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Beitrag begonnen von Claudio am 22.11.2003 um 12:22:11

Titel: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach ...
Beitrag von Claudio am 22.11.2003 um 12:22:11
... die Bozner

Seit je her ist das Pro-Kopf-Einkommen in den nördlichen Provinzen von Italien höher als in den südlichen. Neu ist aber, dass das Gefälle zwischen Süden und Norden sich etwas verringert hat...

Artikel (Südtirol Online):
http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=c&ArtID=37625

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von klaus20052 am 22.11.2003 um 13:50:22
... schade nur, dass die Durchschnittsgehälter selbt in Mailand und Bolzano immer noch weit unter denen Deutschlands liegen - die Preise dagegen haben duch aus deutsches Niveau...

Klaus

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von anse am 22.11.2003 um 19:11:01
Statistiken geben immer nur einen Trend. In Mailand geht auch mehr Kohle fürs Tägliche drauf als z.B. in Cosenza oder Crotone. Und dort geht in der Stadt wieder mehr Geld in die täglichen Ausgaben als auf dem Land.
Ich lebe nun seit Jahren etwa 4-6 Monate im Jahr in Süditalien, überwiegend in Calabrien. In den Dörfern, wo noch vor 20 Jahren nacktes Elend herrschte, kommen die Leute trotz hoher (offizieller) Arbeitslosigkeit ganz gut mit dem recht wenigen Geld über die Runden:
Die Großfamilie als lockeres Solidargeflecht gibt es noch, die Renten der Großeltern, die in Norditalien oder Westeuropa gut verdient hatten, stopfen die finanziellen Löcher der nachfolgenden Generationen, die nicht mehr emigrieren und verdienen konnten. Die kleine Landwirtschaft für den Eigenbedarf, das Wohnen im eigenen Haus entlastet die Ausgaben. Dazu kommen (meist schwarze) Nebenjob für Wochen und Monate (Tourismus, Landwirtschaft).
In den Städten des Süden, besonders in den runtergekommenen Altstädten und in den Periferiegebieten herrscht Armut, denn dort muss für alles Geld hingelegt werden.
In Nardodipace (VV) und San Lorenzo Belizzi (CS), den vor Jahren mit Abstand statistisch ärmsten Ortschaften Italiens fehlt zwar noch vieles, aber die Menschen sind autonom, stolz auf ihren Alltag und ihre Lebensverhältnisse.
Klar: Kultur, Schule, medizin. Versorgung ist alles sehr bescheiden.

Anse

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Samuel am 22.11.2003 um 19:30:46
Ich möchte hinzufügen, dass viele Italiener sehr bescheiden leben. D. h. viele haben in der Küche nur die notwendigsten Geräte und kaufen nur sehr wenige Lebensmittel in den Supermärkten ein. Viele, die ich kenne, haben auf dem Land ein Feld mit Gemüse und daneben ein paar Ziegen, Hasen und Hühner, die sie gelegentlich schlachten.

Samuel

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Federico am 22.11.2003 um 21:10:34
Meine Erfahrungen gehen in die Richtung, dass man heute in Sizilien eine vierköpfige Familie mit 600 Euro im Monat kaum satt bekommt. Der Verdienst der Fischer und Handwerker liegt dort selten über 1000 Euro pro Monat. Von Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und Prämienzahlung kann natürlich keine Rede sein.
Ciao
Federico

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von anse am 23.11.2003 um 10:24:56
Ich habe jedesmal in Italien den Eindruck, dass es zwei recht deutlich getrennte Länder gibt, nicht in Nord und Süd, sondern an ein und der gleichen Stelle zwei Lebensrealitäten, die sehr weit auseinander liegen. Die einen, die sich nahezu alles leisten können und auch leisten, die anderen, die sich Tag für Tag durchkämpfen und durchmogeln müssen.
Es gibt eine Armut in Italien mit TV, Waschmaschine, eigenem Haus, Auto - aber alles immer am Rande der Sicherheit, auch für Leute die in festen Arbeitsverhältnissen leben.
Anse

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von christian am 23.11.2003 um 10:35:57

Samuel schrieb am 22.11.2003 um 19:30:46:
Ich möchte hinzufügen, dass viele Italiener sehr bescheiden leben. D. h. viele haben in der Küche nur die notwendigsten Geräte und kaufen nur sehr wenige Lebensmittel in den Supermärkten ein. Viele, die ich kenne, haben auf dem Land ein Feld mit Gemüse und daneben ein paar Ziegen, Hasen und Hühner, die sie gelegentlich schlachten.

Samuel


Also in der 3. Welt leben wir noch nicht......

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von anse am 23.11.2003 um 11:07:39
Nein, die 3. Welt ist aber nicht sehr weit. In den großen Städten Süditaliens (ich denke da besonders an Reggio Cal., Palermo, Catania) herrschen was Müll, Verschutzung, elendes Wohnen, schlechte Ernährung, Krankheiten, Kriminalität zwischen organisiertem Verbrechen und kleiner Überlebenskriminalität angeht, Verhältnisse, die in Richtung 3. Welt gehen.
Und diese Stadtregionen sacken immer mehr ab.
Anse

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Samuel am 23.11.2003 um 11:27:26
x Christian:
Ich habe nie behauptet, dass Italien die 3. Welt sei! Ich wollte damit nur sagen, dass sich viele Italiener keine allzu grossen Sprünge erlauben können. Ich hoffe, das siehst du ähnlich wie ich.

LG,
Samuel

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von christian am 23.11.2003 um 12:23:20

Samuel schrieb am 23.11.2003 um 11:27:26:
x Christian:
Ich hoffe, das siehst du ähnlich wie ich.

LG,
Samuel


Noe.

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von christian am 23.11.2003 um 12:24:47

anse schrieb am 23.11.2003 um 11:07:39:
Nein, die 3. Welt ist aber nicht sehr weit. In den großen Städten Süditaliens (ich denke da besonders an Reggio Cal., Palermo, Catania) herrschen was Müll, Verschutzung, elendes Wohnen, schlechte Ernährung, Krankheiten, Kriminalität zwischen organisiertem Verbrechen und kleiner Überlebenskriminalität angeht, Verhältnisse, die in Richtung 3. Welt gehen.
Und diese Stadtregionen sacken immer mehr ab.
Anse


Sicherlich gibt es diese. Nur kann man nicht pauschalisieren und sagen, jeder Italiener haelt sich Schweine und Schafe im Garten, damit er was zu essen hat.

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von klaus20052 am 23.11.2003 um 20:00:51
naja - da haben wir wieder mal den Salat... wir sollten in Zukunft Pauschalisierungen aller Art vermeiden - man eckt dabei nur unangenehm an.

Sicherlich kann man nicht behaupten, dass sich der Durchschnitts-)Süd-)Italiener von der hand in den Mund lebt - also von Ziegen und Schweinen im Vorgarten und dem Kohl auf dem Balkon.

Viele Italiener sind zwar nicht als wohlhabend zu bezeichnen; einige müssen wirklich mit jedem Centesimo rechnen, aber das "3.-Welt-Image" ist vielleicht wirklich übertrieben. Schließlich gibt es auch genügend Italiener - auch in Süditaien, die sich 1 mal im jahr einen Auslandsurlaub oder z.B. ein neues Auto (von Hightech-Handys ganz zuschweigen - leisten.

Klaus

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von zio_cardellino am 24.11.2003 um 10:59:27
Ich denke, die Prioritäten werden einfach
auch anders gesetzt: In Deutschland will jeder
sein schönes "Häusle" besitzen, einen Sommer-
und einen Skiurlaub machen, einen Mercedens
fahren etc. In Italien achtet man mehr auf
seine Klamotten, geht gerne gut essen und
will auch sonst eine "bella figura" machen.
Somit wirkt auf manchen Deutschen ein
Haus schnell als "heruntergekommen" obwohl
ein Italiener vielleicht nicht so sehr daran
rummäkeln würde.
Andererseits denken die Italiener beim Anblick
von Shorts-mit-Socken-in-Birkenstock-Trägern
wohl sicherlich nicht gleich an wohlhabende,
weltmännische Gentlemen  ;D


Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von anse am 24.11.2003 um 14:45:45
Du ast recht. Deutsche und italienische Verhältnisse lassen sich nicht immer mit Erfolg vergleichen. Wahrscheinlich reden deshalb Deutsche und Italiener so oft auch mit Erfolg aneinander vorbei.
Aber es lohnt schon, einen kritischen Blick auf die sehr unterschiedlichen Verhältnisse zwischen Nord und Süd - und zusätzlich Stadt und Land, Gebirge und Ebene usw. zu werfen und dabei auch die jeweiligen lokalen/ regionalen Lebensverhältnisse einzubeziehen.
Anse

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Samuel am 24.11.2003 um 21:09:08
Ich möchte hier auch auf keinen Fall pauschalisieren. Es ist so, wie es hier schon gesagt wurde: Vielen Italienern ist das neue Handy und die neusten Kleider wichtiger als das Haus.
Die Geschichte mit dem Garten bezieht sich auf meine eigenen Erfahrungen und Erlebnissen in Italien. Ich kenne viele Leute, die sich keine grossen finanziellen Sprünge erlauben können.

Samuel

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von christian am 24.11.2003 um 21:37:57

Samuel schrieb am 24.11.2003 um 21:09:08:
Ich möchte hier auch auf keinen Fall pauschalisieren. Es ist so, wie es hier schon gesagt wurde: Vielen Italienern ist das neue Handy und die neusten Kleider wichtiger als das Haus.
Die Geschichte mit dem Garten bezieht sich auf meine eigenen Erfahrungen und Erlebnissen in Italien. Ich kenne viele Leute, die sich keine grossen finanziellen Sprünge erlauben können.

Samuel


Zack, schon wieder pauschalisiert.......

Eigenheimquote Italien: 77 %,  Deutschland 42 %

http://www.immopilot.de/Marktlage/hauptteil_marktlage.html

...und haben noch die schoeneren Klamotten.

Ah, und die Schweizer sind sogar noch schlechter, nur 31%........

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Samuel am 24.11.2003 um 21:57:04
Was soll daran pauschalisiert sein? Pauschalisieren hiesse es, wenn ich sagen würde, dass ALLE Italiener so und so sind, machen usw. Ich sagte aber nur, VIELE Italiener. In den kleinen Indefinitpronomen liegt beim Pauschalisieren die Würze.

Gruss,
Samuel

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von christian am 24.11.2003 um 22:14:18
Also, langsam wirds mir zu bunt.......

DU hast folgendes geschrieben:

"Vielen Italienern ist das neue Handy und die neusten Kleider wichtiger als das Haus."

was ist "vielen" 50%, 60%, 70%, mehr, weniger, was???

Daraus folge ich, dass DU glaubst der Italiener ansich wuerde sich lieber schoene Klamotten und die neuesten Handys kaufen und lieber beim Haus/Wohnung sparen.

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Samuel am 24.11.2003 um 22:31:17
Hallo Christian,
ich will jetzt wegen diesem - an sich banalen Thema - keinen Streit mit dir austragen. Lass uns lieber über etwas anderes diskutieren, das hat glaube ich mehr Sinn.

LG,
Samuel

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von anse am 24.11.2003 um 22:32:42
Die meisten Italiener wohnen in den eigenen vier Wänden, auf dem Land und im Süden sogar die allermeisten.
Das Haus ist eine Selbstverständlichkeit, es wird auch bewohnt wie ein geliebter Gebrauchsgegenstand.
Anse

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von christian am 24.11.2003 um 22:38:17

Samuel schrieb am 24.11.2003 um 22:31:17:
Hallo Christian,
ich will jetzt wegen diesem - an sich banalen Thema - keinen Streit mit dir austragen. Lass uns lieber über etwas anderes diskutieren, das hat glaube ich mehr Sinn.

LG,
Samuel


Das ist kein Streit........eher eine unterschiedliche Sichtweise..... ;)

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Samuel am 24.11.2003 um 22:39:50
Aber ich spürte, dass es bei mir ins Aggressive ging und das finde ich nicht gut für das allgemeine Klima im Forum.
Bei gewissen Themen muss man einfach beim Diskutieren einmal einen Punkt setzen. Wir kennen jetzt beide Meinungen und es ist wohl besser, wenn wirs so belassen.

Samuel

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von christian am 24.11.2003 um 22:45:04
ach, Aggressivitaet (schreibt man das so??) bringt beim diskutieren schon mal garnix, ohne kuehlen Kopf kann man keine gute Diskussion fuehren......

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von Samuel am 24.11.2003 um 22:48:19
Genau, dieser Meinung bin ich auch! Deshalb wollte ich ja das Thema wechseln.

Samuel

Titel: Re: Mailänder verdienen am meisten, gleich danach
Beitrag von klaus20052 am 24.11.2003 um 23:42:42
... bei einer Hochzeit habe ich bei einer Predigt eines italienischen Pfarrers einmal sinngemäß folgendes gehört: "Wenn man immer, nie und alle bei Diskussionen vermeidet, vermeidet man viele Streitigkeiten. Wenn ich mir so manchen Beitrag hier im Forum - und die Reaktionen darauf durchlese, kann ich ihm nur beipflichten und auch zu sparsamen Gebrauch der Vokabeln die meisten raten.

Im Übrigen sollten wir einfach ein wenig mehr Rücksicht auf unterschiedliche Kulturen und Lebensstile nehmen. Eine für einen Deutschen lapidare Feststellung kann für einen Italiener schon eine "offesa" sein und umgekehrt.



Klaus

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