?


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 29.11.2008 um 21:07:38

schrieb am 24.11.2008 um 23:41:32:
Falls es nicht blasphemisch ist, hier danach zu fragen, weiss jemand, wie man eine Schweinskopfsülze macht? Also welches Fleisch, oder den ganzen Kopf?


Ich bin zwar Vegetarier, aber aus welchem Fleisch man Schweinskopfsülze macht, das glaube sogar ich mir ziemlicher Sicherheit beantworten zu können. Ich tippe zielsicher auf das Fleisch des Schweinskopfes. Aber wer weiss, vielleicht kann man auch aus Putenschenkeln Schweinskopfsülze machen.  ;D

Hier ein Rezept... viel Spass beim Nachkochen!  :P

Testa di maiale in gelatina
Ingredienti:

Una testa di maiale, mazzetto di odori uno, alloro 2 foglie, aceto mezzo bicchiere, pepe nero a grani, sale.

Preparazione:

Lessate la testa del maiale in acqua salata con il mazzetto di odori e le foglie di alloro, per tre ore circa. Quando vedete che si staccherà dall'osso, toglietela dall'acqua, pulitela, disossatela e sminuzzate i pezzi di carne.

Sistemate il maiale in una zuppiera di terraglia e copritelo col brodo di cottura, che avrete filtrato e condito con l'aceto. Lasciate raffreddare in frigorifero.

Otterrete una densa e gustosa gelatina che potrete conservare per qualche giorno.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 04.12.2008 um 20:08:34
Cuscus alla Trapanese
Der körnige Gries ist heute als Fertigprodukt zu bekommen. Statt stundenlanger Schwerarbeit ist er in etwa 10 Minuten zubereitet.
Anders als in Nordafrika, wo zum Cuscus gekochtes Lamm, Ziege oder Hammel gegessen werden, gibt es in Sizilien eine nicht zu dünnflüssige Fischsuppe, deren Aroma vom Gries aufgesogen wird. In Trapani oder in San Vito Lo Capo, wo es jedes Jahr ein Cuscusfestival gibt, bekommt man tagesfrisch eine Riesenauswahl von Meeresgetier. Die Zuppa wird dort aus kleinen grätenreichen Fischen, Köpfen, Gräten, Flossen und Schwänzen großer edlerer Fische, Meereskrabben gekocht, nachdem sie zuvor mit einem Suffrittu aus Zwiebel, frischen Tomaten oder Passata di Pomodoro, Petersilie und wenig Sellerie angesetzt wurde, das in Olivenöl angeschmort und dann mit Wasser abgelöscht wurde. In diese aromatische Brühe, in der Lorbeerblatt und wilder Fenchel für Würze sorgen, werden dann Fische und Meeresfrüchte wie Calamare, Seppia, Muscheln gar gekocht, die zusammen mit der Brühe auf den Cuscus gegeben werden. Wichtig dabei ist, dass der Cuscus die Flüssigkeit aufsaugt, Suppe soll es nicht werden! Peperoncino darf sein.
Zur Zeit befinde ich mich 2500 km von den Fischmärkten und Fischerbooten Westsiziliens entfernt, die mehr als reichlichen Schneefälle der letzten Tage und immer noch andauernd locken nicht auf die Straße in die Nachbarorte, wo es auf den Wochenmärkten akzeptablen frischen Fisch und eventuell auch Muscheln gibt.
Also Beschränkung auf die Ressourcen im Keller und Heimatort, also Gefrierfisch.
Rote Zwiebeln (die vorletzten aus calabrischen Vorräten) mit Olivenöl angeschmort (su fuoco molto dolce), dann den aufgetauten Thunfisch und Seelachs in Stücken dazugegeben, etwas anschmoren, Knoblauch, Kapern, grüne Oliven, Zitronenschale, Passata di Pomodoro, eventuell auch ein wenig Wasser dazu, mit Wildfenchel und Lorbeerblatt würzen und langsam vor sich hin köcheln lassen.
Wichtig dabei ist, dass die Tomate nicht zu dominant wird. Die Passata di Pomodoro sollte nicht superfeiner Brei sein, sondern etwas stückelig (kostet mehr und schmeckt nach mehr!).
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 04.12.2008 um 20:09:34
Orangensalat ist einer der großen Küchenrenner aus Sizilien. Das klassische Rezept aus Palermo geht so: Orangen mit einem scharfen Messer großzügig abschälen, damit keine weißen Schalenreste bleiben. In dünne Scheiben schneiden. Gemüsefenchel (etwa ¼ der Orangenmasse) in ebenso dünne Scheiben schneiden, das grüne Fenchelkraut fein hacken. Eventuell etwas ganz dünn geschnittene weiße oder rote Zwiebel zugeben. Dann wenig gut gewässerten Salzhering in kleinen Würfeln, Olivenöl, Salz und schwarzen Pfeffer dazu. Nicht lange stehen lassen.
Varianten, die ich in den letzten Tagen ausprobiert habe:
Statt Salzhering Sardellenfilets.
Oder statt Hering oder Sardelle Knoblauch und fein gehackte Kapern.
Nicht allzu fein gehackte glatte Petersilie bringt Farbe, die zarten Innenstängel von Sellerie mit den Blättern schmecken ebenfalls.
Besonders gut sieht der Salat aus, wenn man helle Tarocco-Orangen mit den dunklen Moro (Blutorangen) mischt.


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 04.12.2008 um 21:13:35
Orangensalat... lecker!!!
Die Variante mit Knoblauch und Kapern hört sich gut an, die werde ich demnächst mal ausprobieren!  :)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 05.12.2008 um 06:13:43
Cuscus alla trapanese - köstlich. Und überhaupt zuppa di pesce! Ich liebe auch die variante der etwas flüssigeren zuppa, in die man geröstetes Brot tunkt. Zum Glück gibt es in meiner Nähe einen türkischen Händler, dessen Theke am Samstag von frischem Fisch nur so überquillt.
Außerdem ist dies traditionsgemäß die Zeit des baccalá. Ich kaufe gleich etwas mehr davon, weiche ihn vorschriftsmäßig ein und friere dann portionsweise ein. So kann ich jederzeit eine zuppa oder baccalá fritto zubereiten. Wenn ich die ungesalzene Version des stoccafissa bekomme, gebe ich den gewässerten Fisch mit gesalzenen Sardellen und etwas Parmesankäse bedeckt von Milch bei mittlerer Temperatur in den Backofen. Nach einer guten Stunde hat man einen wunderbar saftigen Fisch in einer köstlich cremigen Soße.



Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 06.12.2008 um 16:56:24
Wir haben die Ergebnisse einer recht großen Apfelernte im Keller. Weil nicht alle Sorten haltbar sind, gibt es entsprechend häufig Äpfel.
Hier ein Rezept, das zwar nicht italienisch ist, aber bei italienischen Freunden gut angekommen ist, sogar in der Variante mit Sardellen.

Das Rezept ist einfach, braucht allerdings Zeit, weil Hefe dabei ist.
Für den Hefeteig:
1 Würfel Hefe, 500 gr. Mehl (Weizen 405), ein TL Zucker, 100 ml Öl (neutral) oder die entsprechende Menge Butter, etwas Salz (soviel, damit der Teig nachher nicht fade schmeckt).
Hefe in etwas lauwarmen Wasser mit dem Zucker auflösen, 10-15 Min. stehen lassen, dann unter das Mehl geben, mit Wasser und Öl anrühren und verkneten, ruhen lassen, denn der Teig braucht Zeit und Wärme (und keine Zugluft), um gehen zu können. Wenigsten einmal durchkneten und noch mal gehen lassen. Dann ausrollen (2 Backbleche), wieder gehen lassen. In der Zwischenzeit die Zwiebel-Apfelmasse herrichten.
Für die Zwiebel-Apfelmasse:
800 gr. Zwiebeln (die ganz normalen hellbraunen), 600 gr. Äpfel (ohne Schale und Kerngehäuse), 150 gr. durchwachsener Speck, Öl zum Anschmoren der Zwiebeln, Kümmel, Pfeffer, Thymian oder Majoran (vorsichtig dosieren!), Salz, eine Prise Zucker.
Zwiebeln in feine Scheiben schneiden,, weich schmoren und abkühlen lassen., dann die fein gewürfelten Äpfel auf den Teig legen, dann die Zwiebelmasse und anschließend den leicht angebratenen gewürfelten Speckwürfel darüber verteilen., im heißen Ofen (200 Grad) ca. 30 Min. backen.
Statt Speck kann man auch Sardellenfilets auf die Zwiebelmasse geben.

anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 24.12.2008 um 19:25:14
Ein Link, den ich zufällig gefunden habe, der richtig gut ist:
www.aalfred.de
Warenkunde, Rezepte, Hintergründe zu Fischen und anderen Wassertieren aus Meer und Süßwasser, alten fast vergessenen Gemüsearten, Kräutern und dem Fleisch, was der moderne Konsument weniger isst.
Dazu brauchbare Links. Verständlich geschrieben. Vergnügt Euch damit.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 15.01.2009 um 21:13:27
Brot aus der süditalienischen Provinz ist meist ein Hochgenuss. Die großen Laibe wiegen wenigstens 1 kg, oft auch noch 2-3 kg und sehen so gar nicht nach Weißbrot aus. Jeder Ort, jeder Bäcker hat seine eigene Tradition. Gemeinsam ist: das Hauptnahrungsmittel muss lange halten, auch noch nach 4, 5 Tagen gut schmecken, muss gut satt machen.
Besonders gut duftet das Brot aus Hartweizenmehl („grano duro“), der sonst nur zur Nudelherstellung verwendet wird. In der Regel wird es mit Natursauerteig angesetzt. Altamura und Matera sind berühmt für die lockere Sorte mit dünner Kruste. Man findet dieses Brot aber auch anderswo in der apulischen Murgia, in der Provinz Foggia, im lukanischen Hügel- und Bergland zwischen Basento und Pollino. Aliano, Latronico, Cersosimo und Terranova del Pollino sind Orte, wohin ich jederzeit einen Abstecher machen würde, um Brot einzukaufen. Weiter im Süden, um Stilo, Bivongi, Camini, Riace, Pazzano und Caulonia (Reggio di Calabria) ist das Hartweizenbrot kompakter, die Rinde fester, der Duft und Geschmack der 7. Himmel, besonders wenn der Backofen mit Holz gefeuert wurde. Für 1 kg muss man ca. 1,50 Euro anlegen.
In Diamante waren die Leute früher so arm, dass sie die fein gemahlene Kleie ins den Brotteig gaben. Heute, in Zeiten deutlich gestiegenen Wohlstands, bleiben die Diamantesi ihrem alten Brot treu.
Das Pane Nero aus Marcellina, Diamante, Verbicaro, Orsomarso und Trecchina ist kein Schwarzbrot, nach dem sich viele Deutsche sehnen, die im Ausland leben. Also Getreideschrot, wobei der dunkle Farbton durch gebrannten Zuckersirup kommt.
Das volle Korn wird dort sehr fein gemahlen, dann  Sauerteig angesetzt. Das Brot bleibt 7-10 Tage gut.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 15.01.2009 um 21:27:35
Nicht zu vergessen das Brot der Basilicata! Wann immer es möglich ist, besorge oder lass ich besorgen das Brot aus Melfi. Das ist frisch ein großer Genuss, schmeckt aber auch nach einer Woche noch richtig gut und erst dann ist es perfekt für eine gute bruschetta oder um unter ceci oder fagioli gegessen zu werden.
Mindestens 4 kg süditalienisches Brot nehme ich immer mit nach D und wir sind jedesmal traurig, wenn wir das letzte Stück verzehren :(

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 15.01.2009 um 22:10:49
Hihi, beim Brot schwimme ich total gegen den Strom... pane pugliese ist für mich steinharte Rinde mit zerlöchertem Innenleben.  ;)
Super finde ich es allerdings in Brotsuppen und zu Hülsenfrüchten, wie Peuli schon sagte.

Was mich in italienischen Bäckereien magisch anzieht sind die Focacce... oder die süditalienischen Taralli, mit Anis oder Fenchel...  ::)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 16.01.2009 um 08:14:33
Das apulische Brot ist mir nicht so hartrindig in Erinnerung. Aber das kommt wohl auf den Ort, die Gegend an. Dieses Jahr auf der Rückfahrt haben wir uns in Altamura versorgt (und dummerweise viel zu wenig mitgenommen!). Das Brot hatte eine dünne, ganz leicht knusprige Kruste und war locker.
Oh, auf Taralli hätte ich jetzt Appetit!
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 02.04.2009 um 18:15:32
Ich bin auf ein altes calabro-lukanisches Rezept gestoßen, das aus der Zeit stammt, als die Tomate noch unbekannt war, als die Bauern und Tagelöhner fast ausschließlich von pane e cipolla lebten.
"Licurdia" ist mageren Tagen eine Zwiebelsuppe mit Kartoffelstückchen, die man über altes Brot gibt. Aufgepeppt wird das dort meist mit dem glühend scharfen Peperoncino.
"a patana" (kartoff) war in Süditalien schon 200 Jahre vor ihrer Einführung durch die Obrigkeit in Preußen und Sachsen ein Grundnahrungsmittel.
An besseren Tagen gönnte sich Pasta, in Calabrien die röhrenförmigen Fusilli, in Lukanien meist "raschiateddr" und Orecchiette, die auch in Apulien verbreitet sind, kleine von Hand geformte Muscheln aus Pastateig, für den die Frauen nur zwei Zutaten kannten: einen feinen Hartweizengrieß in der Körnung zwischen Mehl und Gries, "rusenieddr", und Wasser.
Dann war "Licurdia" weniger flüssig. Feingeschnittene Zwiebeln wurden in Öl langsam weichgeschmort (das Herdfeuer brannte schließlich den ganzen Tag), immer mal wieder etwas Wasser zugegeben, stundenlang.
Zum Schluss kam noch etwas Kochwasser von der Pasta dazu, dessen Stärke den Sugo cremiger macht.
Über die Pasta kamen dann oft statt geriebenen Pecorino oder Ricotta salata zerkrümeltes altes Brot ("muddica"), das in Öl mit Knoblauch und Peperoncino krokant geröstet wurde.
Man braucht dafür nicht unbedingt die roten Zwiebeln von Tropea (VV), Falerna (CZ), Scalea (CS) oder Santeramo (BA), die deutsche braunschalige Zwiebel tut es auch.
Zum Schluss wird Origano darüber gekrümelt, den man Ende Juni fast überall auf den steinigen Wiesen und Feldrändern in quantità ernten kann.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von gorgio am 03.04.2009 um 10:08:14
Italienfreunde,
dieser thread  gefällt mir aber ausgezeichnet, den hatte ich noch nicht entdeckt. Hab' nur ein paar Beiträge gelesen und Appetit bekommen;
werde sicher einiges nachkochen - dabei variiere ich gerne mit den Zutaten, die gerade bei mir verfügbar sind. Jetzt ist aber Schluß für heute, muß noch ein paar Sachen einpacken, heute Abend gehts los gen Süden. Laut Wetterbericht wird es morgen schöner.
gorgio

Titel: Re: Genießen
Beitrag von milano am 03.04.2009 um 10:20:25
Stimmt, gorgio!

Ich bin eher die "mittlere Katastrophe in der Küche", es hat sich durch meinen Schatz ein wenig gebessert. Er "zaubert" regelrecht in der Küche, "erfindet" und macht mich einfach nur glücklich mit seinen Kochkünsten,  :D :) ;) ..., und um ein paar Kilos schwerer,  ;D.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Federico am 03.04.2009 um 20:02:59
dein altes Rezept ist klasse, anse, insbesondere der Ersatz von Pecorino durch geröstetes Brot klingt gut.
Die roten Zwiebeln von Tropea sind ein Traum, schade, dass die nicht exportiert werden. Aber sollte ich wieder dort vorbei fahren, ist der Kofferraum dafür schon reserviert.

Federico

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 07.04.2009 um 21:08:52
Ich möchte einen Moment Abstand von Mafia, Erdbeben und deren Opfer (von beiden, der Organisierten Kriminalität und ihren Kumpanen, der gnadenlosen Geologie).
Nach dem Besuch und Einkauf im Baumarkt in Osterode ging es dann ins Hainholz bei Düna, wo wir ernteten: Brennnessel, Scharbockskraut, viel Löwenzahn und Bärlauch. Jetzt kommen ein paar Tage genießerischen Hochgefühls.
Das Ernten und Putzen dauert zwar lange, dafür ist die Zubereitung superveloce.
Etwas olio in den Topf geben, vielleicht noch eine feingeschnittene Frühlingszwiebel, dann das gewaschene und nasse Grünzeug in den Topf, Deckel drauf, in Minutenabständen lüften, umrühren, nach 2 bis 3 Minuten kann man essen. Entweder als condimento für Pasta, Bulgur oder Couscous, oder mit Brot, als Suppe  ...

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 08.04.2009 um 18:54:07
Heute war noch einmal Baumarkt in OHA und danach die Freude über die Natur, die in 2 Tagen einen Riesensprung gemacht hat. Sie ersten Bäume mit Grün, Blütenteppiche in den noch kahlen Wäldern, überall große und kleine Vögel, die sich viel mitzuteilen haben.
Und noch einmal reichliche Ernte an Wildgemüse.
Morgen gibt es eine gedeckte Focaccia, also unten Hefeteig und oben ebenfalls, in der Mitte eine Fülle aus gekochtem Löwenzahn und Brennnessel (müssen gut abgetropft sein), darunter gemischt einige Salzkapern und in Stückchen gehackte grüne Oliven. Letztere kommen aus Bivongi (RC) und sind eigene Ernte. Von dort ist es ein Katzensprung zu der byzantinischen Kirche, die im Bildrätsel immer noch auf die Entdeckung wartet.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 09.04.2009 um 03:40:05
Meine Güte, anse, kannst Du einem den Mund wässerig machen... ;) :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 10.04.2009 um 18:13:20
Seppie mit Wildkräutern
Heute ist Karfreitag. Da ist traditionell Fisch auf  dem Küchenplan. Meine „Fische“ sind zoologisch mit den Fischen so verwandt wie wir mit den Schnecken. Die geputzten recht kleinen Seppie kommen aus der Tiefkühltruhe (500 Gramm). Frisch ist hier nicht möglich.
In einer Kasserolle werden 2 feingehackte Selleriestangen und eine große ebenso feingehackte Zwiebel in Olivenöl angeschmort, dazu kommen zerschnitten 4-5 Pomodorini und 3 Knoblauchzehen, etwas schmurgeln lassen. Es darf nichts braun oder gar schwarz werden. Dann kommen die in Streifen geschnittenen Seppie und ein Lorbeerblatt dazu und nach 5 Min. ein gut gefülltes Glas trockener Weißwein (Soave, Müller-Thurgau) sowie 2 Esslöffel gewässerte Salzkapern und 20 grüne Oliven.
Die Kochzeit von Seppie ist schwer prognostizierbar, also immer mal wieder probieren.
Da es bei mir heute Reis dazu gibt, kommen von kochenden trüben Reiswasser 4-5 Esslöffel dazu. Wenn man Spaghetti oder Linguine dazu macht, die entsprechende Menge Nudelwasser.
Zur gleichen Zeit hat man das geschnittene Wildgemüse in einen anderen Topf gegeben, wo in Olivenöl ein Bund geschnittene Frühlingszwiebeln angeschmort wurden. Bei mir waren das heute Löwenzahn, Brennnesseln und Knoblauchsrauke. Gut rühren, eventuell etwas Wasser zugeben. Die Garzeit ist sehr kurz (3-5 Min.) Von diesem Wildgemüse gibt man dann 5 üppig gefüllte Esslöffel an die Seppie. Lässt es noch 5 Min. schmurgeln. Fertig!

anse



Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 10.04.2009 um 18:41:56
Hhhhmmmhh, anse, klingt köstlich. Bei uns gab es auch Seppie, ich hatte sogar das Glück, frische zu erwischen. (Meine Freunde haben dann auch bemerkt, daß das ganze wenig Ähnlichkeit mit einem Fastengericht hatte)

Meine Seppie wurden mit Kartoffeln gratiniert, mit mollica di pane, Petersilie, Knoblauch und Olivenöl überzogen - ein Glas Weißwein dazu, herrlich.

anse, die Sachen mit deinen Wildkräutern klingt so verführerisch, was hälst du davon, einen Teil davon in die österliche frittata zu mischen?

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 10.04.2009 um 19:17:14
Die überbackenden Seppie klingen gut. Aber für den Backofen war es heute im Oberharz einfach zu warm und zu sonnig.
Frittata mit Wildkräutern, aber ja! Für das Picknick an Pasquetta ein Renner.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 18.07.2009 um 16:39:40
Es ist Sommer. Feld- und Gartenfrüchte gibt es im  Überfluss und von gutem Geschmack.
Hier ein einfaches Sommerrezept mit Zucchini, das von der Bäuerin in Cirella stammt, die meinen Wanderern eine erste Einführung in die ländliche Küche Calabriens gibt, z.B. wie man Fusilli macht und ebendieses Antipasto aus Zucchini.
Die müssen knackig frisch sein und klein, maximal mittelgroß.
Man schneidet die Zucchini in dünne Scheiben, salzt sie und lässt sie etwa eine Stunde stehen und gut abtropfen. Dann werden sie in reichlich Olivenöl auf lebhaftem Feuer geschort, zum Schluss kommt Knoblauch in groben Stücken dazu, und wenn sie vom Feuer genommen sind, reichlich feingeschnittene frische Minze. Am besten schmecken sie kalt oder lauwarm und werden dann noch in wenigen Tropfen weißem Essig gewürzt.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 18.07.2009 um 21:28:45
Jaaaaa, immer her mit den Zucchini-Rezepten!  :)

Da wir gerade dabei sind, hier ein einfaches Rezept für eine Pastasauce: Zucchine in dünne Scheiben oder Streifen schneiden und in Öl anbraten; ein halbes Glas Weisswein dazugeben und die Zucchine weichkochen; Cocktailtomaten vierteln, zu den Zucchine geben und kurz mitkochen; falls das Ganze zu "trocken" ist, ein bisschen Nudel-Kochwasser dazugeben oder einen Schuss Sahne und am Ende ein Tütchen Safran einrühren. Salzen und pfeffern, gekochte Nudeln (Farfalle passen gut) in die Pfanne geben und alles durchrühren, am Ende gehackte Petersilie drübergeben.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 19.07.2009 um 09:48:37
Lecker, pasta mit zucchini ist auch bei uns ein Renner. Ich dünste etwas Knoblauch mit dünn geschnittenen Pancetta-Scheiben  und etwas peperoncino an (jaaa, Marea, ich weiss schon.... nix für dich) gebe zucchini in Würfeln u. lösche nach kurzem Andünsten mit Weisswein ab.
Schmoren lassen, abschmecken und fertig!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 19.07.2009 um 09:50:58

peuli132 schrieb am 19.07.2009 um 09:48:37:
Lecker, pasta mit zucchini ist auch bei uns ein Renner. Ich dünste etwas Knoblauch mit dünn geschnittenen Pancetta-Scheiben  und etwas peperoncino an (jaaa, Marea, ich weiss schon.... nix für dich) gebe zucchini in Würfeln u. lösche nach kurzem Andünsten mit Weisswein ab.
Schmoren lassen, abschmecken und fertig!


Ich kann ja statt Pancetta Zwiebeln nehmen!  :)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 19.07.2009 um 10:25:08
Ich kombiniere gern als condimento per la pasta die Zucchini mit schwarzen Oliven. Dann passt als Käse entweder geriebener Cacioricotta oder zerbröselter Schafsfeta.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 19.07.2009 um 11:16:14

anse schrieb am 19.07.2009 um 10:25:08:
Ich kombiniere gern als condimento per la pasta die Zucchini mit schwarzen Oliven. Dann passt als Käse entweder geriebener Cacioricotta oder zerbröselter Schafsfeta.


Jaaa, lecker, aber heute gibt es erst mal eine Gemüse-Vorspeise. Mein Mann hat gestern ganz geduldig Mengen von Paprikaschoten, Auberginen- und Zucchinischeiben gegrillt.
Die Paprikas habe ich gepellt, in feine Streifen gerissen (lassen sich nach diesem Schritt auch super einfrieren) und die kommen gleich nur mit Salz, gehacktem Knoblauch, viel gehackter glatter Petersilie und Olivenöl auf den Tisch. Die Scheiben von Aubergine und Zucchini habe ich gestern abend schon mit Knoblauch, Peperoncino, Salz, Petersilie, weißem Essig und Olivenöl eingelegt. Eigentlich mit Brot schon eine komplette Mahlzeit - aber das wäre für meinen Italiano kein Sonntag ;). Das Ragout köchelt also schon ganz leise vor sich hin! Heute mal zu polenta - hatten wir schon so lang nicht mehr! Und zum Trost - weil es ja schon wieder regnet - gibt es einen Primitivo di Manduria dazu.

Buona domenca a tutti
peuli

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 19.07.2009 um 11:21:41

peuli132 schrieb am 19.07.2009 um 11:16:14:
Heute mal zu polenta - hatten wir schon so lang nicht mehr! Und zum Trost - weil es ja schon wieder regnet - gibt es einen Primitivo di Manduria dazu.


*lach*
Gerade vor einer Minute hat Marco zu mir gesagt "heute ist richtiges Polenta-Wetter"!
Aber da wir zum Essen eingeladen sind, wird nichts aus der Polenta. Aber der Primitivo ist eine gute Idee... schliesslich hab`ich noch die Flasche, die Anse mitgebracht hat!  :)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 19.07.2009 um 11:30:17
Ich lade Marco zum Polentaessen ein! Mitbringen muss er Dich, na und vielleicht den Wein von anse ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 19.07.2009 um 11:34:39

peuli132 schrieb am 19.07.2009 um 11:30:17:
Ich lade Marco zum Polentaessen ein! Mitbringen muss er Dich, na und vielleicht den Wein von anse ;)


Gib`s zu, Dir geht`s in Wirklichkeit nur um den Wein!  ;D :-*

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 19.07.2009 um 14:02:10

Marea schrieb am 19.07.2009 um 11:34:39:

peuli132 schrieb am 19.07.2009 um 11:30:17:
Ich lade Marco zum Polentaessen ein! Mitbringen muss er Dich, na und vielleicht den Wein von anse ;)


Gib`s zu, Dir geht`s in Wirklichkeit nur um den Wein!  ;D :-*


Ganz eeeeehrlich NEIN!!!  In Wirklichkeit geht's um dich, na ja und dann dachte ich, wenn man sich soooo freut, trinkt man ja gern mal ein Glas mehr. Aber ihr seid jederzeit ohne Wein willkommen!!!! Irgendwas gibt unser Keller immer her und wenn anse auch noch kommen möchte, es reicht für alle!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 20.07.2009 um 20:57:34

peuli132 schrieb am 19.07.2009 um 14:02:10:


Ganz eeeeehrlich NEIN!!!  In Wirklichkeit geht's um dich, na ja und dann dachte ich, wenn man sich soooo freut, trinkt man ja gern mal ein Glas mehr.


Ein Glas mehr... mindestens!  :)

Anse, wir haben gestern Deinen Wein genossen... er war suuuper!  :D

Apropos trinken... gestern hab`ich unseren Gästen eine "typisch italienische" Bowle kredenzt. Klar, Bowle kann garnicht typisch italienisch sein... aber wenn Leute zu uns kommen, dann meinen sie ohnehin, dass alles irgendwie Italienisch ist.  ;)

Jedenfalls ist diese Bowle richtig lecker. Man braucht dazu ein grosses Glas Schattenmorellen, deren Saft man abgiesst (Saft nicht wegschütten!) und über Nacht in Amaretto "mariniert". Kurz vor dem Servieren kommen die Kirschen, der Amaretto und der Kirschsaft in einen grossen Behälter, dazu eine Flasche Sekt und eine Flasche Weisswein... zuckern nach Bedarf (erst probieren, denn wenn die Kirschen bereits gezuckert waren, reicht das meist schon aus).

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 20.07.2009 um 21:23:48
Oiiii, ich komme, ich fliege.
Ein Glück, dass Du endlich den Primitivo aus dem stilechten Behälter (bottiglia di plastica - Gaudianello, Ferrarelle o Lete) befreit hast.
anse

Titel: Re: Genießen
Beitrag von milano am 21.07.2009 um 09:36:41
Marea, die "italienische" Bowle könnte ganz nach meinem Geschmack sein,  :) ;) ...

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 21.07.2009 um 09:46:48
Ich hätte doch lieber ein Schlückchen aus der Plastikflasche genommen ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 26.07.2009 um 19:32:56
Heute hat uns die Natur verwöhnt. Wir waren heute im Südharz auf dem Karstwanderweg zwischen Walkenried, Sachsenstein und Sachsenburg bei Bad Sachsa unterwegs, um bizarre Felslandschaft und Baumriesen zu genießen.
Und dabei fanden wir Sommersteinpilze (ganz feste knackige), Pfifferlinge und noch ein paar Hainbuchenröhrlinge, die auch nicht übel sind.
Nach dem ewigen Regen und gleichzeitig schwülwarm kein Wunder! Heute war es sonnig mit ein paar Wolken, ein Tag, wo man gern losgestiefelt ist.
Nach dem Putzen war ein gutes Kilo übrig geblieben, denn bei schwülwarm haben die Pilzmaden auch Appetit.

Die Pilze wurden dann sehr fein geschnitten (Größe und Dicke wie 1- oder 2-Centesimimünzen). Zuerst kam Olivenöl in die Pfanne, dann Knoblauch (4 mittlere Zehen) grob zerteilt, dann (immer noch bei lebhaftem Feuer) die Pilze, zuerst die Pfifferlinge, dann die Steinpilze und anderen Röhrlinge. Auf der Flamme nebenan wurden breite Bandnudeln gekocht. Als die dann gar waren, kam unter die Pilze frischer Thymian (den es auf den Trockenrasenflächen des Südharzer Gipskarstes reichlich gibt), etwas Butter, Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer. Fertig!
www.karstwanderweg.de/kww040.htm
www.karstwanderweg.de/kww041.htm
www.kloster-walkenried.de


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 27.07.2009 um 06:27:24
@anse; und wann kommt die Einladung für uns zum Essen?? ;D ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 09.08.2009 um 12:19:04
Es gibt jetzt dann gleich die "Auberginenröllchen alla Anse", in einer scharfen Variante.  ;) Die hatten wir seit Weihnachten nicht mehr, da wurde es mal wieder Zeit. Wir werden dabei, wie immer, an Dich denken, Anse!

Ausserdem gibt`s noch eine Auberginenlasagne. Ich glaube, ein leichtes Mittagessen wird das nicht...  ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 09.08.2009 um 15:02:32

Marea schrieb am 09.08.2009 um 12:19:04:
Es gibt jetzt dann gleich die "Auberginenröllchen alla Anse", in einer scharfen Variante.  ;) Die hatten wir seit Weihnachten nicht mehr, da wurde es mal wieder Zeit. Wir werden dabei, wie immer, an Dich denken, Anse!

Ausserdem gibt`s noch eine Auberginenlasagne. Ich glaube, ein leichtes Mittagessen wird das nicht...  ;)


Ma carissima, spero per voi, che c'era ancora un grappino! Bei uns gabs die sonntägliche pastasciutta- die muss sein, weil ich meinen Italiano damit gnädig stimme für meine alltägliche Experimentierküche - obwohl, meistens schmeckts ihm! Und wenn nicht :-? ganz einfach, dann gibts nen doppelten Grappa hinterher und schon mag er mich wieder ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 13.08.2009 um 15:24:28
Nu kiek mo an, Tomma@so, so werden die Männer eingelullt. Nen anständigen Grappa und sie trauen sich nicht mehr, irgedwas zu sagen....

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 13.08.2009 um 19:21:55

Marea schrieb am 09.08.2009 um 12:19:04:
Es gibt jetzt dann gleich die "Auberginenröllchen alla Anse", in einer scharfen Variante.  ;) Die hatten wir seit Weihnachten nicht mehr, da wurde es mal wieder Zeit. Wir werden dabei, wie immer, an Dich denken, Anse!

Ausserdem gibt`s noch eine Auberginenlasagne. Ich glaube, ein leichtes Mittagessen wird das nicht...  ;)


Kann ich da bitte die Rezepte haben? Mir wachsen dieses Jahr die Auberginen aus den Ohren raus :-)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Tomm@so am 13.08.2009 um 21:42:41

Norina schrieb am 13.08.2009 um 19:21:55:
Kann ich da bitte die Rezepte haben? Mir wachsen dieses Jahr die Auberginen aus den Ohren raus :-)


Das hört sich interessant an, jedoch



Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 13.08.2009 um 22:03:02
Mann, Mann, biste hier in nem Forum oda uff ner Demo?????? :P

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Tomm@so am 13.08.2009 um 22:06:44
Komm hör auf du willst das Bild mit den Auberginen aus den Ohren doch auch sehen  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 13.08.2009 um 22:11:12

Tomm@so schrieb am 13.08.2009 um 22:06:44:
Komm hör auf du willst das Bild mit den Auberginen aus den Ohren doch auch sehen  ;D


Ach so, das meinst Du?! Ich wollte schon einen Kommentar dazu abgeben, habe mich aber zurückgehalten... ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 13.08.2009 um 22:20:00
Jungs, ärgert Norina nicht, die hats wirklich nur im übertragenen Sinne gemeint ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 13.08.2009 um 23:50:18

peuli132 schrieb am 13.08.2009 um 22:20:00:
Jungs, ärgert Norina nicht, die hats wirklich nur im übertragenen Sinne gemeint ;D


Sehen wollen wir das trotzdem. Also los Foto machen und hier reinstellen! ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 14.08.2009 um 09:03:55
Ihr seid albern...  :D Die Auberginen sind viel zu groß und passen nicht in meine kleinen Öhrchen ;-)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 14.08.2009 um 09:14:56
Oh Maaaaannnnn... gestern Abend hab`ich die Rezepte aufgeschrieben... und vor lauter Albernheiten ist mein PC abgestürzt und alles war weg!
Wenn ich etwas mehr Zeit habe, versuch ich`s nochmal!  ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Tomm@so am 14.08.2009 um 09:23:39
Außerdem glaube ich, dass es sich bei den Auberginen eher um Ohrberginen handelt.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 14.08.2009 um 10:10:59

Tomm@so schrieb am 14.08.2009 um 09:23:39:
Außerdem glaube ich, dass es sich bei den Auberginen eher um Ohrberginen handelt.



Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 14.08.2009 um 10:30:03
Ich habe das Rezept wieder rausgekramt, war also nicht mal schnell in Abruzzo, um melanzane und pomodorini einzukaufen. War im Übrigen ein schöner Ort, an der Steilküste zwischen Fossacesia und San Vito.

Morgen ist auch Glückseligkeit angesagt, ohne Pasta, aber mit Melanzane. Es gibt Involtini di Melanzane, ein Rezept, das aus Calabrien stammt. Zwei 1-Kilo-Exemplare in weiß bis zartlila, in Abruzzo zusammen mit Pomodorini am Straßenrand gekauft, möchten noch zubereitet werden. Dank unseres Speisekellers sind sie noch prall und prächtig.
Die eine wird in dünne Scheiben geschnitten, die dann in einer beschichteten Pfanne mit einem Tropfen Öl weichgebraten werden (ohne Brandwunden!!). Dann kommt das Füllen und Rollen der Scheiben: Grobgeraspeltes altbackenes Weißbrot wird angeröstet, gehackte Petersilie, gehackter Knoblauch, geriebener Pecorino oder Parmesan und Olivenöl kommen dazu (morgen Experiment auch feingehackte Salzsardellen). Die Mischung kommt auf die Scheiben, dann als Fülle ein Stückchen Mozzarella und ein viertel Pomodorino, dann wird gerollt, mit einem Zahnstocher dem Involtino  Zusammenhalt gegeben, der dann in einer tiefen Pfanne in Olivenöl unter vorsichtigem Wenden geschmort wird.
Vorbehandlung der Melanzane nicht vergessen, wenn es nicht die Gewächshausware ist, die meist keine Bitterstoffen mehr enthält. Viva il progresso!
Nach dem Zerschneiden einsalzen, aber nicht versalzen, mit Zitronensaft benetzen, dann 30-40 Min stehen lassen, anschließend ins Spaghettisieb und gut abtropfen lassen und dann ausdrücken und abtrocknen.
Zu den Involtini passt gut eine schnelle fruchtige Tomatensoße mit Kapern, grünen Oliven, Rosinen und wildem Fenchel (möglichst Blüte! – Ihr bringt Euch ja dieses wunderbare Gewürz aus Italien mit. Dazu Weißbrot und ein leichter Rotwein.
anse


Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 14.08.2009 um 11:54:08
Suuper, danke anse!  :) Sorry... DON anse!

Ich hab`beim letzten Mal als Abwandlung etwas scharfe Tomatensauce und ein Ei zu der Brotmasse gegeben (das eignet sich dann auch hervorragend als Füllung für gefüllte Auberginen). Und die Auberginenscheiben wurden gegrillt, anstatt in der Pfanne gebraten.
Die Röllchen hab`ich dann mit geriebenem Pecorino überbacken.
Sie sind übrigens auch kalt superlecker (eigenen sich also auch für Buffets).

Die Lasagne ist ganz simpel: einfach die Teigplatten mit einer Mischung aus Bechamel-Sauce und Tomatensauce (die klassische mit Basilikum) bestreichen, gegrillte Auberginenscheiben drauflegen, nochmal Saucenmischung drüber und ein paar Blättchen Basilikum und etwas Parmesan, nächte Lage Teigplatten, Sauce, Auberginen, Sauce, Basilikum, Parmesan, Teigplatten... usw. usf. Mit Auberginen, Sauce und Parmesan abschliessen und backen.

Man kann aber auch eine weniger kalorienreiche Variante mit einer scharfen Sauce ohne Bechamel machen und vielleicht noch gehackte Kapern und Oliven dazugeben. Werde ich das nächste Mal ausprobieren...

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 14.08.2009 um 12:15:45
Danke schön... dann haben die Auberginen bald nix mehr zu lachen! :-)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 14.08.2009 um 15:33:51
Die involtini sind superlecker, bei uns gibts die meist mit Sardellen und Kapern und ich nehme Parmesan statt Pecorino, obwohl ich natürlich weiß, daß Pecorioi zur klassischen  Variante gehört.

Marea, die Lasagne in der typischen Art mit Bechamel kannte ich noch gar nicht, schmeckt aber bestimmt super, werde ich ausprobieren. Ich nehme eigentlich zu Lasagne mit Auberginen die einfache Tomatenauce (gern von frischen reifen Tomaten oder sonst mit passata rustico) und gebe aber außer Parmesan noch Mozarellascheiben dazu.
Lecker finde ich auch die sizilianische Variante, bei der die streifig geschnittenen Auberginen sanft gebraten und dann mit Tomatensauce unter gekochte Spaghetti gemischt werden. Zum Schluß Mozarellawürfel unterziehen.

Ach Norina, ich fürchte, um deinen Ohrschmuck ist es geschehen ;D
Sollte das übrigens heißen, daß du so große Mengen von Auberginen verarbeiten musst? Wie wärs mit leckeren sott'olio? Halten doch lange und du freust dich im Winter über die Vorräte!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 14.08.2009 um 15:57:38

peuli132 schrieb am 14.08.2009 um 15:33:51:
Lecker finde ich auch die sizilianische Variante, bei der die streifig geschnittenen Auberginen sanft gebraten und dann mit Tomatensauce unter gekochte Spaghetti gemischt werden. Zum Schluß Mozarellawürfel unterziehen.


Leckerrr!
Da gibt`s noch ´ne gute und simple Variante mit Spaghetti: Spaghetti sehr al dente kochen und mit Tomatensauce, Bechamel und Parmesan vermischen. Einen Teil der Spaghetti in eine Auflaufform geben, mit Auberginenscheiben abdecken, die zweite Hälfte der Spaghetti darüber verteilen, nochmal Auberginenscheiben und oben drauf, darüber Parmesan und überbacken. Wenn man`s ein bisschen abkühlen lässt, kann man`s super in Stücke schneiden.
Statt Bechamel kann man auch gut Mozzarella nehmen... oder Mozzarella statt Parmesan... oder Mozzarella noch zum Parmesan und der Bechamel, wenn man schnell mal 2 Kilo zunehmen will!  ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 14.08.2009 um 16:41:24
:( :-[ Ich bräuchte mal eher eine Variante, bei der man schnell 5 kg abnehmen kann, aber der 1. Schritt wäre wohl, diesen Thread konsequent nicht mehr anzuklicken [smiley=undecided.gif]

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 14.08.2009 um 17:28:57

Marea schrieb am 14.08.2009 um 09:14:56:
Oh Maaaaannnnn... gestern Abend hab`ich die Rezepte aufgeschrieben... und vor lauter Albernheiten ist mein PC abgestürzt und alles war weg!
Wenn ich etwas mehr Zeit habe, versuch ich`s nochmal!  ;)


Marea, das bedeutet nur, daß Du für Albernheiten empfänglich bist. Also beschwer Dich nicht. ;D ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 14.08.2009 um 17:35:21

peuli132 schrieb am 14.08.2009 um 16:41:24:
:( :-[ Ich bräuchte mal eher eine Variante, bei der man schnell 5 kg abnehmen kann, aber der 1. Schritt wäre wohl, diesen Thread konsequent nicht mehr anzuklicken [smiley=undecided.gif]


Vergiss es! Das versuche ich seit einem Jahr und: keine Chance! Ich habe aber jetzt ne gute Ausrede von meinem Arzt "naja, in Ihrem Alter geht das nicht mehr so einfach"  ;D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 14.08.2009 um 17:39:08

peuli132 schrieb am 14.08.2009 um 15:33:51:
Ach Norina, ich fürchte, um deinen Ohrschmuck ist es geschehen ;D
Sollte das übrigens heißen, daß du so große Mengen von Auberginen verarbeiten musst? Wie wärs mit leckeren sott'olio? Halten doch lange und du freust dich im Winter über die Vorräte!


Ich habe im Moment 3 große hier liegen und im Gewächshaus hängen auch noch 3 oder 4, die noch ein bisschen wachsen müssen. Hast Du ein Rezept für sott'olio? Wäre echt lieb...

Apropos Ohrschmuck: nach den "Ohrberginen" sind dann die "Ohrmaten" reif, die hängen auch schon kiloweise an den Büschen. Dabei habe ich dieses Jahr nur 5 Sträucher...  

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 14.08.2009 um 19:49:36

Norina schrieb am 14.08.2009 um 17:39:08:

peuli132 schrieb am 14.08.2009 um 15:33:51:
Sollte das übrigens heißen, daß du so große Mengen von Auberginen verarbeiten musst? Wie wärs mit leckeren sott'olio? Halten doch lange und du freust dich im Winter über die Vorräte!


Ich habe im Moment 3 große hier liegen und im Gewächshaus hängen auch noch 3 oder 4, die noch ein bisschen wachsen müssen. Hast Du ein Rezept für sott'olio? Wäre echt lieb...

 


Also ehrlich gesagt, für 3 oder 4 lohnt sich das kaum, aber trotzdem:

Ich schäle die Auberginen, das macht sie milder und auch bekömmlicher, in Streifen schneiden und wie gewohnt salzen und ziehen lassen. Kurz abbrausen, Wasser mit einem kräftigen Schuss Weisweinessig und einem Glas trockenem Weisswein aufkochen und die Auberginenstreifen darin 5-6 Minuten blanchieren. Abgiessen und unbedingt gut trocknen lassen. Ich drück sie erst aus und lass sie dann noch ein paar Stunden zwischen Geschirrtüchern trocknen. Anschließend in Gläser geben, meine Gewürze dazu sind Oregano, Knoblauchscheibchen und ein wenig Peperoncino. Schmeckt auch gut mit Fenchelsamen, Knoblauch und Lorbeer. Mit gutem Olivenöl auffüllen - fertig.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 15.08.2009 um 00:21:26
Ihr sprecht hier soviel über Auberginen. Habe noch ein Rezept von einem Auflauf gefunden. Wenn Ihr das haben möchtet, stelle ich's hier rein.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 15.08.2009 um 08:14:46

Trucker schrieb am 15.08.2009 um 00:21:26:
Ihr sprecht hier soviel über Auberginen. Habe noch ein Rezept von einem Auflauf gefunden. Wenn Ihr das haben möchtet, stelle ich's hier rein.


Hallo Trucker, dieser Thread lebt von Rezepten. Also immer her damit, falls es sich nicht gerade um die berühmte parmiggiana handelt, die ist ja Pflichtrezept für alle Italienkenner.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 15.08.2009 um 11:25:23
Danke Peuli! Das hört sich lecker an, zur Not kaufe ich auf dem Markt noch welche!

Trucker: schließe mich Peuli an: immer her damit!

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 15.08.2009 um 17:19:49
Dann versuche ich mal, das rüberzukopieren. Mann sagt mir nähmlich "widersprüchliches Verhalten" vor  ;D, weil ich Rezepte aus aller Welt sammele, obwohl ich nicht kochen kann...

Auberginenauflauf

2 mittelgroße Auberginen
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1-2 EL Tomatenmark
1 Tasse Gemüsebrühe
1 Tl Oregano
1 Tl Basilikum
Salz
Pfeffer aus der Mühle
400 g Tomaten
Olivenöl zum Ausfetten
100 g Mozzarellakäse

1.) Die Auberginen putzen, waschen und in Scheiben schneiden.

2.) das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die geschälte und feingehackte Zwiebel darin glasig schwitzen.

3.) Die Knoblauchzehe schälen, fein hacken, zu den Zwiebeln geben und kurz mitschwitzen, das Tomatenmark hinzufgen und mit der Gemsebrühe auffüllen, mit Oregano und Basilikum, Salz und Pfeffer abschmecken.

4.) Die Tomaten waschen, den Strunk herausschneiden und die Tomaten in Scheiben schneiden.

5.) Eine Auflaufform ausfetten, die Tomatenscheiben und die Auberginen schichtweise einfüllen, mit der der Tomatensoße überziehen, mit dem in dünne Scheiben geschnittenen Mozzarellakäse belegen und im auf 180 - 200°C vorgeheizten Backofen 10 Minuten backen.

6.) Den Aubeginenauflauf herausnehmen, dekorativ anrichten und servieren.

Ich hoffe nur, daß Ihr das nicht schon kennt.  :D

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 15.08.2009 um 19:07:19
Ich habe heute eine schlichte Version der sizilianischen Caponnata (Rezept der "Voll-Caponnata" ist hier in Genießen oder in einem anderen Küchen-Thread). Ich habe einfach Zutaten weggelassen.
Eine Melanzana, eine kleine Zwiebel, zwei Zehen Knoblauch, beides nicht allzu fein geschnitten werden, Olivenöl und weißer Essig, Zucker nach Gusto. Lorbeerblatt, Origano oder wilder Fenchel, wer mag, Peperoncino.
Die Melanzana in Würfel schneiden (so groß wie das Zubehör für Mensch-Ärgere-Dich-Nicht), einsalzen und Saft einer halben Zitrone dran, ziehen lassen (30 – 40 Min.), dann aufs Sieb geben und anschließend gut ausdrücken (dann saufen sich die cubetti di melanzane nicht so voll mit Öl!).
Öl heiß machen, Zwiebel rein bis zum goldbraun werden, dann die cubetti dazu, fleißig rühren. Wenn die Melanzane gar sind, Knoblauch und Lorbeer, Origano oder Finocchietto noch 2-3 Minuten mitschmoren lassen. Feuer ausmachen. Zwei bis drei Esslöffel weißen Essig und einen Teelöffel Zucker unterrühren und dann  stehen lassen, bis das Gemisch lauwarm ist.
Dann wird es gegessen, mit Weißbrot und einem leichten Vino rosato. Was passt noch dazu? Olive nere infornate und Pecorino semistagionato aus der Toscana oder weiter südlich, z.B. aus Altamura (BA), Lavello (PZ), Oliveto Citra (SA), Morano Calabro (CS), Guardavalle (CZ) oder San Luca (RC). Oder ein Fiore Sardo, der gern auch etwas härter sein darf.

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 16.08.2009 um 09:23:13
Na, Norina, das sollte ja wohl reichen um deine Ohren frei zu machen :)

Buona domenica
peuli

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 16.08.2009 um 12:27:55
Oh ja... Gott sei Dank!  :) So Auberginen im Ohr sind nicht lustig ;-) Danke Trucker und anse für die Rezepte

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 16.08.2009 um 15:04:55
Gerne geschehen. Wenn Du möchtest suche ich Dir noch mehr raus. :)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Trucker am 16.08.2009 um 16:31:45
Hier noch ein feiner Brotaufstrich:

1         Aubergine
1        Zwiebel
200 ml Olivenöl
der Saft von ½  Zitrone
etwas Salz

Zubereitung:
Die Aubergine im Backofen grillen. Fertig gegart ist sie, wenn die Haut abblättert bzw. leicht angekohlt ist.
Anschließend die gegrillte und geschälte Aubergine abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und klein hacken.
Zwiebel, Zitronensaft, Öl und Aubergine in einen hohen Becher geben und mit dem Mixer zerkleinern. Mit Salz abschmecken.
Das Ganze sollte leicht rauchig schmecken.
Zubereitungszeit:      ca. 45 Min.

Guten Appetit

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Norina am 16.08.2009 um 22:23:55

Trucker schrieb am 16.08.2009 um 15:04:55:
Gerne geschehen. Wenn Du möchtest suche ich Dir noch mehr raus. :)



Danke, im Moment bin ich eingedeckt. :-)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von anse am 19.08.2009 um 20:56:41
Teuflische Rucola
Ein Stängel Fuchskreuzkraut (Fuchsgreiskraut) in einem Salatpäckchen im Supermarkt  hat das Superkräutchen der deutschen Verehrer italienischer Lebensart ins Abseits gestellt. Rucola aus und vorbei? Für die Anbaubetriebe in der Pfalz eine Katastrophe.
Fuchskreuzkraut wächst bei uns im Harz zur Zeit im Massen, die Bienen und Schmetterlinge freuen sich daran, und auch bei uns im Garten darf es ebenso wachsen wie Brennnesseln, Giersch – und auf einem kleinen Beet die „rucchetta“, die aber hier nie das Aroma hat wie in Apulien.
Eigentlich sollte man erworbene Salatpflanzen und Kräuter vor dem Anrichten botanisch sichten, was seit der Altsteinzeit der Menschheit das Über- und Weiterleben gesichert hat, beziehungsweise Unvorsichtige aussortiert hat.
In Mittel- und Süditalien gedeiht das Fuchskreuzkraut nicht dort, wo Rucola wächst.
Und eigentlich hat die deutsche Rucola nicht die aromatische Schärfe des Kräutchens aus dem sonnendurchglühten Apulien.
Ach so: Rucola passt nicht zu allem, eigenlich gehört sie nur in den Salat und zu Pasta in bianco oder gnocchi di patate.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,643634,00.html

Titel: Re: Genießen
Beitrag von peuli132 am 20.08.2009 um 21:52:10
Va bene anse, und was ist mit bruchetta mit rucola und Tomatenwürfeln, mit spaghetti con gamberi e rucola (ok. könnte unter deine weiße pasta fallen), aber bresaola mit rucola und parmesan und morgen fällt mir bestimmt noch was ein.....

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 21.08.2009 um 20:45:19
Da unser wundervoller Salbeibusch wächst... und wächst... und wächst... suche ich ein paar leckere, vegetarische Zubereitungsmöglichkeiten mit frischem Salbei.

Wir verwenden ihn natürlich gerne zu einfachen Nudelsausen (burro e salvia u.ä.), oder auch knackig frittiert zu verschiedenen Gerichten... aber was könnte man denn sonst so machen? Ich denke an eine vegetarische Alternative zu Saltimbocca... oder könnte man die Salbeiblätter eventuell auch zu involtini verwenden?

Über Vorschläge würde ich mich sehr freuen... denn wir wissen ja mittlerweile von Norina, dass es nicht do doll ist, wenn einem Genüse oder Kräuter aus den Ohren wachsen...  ;)

Titel: Re: Genießen
Beitrag von Marea am 21.08.2009 um 20:51:51

peuli132 schrieb am 20.08.2009 um 21:52:10:
Va bene anse, und was ist mit bruchetta mit rucola und Tomatenwürfeln, mit spaghetti con gamberi e rucola (ok. könnte unter deine weiße pasta fallen), aber bresaola mit rucola und parmesan und morgen fällt mir bestimmt noch was ein.....


Für`s kommende Jahr werde ich mir für die Rucola ein kleines Gewächshäuschen zulegen! Denn mit der Zeit kommt halt Unkraut dazu und dann wird das Ernten und Aussortieren schwierig. Und dieses Kreuzkraut sieht Rucola ja wirklich ziemlich ähnlich, solange es nicht blüht oder grösser wird.

Aber wir waren ja eigentlich bei den Zubereitungsmöglichkeiten...
ich mag sie auch gerne auf der Pizza (bei den Aristogatti in San Benedetto gibt es diese wunderbare Pizza mit Zucchini, Steinpilzen und Rucola  ::) ).
Ach ja... und in Crèpes, z.B. mit Stracchino oder einem anderen Käse und ein bisschen Pfeffer... oder auf einem leckeren Omelette...

Italienforum - der Treffpunkt aller Italienfreunde » Powered by YaBB 2.5 AE!
YaBB Forum Software © 2000-2010. Alle Rechte vorbehalten.