"Le Monde": Kritik an gemeinsamem Presseauftritt Putins und Berlusconis in Rom...

Artikel (der Standard):
http://derstandard.at/?id=1476576

Berlusconi ist nicht nur eine Schande für Europa-
sondern Berlusconi ist ein absoluter Skandal.

Aber für mich sehr beruhigend:
Früher oder Später wird auch Berlsuconi " bei den Fischen schimmen" er weiss einfach zuviel....

Wetten?

Maria

Nur wenn die Mehrzahl der Italiener sich einzig über B., seine Unmöglichkeit und seinen Geschäftssinn auslässt, wird er noch lange das Land als sein Land in seine Richtung lenken.
Klar, - überall in Westeuropa sind die Leute mit sich und der abnehmenden wirtschaftlichen und sozialen Sicherheit beschäftigt, zudem motivieren das Verhalten der diversen Politikergarnituren und die Unzugänglichkeit der Systeme nicht besonders, eine Herrschaftskaste durch eine andere, wenn sicher auch weniger korrupt und arrogant, zu ersetzen.
Und bei den Bewegungen von unten (No-Global) bekommt den erhobenen Zeigefinger gezeigt oder gleich was auf die Nase.
Anse

Gut, Diskussionen über "Sinn und Zweck" von Berlusconi hatten wir hier ja schon häufiger, aber ich möchte doch klarstellen (wie auch schon Maria anmerkte), dass das Wort "Schande" etwas zu "wenig" ist. Skandal tönt schon besser.

Cordiali saluti,
Samuel

Im Forum ist man zu S.B. relativ einer Meinung. Im Lande Italien aber wohl nicht, auch nicht an der Basis. Der Mann hat unendlich viele Befürworter. Weshalb eigentlich, das ist für mich die große Frage?
Ciao
Federico

Federico, wir stellen uns beide die eine grosse Frage und werden sie wahrscheinlich nie beantworten können - leider.

Cari saluti,
Samuel

Vielleicht ist er das große Vorbild für die vielen Mittelmäßigen, weil er so unendlich viel Geld und Macht hat, was doch (fast) jeder gerne haben möchte.
Ich weiß es nicht.  ???
Ciao
Federico

da gab es am Anfang jede Menge wohlklingende Versprechungen des guten Silvio - kennen ja gerade wir Deutschen nur zu gut aus eigener Geschichte - und auf diese versprechungen; oder deren Einlösung, hoffen noch heute vieler seiner Befürworter.

Diese Zeiten kannten und kennen auch wir nur zu gut - und hoffen wir, dass Italien wach wird, bevor es zu spät ist.

Klaus

Die Italiener sind "halbwach". Sie haben Angst und Sorgen - Signore B. hat das geld und damit die Macht. Und dann kommt die Frage auf, wen man denn da hätte an seiner Stelle. Solange niemand da ist, dem man mehr zutraut, wird sich wohl nichts ändern.

Das geht nach dem Motto: Der herr schlägt den Knecht dreimal täglich. Aber der Knecht hält still und läuft dem herrn nicht davon, weil er ihn kennt und weiß, was er zu erwarten hat. Was dem schlagenden herrn folgt, wenn der Knecht ihn verlässt, weiß er nicht.

Das ist traurig.

Lanonna

Man darf Berlusconi nicht nur "mit deutschen Augen"
sehen. Ich persönlich zähle mich eher zu seinen Befürwortern.
Vor allem weil sich natürlich keine bessere Alternative bietet.
Im Ausland werden seine "Ausrutscher" natürlich weit
mehr beachtet, als das, was seine Regierung eigentlich leistet.
Klar, er ist kein Kind von Traurigkeit (welcher Politiker ist das
schon?) und so manches Gesetz, welches verabschiedet
wurde, ist ihm sicherlich auch für seine privaten Interessen
dienlich. Andererseits ist in Italien eine Reformierung der
Rentengesetze wie sie momentan im Gespräch sind längst
überfällig. Die Schul- und Ausbildungssysteme bedürfen
einer Reformierung (z.B. wird endlich Englisch als erste
Fremdsprache ab der ersten Klasse eingeführt, das wird jeden
Touristen freuen :-)), in allen Schulen sollen Computerräume
eingerichtet werden sowie Internetanschlüsse und spezielle
Projekte hierzu. Die Regionen sollen mehr Kompetenzen erhalten
(Föderalisierung ähnlich wie in Deutschland) etc. Es ist noch
etwas früh am Morgen für solche Beiträge. Was ich aber
sagen möchte ist: Italien schläft nicht. Würde die Mehrheit der
Italiener Berlusconi nicht wollen, würden in Nullkommanix ALLE
auf die Strasse gehen und es würde sich kein Rädchen mehr
drehen. Über die italienische "Streikkultur" brauche ich wohl
nichts zu sagen (wohingegen in Deutschland vermutlich
wesentlich mehr vorfallen müsste, bis jemand aufsteht).

Ich bin kein "Berlusconi-Fan", sicher nicht. Aber man sollte
immer beide Seiten der Medaille betrachten.

Ja, ja das Problem ist das Berlusconi die LANDKARTE nicht genau kennt- d.h die italienische Regierung
glaubt doch schon immer das Italien kurz nach Rom endet-somit werden die netten Computer und Internetanschlüsse und sonstige schöne Neuerungen Sizilien wieder einmal nicht erreichen-  >:( wie immer-
auch Sardinien wird als letzter irgendwelche schönen Computerchen zu Gesicht bekommen-wenn überhaupt

Da wundert sich die Welt das die Süditaliener ihre eigenen Gesetze bilden..... ;D

Maria

Andererseits wusste die Mafia aber auch immer
alles schön abzublocken. Es sind unzählige Fälle bekannt,
wo Staatshilfen und Gelder für Autobahnen etc. in
irgendwelchen dunklen sizilianischen Kanälen versickert
sind. Es wird ständig nur gejammert und auf Rom gescholten.
Es wird wirklich Zeit, dass Italien ein föderalistischer Staat wird.

Stimmt.
Aaaaaber dieses Geld konnte auch nur deswegen auf "dunkle sizilianische Konten" verschwinden weil nette Kerlchen
wie Andreotti es genau DORT EINGEZAHLT HABEN. :-/
Womit sich der Kreis wieder schliesst.

Liebe Grüße

Maria  

Das Thema "Mafia" gibt doch immer wieder Gelegenheit zur erneuten Diskussion.

Jetzt hat man doch den großen Boß Andreotti freigesprochen.
Er war's dann wohl doch nicht, oder? ;D
Ciao
Federico

Maria, also was jetzt: Du stellst uns die Mafia immer
als netten Verein hin, der ja nur das beste für das
kleine Volk tut (ungefähr so wie Robin Hood) und den
ja klammheimlich alle doch mögen, aber andererseits
beschwerst Du Dich dann, wenn Förderprogramme
und Staatshilfen (die im übrigen sonst keine andere
Region so sehr bekommt wie Sizilien) abgezwackt
werden und ihren Bestimmungsort nie erreichen.

Stimmt.

Was soll ich sagen ?

Warten wir eben auf den Messias...

l.G
Maria  :-*

x zio_cardellino
Ich sehe einiges nicht ganz so wie du, aber teilweise haben wir schon gemeinsame Meinungen.
Zur Bildungsreform möchte ich nur sagen, dass die Italiener (und alle anderen, die hier zur Schule gehen) diese sicherlich nicht Berlusconi zu verdanken haben, sondern viel mehr Letizia Moratti. Eine Frau, deren Meinung ich auch nicht immer teilen kann, aber die in vielen Fällen etwas Power und gute Ideen in die von Männern dominierte Regierung gibt.

Cordiali saluti,
Samuel